Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Abriß der Hartmannstraße 16 laut Freier Presse: 11.08. bis 20.08.


    Außerdem steht auch der Abriß des als "Rabus-Gebäude" bezeichneten Hauses an der Straße der Nationen 33 (Luftbild) bevor, wie einer Leserin von der Stadtverwaltung geantwortet wird, die dort Rodungsarbeiten und den Ausbau von Fenstern bemerkt hat:

    Das ehemalige Rabus-Gebäude an der Straße der Nationen gehört einem privaten Eigentümer. Es wird gerade abgebrochen. Die Maßnahme am Gebäude ist nicht genehmigungspflichtig, da es sich um kein Denkmal handelt.


    Die Aussage, daß es sich nicht um ein Denkmal handelt, würde ich aber stark bezweifeln. Am 10.05.2010 fand nämlich ein Zwangsversteigerungstermin für das Gebäude Straße der Nationen 33a mit folgenden Kernaussagen statt:

    2½ Geschosse, ehem. Wohngebäude mit ausgebautem DG und Büroräumen im EG, länger ungenutzt, schlechter Zustand. Denkmalschutz, 1882, 3060 m² Grund, Verkehrswert 100.000 Euro


    Der Unterschied zwischen Straße der Nationen und Straße der Nationen 33a dürfte minimal sein (?). Am Samstag werde ich mal dort vorbeischauen, mal sehen ob dann noch Fotos gemacht werden können oder nur eine weitere Lücke im Stadtbild klafft. Inwiefern der Abriß sinnvoll ist, will ich mangels Kenntnis der Gebäudesubstanz nicht bewerten, mir fiel nur der Widerspruch auf.

  • Zur Straße der Nationen: Abrißarbeiten laufen momentan an dem Gebäude, das auf dem Luftbild am nächsten zur Heinrich-Zille-Straße ist (Perspektive vom Hinterhof):


    Sicher kein Verlust, was auch für das Hinterhofgebäude gilt, an dem eine große 33 prangt (im Hintergrund die Alte Aktienspinnerei). Bisher keine Abrißaktivitäten erkennbar:


    Einzig das Vordergebäude ist architektonisch wertvoll, hierbei sollte es sich um das im Zwangsversteigerungstext erwähnte Gebäude handeln. Bisher zum Glück auch keine Abrißaktivitäten erkennbar:


    Alles eigene Bilder.

  • Aus der Sachsen-Fernsehen-Meldung zur Bergstraße 17a wird man auch nicht schlau:

    Nach einem Dachstuhlbrand sei dies nicht mehr standsicher. Daher müssen dort zuerst Sicherungsmaßnahmen am Gebäude vorgenommen werden.


    Um Verkehr und Fußgänger zu schützen, wurde die Bergstraße stadtauswärts in diesem Bereich zur Einbahnstraße erklärt. Die Matthesstraße wurde voll gesperrt. Wie die Stadt mitteilt, soll die Sicherheitssperrung bis Mitte November andauern.


    Um die Sicherheitssperrung im November aufheben zu können, müßte bis dahin irgendetwas passiert sein. Geht die Stadt etwa tatsächlich auf die Forderung des Kuratoriums Stadtgestaltung ein und sorgt für eine Sicherung des Gebäudes? Ich würde das so interpretieren...

  • Das Gebäude befindet sich in Privathand. Es gehört einer alten Frau aus Grüna. Sie hatte 20 Jahre um die Rückübertragung des Erbes ihrer Mutter gekämpft. Die Mutter war in den 70er Jahren enteignet worden. Wenn ich mich recht erinnere ging es darum, dass die Behörden fälchlicherweise vermuteten es existierten noch weitere Verwande die Anspruch auf Anteile am Haus haben. Es gab einen langen Rechtsstreit. Die Familie hat ihr ganzes Geld reingesteckt. Ich war mal bei der Eigentümerin vor Jahren. Wahl wollte es damals kaufen. Ihr war das Angebot zu wenig, angeblich gebe es einen Interessenten der mehr böte. Ich hab ihr ins Gewissen geredet sie soll in ihrem Alter von dem Haus lassen. Ohne Erfolg. Das Gebäude ist städtebaulich sehr wichtig.
    Leider ist der Zustand inzwischen eine Katastrophe.

  • Nachdem man von der groß angekündigten Vorstellung des Wohnraumbedarfskonzepts absolut nichts in der Presse gelesen hat, habe ich mal etwas danach gesucht. Ich präsentiere: Das Wohnraumbedarfskonzept der Stadt Chemnitz. Macht einen extrem interessanten Eindruck, genauer studieren kann ich das aber erst in drei Wochen.


    Bei der Suche habe ich auch noch etwas Erstaunliches gefunden: Eine Erhaltungssatzung für den Kulturpalast Rabenstein. Großartig, unverhofft kommt oft.

  • Staatsarchiv Chemnitz zieht ins Peretzhaus

    Das Bürger- und Ordnungsamt sollen bekanntlich laut einem Stadtratsbeschluss von 2008 in die Innenstadt umziehen. In das Peretzhaus in der Elsasser Straße wird am 2012 das Staatsarchiv Chemnitz untergebracht, das derzeit sein Domizil noch in der Schulstraße 38 in der Nähe vom Altchemnitz-Center hat. Am 19. August 2010 unterzeichnen der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und die FME Verwaltungs GmbH den Mietvertrag


    Chemnitz
    Mittwoch, 18. August 2010 09:22
    Staatsarchiv Chemnitz rückt näher an die Innenstadt
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=797629

  • Nur -0,1%. Das sind aber immerhin noch ca. 750 Personen im Jahr. Ist zwar besser als in den Vorjahren, aber trotzdem recht besorgniserregend. Ich denke die Einwohnerzahl von Chemnitz wird 2020 bei ca. 230.000 liegen und sich dann erst stabilisieren. Eigentlich sollte bei so einer demographischen Entwicklung der Mietwohnungsmarkt erschüttert sein, aber weit gefehlt. Wie ich gerade selbt erfahren habe, sind die Mietpreise ganz schön gestiegen.


    Was hat denn in Leipzig so reingehauen?

  • Kulturpalast Rabenstein

    Bei der Suche habe ich auch noch etwas Erstaunliches gefunden: Eine Erhaltungssatzung für den Kulturpalast Rabenstein. Großartig, unverhofft kommt oft.


    Ist wohl auch ganz neu. Heute berichtet die MoPo


    Chemnitzer Morgenpost, 19. August 2010
    Klappe, die nächste: Kein Abriss des altes TV-Studios
    http://www.sz-online.de/Nachri…Studios/articleid-2539392


    Zu den Plänen des Eigentümers Oliver Kreider, das Gebäude abzureißen und das Grundstück als Wohnstandort zu entwickeln, sagte Baubürgermeisterin Petra Wesseler: „Meiner Meinung nach haben wir genug Wohnstandorte“.
    Diese Liegenschaft sei städtebaulich sehr wichtig für Rabenstein und unbedingt erhaltenswert. Die Abstimmung über die oben verlinkte Erhaltungssatzung wird nächste Woche im Stadtrat erfolgen. Wesseler: „Wird die Satzung beschlossen, haben wir zukünftig mehr Mitspracherecht bei der weiteren Entwicklung“.

  • 750 sind gewiss 750 zu viel, aber die Tendenz der letzten Jahre ist doch schon mal was.
    In Leipzig schlägt evtl. auch die im Vergleich hohe Arbeitslosigkeit zu buche....

  • Der geringe Bevölkerungsverlust in den ersten vier Monaten ist deshalb so positiv, weil ich eigentlich davon ausgehe, daß Chemnitz wie andere Universitätsstädte auch im zweiten Halbjahr eher bessere Wanderungssalden als zu Jahresbeginn verbucht. Ich habe nur die Zahlen vom September 2009, da waren es aber schon 76 Zuzüge mehr als Wegzüge. Dazu kommen positive Meldungen in Sachen Geburten, wo etwa das Krankenhaus Rabenstein satte zweieinhalb Wochen vor dem Vorjahr liegt (Meldung). Allerdings kann dort auch das Chemnitzer Umland einen Anteil haben. Ich bin jedenfalls auf die Jahresbilanz gespannt, ganz ausschließen würde ich einen Bevölkerungszuwachs jedenfalls nicht.


    chemnitzer: Kann ich aus Deiner Anmerkung zu den Mietpreisen schließen, daß Du immer noch auf der Suche bist? Das würde ich dann gleich nutzen, um zwei Sachen als Tipp verpackt vorzustellen: Wenn es ganz billig sein soll, könnte man über das zweite Wächterhaus auf dem Sonnenberg nachdenken. An der Jakobstraße 41 wird diesmal ähnlich den Selbstnutzerprogrammen ein Gebäude in Eigenregie hergerichtet. Eine Wohnung soll noch frei sein, mehr konnte ich aber auch nicht dazu in Erfahrung bringen. Etwas bequemer ist die Suche auf Wohnungsladen Chemnitz, wo ich eigentlich immer noch etliche Schnäppchenangebote in sanierten Altbauwohnungen in bester Lage entdecke. Ganz so groß kann die Nachfrage noch nicht sein, sonst müßte deutlich mehr Sanierungstätigkeit stattfinden (siehe Leipzig-Forum).

  • @lguenth1:Nein, ich bin nicht mehr auf der Suche. Ich habe diesen Monat Nägel mit Köpfen gemacht und bin umgezogen. Sehr viel zentraler und dementsprechend auch teurer. Natürlich sanierter Altbau.

  • Für Aufwertung des Chemnitzer Stadtteils Sonnenberg stellt Freistaat weitere Fördermittel zur Verfügung:


  • Wohnraumbedarfskonzept 2009/2010

    Stadtplanungsamt der Stadt Chemnitz
    Wohnraumbedarfskonzept 2009/2010
    – Endfassung –
    Hamburg, den 12. Juli 2010
    http://media01.kanal8.de/Media…zept_2009_2010%5B1%5D.pdf


    Vgl. dazu auch:


    Donnerstag, 26. August 2010 14:16
    Wohnraumbedarfskonzept vorgestellt
    Das Stadtplanungsamt hat im September 2009 eine Studie zum zukünftigen Wohnraumbedarf in Chemnitz in Auftrag gegeben.
    http://www.kanal8.de/default.aspx?ID=1770&showNews=803874

  • 1985 wurde die Hartmannstraße 16 renoviert. Die Straßenbahn hatte Platz vorbei zu fahren.


  • @cherubino
    Das Haus an der Markusstraße Ecke Fürstenstraße, welches von Wahl und Partner seinerzeit vor dem Abriss gerettet wurde, ist abgesperrt. Kann man da auf eine Sanierung hoffen, oder handelt es sich lediglich um eine Sicherungsmaßnahme? Weißt Du mehr?


    Da wir gerade auf dem Sonnenberg sind. In der Samstagsausgabe der Freien Presse wurde über eine zweistellige Millioneninvestition von GGG und SWG berichtet. Demnach sollen die Plattenbauten am unteren Sonnenberg aufgehübscht werden. Geringfügig wird auch zurückgebaut. Naja, besser als Abriss und danach ein Maschdrahtzaun.
    Leider habe ich den Artikel nicht im Netz gefunden.

  • u. a. dieses Haus hat die Transparenz am Bau GmbH aus Augsburg gekauft. Wir alle, besonders ich, hatten uns bei den Behörden immer wieder und besonders während der Insolvenz der W+P GmbH für Fördermittel aus dem Stadtumbauprogramm stark gemacht. Nach meiner Information stehen für dieses Haus 90 tsd. Euro an Sicherungsmitteln bereit. Noch vor ein paar Tagen hatte ich bei den zust. Behörden nach dem aktuellen Stand gefragt. Die Antwort war, das der GS der betr. Firma sich nicht dreht, er kenne die Fristen. Kurz die Mittel drohen zu verfallen. Betroffen sind u. a. auch die Dresdner Straße 76, hier stehen 67 tsd. Euro bereit (hier gibt es noch nicht einmal eine Eigenbeteiligung und eine Sanierungsverpflichtung bei Abruf der Mittel) sowie die das ehemalige Europakino und die Gieserstraße 21 und 23. Beide Häuser stehen in dem Karree für das es besondere Projekte gibt. Hinterhofgestalltung über die Grundstücksgrenzen hinweg, und Energieversorgung mittels Blockheizkraftwerk für das ganze Karee. Beide Häuser angeblich die nächsten Projekte der TAB GmbH.
    Eig. wollte ich die Information für mich behalten, weil ich niemanden in die Pfanne hauen will, aber was hier abgeht ist schon stark. Besonders weil entspr. Firma in der Presse immer wieder auf ihre Erfolge verweist.
    Ob die neuerliche Absperrung nun die erste Sicherung bedeutet oder die Stadt vorsichtsmaßnahmen trifft .... nach meinen Informationen letzteres, das Haus ist zur Fürstenstraße mehr oder weniger hohl, ich hatte schon länger gewarnt das hier etwas passieren könnte


    http://www.fotos-hochladen.net/uploads/m102og7jzx2cymk5.jpg


    Eine Aufnahme von mir, Seite Fürstenstraße aus 2009

  • Vielen Dank. Obwohl ich auf eine bessere Antwort gehofft hatte, bin ich doch froh das sich überhaupt etwas tut. Das Verhalten der genannten Firma ist schon sehr verwunderlich.