Frankfurter Stadtgespräch

  • Was ich gestern schon beim Vorbeifahren gesehen habe, steht heute in der FNP: Die heutige Außenwette von "Wetten, dass ..?" findet am Radisson SAS-Hotel (auch bekannt als Blue Heaven, Bauthread) statt. Der Kandidat soll mittels an der Außenseite "festgesaugter Leitersprossen" die "96 Meter hohe Glasfassade" hochklettern. Und zwar schneller als ein Gegenspieler, der über die Treppen des Hotels nach oben geht. Soweit ich weiß, ist das Gebäude allerdings nur 87 Meter hoch.


    Edit: Und weil DAF-Leser bekanntlich mehr wissen, gibt es nun exklusiv ein paar Fotos von heute Mittag:




    Erstaunlicher Aufwand für dieses sinnfreie Spektakel. Ja, hier bleiben die Millionen, die die GEZ aus euch rausgepresst hat:



    Bilder: Schmittchen

  • Google bekommt Konkurrenz ;)

    Aktuelle Luftbilder von Sommer 2008, nicht ganz so hochauflösend wie bei Google Maps aber deutlich aktueller, beim Stadtplan von frankfurt.de

  • Behördenzentrum für 1.000 Mitarbeiter geplant

    Ich schreibe es mal hier hin, weil es noch lange kein konkretes Projekt ist:


    Die Stadt plant den Neubau eines Behördenzentrums. Unterkommen sollen Hochbauamt, Schulamt, Umweltamt, Straßenbauamt und vielleicht auch das Grünflächenamt. Insgesamt rund 45.000 Quadratmeter, Platz für 1.000 Mitarbeiter. Schon 2011/12 soll es bezogen werden. Mögliche Standorte werden in diesem FAZ-Artikel recht viele genannt, unter anderem das Degussa-Areal und der Campus Bockenheim.

  • Schön wärs wenn sich die Stadt auch leisten könnte in ein attraktives Hochhaus zu ziehen. Der FAZ Artikel erwähnt auch u.a. den Grund warum es wohl nicht dazu kommen wird den Bahn Tower oder aufs Degussa Areal zu ziehen - Es fehlt an Geld bzw. es sollte nicht zuviel ausgegeben werden.


    Ich finde die Idee ein Behördenzentrum am Danziger Platz zu bauen einfach perfekt! Die Nähe zur EZB sowie ein so zentraler Platz/Kernpunkt, welcher sowieso noch zu entwickeln ist sollte genutzt werden.. :daumen:

  • Hab gerade einen sehr informativen Film zum Thema Hochhausgründungen in Frankfurt beim Recherchieren gefunden. Am Beispiel des Commerzbank-Hochhauses in den 90er Jahren wird die Gründung mit Bohrpfählen erläutert... für alle die sich mit der Materie etwas vertraut machen möchten, wo in Frankfurt zur Zeit einiges gebaut wird und eventuell mit dem Bahntower in den nächsten Jahres mal wieder was richtig hohes kommt... :D


    http://www.bauforum24.tv/index.php?site=playmovie&movieid=43

  • @mmartin: Ich wüsste nicht warum ein städtisches Behördenzentrum die Nähe zur EZB benötigt, so sie denn nun tatsächlich im Ostend verwirklicht wird. Die Stadt ist bereit, mehrere Hundertmillionen Euro in die Hand zu nehmen um ein eigenes Gebäude für über 1000 Mitarbeiter zu errichten. Ein solches Gebäude sollte nicht in der Peripherie errichtet werden. Da die Stadt die Nähe zum Römer sucht, schlage ich das Gelände des ehemaligen Bundesrechnungshofs vor. Es hat die notwendige Größe und es ist eine einmalige Gelegenheit diesen innerstädtischen Standort zu entwicklen. Ideal wäre es, wenn der alte Bau abgerissen würde und die Gegend komplett neu gestaltet würde.

  • BITTE WAS ? Bildung und Soziales zu Tode sparen und dafür ein prolliges Behördenzentrum bauen ? Da fehlen mir die Worte!
    Die Stadt braucht da eine schicke Adresse weder zu Repräsentationszwecken noch um ihre Mitarbeiter zu halten, also bitte die Aldi-Variante. Und aus drei Gründen bitte in der Peripherie (Niederrad?):


    1.) Um die Kosten weiter runter zu fahren


    2.) Um eine Ecke aufzuwerten, die etwas vergammelt ist und damit vielleicht als Katalysator für weitere Investitionen zu wirken (so eine Rolle wird ja auch der EZB zugedacht).


    3.) Weil einen ein preisgünstiges Gebäude da nicht so stört wie in der Innenstadt.


    Gedanken an das Degussa-Areal oder den ex Campus Bockenheim lassen mir die Haare zu Berge stehen.

  • Weder bei Bildung und Sozialem noch beim Bau eines Behördenzentrums sollte man sich zu Tode sparen. Ich finde eine zentrale Lage und eine hochwertige Architektur bei einem Behördenzentrum schon angemessen. Die Stadt hat da auch eine gewisse Vorbildfunktion, da brauch man sich sonst nicht wundern, wenn alle nur noch Aldi-Architektur auf der grünen Wiese bauen, wenn sie es selbst so vormacht. Für die Lage ganz entscheidend ist meiner Meinung nach eine gute Anbindung an den ÖPNV, um die Nutzung dessen durch Mitarbeiter und "Kunden" zu fördern, was in der Peripherie nur schwer möglich ist.

  • Ich bin sehr für eine attraktive Architektur und eine gute Verkehrsanbindung, allerdings frage ich mich, weshalb die Stadt immer meint exklusiv für sie errichtete Gebäude anmieten zu müssen. Dies führt regelmäßig dazu, dass die Stadt Mietverträge über 15, 20 oder gar 25 Jahre abschließt. Also völlig unüberschaubare Zeiträume.


    Für die meisten Beschäftigten der Stadt genügen jedoch gewöhnliche Bürobauten. Der Vorteil dabei ist, dass man diese Gebäude, selbst wenn sie extra neu errichtet werden, nur für ca. 10 Jahre anmieten muss und so deutlich flexibler bleibt.


    Für Ämter mit "Publikumsverkehr" braucht man teilweise auch Warte- und Empfangssääle, aber mit der heutigen flexiblen Bauweise kann man auch dem begegnen. Einzig für ein zentrales Bürgeramt würde ich eine gewisse Notwendigkeit für einen speziellen Bau sehen. Diesen könnte die Stadt dann aber auch in Eigenregie durchführen.


    Allerdings sollte die Miete je Quadratmeter für die Ämter und Verwaltungen ohne regelmäßigen Bürgerkontakt m.E. 15 EUR nicht überschreiten. Areale wie das Maintor fallen da naturgemäß als Standort aus.

  • "MyZeil" kommt gar nicht gut an

    Die FAZ widmet sich ausführlich der neuen Bezeichnung für das Shoppingcenter auf der Zeil und lehnt diese komplett ab. Auch die Leserbriefe zum Thema haben einen ähnlichen Tenor: "MyZeil" - nee, lieber nicht!


    Kommentar
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Im Gespräch
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Leserbriefe
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • ^^Schön dass es Sachen gibt, auf die man sich immer verlassen kann. So stereotyp wie Möchtegern-Werbefuzzis nichts mehr außer denglischen Wortungetümen einfällt, genauso stereotyp reagiert man darauf und jammert über den Einzug des Englischen in die deutsche Sprache. Wohl nur im Fernsehen gibt es noch mehr Wiederholungen.

  • Campanile und die mutige Dame

    Ich war früher Gutleutstraßen-Bewohner und habe den ganzen Konflikt mitbekommen. Damals fotografierte ich sogar noch voller Sentimentalität vor dem geplanten Baubeginn "die letzte Blüte" der Kastanie, die mitten auf dem Parkplatz stand. Nun, diese Kastanie stand dann noch länger, ist jetzt aber wohl verschwunden.
    Frau Kraus sah ich öfters auf der Straße, eine wirklich mutige Person. Ich sah sie dann mal im Fernsehen, damals in der "Drehscheibe" im ZDF, wo sie ihre Motivation darlegte. Es ging ihr ja um das Viertel an sich, in dem sie geboren ist. Sie wollte es einfach vor dem schützen, was wir heute "Gentrification" nennen, nämlich, dass die armen bzw. "normalen" Leute vertrieben werden. Sie machte auch klar, dass das Viertel überfordert werden würde, allein die logistischen Anforderungen, um solch ein Haus mit den Dingen des täglichen Lebens zu versorgen und den gigantischen täglichen Strom an Menschen, der sich dorthin auf den Weg machen würde.
    Jedenfalls sagte sie auch, sie könnte das ihr gebotene Geld dringend gebrauchen, alleine schon, um das von den Eltern ererbte Anwesen (Vorder- und Hinterhaus) zu sanieren, doch sie blieb standhaft.


    Es ist wahr, dass Frau Kraus' Grundstück noch nicht einmal direkt an das Campanile-Grundstück grenzt, sondern voll zur Gutleutstraße rausgeht. Aber so war damals das Baurecht, es mussten die Nachbarn innerhalb eines gewissen Radius gefragt werden.


    Ein anderer Nachbar in der Stuttgarter Straße, der nun wirklich direkt auf das Campanile-Grundstück blickte, strich das Geld wohl ein und verkaufte ruck zuck sein Grundstück. Heute steht das Hotel Minerva dort, ein Neubau. Vorher war da ein Hof, und das Haus (es war wohl eher eine Bruchbude) des alten Inhabers stand etwas zurückgesetzt. Das war eine Pension mit sehr "merkwürdigen" Leuten, die dort abstiegen ...


    Tja, wollte nur mal aus den Nähkästchen plaudern. Ich finde, Frau Kraus ist eine Heldin. :daumen:


    Gruße vom Zappergeck

  • Wenn ganz Frankfurt von solchen sozialromantischen "Helden" bevölkert wäre, gäbe es keine Skyline. Und für mich keinen Grund, nach Frankfurt zu ziehen.

  • Bei uns nennt man sowas Nimby - aber was soll's. Nun errichtet man ihr eventuell in memoriam et ante mortem ein Denkmal auf diesem Platz - mit 210 Meter Höhe. ;)

  • Naja, dem Menschen Wille ist sein Himmelreich. Aber, ich finde die alte Dame war nicht nur toericht, sondern auch noch sehr verstockt und selbstgerecht. Mit dem Campanile haette Frankfurt ein neues Wahrzeichen bekommen, die Gegend waere aufgewertet worden und nicht zuletzt waeren Arbeitsplaetze entstanden. Damals hatte man aber anscheinend zuviele Arbeitsplaetze, so dass man ueberheblich wurde, was man heute bedauern mag. Nur manche bleiben weiter uneinsichtig, ist eben nicht leicht ein Fehler einzugestehen...

  • Mod: Beitrag verschoben.
    -----------------


    Anmerkung vom Nutzer: Dieser Beitrag war eine Antwort auf diesen, was auch klar zu erkennen war, bevor er durch das Verschieben aus dem Zusammenhang gerissen wurde. :nono2:


    -----------------


    Ich (selber Höchster) weise darauf hin, dass die Tristesse rund um die Windsbraut nicht nur auf mangelndes Grün, sondern auch bauliche Mängel zurückzuführen ist. Als Störfaktor sehe ich vor allem den postmodernen Sparkassen-Kopfbau zwischen Dalberg- und Hostatostraße, der wohl in den 80ern einen Vorgängerbau (sofern es da einen gab) ersetzte, sowie das gegenüberliegende, wohl vor längerer Zeit grausam entstuckte Gründerzeit-Wohnhaus an der Ecke Kasino-/Königsteiner Straße. Das nördlich anschließende Geschäftshaus in Jugendstilformen ist das heruntergekommenste Gebäude von ganz Höchst, wenn nicht von Frankfurt überhaupt. Ein echter Schandfleck! Es ist mir absolut rätselhaft, wieso da von Seiten der Stadt noch nicht durchgegriffen wurde, und da komme mir jetzt keiner mit irgendwelchen Eigentümerrechten. So oder so hat der Platz ein gewaltiges Entwicklungspotenzial.


    Zufällig habe ich noch ein paar Bilder parat, die im Januar 2008 kurz nach der Fertigstellung des Platzes (damals noch ohne die Windsbraut) quasi als Abfallprodukt einer anderen Fotoserie angefallen sind, und ich euch nicht verschweigen möchte, die schlechte Bildqualität und jahreszeitbedingt miesen Lichtverhältnisse bitte ich zu entschuldigen:


    Entstucktes Gründerzeit-Wohnhaus an der Ecke Kasino-/Königsteiner Straße im Osten des Platzes:

    (Klicken zum Vergrößern)


    Die nördlich anschließende, besagte Siffbude:

    (Klicken zum Vergrößern)


    Siffbude en détail:

    (Klicken zum Vergrößern)


    Die grundsanierte Parkanlage im Nordwesten des Platzes an der Ecke Dalberg- / Königsteiner Straße, wirkt in ihrer Aufgeräumtheit ggw. fast noch wie ein Fremdkörper im Stadtraum:

    (Klicken zum Vergrößern)


    Gegenüber, im Süden des Platzes, Geschäftshäuser in Art Déco-Formen, vermutlich aus den 1920er Jahren:

    (Klicken zum Vergrößern)


    Hier nochmal der Platz um 1900 auf einer alten Ansichtskarte, man kann alle Gebäude noch wiederfinden:


    http://82.165.28.118/shop/ak/14/1430496.jpg

  • Auweia. Deutsche Börse will Fusion mit NYSE Euronext?

    Diese Nachricht hier wäre gar nicht gut für den gebeutelten Standort FFM.
    Reuters Artikel


    • beide Konzerne wollen zunächst eine Holding in den Niederlanden gründen, danach Übernahmeangebot an Aktionäre
    • Francioni soll Chairman der transatlantischen Börse werden, NYSE-Kollege Duncan Niederauer ist wohl als Vorstandschef vorgesehen
    • Aktienhandel des neuen Konzerns soll von New York aus gesteuert werden, nur Derivatehandel in Frankfurt
    • Der Aufsichtsrat ist nicht informiert worden
  • Man sollte die Bedeutung der DBAG für den Standort Frankfurt aber auch nicht überschätzen: die DBAG operiert weitgehend unabhängig von den anderen Finanzplatzakteuren, es gibt da wenig Agglomerationseffekte. Wenn die Deutsche Bank ginge, wäre das viel schlimmer.
    Außerdem sollten wir uns mal damit abfinden, dass Frankfurt als Finanzplatz eben nur in der zweiten Reihe steht, die Deutsche Boerse hingegen Weltmarktführer (als High-Tech-Unternehmen) ist.
    Schade wäre es, wenn die DBAG geht, dramatisch aber nicht.