Taunusturm-Projekt: Planungs-Thread 2003-2011 (geschlossen)

  • FR & Leerstand

    Die FR war gestern durch ihren Lokalchef vertreten. Nein, nicht alle Artikel sind online direkt abrufbar. Man braucht ein Onlineabo und da gibt`s PDFs, dann hat man alles.


    Das mit dem Leerstand ist natürlich Quatsch. Klar ist der mit rd. 17 % sehr hoch, aber jeder weiß, dass ein Großteil davon nicht vermarktbar ist. Oder warum ging der Opernturm weg wie warme Semmeln? Und das in der Krise!

  • Ich muss brechen, wenn ich so einen Quatsch lese. --> Bezieht sich auf den Kommentar von Herrn Göpfert in der Printausgabe der FR.


    - Was hat die Verkündung des Baustarts mit den Kommunalwahlen zu tun? Nichts, schließlich hat nicht die Stadt, die CDU, Frau Roth oder sonst jemand aus dem politischen Milieu den Termin ausgewählt, sondern der Bauherr. Ohne diesen gäbe es nämlich keinen Baustart. Da spricht der Neid!


    - Was haben 2 Mio. Quadratmeter Leerstand in heruntergekommenen, nicht mehr vermietbaren 70er-Jahre-Büroklötzen in Außenbezirken mit hoher Nachfrage nach hochqualitativen Büroflächen mit Top-Ausstattung in einem Hochhaus im Stadtzentrum zu tun? Nichts! Unkenntnis des Redakteurs? Imkompetenz oder absichtliche Falschaussage? Ich weiß nicht, was das größere Übel ist.


    - Die architektonische Qualität soll nicht überzeugen? Nun, da sprechen die Kommentare im deutschlandweit führenden Architekturforum eine andere Sprache, von der Wirkung auf die Skyline einmal ganz zu schweigen. Herr Göpfert erklärt auch nicht, warum der Taunusturm unbedingt als "Pendant" genauso hoch wie das benachbarte Japan-Center ausfallen müsse.


    - Das letzte Wort haben die Stadtverordneten. Ist das so? Ich dachte es gäbe schon eine Baugenehmigung? Soll der Satz jetzt eine Drohung sein, nach dem Motto, es wäre besser, die Stadtverordneten würden den Bau verbieten? Das werden sie mit Sicherheit nicht tun.


    Kalkuliertes Echauffieren hin oder her, mir kommt Gift und Galle hoch, wenn ich so einen Rotz lese. Das hat nichts mit Journalismus zu tun, das ist einfach nur negative Stimmungsmache, um vom eigenen Untergang abzulenken.


    Ryan, die FR ist nicht ehemals im teilweisen im Besitz der SPD, sie ist weiterhin zu 40% im Besitz der SPD-Medienholding DDVG. Ich glaube aber, dass nicht mal die Frankfurter SPD selbst so schlecht über den Taunusturm denkt, wie die FR das herausposaunt. Eine Zeitung zum Abgewöhnen.

  • Das bisher verfügbare Rendering finde ich auch gelungen - aber wie schon von vorher gehenden Kommentatoren erwähnt: mal abwarten, wie das Projekt von den anderen Seiten wirkt. Gleiches gilt für die Komplettierung der Skyline und dem Wechselspiel mit dem ja über jeden Zweifel (re/ Proportionen, Material etc) erhabenen Japan-Center. Hier ist es natürlich schade, dass nunmehr aus der Sichtachse Sachsenhausen zwischen Höhe Schweizer Str und Eiserner Steg das Japan-Center künftig gänzlich verdeckt sein wird. Ich hoffe zumindest, dass der TT dies durch eine gute Illumination am Abend wettmachen wird!

  • Gestalt des Taunusturm an der Neuen Mainzer Ecke Taunustor

    Auch die FAZ berichtet mittlerweile in einem Artikel ihrer Onlineausgabe über den Taunusturm. Darin heißt es, das Gebäude habe "sechs Ecken", woraus ich schließe, dass die im Bild unsichtbare Rückseite des Turm schlicht rechteckig ist.

  • Gruber + Kleine-Kraneburg haben ihre Projektseite (Flash, daher nur via Startseite -> Planung -> TaunusTurm abrufbar) nun ebenfalls aktualisiert und bestätigen die in der Commerz-Real-Pressemeldung enthaltenen, in den Medien jedoch uneinheitlich genannten Quadratmeterzahlen und Nutzungen:


    Grundstücksgröße ca. 5.500 qm


    Vermietbare Fläche
    Kommerzielle Nutzung: 75.000 qm BGF
    Wohnungen: > 50 an der Zahl, 7.500 qm BGF


    Bürofläche ca. 1.500 qm


    Gastronomie im Erdgeschoss
    Restaurant für Mitarbeiter und Gäste => zusätzlich zur allgemeinen Gastronomie
    Business Club mit Konferenzflächen


    Worauf sich die separat genannte "Bürofläche" von 1.500 qm bezieht, ist mir nicht ganz klar. Vielleicht soll die nicht vermietet werden, sondern bspw. dem Facility Management zur Verfügung stehen.


    Das französische Architektenbüro erwähnen Gruber + Kleine-Kraneburg nicht mit einem Wort, und als Bauherr nennen sie ausschließlich Tishman + Speyer (Properties Deutschland GmbH).


    Die Architektur fand ich auf den ersten Blick überraschend, bin aber nach der eleganten Gliederung und dem Stichwort "Naturstein" ebenfalls überzeugt, dass insbesondere der Büroturm überzeugen wird. Er sieht zwar ein wenig aus, als sei er vor 40 Jahren entworfen worden. Das tut seiner (äußerlichen) architektonischen Qualität aber keinen Abbruch. Im Gegenteil wirkt er durch den oberen Abschluss, den Glasanteil und die eleganten Proportionen auf mich jetzt schon wie ein Klassiker. Dazu gehört auch die Gliederung über zwei Geschosse hinweg (sorry, Adama). Wenn ich richtig sehe, möchte man den Abstand der Lamellen an den oberen Geschossen (sicher für die Technik) nach oben hin verjüngen. Das finde ich ein raffiniertes Detail, von denen ich noch mehr erwarte. Und bei 40 stützfreien Geschossen mit errechneten 4,25 Meter Rohbaugeschosshöhe mache ich mir um die Vermarktung keine Sorgen. Das ist Premium-Bürofläche.


    Sollte, wie im Rendering abgebildet, ein durchgehender, breiter Fußgängerweg zwischen Kaiserstraße und Taunustor entlang der Gebäudeseiten zur Grünanlage entstehen, würde auch die Gallusanlage an dieser Stelle von einem eher abgenutzten Park zu einem positiv belebten öffentlichen Raum werden. Ihr erinnert Euch: Noch vor 20 Jahren standen auch und gerade an diesem Abschnitt selbst tagsüber Grüppchen von Fixern im gepflegten Plausch miteinander und waren beim Pulver- und Flüssigkeitstransfer zu beobachten.


    Für diesen Wandel müsste die Commerzbank freilich ihren Kundenparkplatz aufgeben, und eventuell würde auch das Opfer-Denkmal (Wikipedia) im kleinen Rund inmitten der Grünanlage verschwinden, um Platz für Fußgängerströme zu schaffen. Immerhin werden deutlich mehr als 3000 Menschen allein die Gebäude bevölkern.


    Die Gebäuderückseiten dürften ein kniffliges Thema beim Entwerfen gewesen sein. Wie sie auch aussehen: Ich hoffe, die Flucht des Japan-Centers wird fortgesetzt, um einen breiteren Gehweg an der Neuen Mainzer zu schaffen. Der Bebauungsplan (B702 Ä, PlanAS) erlaubt die Bebauung bis zur jetzigen Grundstücksgrenze. Apropos: Dort ist auch noch die maximale Höhe über 135 Meter eingetragen. Eine Baugenehmigung für den 160-Meter-Turm lag zwar bereits vor, aber der Bebauungsplan wird noch zu ändern sein, oder täusche ich mich?


    Der Wohnturm erinnerte mich auf den ersten Blick ein wenig an die Wohnburgen in den Pariser Banlieues (Farbe, Betonung der Balkone, eher horizontale Gliederung). Auf den zweiten Blick zeigt sich aber der Zeitgeist: Unregelmäßige Fassade, Auskragungen bzw. auch Abstufungen, Haus im Haus, Stein statt Putz - dieser Trend äußert sich auch schon im Goldman/Mäckler-Projekt MA*Neustadt. Ich bin Eurer Meinung: Allein der Lage und der angekündigten Exklusivität wegen werden diese (Eigentums-) Wohnungen wie warme Semmel weggehen. Problematisch wird die Gestaltung des "Hinterhofs" werden. Schmittchen hat im Rendering gleich die angedeutete, 8-geschossige Bebauung zur Neuen Mainzer entdeckt. Ich hoffe nicht, dass da ein ähnliches Parkplatz-"Niemandsland" wie vor der FraSpa drei Häuser weiter entsteht. Siehe Satellitenbild.


    Die Beteiligten - sowohl die Bauherren als auch die Stadt - haben jedenfalls ganze Arbeit geleistet, das überarbeitete Vorhaben gänzlich ohne politisches Getöse auch ohne Mieter zum Baustart zu bringen. Respekt!


    Etwas besseres als das TaunusTurm-Projekt konnte Frankfurt 2011 städtebaulich kaum passieren.

  • Hmm, also 6 Ecken, schade, hatte mir auf der anderen Seite ebenso die Dachschräge gewünscht, also wird es wohl so ähnlich aussehen das ganze:



    Bilder: Adama

  • Und war früher nicht Rede davon das es eine Aussichtsplattform geben muss?
    Davon ist man anscheinend auch wieder abgekommen, war beim Erstentwurf der Architekten ein Säulenrundgang ganz oben geplant. Schade.

  • Adama:


    Ich finde, dass man "6 Ecken" auch anders lesen kann, und zwar so, dass man nur die Ecken zählt, in denen der 90°-Winkel innen ist. Davon hat Dein Entwurf allerdings nur 5. Von daher bin ich noch guten Mutes, dass auch auf der anderen Seite noch eine Ecke ist...

  • Freue mich wahnsinnig auf diesen Turm, vor allem, weil er bei der "berühmten" Skyline-Ansicht von Osten (Flößerbrücke, heilifliegen etc.) genau eine Lücke füllen dürfte. Wenn mich nicht alles täuscht, dürfte das HH bei http://www.helifliegen.de gedanklich in etwa dem K26 "aufzusetzen" sein.


    Ich glaube eher, dass sich der Taunusturm aus den klassischen Brückenperspektiven gesehen vollständig hinter dem alten Commerzbankturm erheben wird. (Auf dem veröffentlichen Bild sieht man sehr schön, dass der alte Commerzbankturm aus zwei versetzten Stufen besteht: einer niedrigeren im Norden und einer höheren im Süden. Man erkennt weiterhin, dass der Taunusturm direkt an der Straße Taunustor stehen soll - Also meiner Meinung nach genau gegenüber der niedrigeren Stufe des Commerzbankturms. Aus den klassischen Brückenperspektiven sieht man jedoch eigentlich nur die höhere Stufe.)


    Die Skylinelücke sehe ich eher im Bereich K26/FBC. Diese Lücke ist aber zu weit südlich (= links) und dürfte uns auch mit Taunusturm erhalten bleiben - Ich würde mich aber freuen, wenn mich ein Photoshopper hier eines Besseren belehren könnte. :)


    Das Wohnhochhaus wiederum schätze ich als zu klein ein, um aus den genannten Perspektiven überhaupt gesehen werden zu können.

  • ^ Die Sichtbarkeit könnt Ihr ganz einfach prüfen: Geht auf Google Maps, Bing oder die Projektkarte, "stellt" das Straßenguck-Männchen auf die Mitte der Alten Brücke und dreht Euch in Richtung neuem Commerzbank-Tower. Links davon wird der TaunusTurm theoretisch gerade so hervor lugen. Da steht in dieser Sichtachse fett die Breitseite des alten Commerzbank-Turms. Dahinter wird sich der TaunusTurm erheben. Je weiter man Richtung Süden kommt, desto mehr wird vom TaunusTurm zu sehen sein. Sehr viel präsenter wird der Turm von Süden und Westen sein. Von der Neuen Mainzer aus wird sich eine spektakuläre Schlucht eröffnen. (Sie prickelt ja jetzt schon ein wenig. Dann aber noch viel mehr.)

  • Vom Main Plaza aus gesehen, das meint Skyliner mit der Webcam-Perspektive, wird der Taunusturm tatsächlich hinter dem K26 stehen (und dieses Hochhaus deutlich überragen). Das kann man auf dem Google-Satellitenbild gut nachvollziehen.


    Epizentrum, ich glaube nicht, dass der Bebauungsplan geändert wird. Bezüglich der Überschreitung der zulässigen Höhe dürfte eine Befreiung ausreichend sein. Für die 160-Meter-Variante wurde offenbar nie eine Baugenehmigung erteilt. Das ergibt sich aus der Meldung der FAZ nach dem Rückzieher von Clifford Chance, wonach Tishman Speyer um Aussetzung des Baugenehmigungsverfahrens gebeten habe. Inzwischen wurde der Entwurf ja abermals geändert, das wird in dem Verfahren natürlich zu berücksichtigen sein.

  • Dass von 6 Ecken die Rede war, kann ich bestätigen. Die unterschiedlichen Zahlen in den Medien kann ich mir nur so erklären, dass viele Journalisten den Unterschied zwischen BGF, Bürofläche oder anderen Flächenangaben nicht kennen. Wie oft liest man in Zeitungen von der "Bruttogeschossfläche"? Ich würde mich an die PM halten, die Schmittchen gepostet hat, obwohl da auch ein Fehler drin ist, siehe Baubeginn.

  • Also ich weiß nicht, ob die Seite der Architekten noch mal aktualisiert wurde, aber hier steht, dass es 1.500 qm pro Etage sind (soviel zur Frage von Epizentrum in #420).


    Aber vor allem spricht die Seite nicht von 6 Ecken, sondern von "sechs Eckbüros pro Etage", das bedeutet, dass der Turm keinesfalls aussieht wie Adamas Version Nr. 2, sondern sehr wahrscheinlich so wie seine Version Nr. 1 (zumindest vom Grundriss her; ob der schräge Dachabschluss dann auch auf der Rückseite ist, wissen wir dann aber immer noch nicht...)

  • Für die Wirkung der Taunusanlage ist wichtig, dass vor Hochhäusern niedrigere Bauriegel stehen und das Ganze wie eine abgestufte Szene wirkt. Ein niedrigerer Teil im Vordergrund würde sich plausibel an den Altbau-Nachbarn anfügen. Zumindest das Wohnhochhaus sollte dann nach einem Rücksprung auf der Höhe der 5-ten oder 6-ten Etage um wenige Meter zurückgesetzt werden. Positiv ist, dass die Architekten bis zu dieser Höhe auf Doppeletagen und andere Unregelmässigkeiten der Fassade verzichten, die im zu starken Kontrast zum Nachbarn stünden.


    Die architektonische Qualität soll nicht überzeugen? Nun, da sprechen die Kommentare im deutschlandweit führenden Architekturforum eine andere Sprache


    Wie leicht ein Kreis von zehn Benutzern zum Orakel deklariert werden kann. Viele der hier versammelten Experten scheint alleine die Höhe zu faszinieren. Die Gestaltung des Wohnhochhauses wurde in den letzten Jahren öfter verwendet und wenn man das als Zeitgeist umschreibt, dann ist es bestimmt nichts Neues. Das zweite Hochhaus kann sich neben dem innovativen Japan Center nicht behaupten, allenfalls durch seine Höhe.

  • so meine letzte Grafikspielerei bis weitere aussagekräftigere Visualisierungen veröffentlicht werden, Skyline Impakt:



    bilder: adama

  • so meine letzte Grafikspielerei bis weitere aussagekräftigere Visualisierungen veröffentlicht werden, Skyline Impakt.


    Danke für die Visualisierungen, insbesonders das dritte Bild. Das 'schräge' Dach wäre meiner Meinung nach ein echter Gewinn für die Skyline der Stadt (siehe auch Citicorp Building in New York, wie schon von anderen angemerkt).


    Aber wir sollten eins bedenken: So sehr wir uns eine aufregende, stimmige, harmonische, elitäre oder auch innovative Skyline wünschen so baut doch kein Investor um uns glücklich zu machen sondern um Geld zu verdienen!

  • Nachdem ich mir die Bilder in der Zeitung angesehen habe, sehe ich mich genötigt einen Kommentar abzugeben. Der geplante Entwurf ist meiner Einschätzung nach ein banales von ökonomischen Vorgaben bestimmtes Gebäude. Das kann man nicht schön reden. Fair enough, mit einem Gebäude muss man ja auch Geld verdienen. Was mich stört ist, dass der ursprüngliche Torgedanke zusammen mit dem Japanturm aufgegeben wurde. Sowohl in Farbe, Fassadengestaltung und Höhe harmoniert es in keiner Weise mit der Umgegebung. Die Schräge auf dem Dach ist "Käse". Ich frage mich, warum bei vielen bereits gebauten Hochhäusern die Höhe gekappt wurde, ohne , dass dafür ein Grund ersichtlich war und beim Taunusturm jetzt auf 170m aufgestockt werden durfte, obwohl es an dieser Stelle im Sinne eines Ensembles nicht angebracht ist.

  • Es wird ein Turm mit doppelt Käse! Die FAZ hat mit Architekt Helmut Kleine-Kraneburg gesprochen, in ihrer heutigen Printausgabe schreibt sie von einem angeschrägten Gebäudekopf, der zwei Pultdächer ausbilde. Daher nochmals Adamas Interpretation einer solchen Variante (mehr in #397):



    Im Planungsdezernat sei man mit dem Entwurf sehr zufrieden. Der Büroturm sei in der Höhe gewachsen, da sich sein Grundriss verschlankt habe. Die Bürofläche habe sich nicht geändert. Anders dagegen die Wohnfläche, die sei um 2.000 m² gestiegen.


    Schließlich schreibt die FAZ, es sei für die 160-Meter-Variante auf Grundlage einer Bauvoranfrage die Baugenehmigung erteilt worden. Dies freilich kann nicht stimmen, es kann dann allenfalls ein Bauvorbescheid ergangen sein. Dazu auch oben #427.