Leipzig: Neubau Universität (realisiert)

  • die erste, dritte und fünfte frage kann ich nicht beantworten, sie stellen sich eigentlich auch nicht.
    zur zweiten, vierten und sechsten frage: weil eine qualitativ hochwertige verglasung reizvoller ist als eine not- und ersatzvariante, wie der vergleich von paulinum und mdbk vor augen führt.

  • @ hedges: es wurde doch bereits in diversen DIskussionen hier ausgeführt, dass die jetzige Industrieglasvariante nicht das ist, was sich die Architekten ursprünglich vorgestellt hatten. Hochwertig muss ja nicht immer gleich Spiegelglas bedeuten.

  • da ich erst seit kurzem dabei bin, hatte das argument nicht im zusammenhang sehen koennen und es dewegen hier ein wenig falsch verstanden.


    so ergibt es natuerlich einen sinn aber davor war ich ein wenig irritiert.


    @ dj tinitus - das natuerlich nicht persoenlich gemeint.

  • Gruß!


    Es folgen ein paar Ansichten aus anderer Perspektive. Aufgenommen währende eines Seminargruppentreffens mit Führung durch die Uni:


    im Inneren des Hauptgebäudes


    Unikirche, Einschub für Trennwand


    Vom Kirchturm auf das Dach


    der neue Mathematik-Hörsaal mit Rosette

  • ^ Dank für die aufschlußreichen Bilder an Stoney85
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    Eine Literatur- sowie Veranstaltungsempfehlung für all jene, die nicht nur an der „reinen Architektur“ des neuen Universitätskomplexes interessiert sind:


    Prof. Dr. Helmut Görlich, der seit 1992 den Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Verfassungsgeschichte und Staatskirchenrecht an der Juristenfakultät der Universität Leipzig inne hat (s. auch: http://www.uni-leipzig.de/~staat/html/goerlich.html), und RA Torsten Schmidt haben jüngst eine Schrift verfaßt, die unter dem Titel Res sacrae in den neuen Bundesländern - Rechtsfragen zum Wiederaufbau der Universitätskirche in Leipzig im Berliner Wissenschafts-Verlag erschienen ist und eine völlige Neubewertung der Rechtssituation unternimmt (s. auch: http://www.stiftung-universita…rfuehrende_literatur.html). Die Folgen dieser Rechtsbewertung dürften, soviel ist vorauszusehen, nicht folgenlos bleiben.


    Görlich und Schmidt kommen nach gründliche Analyse und Quellenauswertung zu dem Schluß, daß mit dem Neubau am Ort der gesprengten Universitätskirche St. Pauli - aufgrund der in der Bundesrepublik Deutschland gültigen Rechtsverhältnissen - die Widmung der Universitätskirche St. Pauli neu aufgelebt ist. Offensichtlich kommt dem Mut und dem Widerstand jener Männer und Frauen der Kirche, die sich 1968 weigerten, die Universitätskirche vor ihrer Sprengung zu entwidmen, wie das von den SED-Machthabern verlangt worden ist und wie es bei den sonstigen Sprengungen von Kirchen in der DDR in aller Regel geschehen ist, eine entscheidende Bedeutung bei.


    Wie einer Pressemitteilung der Universität Leipzig (http://idw-online.de/pages/de/news338375) zu entnehmen ist, widmen sich die Theologische Fakultät der Universität Leipzig und die Stiftung "Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig" am Freitag, dem 23. Oktober 2009, in einer gemeinsamen Veranstaltung der Frage nach Mitwirkungsrechten der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens bei der Ausgestaltung und Nutzung der künftigen Universitätskirche am Leipziger Augustusplatz.


    Das öffentliche Symposium mit Podiumsdiskussion unter dem Thema "Res sacrae - zum rechtlichen Status der Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig" findet statt in der Alten Börse und beginnt 13:30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es dürfte, nicht nur für Geschichtsinteressierte, spannend werden.

  • ^^ Auf dem 3. Bild sind die Trapezbleche zu sehen, die die künftige Konstruktion der Außenwand bilden werden. Laut heutiger LVZ sind momentan Monteure einer Waldsteinberger Firma damit beschäftigt, diese am Neuen Augusteum vollständig anzubringen, so dass dieses in den nächsten Tagen geschlossen werden dürfte.

  • ^


    Vermutlich hatte Rektor Häuser zuvor den gestrigen Artikel einer großen Boulevardzeitung (http://www.bild.de/BILD/region…-kanzel/muss-zurueck.html) gelesen, den heutigen vermutlich auch.


    Er wird sich, soviel kann angenommen werden, nicht gefreut haben. Aber muß er sich deshalb zu abstrusen Äußerungen versteigen, indem er 40 Jahre KMU-Hauptgebäude-Bebauung am Ort der gesprengten Universitätskirche St. Pauli gegen über 700 Jahre Universitätskirche auszuspielen versucht und wörtlich behauptet, zwischen dem sog. Paulinum und der Universitätskirche gebe es keine Kontinuität, an der Stelle habe sich jahrzehntelang das Uni-Gebäude befunden und niemand würde doch behaupten, dass das eine Kirche gewesen sei?!
    (http://mephisto976.uni-leipzig…zum-paulinum-zurueck.html)


    Und dabei wie selbstverständlich unterschlägt, daß es zum vier Jahrzehnte lang stehenden KMU-Hauptgebäude mit Marxismus-Leninismus-Monument während der SED-Diktatur nur deshalb kommen konnte, weil es die damalige Universitätsleitung war, die über Jahre hinweg die barbarische Vernichtung der Universitätskirche St. Pauli solange verlangte, bis diese - ohne zuvor entwidmet worden zu sein - über ihren geschändeten Gräbern innerhalb weniger Sekunden in sich zusammensacken mußte?

  • man kann eigentlich nur froh sein, dass die uni vor 10 jahren nicht ahnen konnte, mit welch abstrusen thesen sie heute behelligt wird. sonst hätte sie sich wahrscheinlich einfach irgendeinen glaskasten bauen lassen.

  • Ich überlege mir gerade, welch reiche Sakrallandschaft Leipzig zu bieten hat, wenn man diese Überlegung zu Ende denken würde. Überall Kirchen und Synagogen (etwa 20 in Leipzig - http://www.synagogen.info/ ), Bethäuser und Gebetsräume sowie anderes mehr, die fälschlich noch für Wohnhäuser, Veranstaltungsräume, Gaststätten, Garagen und mehr gehalten werden. Und wie reich das religiöse Leben, vor allem das jüdische, in ganz Deutschland wieder werden würde. ....


    Korrektur: Es gab in Leipzig 13 Synagogen und vier Bethäuser.
    http://www.mrwiese.de/synagoge…sraelitische_gemeinde.php

  • Um mal kurz von der Kirchendebatte wegzukommen und hin zu für Unis im 21. Jh. wohl etwas wichtigeren Bibliotheken:


    Leipziger Universität zum Wohlfühlen
    Campus-Neubau soll Identität stiften - Studenten kritisieren Prestige-Denken der Hochschule
    http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/1606303.php


    Campus-Bibliothek im Neubau der Leipziger Universität ... . Rund um die Uhr an sieben Wochentagen können die Studenten hier arbeiten, im Internet surfen oder einfach nur lesen. In Sachsen ist das bisher einmalig. Die Bibliothek ist das Herzstück des neuen Campus im Zentrum der Stadt. Mit ihm will die Uni mehr sein als nur Ort des Lernens, sie will Identität stiften. ...


    Leipzig
    Büffeln wann immer man will
    Universitätsbibliothek öffnet als erste Einrichtung in Sachsen an allen sieben Wochentagen rund um die Uhr
    erstellt 20.10.09, 08:12h, aktualisiert 20.10.09, 09:02h
    http://www.mz-web.de/servlet/C…8626&listid=1121028317620

  • ^ Ich hatte schon damals an der HTWK auch immer ein wenig das Gefühl, dass eine der Hauptaufgaben des StuRas die Selbsterhaltung ist. Wann immer geschrieben wird, "die Studenten" verträten eine bestimmte Meinung, ist damit eigentlich der StuRa gemeint - so auch im FreiePresse-Artikel. Gerade die Tatsache, dass man gegen innere Widerstände einen 24-Stunden-Betrieb in der Bibliothek zulässt, Bibliothekare nciht eifnach in anderen bereichen einsetzt, sondern ihnen neue, Studentenfreundliche Aufgaben zuweist, und veraltete Normen (keine Getränke) abschafft, zeigt doch, dass es eben nicht nur um Prestige geht, sondern auch um das Verbessern der Studienbedingungen.

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Paulinum + Augusteum aktuell


    Nicht nur an der Fassade des Augusteums zum Augustusplatz tut sich was, auch zum Leibnizforum hin. Der immer interessanter als Durchgang zwischen Grimmaische Straße und Leuschnerplatz wird.



    Paulinum mit Augusteum.



    Schinkeltor mit Augusteum und ein Teil des Hörsaalgebäudes (rot).


    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Danke, DaseBLN, für den Hinweis xD

  • ^ Danke für die Bilder. Die rote Wandfläche gehört allerdings zum Hörsaalgebäude, nicht zur Mensa. Man darf gespannt sein, wann hier die finale Verkleidung angebracht wird, der avisierte Schlichtunsgtermin hat leut heutiger LVZ nämlich zu keinem Ergebnis geführt. Im Extremfall kann das eine Verzögerung von mehreren Jahren bedeuten...

  • ^


    Neu in der LVZ-Berichterstattung war, daß es im Konflikt zwischen van Egeraat und Bauhherrn inzwischen nicht nur, wie bisher veröffentlicht, um das Material der Dachabdeckung geht, sondern offensichtlich um weitaus mehr (Kirchenfenster u.a.)


    Inzwischen findet auch die Veröffentlichung zum Rechtsstatus der Universitätskirche St. Pauli des ehemaligen Leipziger Dekans der Juristischen Fakultät, Prof. Görlich, und des RA T. Schmidt überregionale Beachtung:
    http://www.welt.de/kultur/arti…rf-keine-Aula-werden.html

  • Wieder mal ein schönes Beispiel für einen polemischen, tendenziellen, Tatsachen verdrehenden und Unwahrheiten verbreitenden Artikel vom Schreibtisch ohne Sachkenntnis und ohne Vorortrecherche. Herzlich Glückwunsch, Welt !

  • es geht um die statischen berechnungen für die kirchenfenster, um genau zu sein. aber das nur am rande.


    lieber bienitz,
    ich hatte eigentlich auf eine berichterstattung vom treffen in der handelsbörse gehofft.
    die sache ist doch folgende: der architekt zieht vor gericht, weil er sich seiner sache sicher ist. die herren gutachter machen nur dicke luft. warum wohl?


    interessanter leserkommentar zum artikel in der welt: darf die kirche dann auch wieder hexen verbrennen?

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    Waren Sie dabei?


    Die gestrige, trotz der ungewöhnlichen Zeit (13.30 Uhr) überaus gut und prominent besuchte Veranstaltung in der Alten Börse war nicht nur hoch interessant in der Sache, sondern m. E. auch zukunftsweisend.


    So geht es zukünftig - aufgrund der Rechtslage - unter Berücksichtigung der im Sächsischen Kirchenvertrag vorgezeichneten, sog. "amicablen Lösung" darum, im Gegensatz zu beliebig ausdeutbaren Absichtserklärungen ohne rechtliche Bindungskraft eine endgültige und verbindliche Vereinbarung zwischen dem Freistaat Sachsen und der Evangelisch-Luth. Landeskirche über die Ausgestaltung und Nutzung der Universitätskirche St. Pauli und Aula der Universität zu treffen.


    Diese wird zum Ziel haben, Grundlagen dafür zu schaffen, die weltliche und kirchliche Nutzung des Gebäudeteils sinnvoll,einverträglich und verbindlich zu vereinbaren.