Bahnhofsviertel: Sanierung, Um- und Neubau

  • Gebäudesanierung Windmühlstraße 2 / Untermainkai

    Das kleine, aber am Mainufer recht exponierte Projekt, macht Fortschritte. Siehe auch #236. Erfreulicherweise hat man das gesamte Dach samt Mansarde (wenn ich das richtig erkenne) entfernt und baut nun ein neues Dach auf, das hoffentlich der Gestaltungssatzung entsprechen wird. Mit Spannung warte ich auch auf die hoffentlich ebenfalls bevorstehende Neugestaltung der Fassade. So sah das Gebäude vorgestern aus:



    Bild: epizentrum

  • Studentenwohnheim (Wiesenhüttenplatz)

    Nach einem weiteren Monat nach den letzten Bildern (#237) wird heute der Kran abgebaut:



    Ein schönes Detail ergibt sich durch den sowohl nach vorne als auch nach hinten großflächig verglasten Eingangsbereich:



    Gesamteindruck:



    Hier noch ein Schnappschuss der Obergeschosse aus noch luftigerer Höhe:



    Bilder: epizentrum


    Jetzt dürfen der Fassadenfeinschliff und die Innenausstattung kommen.

  • Am Hauptbahnhof 6, Kaiserstraße 48 + 69, Münchener Straße 34

    Hier kommt ein Bahnhofsviertel-Update. Das Geschäftshaus Am Hauptbahnhof 6 / Ecke Münchener Straße (Karte) wird derzeit eingerüstet:



    Bild: epizentrum


    Vor dem Krieg stand an dieser Stelle das opulent gebaute Hotel Bristol mit zwei schlanken Türmen zum Bahnhof hin und einem großen Turm an der Ecke zur ehemaligen Kronprinzenstraße. Wer melancholisch werden möchte: 1936 sah es aus der Luft so aus, kurz vor dem Krieg so und 1903 wie folgt:



    Bild: Aufnahme von 1903, gemeinfrei, aus de.wikipedia.org


    Das Gebäude wurde im Krieg zerstört oder mindestens stark beschädigt. Das heutige Gebäude entstand wohl ca. 1960. Die PlanAS-Karte markiert es sogar als denkmalgeschützt. In Wikipedia befindet sich eine Aufnahme von 1962:



    Bild: de.wikipedia.org, Urheber Andy Eick, lizensiert unter der Creative-Commons-Lizenz 2.0


    Einige Fassadenplatten wurden bereits entfernt. Darunter kommen größere Steinquader zum Vorschein:



    Bild: epizentrum


    Welche Arbeiten durchgeführt werden, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen.


    An der Kaiserstraße 69 (Karte, Beiträge von 2009) gibt es einen Zwischenstand - evtl. auch schon etwas länger. Das Gebäude ist nicht mehr eingerüstet, und die Sandsteinfassade scheint saniert. Sowohl das Erdgeschoss als auch insbesondere das Dach blieben bislang jedoch offenbar unberührt. Gerade dort sollte es aber lt. Projektseite von "mainfeld digital artists" (http://www.mainfeld.de) die größten Veränderungen geben. Der verantwortliche Architekt Eckhardt v. Schwanenflug führte noch in der letzten Bahnhofsviertelnacht Besucher durch das Gebäude. Ich hoffe nicht, dem Bauherren ist das Geld ausgegangen. So sieht das Haus heute aus:



    An der Kaiserstraße 48 (Karte, letzter Beitrag) werden zur Zeit die Fenster eingebaut:



    An einem Fenster öffnete sich der Vorhang:



    Die Hofeinfahrt stützen historische, geschwungene Stahlträger:



    Ein neues Projekt entsteht an der Münchener Straße 34 (Karte). Dem nicht besonders ansehnlichen Gebäude wurden bereits die Fassadenteile entfernt:



    Hier zur Orientierung noch der Blick die Münchener Straße hinunter zum Hauptbahnhof:



    Bilder: epizentrum

    2 Mal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Hausnummer korrigiert

  • Bezüglich der Kaiser 48 sehen die grüngesprossten Fenster vielversprechend aus, so dass der Aha-Effekt nach der Sanierung sicher nicht ausbleiben wird. Verantwortlich für die Sanierung zeigt sich inzwischen die Licon Unternehmensgruppe aus Leipzig (Homepage / PDF zum Projekt). Bedauerlicherweise wurde die Firma jüngst in einen Untreue-Skandal verwickelt. Alle bereits angefangenen Projekte, so wird ein Teilhaber der Firma in einem weiteren Zeitungsartikel zitiert, sollen aber weiterlaufen und fertiggestellt werden.

  • Die Hofeinfahrten waren nicht nur überwölbt, sondern auch ausgemalt und oft stuckiert. Es ist allerdings ein typisches Frankfurter Phänomen, dass sich dies meines Wissens durch den Modernisierungswahn der 1960er / 1970er bei keinem einzigen Objekt erhalten hat (im Ggs. etwa zu Leipzig oder Dresden, wo dies bei kaum einem Haus fehlt). Hoffen wir mal, dass die Kaiserstraße 48 mit einer Wiederherstellung nun Schule macht...

  • Also das stimmt nun definitiv nicht. Aus dem Stegreif fallen mir ein Gebäude am Untermainkai ein, Hausnummer 29 oder 30, nebenan ist seit längerer Zeit Baustelle. Wohl das Haus auf diesem Foto. Außerdem die Kaiserstraße 37 vis-a-vis des Gallileo in dessen Hinterhaus die Loge "Zur Einigkeit" ihre Räume hat. Foto. Das sind aber gewiss längst nicht alle, auch nicht im Bahnhofsviertel.

  • Hauptbahnhof 6

    Das Gerüst am Hauptbahnhof 6 wird gerade festlich mit royalblauen Netzstreifen geschmückt :D



    Bild: epizentrum


    Kleiner Scherz. Zudem sind weitere Fassadenplatten abgeschlagen worden. Mit der (Fassaden-) Sanierung meinen sie es also ernst. Mir ist allerdings nicht ganz klar, was die Sanierung bewirken soll. Wenn das Haus wirklich denkmalgeschützt ist, wird man wohl Platten der gleichen Art anbringen. Andererseits sieht die Fassade nicht heruntergekommen aus. Möglicherweise soll das Haus nur gedämmt werden.

  • Als ich das letzte mal dort vorbeikam waren am Erdgeschoss mehrere Platten herausgebrochen, das wird wohl der Auslöser sein. Ich hoffe, dass man zu einer gelben Steinsorte greift, das würde die Wirkung im Gesamtensemble mit den Gründerzeitlern erheblich verbessern. Abgesehen von der Fassadenfarbe ist das Haus nämlich einer der am besten gelungenen Nachkriegsbauten rund um den Hauptbahnhof.

  • Hotel Villa Oriental? (Baseler Straße 19)

    Und weiter geht es im Bahnhofsviertel. Das schäbige Haus zwischen Hotel Europa (auch nicht gerade ein Edelschuppen) und Hotel Villa Oriental wird zur Zeit saniert (Karte). So sieht es heute aus:



    Die Balkonfenster wurden aufgeschlagen, sodass Balkontür und -fenster jetzt eine große deckenhohe Öffnung bilden. Die Balkone selbst und ihre Vorsprünge sowie das hässliche, hausbreite Vordach über dem Erdgeschoss wurden entfernt. Jetzt wird ein Gerüst aufgebaut. So sah das Gebäude im April aus:



    Bilder: epizentrum


    Wenn ich mich nicht irre, befand sich bis vor einigen Jahren das persische Restaurant Hafez, dessen Küche seit langem schon einen guten Ruf genießt, im Haus mit der Nummer 19. Jedenfalls gab es eine Verbindung zwischen den Häusern, weil noch im April Hafez-Plakate über dem Eingang hingen. Ca. 2006/2007 wurde die Nummer 21 renoviert, satt rot angestrichen und zum Hotel "Villa Oriental" umgewandelt. Hafez befindet sich im Erdgeschoss. Es könnte sein, dass die Nummer 19 eine Erweiterung der Villa Oriental werden soll. Erhält es die gleiche Fassadenfarbe und die exotischen Fensterläden wie sein Nachbar, wird das seinen Reiz haben.

  • Bad News zu Münchener Straße 36: Das Gerüst bedeutet leider mitnichten, dass hier endlich etwas passiert. Vorvergangenes Wochenende fiel eine der Fassadenplatten vom fünften Stock auf den Trottoir, so dass noch am Sonntag eingerüstet wurde und die restlichen Platten abgenommen wurden.


    im Gebäude selbst wird seit etwa einem Jahr zaghaft saniert, aber es sieht nicht besonders vielversprechend aus.


    Das Gebäude gehört übrigens dem Land Hessen. Mist.

  • Münchener Straße 34

    Mit der Hausnummer hatte ich mich übrigens vertan: Es handelt sich um die Münchener Straße 34, nicht 36. Das Gebäude war schon Ende 2009 als Sanierungskandidat im Gespräch und gleichzeitig für den Titel des hässlichsten Klotzes der Straße. Siehe Beiträge #176ff. Positiv an den herabgefallenen Fassadenplatten ist, dass das Land nun tatsächlich aktiv werden muss. Oder steht uns womöglich eine jahrelange Bauruine bevor?

  • Projekt K58 - ehemalige Kaufhalle

    Der in Beitrag #180 vorgestellte Entwurf wurde offenbar überarbeitet (auf der Website der Nürnberger Architekten ist noch der alte zu sehen). Die Hauptkritikpunkte wurden beseitigt, die deplatzierten Loggien an der Ecke und der klotzige Aufbau darüber sind verschwunden. Auch von der Gliederung her wirkt der neue Entwurf deutlich stimmiger. Gut!


    Es gibt nur eine kleine Visualisierung auf der Seite einer der Investoren. Warum es nun ein Vollgeschoss mehr bei anscheinend gleicher Traufhöhe und gleichen Flächenangaben wie bisher gibt, ist mir daher noch nicht recht klar geworden. Sieht so aus, als habe das erste Obergeschoss nun eine geringere Höhe. Links neu, rechts alt (und hier der aktuelle Anblick):


    ...........
    Bilder: Hagen GmbH Planer und Architekten / Stiller Immobilien

  • Der neue Entwurf ist eleganter als der alte, wo die Flächen ohne Fenster schwerfällig wirkten. Beide sind ein Sprung im Vergleich zum Ist-Zustand.

  • Das zusätzliche Geschoss macht sich auch nicht schlecht, es gibt nun mehr Fensterfllächen an der Fassade und im vierten Stock scheinbar durchgehend Loggien, was die Ansicht recht subtil auflockert.


    Verbesserungen an dieser exponierten Lage werden die Kaiserstraße positiv prägen.


    Wirklich ein positiver Schritt, toll!

  • Der neue Entwurf wirkt wirklich eleganter, v.a. weil ein Vollgeschoss bei gleicher Traufhöhe hinzugekommen ist und die fensterlosen Flächen verschwunden sind. Aber das Eck-/Mittelstück empfinde ich als eine Verschlechterung. Macht einen verschlossenen & langweiligen Eindruck ... schade, dass die großen Balkone weggefallen sind, mit entsprechenden Bewohnern/Mietern (keine Gutverdiener, Manager etc., also eher Leute, die die Zeit haben häufig die Balkone zu nutzen) hätten diese Wohnungen gut zum Charakter der lebhaften Kaiserstrasse gepasst.

  • Gefällt mir immer noch nicht. Ist doch Großteils genau die übliche uninspirierte 08/15-Architektur die manche Bauherren und Architekten heutzutage wohl als passend für Gründerzeit-Umfeld empfinden, nur diesmal ausnahmsweise mit sowas Ähnlichem wie einem Dach (auch wenn selbiges, vor allem mal wieder aufgrund der unseligen Bleche die man laut Rendering befürchten muss, ziemlich billig daherkommt). Einzige Verbesserung ist dass die Ecke nicht mehr ganz so klobig daherkommt. Die Fassade selbst ist sogar noch weniger gegliedert als im alten Entwurf.
    Wenn man schon derartige Eingriffe vornimmt, dass offensichtlich sogar noch ein zusätzliches Geschoss hervorgezaubert werden kann, könnte man die Kiste auch gleich ganz abreißen und was Gescheites hinbauen.

  • Windmühlstraße 2, Umbau Wohn- und Bürogebäude

    Dieses Umbauprojekt hat epizentrum zuletzt in Beitrag #242 erwähnt. Dem an der Baustelle angebrachten Bauschild (Blatt Papier im A4-Format) zufolge ist der Entwurf von tecArchitecture swiss aus Ermatingen, das ist am Schweizer Bodenseeufer. Den Abbruch- und Rohbauauftrag hat die Jöst Bauunternehmen GmbH, Frankfurt.


    Nach der Vorhabenbeschreibung wird das 4. Obergeschoss und das Dachgeschoss abgebrochen und ein zweigeschossiges Mansarddach neu errichtet. Die Fassade wird renoviert. Eine kleine Grafik ließ sich finden:



    Grafik: tecArchitecture swiss AG | UniVersa Immobilien
    Beta 1 AG & Co. KG | Jöst Bauunternehmen GmbH


    Voraussichtlich eine sehr deutliche Aufwertung gegenüber dem früheren Zustand. Die Fassade wird offenbar den gründerzeitlichen Ursprüngen angenähert, soweit man das auf Grundlage der Grafik beurteilen kann. Von der Form her geht auch das Dach in die richtige Richtung. An Stelle der Dachfenster wären allerdings Gauben angebracht gewesen. So entsteht ohne Not Disharmonie, und das obwohl der Wohnwert mit Gauben vermutlich höher wäre.

  • Windmühlstraße 2

    Ja, vermutlich eine deutliche Aufwertung gegenüber früher. Aus der Visualisierung kann man nur wenig zu den verwendeten Fassadenplatten (bzw. Putz), Dachhaut, Fensterrahmen, Farben etc. ableiten. Also gilt Kaisers "Schaumerma". Dass Gauben fehlen, kann schade sein, gerade in diesem Viertel mit soviel noch erhaltener Gründerzeitsubstanz. Die vertikalen Fensterbänder über das Dach hinweg könnten aber, je nach Ausführung, auch ihren "exotischen" Reiz haben. Ganz sicher besser wäre eine Mischung aus Gauben und den Bändern gewesen. Spontan fallen mir dazu als gelungene Beispiele dieses Haus an der Friedberger Landstraße (Ecke Eiserne Hand) und dieses an der Ecke Wiesenau / Friedrichstraße ein, die beide erst in den letzten Jahren saniert wurden.


    Süß und als ortsunkundig entlarvend ist auch die Beschriftung auf der Grafik: HOF Windmühlenstraße.

  • Ich finde es ehrlich gesagt etwas müsig, sich stets mit einer Verbesserung des vorherigen (allzu oft erbärmlichen) Zustandes zufrieden geben zu müssen. Nach der Prämisse müsste man jeden Topf Farbe bejubeln, denn ein neuer Anstrich stellt dann ja auch eine Optimierung dar.


    Anbetrachts dessen, was in anderen Städten in der Sanierung von Gründerzeitgebäuden geleistet wird, ist das einfach eine Enttäuschung. Was hilft ein Mansarddach, wenn es durchlöchert wie ein Schweizer Käse und wahrscheinlich wieder in Blechoptik daherkommt?


    Eine ästhetische Verbesserung der ohnehin im innenstadtnahen Bereich desolaten Dachlandschaft wird so jedenfalls nicht erzielt. Da wäre ein zweiteiliges Staffelgeschoss ehrlicher, denn ganz unzweifelhaft geht es ja wieder nur darum, möglichst viel Miete aus einem Gebäude herauszupressen.

  • Kaiserstraße 48

    An bzw. auf der Kaiserstraße 48 stehen jetzt die massiven Stahlträger für das Dach, und die Gerüste über der Traufhöhe werden abgebaut:



    Bild: epizentrum


    Vergleich: thomasfras Beitrag von Juli. An der Fassade wird weiter gebohrt und gewerkelt. Leider gewährt der Sichtschutz kaum Einblicke. Zu den Fenstern und der Hofeinfahrt, siehe aber meinen Beitrag vom 4.11.