Der Altstadt-Salon

  • Es ist in der Tat müßig, sich hier zum hundertsten Male den selben dogmatischen Standpunkt anhören zu müssen – aber gut, Herr von Mende gibt das Ganze ja in jedem Dom-Römer-Ausschuss gebetsmühlenartig zum Besten, und das noch in meist cholerischer Form, insofern ist man es schon gewohnt.


    Aber zum Thema: es hat schon seinen Grund, dass für die Bewerbung eine Frist besteht, ebenso für den Baubeginn. Zum einen will keiner 50 kleine Baustellen auf dem Gebiet haben, zum anderen sind es die statischen Erfordernisse – wenn auch verbrochen von unseren technikgläubigen Vorfahren der 1960er in Form der Tiefgarage – die es schlicht unumgänglich machen, den Aufbau zügig und in einem Stück durchzuführen. In diesem singulären Aspekt kann man niemanden einen Vorwurf machen.


    Jede Parzelle einzeln auszuschreiben wäre zudem aus europäisch-wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht möglich gewesen. Dazu gab es ja zahlreiche Gutachten, und genau deswegen wurde die Dom-Römer GmbH begründet.

  • ^Ich antworte zwar nicht stellvertretend für die Stadt, bin aber mir sicher, dass "die Stadt" dir diese Antworten auf deine Fragen in einer wortreicheren, verklausulierten und weniger eindeutigen Form auch geben würde. Genaugenommen gibt sie sie schon durch ihr Handeln, aus dem man, so man mit offenen Augen und Ohren unterwegs ist, die dahinterstehende Denkweise erkennt.


    Was Dogmen angeht, so ist nicht zuletzt der Anspruch auf vollständige Wiederherstellung des Stands vom März Anno '44 ein solches, insbesondere wenn man dabei einen Zustand der Unveränderlichkeit dieses Gebiets bei Ausbleiben der Kriegsfolgen annimmt.


    Aber es heißt ja nicht ohne Grund "Du siehst den Splitter im Auge des Anderen und nicht den (Fachwerk-)Balken im eigenen..."

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    An den anonymen, kritischen Bewerter meines obigen Beitrags #112 :
    Deine merkwürdig und giftig wirkende Begründung sagt mir überhaupt nichts, zumal ich nicht einschätzen kann was für eine Art Typ Du hier darstellst. Wenn Du hier öffentlich erläuterst was Du meinst, könnte ich evtl. darauf reagieren.

    Xalinai: Wie war das noch mit dem "Verschwörungstheoretiker"? ;)


    @RMA #113 : Danke für die Erläuterung. Schade, wenn das zwingend so erforderlich ist, was ich nicht professionell bewerten kann. Hätte mir dennoch ein wenig mehr Flexibilität gewünscht.
    Dieser Artikel in der fnp-online vom 12.06.2010, letzter Absatz, in dem evtl. ein nicht vor weiter fehlt, wenn es denn ein Schreibfehler ist, weist aber noch auf gewisse Möglichkeiten hin. Mal sehen was geschieht, wenn sich später doch noch ein Reko-Interessent entschließt. Könnte ja auch sein, dass ein Wettbewerber mit Zuschlag für Füllbauten, danach noch irgendwo auf seinem Los rekonstruieren möchte?

    Gut, warten wirs ab, Michael Guntersdorf wird's schon richten.

    4 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Altstadtforum möchte Anbau am Steinernen Haus abreißen / Kürschnerlaube und Mohrenkopf im Gespräch


    Das Altstadtforum möchte den Anbau am Steinernen Haus abreißen. Der 1962 errichtete Anbau an das gotische Steinerne Haus, welches derzeit vom Kunstverein genutzt wird, sei ein Hemmschuh für die Entwicklung des Areals zwischen Dom und Römerberg. Auch planerisch sei der in die Jahre gekommene Nachkriegsbau eine Zumutung. Da der Kunstverein ohnehin einen Umbau plane, könne man das Gebäude gleich ersetzen, so das Altstadtforum.


    Selbiges schlägt vor, nach dem Abriss zwei weitere Gebäude auf dem entsprechendem Grundstück zu rekonstruieren. Präziser handelt es sich dabei um die Häuser "Kürschnerlaube" und "Mohrenkopf". Auf der gegenüberliegenden Seite der Gasse "Hinter dem Lämmchen" könnten drei weitere Gebäude inklusive des Hauses "Zu den drei Römern" wiedererrichtet werden. Nach Darstellung des Altstadtforums würde die Stadt durch die "optisch sehr reizvolle Verdichtung" etwa EUR 4,5 Millionen zusätzlich einnehmen. Über eine Finanzierung per Stiftung führe das Altstadtforum bereits Gespräche (Quelle).

  • Erfreuliche Nachrichten! Das Haus Mohrenkopf wurde kurz vor Kriegsbeginn noch saniert und dabei umfassend dokumentiert, so dass ein Wiederaufbau aus rein technischer Sicht kein Problem darstellen sollte. Auch sollen die Fundamente noch erhalten sein... Ob die städtische Planung aber so kurzfristig noch in der Lage ist, die Parzellen für die gegenüberliegende Straßenseite dem historischen Grundriss anzupassen?

  • Sollte eigentlich kein großartiges Problem sein. Der Plan ist ja nach wie vor eher ein Anhalt, da sich ja bei zusätzlichen Rekonstruktionen auch an anderen Stellen noch einige Parzellenzuschnitte ändern würden. Da sollte die größere BGF für die vom Kunstverein-Abriss betroffenen Gebäude kein Problem darstellen, zumindest solange die Stadt es schafft, sich zu diesem unumgänglichen Abriss zu entschließen, noch bevor für jene Parzellen konkrete Architektur-Entwürfe entwickelt werden.

  • Die Podiumsdiskussion der IHK gestern Abend (Veranstaltungshinweis) soll ergeben haben, dass die Mehrheit der Interessenten Neubauten ohne historisches Vorbild errichten möchte. Nur eine Minderheit will rekonstruieren. Mitte bis Ende nächsten Jahres könnte laut Michael Guntersdorf mit dem Bau der ersten Häuser begonnen werden. Das schreibt die FNP heute.

  • Ich habe gestern teilgenommen und empfand es als eine interessante Veranstaltung. In Zusammenhang mit dem konkreten Projekt gab es zwar für diejenigen, die sich mit dem Thema schon länger beschäftigen nicht viel neues, aber es wurden durch die Vorträge doch auch neue bisher in meiner Wahrnehmung nicht viel beachtete Aspekte angesprochen. Gerade die Beispiele anderer Städte fand ich interessant, wobei diese natürlich unmittelbar nachdem Krieg aufgebaut wurden und uns so sicher nicht übermäßig weiter bringen. Bemerkenswert (sage ich mal bewusst wertungsfrei) war auch der im Artikel der FNP angesprochene Vorschlag von Frau Prof. Scheiblauer, den Bereich des Archeologischen Gartens garnicht zu bebauen sondern in Tradition eines Domplatzes zwar die Ausgrabung zu schließen, aber dort einen Platz für, wie sie sagte, beispielsweise die Römerbergfestspiele zu schaffen. Begründet hat sie das hauptsächlich damit, dass die Häuserzeile, die an das zu bauende Stadthaus ausschließlich nur Nordfenster haben könne und so für eine Wohnnutzung nicht zu gebrauchen sei. Überhaupt wurde immer wieder kritisch angemerkt, dass die Parzellengrößen nicht für eine heutige Nutzung geeignet seien und auch bei Rekonstruktionen die baurechtlichen Vorschriften eines Neubaus gelten würden. Außerdem seien Konflikte vorprogrammiert bei den unterschiedlichen Interessenlagen der künftigen Nutzer: Bewohner, Gastronomie, Gewerbe... So sei die Nutzung das entscheidende Kriterium dafür, wie das Viertel später aussehen solle.


    Größter Diskussionsstoff war trotz ja schon bestehender Tatsachen immernoch der Sinn und Unsinn einer Gestaltungssatzung in der jetzigen Form und, durch Wortmeldungen der Altstadtfreunde befeuert, ob nicht doch eine Komplettreko möglich sei. Aber alles in allem fand ich vor allem die Resonanz der Veranstaltung positiv. Es waren bestimmt 350 Personen anwesend und mit Eifer bei der Sache. Unter den Teilnehmern ist übrigens auch Prof. Mäckler gesichtet worden....

    2 Mal editiert, zuletzt von OllaPeta () aus folgendem Grund: Rechtschreibung ist was für Mädchen...

  • Mehrheit/Minderheit bedeutet, daß es gerade gekippt ist zu Gunsten der modernen Bauweise (wörtlich Guntersdorf). Also ist das Verhältnis in etwa gleichauf.
    Hinzu kommen weitere Interessenten, die sich auf eine Immobilienscout-Anzeige hin bei Frau Christensen gemeldet haben. Wenn sie, wie angekündit, diese Herrn Guntersdorf weiterleitet, sieht das verhältnis eben wieder anders aus.

  • Gute Nachrichten vom DOM

    Im Videotext des hessen Fernsehens steht heute, daß der Domturm im August (2010) wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Es stehen aktuell noch Restarbeiten i. H. v. ca. 190.000 € aus.


    Das wird ein Spaß im August. Ich sehe schon ca. 100 DAF-ler vor dem DOM Schlange stehen...;)


    Nun auch der entspr. FR-online Link dazu:
    http://www.fr-online.de/frankf…-August-wieder-offen.html


    Interessant hierzu noch, daß der Domturm nun satte 13 Jahre gesperrt war. Unfassbar lange Zeit und doppelt Grund zu Freude!!

    3 Mal editiert, zuletzt von skyliner () aus folgendem Grund: FR-online Link eingefügt.

  • Der Altstadt-Salon

    Diese Diskussionen und Interpretationen haben ja teilweise schon etwas Bizarres. fnp-Artikel vom 29. Juni 2010, 09.15 Uhr, mit einem Bild von Michael Guntersdorf:
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…t_rmn01.c.7887136.de.html


    In dem fnp-Bericht wird nichts wirklich Neues verkündet und die Protagonisten geben das von Ihnen erwartete entsprechend von sich.
    Jochem Jourdan z. B. ist noch nicht mal informiert, dass bereits eine Gestaltungsatzung existiert. Eine Gestaltungssatzung für die Rekonstruktionen hat meines Wissens auch noch niemand gefordert. Dass die potentiellen Neubauer für Füllbauten lieber keine Gestaltungssatzung hätten, ist auch klar und schon seit sehr sehr langer Zeit bekannt.

    Der eigentliche Sinn dieser Veranstaltung bleibt weitgehend im Dunkeln. Was verspricht sich Michael Guntersdorf davon?
    Warum dieser spezielle Hinweis von Michal Gunterdorf, dass diejenigen, die alte Häuser rekonstruieren wollen, inzwischen in der Minderheit seien?

    Es wird ja Niemand ernsthaft auf die Idee kommen, Rekonstruktionen zugunsten von Neubauten zurückzustellen, nur weil sich eben eine gewisse Anzahl von Interessenten für "Neubauten" meldet. Dann könnte man das ganze Areal auch gleich z. B. dem BDA übergeben.

    Und, wie hoch sind den nun die Subventionen (?), wobei ich davon ausgehe, das Neu- Füllbauten ganz bestimmt nicht subventioniert werden.
    Ursprünglich sollten es vollmundig mal spärliche 100 Millionen sein, jetzt wird, zwischen 30 und 110 Millionen kolportiert. Was sollen diese Zahlenverwirrspiele bewirken?


    Nachtrag:
    Bericht der fr-online vom 30.06.2010 in gewohntem Stil zum gleichen Thema:
    http://www.fr-online.de/frankf…t-Viele-Fragen-offen.html


    Edwin Schwarz vermeldete auf der Veranstaltung "Tag für Tag größere Freude" beim Anblick, wie das Technische Rathaus allmählich verschwindet und verweist auf das Angebot, von etwa 30 Häusern auf 7000 Quadratmetern.
    Jochem Jourdan rüttle am Fundament des Altstadt-Traums, schreibt die fr.

    2 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Das Problem ist immer dasselbe. Die meisten Aussagen sind aus zumindest einem gewissen Zusammenhang herausgerissen.
    Der Hinweis von Guntersdorf, daß es inzwischen mehr "Neubau"-Interessenten gibt, liegt einfach daran, daß er in der Diskussion danach gefragt wurde. Es wurde in dem Artikel ja auch nicht gesagt, daß die Aufteilung gerade gekippt ist, sondern man könnte auch den Eindruck haben, es sei eine deutliche Mehrheit. Ist aber nicht.


    Zu den Berechnungen ist zu sagen, daß die Frage: "Ich will eine Altstadt, was kostet das denn?" einfach etwas ungenau ist (7000 m² Altstadt? geschnitten oder am Stück? Darf ich es Ihnen einpacken? Kommt noch was dazu?).
    Bei der Zahl 30 Mio ist auch berücksichtigt, was man für eine notwendige Sanierung des Technischen Rathauses hätte ausgeben müssen und das gegen gerechnet.
    Eigentlich sogar sinnvoll. Besonders bei den Stimmen, die immer wieder sagen, man soll doch lieber die bestehenden Denkmäler von dem Geld retten.
    Nochmal: Von DEM Geld wird kein einziges Denkmal gerettet, selbst wenn komplett modern gebaut wird, denn das gibt es auch nicht umsonst, im Gegenteil. Und es soll keiner glauben, daß der Engel-Entwurf mit dieser exponierten Stelle nicht auch ausreichend Luxus-Schnickschnack begründet hätte, der die Kosten ebenso in die Höhe getrieben hätte.
    Doch nun gibt es statt Sumpfeiche-Türen und großen automatisch öffnende Glaswände mit speziell teurem UV-Schutz eben einfache, manchmal aber auch an Konsolen und Profilen verzierte Holzrahmenhäuser, die ihre Klimatechnologie schon materialbedingt mitbringen und nicht auch noch kostenmäßig in Gewicht fallen (mit Begründung CO2-Reduzierung). Und wir verzichten außerdem auf eine 20 cm dicke, mit sinnlos viel Energie erstellte PUR-Dämmung, deren äußeren 10 cm nicht mal technisch sinn machen.


    Guntersdorf hat mal an anderer Stelle gesagt, eigentlich hat schon aus wirtschaftlicher Sicht Frankfurt gar keine Alternative, als die Altstadt Kleinteilig mit Rekonstruktionen (wie viel auch immer) zu bauen.

  • Der Altstadt-Salon im "SonntagsSalon"

    An dieser Stelle ein Hinweis der FNP auf den Debattierclub "SonntagsSalon", welcher am 01. August die Umgestaltung des Dom/Römer - Areals zum Thema hat. Außerdem wird die Frage beleuchtet, "ob der Abriss des Technischen Rathauses und die geplante Rekonstruktion von 15 historischen Altstadthäusern tatsächlich eine Perspektive oder eher ein Rückschritt für die Stadtentwicklung bedeutet."


    Die Veranstaltung findet um 11:30 Uhr im Haus am Dom statt und richtet sich an alle Interessierten.

  • Der Altstadt-Salon

    Der allseits ob seiner Museums und Ausstellungsleitung gelobte und geschätzte Max Hollein bekundet zwar im Artikel der fr-online vom 12.07.2010, dass er sich nicht in die Debatte um eine Rekonstruktion der Altstadt reinhängen werde, tut dies aber dessen ungeachtet gleich doch wieder. Allerdings im Artikel sehr unpräzise, was ja auch nicht anders geht, sonst müsst er ja einen Vorschlag unterbreiten und damit seine obige Aussage ganz unglaubwürdig machen.

    Also beschränkt er sich zunächst nur auf die zu dichte Nähe von 3,50 Meter und ansonsten auf Zustimmung oder Ablehnung der Planungen.

    Dabei bemüht er zuforderst die äußere Form der Schirn-Kusthalle ausgiebig, was ich in diesem Falle für äußerst unangebracht halte, auch wenn er dadurch unter Umständen den Bau des Stadthauses in dieser Form verhindern würde.

    Warum:

    ● Die Schirn ist zunächst mal kein Museum mit einem bestimmten Thema, sondern "nur" eine so genannte "Kunsthalle" für wechselnde Ausstellungen und Events. Diese müssen sich nun mal den Gegebenheiten anpassen und nicht umgekehrt, was naturgemäß hier auch überhaupt nicht anders möglich ist.

    ● Eine Anpassung neu zu errichtender Gebäude in der Innenstadt/Altstadt an die Schirn-Kunsthalle halte ich für verfehlt. Alleine schon nach dem Geiste des Innenstadtkonzeptes ist die Zeit dieses unseligen Querriegels abgelaufen. Und, wer würde noch Geld für einen äußerlich schon lange sichtbaren Sanierungsstau bewilligen wollen? Wenn nicht schon diese Generation dazu in der Lage ist, dann wird spätestens die nächste Generation dieses städtebauliche Ärgerniss niederlegen.

    ● Über die Begriffe und Aussagen, "ästhetischen Reiz der Schirn", "ästhetische Dimension der Schirn", "der Schirn Luft zum Atmen lassen", "Der Entwurf beeinträchtige auch die Glasfassade des Ausstellungshauses", "man nehme der Schirn etwas von ihrer Transparenz", lässt sich trefflich streiten.
    Mit diesen Meinungen gehört Max Hollein sicher nicht zu einer Mehrheit, eher wirkt das provozierend.

    ● Ein Verlust von Außenflächen erweise sich als Problem für ungewöhnliche Kunstaktionen, meint er, da z. B. die Performance-Aktionen bei "Playing the City" im vorigen Jahr auch direkt ins Freie gegangen wären.
    Damit erscheinen die Argumente nun gänzlich als sehr bemüht zusammengesucht, zumal immer noch Freiflächen vorhanden sein werden.

    Die Ausstellungsräume sind ja von Innen gesehen weitgehend Fensterlos. Was also sind die Beweggründe und Ziele von Max Hollein wirklich? Er sollte sich tatsächlich heraushalten, zumal die äußere Form und Gestaltung "seiner" Schirn-Kunsthalle nicht auch noch in sein Kompetenzfeld fallen sollte. Bei aller Wertschätzung zur Person, die Schirn-Kunsthalle als "Anrainer" ist nun mal die Stadt Frankfurt und nicht Max Hollein mit seinem Amt auf Zeit.

    4 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Max Hollein, seit 12. Juli 2010 auch Träger des Österreichischen Ehrenkreuzes, sieht den ästhetischen Reiz der Schirn-Kunsthalle durch das geplante Stadthaus gefährdet.

    In seiner Eigenschaft als Direktor der Schirn gibt er zu bedenken, dass geplante Stadthaus könnte die Schirn-Kunsthalle beengen. Er geht davon aus, dass allein der Entwurf des Architekturbüros Kleihues + Kleihues in Frage komme, dass sei nicht gut für die Schirn. Seine Einwände habe er in einem Schreiben an den Aufsichtsrat der Schirn deutlich gemacht.

    Artikel in der fr-online vom 12.07.2010:
    http://www.fr-online.de/frankf…in-aeussert-Bedenken.html

    Zum ästhetischen Reiz der Schirn gehöre schließlich ihre Langgestrecktheit. Die Schirn würde durch den Verlust ihrer ästhetischen Dimension sicherlich an Bedeutung verlieren. Der Schirn-Kunsthalle müsse man Luft zum atmen lassen und er mahnt Sensibilität an.


    Mehr dazu im Altstadt-Salon

  • Der Altstadt-Salon

    Was für ein merkwürdiges Konzept für die neue Altstadt, wenn das so gehandhabt würde wie im Artikel der fnp vom 21.07.2010 angedroht. Ich halte es schlicht für skandalös, wenn man die möglichen Rekonstruktionen gegen die so genannten modernen Füllbauten quasi im Investorenwettbewerb antreten lassen würde.

    Wenn die Wünsch überwiegender Interessenten für Füllbauten bevorzugt zu berücksichtigen wären, dann wäre es demnach wohl besser, überhaupt nicht zu rekonstruieren und insgesamt überhaupt nur Füllbauten zu errichten, anstatt sich über jedes neu hinzugekommene Altstadt-Haus zu freuen, dass rekonstruiert werden kann.

    Dieses in der Presse dargestellte Gezerre wird langsam unerträglich und würde, wenn diese Darstellungen in dieser Art von der Dom-Römer GmbH rüberkämen, das Außenbild von Michael Gunterdorfs GmbH in einem anderen Licht erscheinen lassen.

    Wenn nun zumindest 21 Häuser originalgetreu wieder aufgebaut werden können, dann sollte man dies auch tunlichst bewerkstelligen und nur den "Rest" für Füllbauten freigeben. Wer legt eigentlich die genauen Kriterien, die eine Rekonstruktion gemäß Dom Römer GmbH ermöglichen, fest? Und warum können die Füllbauten nicht zumindest in der äußeren Form dem Vorkriegszustand entsprechen?

    Käufer und Mieter für die neuen Ladengeschäfte und Wohnungen in dieser Lage werden sich so oder so auf jeden Fall einfinden.

  • Die Realität hat das Projekt eingeholt nachdem Altstadt-Fundamentalisten und Träumer es erfolgreich auf den Weg gebracht haben.


    Was erwartest Du denn, was ein investierender Unternehmer baut, der die Wahl hat, eine Rekonstruktion zu basteln, die bei geringerem Nutzwert höhere Bau- und Unterhaltskosten ergibt oder einen Neubau nach den Richtlinien der Gestaltungssatzung, der zumindest was den Grundriss angeht, freie Planung erlaubt?


    Dass viele Leute, die dort jetzt bauen wollen, die Rekonstruktionen toll finden ist ja verständlich, aber die meisten wollen doch lieber von außen draufgucken, als drinnen leben und arbeiten zu müssen. So ein rekonstruiertes Nachbarhaus ist doch fein. Besonders dann, wenn es aufgrund seiner Konstruktion keinen wirtschaftlichen Betrieb eines Wettbewerbers erlaubt und mir trotzdem Kunden anlockt.


    Und die Alternative, in einem nicht Reko-Bau zwischen zwei oder neben einer Rekonstruktion die Räume unterzubringen, die letztere überhaupt erst bewohnbar machen, (Fluchtwege, brandsichere Treppenhäuser, Aufzüge sowie die Voraussetzungen für Bäder, Toiletten und Küchen auf jeder Etage) erfordert auch einen Anteil nicht historischer Bauten. Und wenn es nur sichtbar macht, wo die Rekonstruktion aufhört und die Anforderungen der Gegenwart anfangen.


    BTW: Mit der "äußeren Form des Vorkriegszustands" meinst Du hoffentlich nicht Beton-/Ziegel-/KS-Bauten mit falschem Fachwerk oder Schieferverkleidungen? Oder etwa doch Disneyland als Verzweiflungstat des Fundamentalisten?

  • Der Altstadt-Salon

    ^^
    Deine üblichen Erläuterungen, was Investoren und Unternehmer wollen sind überflüssig und sogar mir schon bekannt. Dass es auf diesem Areal im Grunde darum auch nicht geht solltest Du mittlerweile schon bemerkt haben.
    Genauso daneben, wie Deine weiteren unzutreffenden Behauptungen und Spekulationen, etwa in Bezug auf die Bewohnbarkeit, für die Füllbauten nun keineswegs erforderlich sind.
    Verzweifelt wirken hier doch eher Deine Tiraden gegen den Wiederaufbau. Überlege mal selbstkritisch, wer hier tatsächlich den Fundamentalisten gibt!

  • Deine Annahme, es ginge irgendwo nicht darum, dass sich eingesetztes Geld wieder rechnet ist die Basis aller weiteren falschen Erwartungen bezüglich dessen, was in Frankfurt (gerade in Frankfurt!) passiert.
    Eine Rekonstruktion (mit) zu finanzieren ist eine Imageleistung der Beteiligten.


    Ich habe von Dir noch keinen Vorschlag gesehen oder gehört, wie sich gegenwärtige Ansprüche an Wohnqualität, Sicherheit und Hygiene mit einer Vollrekonstruktion unter Einhaltung der originalen Grundrisse (zumindest zur Straßenseite) realisieren lassen.


    Wenn wieder die Atmosphäre eines bewohnten Stadtteils dort aufkommen soll, dann müssen diese Häuser bewohnt werden können und das nicht nur von denen, die aus sentimentalen Gründen jedes Fleckchen "Altstadt" umarmen würden.