Projekt "Opernplatz XIV" mit Sofitel Frankfurt Opéra (realisiert)

  • Das ehemalige Sofitel an der Savignystraße 14-16 (Westend übrigens) gehört weiterhin zur Accor-Gruppe, läuft jetzt aber unter dem Label MGallery. Das ist die dritthöchste Kategorie im Konzern, während Sofitel die höchste ist.


    Man sollte abwarten was am Opernplatz passiert. So pessimistisch sehe ich die Sache nicht. Überdies müßig, über den jetzt gefundenen Betreiber zu lamentieren, wenn die Wunschkandidaten das sicher vorhandene Angebot nicht annehmen wollten oder konnten. Die Zeiten scheinen sich geändert zu haben seit dem Wettbewerb vor mittlerweile sechs Jahren. Damals waren Shangri-La, Regent, Four Seasons, Ritz Carlton und eben Mandarin Oriental beteiligt. Ein Debakel wie kürzlich mit Shangri-La in Wien wäre jedenfalls das Letzte gewesen, was man sich für diese Lage wünschen würde.

  • Alle drei deutsche Sofitel Filialen sind betont zeitgenössisch eingerichtet, aber klassische Eleganz wie man sie aus Villa Kennedy oder Frankfurter Hof kennt, ist weniger erkennbar. [...] Ein 4-Sterne Accorhotel gibt es übrigens bereits an der Savignystr. 14-16 im Bahnhofsviertel zu besichtigen.


    Über Stil kann man lang und breit diskutieren, ist "klassische Eleganz" tatsächlich das, was man im Frankfurter Hof geboten bekommt? Die Sofitels sind jedenfalls durchweg sehr hochwertig aufgemacht und durchdacht eingerichtet und befinden sich daher schon auf Augenhöhe. Sehe die neue Entwicklung daher nicht negativ.


    Das sich das Hotel Savigny sowie die namensgebende Savigngystraße im Bahnhofsviertel befinden, halte ich übrigens für ein Gerücht.

  • Wie Schmittchen und Schönibert richtig anmerken, ist es nicht nur ein Gerücht, dass die Savignystr im Westend liegt.


    Wie das Sofitel sich entwickeln wird, ist sicherlich nicht nur von Eindrücken ihrer wenig erbaulichen Deutschland Webseite abzulesen, sondern wird abzuwarten sein. Ohne Frage ist es die dringend benötigte Belebung und Stärkung der Innenstadt, die wir uns alle wünschen. Zudem ist Sofitel ein solventer Betreiber, was man von so mancher arabischen oder asiatischen Luxus-Kette nach dem Börsencrash 2008 nicht unbedingt mehr sagen kann.


    Trotzdem ist es sehr schade um das Mandarin Oriental, dass für seine asiatische Service-Mentalität und besonders die Wellness Bereiche oft ausgezeichnet wurde. 2009 eröffnete man noch in Barcelona einen Neubau, ebenfalls mit Dachterrasse samt Pool (wie in München). Laut Hotel Webseite sind ebenso Eröffnungen in Paris, Mailand und Moskau in der Vorbereitung, also scheint es keine grundsätzlichen Probleme für Mandarin zu geben.

  • SOFITEL - Image

    Wenn man im Vergleich dazu die bisherigen Sofitels in Deutschland betrachtet, scheint das französische Luxus-Hotel leider kein adäquater Ersatz zu sein. Die Sofitel-Kette ist bisher dreimal in Deutschland vertreten und zwar in Berlin (Gendarmenmarkt), München (Bahnhofsviertel) und Hamburg (Alter Wall). Alle drei deutsche Sofitel Filialen sind betont zeitgenössisch eingerichtet, aber klassische Eleganz wie man sie aus Villa Kennedy oder Frankfurter Hof kennt, ist weniger erkennbar. Gelinde gesagt, sieht es eher nach einer schöneren Wirtschaftsprüfer-Filiale aus, als ein internationales Luxus-Hotel.


    Zunächst; die erwähnten drei deutschen SOFITEL'S sind ursprünglich als 5* DORINT Produkte konzipiert und eröffnet worden. Durch die Krise bei DORINT in 2005 wurde diese von ACCOR (SOFITEL-Mutterfirma) geschluckt. Durch die Wirtschafts-, Bankenkrise 2007 war ACCOR froh die Beteiligung teilweise wieder zurückzugeben. Die "Hotelperlen" wie erwähnt, blieben aber im Portfolio. Es gab noch weitere ex DORINT-SOFITELS wie z.B. in Köln und Aachen. Diese wurden zwischenzeitlich der neuen 4*+ Marke PULLMAN zugeordnet (was ich für Aachen's Quellenhof nicht nachvollziehen kann). Europaweit kenne ich kein SOFITEL, dass als 5* Produkt gelten kann. Alle sind profillos und zeigen höchstens 4* Standard. -. Ein MANDARIN-ORIENTAL hätte dem Standort Frankfurt-Openplatz wesentlich besser gestanden. Aber hier dürfte die Refinanzierbarkeit des ausgehandelten Betreibervertrages ein Problem gewesen sein.

  • Hotelfreak wird wohl mit seiner Einschätzung der Klassifizierung der Sofitel-Häuser Recht haben. M.E. ist aber entscheidend, dass ein solider Betreiber gefunden wurde, damit dieses hässliche, bereits in sich vollkommen unstimmige Ungetüm eines Nachkriegsbaus endlich das Zeitliche segnet. Der Opernplatz bekommt endlich einen wirklich gelungenen Abschluss zum Anlagenring und die Hochstraße wird ebenfalls von einem weiteren Ungetüm befreit.


    Die Architektur des Hotels finde ich sehr ansprechend und es ist sehr erfreulich, dass man sich auf Architektenseite an dieser Stelle zurückgenommen hat. Kein Solitär, sondern ein harmonisches ins Gesamtkonzept passendes Ensemble. Leider gelingt das heutzutage nicht immer.


    Beim Blick auf den gegenwärtigen Istzustand stellt man sich als Laie immer wieder die Frage, wieso so etwas jemals a) entworfen und b) genehmigt werden konnte. Die Leute damals mussten doch auch einen Sinn für Proportionen und dergleichen haben.


    Ich freue mich jedenfalls, dass es hier im Sommer bald losgeht und ob das dann letztenlich fünf oder nur vier Sterne werden finde ich sehr zweitrangig. Hauptsache ist, dass das Gebäude so gebaut wird wie geplant und nicht noch irgendwelche nachträglichen Spinnereien vorgenommen werden.

  • Marty, den meisten hier geht es wohl weniger um den Glamour-Faktor des Hotelbetreibers als vielmehr um die architektonische Ausführung. Die Befürchtung von einigen hier ist, dass Sofitel nicht den gleichen Anspruch erhebt wie manch anderes 5-Sterne Haus und es daher zu größeren Anpassungen am bisherigen Entwurf kommen könnte.

  • Hat denn der Betreiber überhaupt Einfluss auf die Außengestaltung? Wie heißt es so schön: "Wer zahlt schafft an", und das sind die Investoren, oder? Da Sofitel eine reine Managementgesellschaft ist - die im Ausland (vor allem Asien) sehr schicke Hotels betreibt - und der Mutterkonzern Accor systematisch seine Hotelimmobilien verkauft, dürfte von Hotelseite Geld nur in die Ausstattung fließen.

  • Aber ohne Betreiber sieht's düster aus für die Investoren und somit hat der Betreiber selbstverständlich Einfluss - besonders bei einem Neubau.

  • Der Betreiber hat bei einem solchen Neubau ganz sicher Einfluß auf die Aussengestaltung. Und nicht nur darauf. Auch die Materialien und technischen Komponenten bzw. Anforderungen sind sehr häufig Bestandteil des Mietvertrages. Die entsprechenden Wünsche des Mieters werden einfach in den Mietvertrag eingepreist.

  • AHGZ: Baustart Mitte 2011

    Baubeginn könnte Mitte 2011 sein, berichtet die "Allgemeine Hotel- und Gastronomiezeitung" (AHGZ) in ihrer neuesten Ausgabe. Dann übergebe die Telekom das Areal an den Eigentümer, die Münchner Cells Bauwelt.


    Auch Büro- und Einzelhandelsflächen vorgesehen


    Erste Eckdaten hat das Fachblatt auch schon erfahren: Neben dem Hotel mit 160 bis 180 Zimmern enstünden dort auch Büro- und Einzelhandelsflächen. Im Gespräch sei neben der oben schon angekündigten Louis-Vuitton-Boutique auch ein Fitness-Studio, Wohnungen sowie eine Tiefgarage. So viel ich weiß, ist das mit Louis-Vuitton aber noch nicht abgemachte Sache, die sollen auch am "Goethe-Plaza" Interesse haben.

  • Mainova. Die Telekom hat mit dieser Liegenschaft nichts zu tun. Das Grundstück der Mainova wird zum 30. September 2011 übergeben, dieser Termin steht langer Zeit fest und ist in diesem Thread auch nachzulesen. Zur Jahresmitte 2011 können also die Bauarbeiten nicht beginnen. Allenfalls mit Abrissarbeiten könnte es schon vor Oktober losgehen. Dies auch nur soweit sie nicht Mainova-Gebäude betreffen, sondern die Bauten der ehemaligen Flugsicherung im Westen des Areals. Nicht gut recherchiert seitens der AHGZ.

  • Nach meinen Informationen aus Gastronomie-Kreisen in Frankfurt hat sich nach der Mandarin-Gruppe, die Ritz Carlton Gruppe das Projekt angesehen. Die Wirtschaftlichkeitsprüfung muss wohl negativ ausgefallen sein, da ja jetzt das Sofitel im Gespräch ist. Nach einem Anruf beim Deutschen Business Manager von Sofitel (Accor) haben wir erfahren, dass Sofitel noch keinen Vertrag unterschrieben hat und der Prozess noch völlig offen sei.


    Das ist insofern erstaunlich, da ja schon in der oben genannten Fachzeitschrift bereits Details, wie der Louis Vuitton Laden genannt wurden. Das entspricht eigentlich nicht dem normalen Procedere bei solchen Projekten.

    Einmal editiert, zuletzt von frank353 ()

  • Die FAZ berichtet in ihrer heutigen Druckausgabe, sie hätte sich die geplanten Bautermine für das Projekt bestätigen lassen. Demnach rollen die Abrissbagger im August an, und die Neubauten würden ab März nächsten Jahres beginnen. Man wolle "im Sommer 2014 fertig sein".


    Darauf einen Sekt!


    Das Kleingedruckte: Der Abbruchantrag sei eingereicht, ein (postiver) Bescheid liege aber noch nicht vor. Den Bauantrag wolle der Bauherr (Cells Bauwelt, München) im Juli einreichen. Was den Entwurf angeht, sagen Braun & Schlockermann, die aktuellen Planungen wichen vom ursprünglichen Gewinnerentwurf nur "geringfügig" ab.


    Interessant: Für das Solitärgebäude an der Hochstraße solle noch ein Wettbewerb für die Fassadengestaltung stattfinden. Drei bis vier Architekturbüros würden dafür eingeladen. Das beruhigt mich sehr; denn die letzten Renderings genau dieses Gebäudes stießen hier nicht auf besonders viel Gegenliebe.


    EDIT: Den Artikel gibt es hier jetzt auch online.

    Einmal editiert, zuletzt von epizentrum ()

  • ^

    Seit zwei Tagen sind ein paar Bauarbeiten vor / in den Gebäuden zu beobachten. Noch keine große Geräte, aber zusammen mit der Nachricht von epizentrum mehrt dass doch die Hoffnung auf einen baldigen Beginn.

    Einmal editiert, zuletzt von robffm ()

  • Etwas beunruhigend finde ich aber, dass für die Abbrucharbeiten 2 bis 3 Monate veranschlagt werden (Beginn August 2011), so dass eine Zeitlücke von einem knappen halben Jahr bis zum Baubeginn (März 2012) besteht (kann das jemand erklären?)


    Hoffen wir mal das trotzdem, dass alles glatt verläuft und der im Artikel genannte Zeitplan eingehalten wird ... eine Brachfläche für eine längere Zeit wäre an diesem Standort fatal und ein Déjà-vu ... so was hatten wir ja schon mal in der Nähe.

  • Neben ein paar kleineren Arbeiten an Versorgungsleitungen am Opernplatz laufen vor allem in den Mainova-Gebäuden Vorbereitungen für die Übergabe an den künftigen Bauherrn. Die Anlagen des ehemaligen Umspannwerks werden ausgebaut. Man liege dabei im Zeitplan, so erzählte mir ein Mainova-Mitarbeiter, Ende Juli werde man voraussichtlich fertig sein. Bilder von heute:



    Die Demontage der Transformatoren wurde bereits vor drei Wochen abgeschlossen, auch diese Information erhielt ich von besagtem Mitarbeiter.



    Wohl für die allermeisten neu - Hofansicht der 1953 von der FAAG erbauten Bundesanstalt für Flugsicherung (mehr Info):



    Letzter Nutzer von Opernplatz 14 war die Unfallkasse Hessen, seit 2006 in einem Neubau am Rebstock ansässig. Das durchaus ansehnliche Treppenhaus im typischen Stil der Zeit ...



    ... und daneben das später angebaute, mit grauen Platten verkleidete Hochhaus:



    Die Rückseite des an der Hochstraße stehenden Bauteils der Mainova:



    In dem kürzlich in der FAZ erschienenen Artikel zu den Neubauten heißt es auch, dass der Eingang zum Hotel am Opernplatz liegen wird (was angesichts der Visualisierungen nicht unbedingt zu erwarten war). Auch die Gastronomie des Hotels, geplant sind zwei Restaurants, soll sich zum Opernplatz hin orientieren. So kann im Sommer die Reihe der Terrassen der benachbarten Restaurants verlängert werden. Ein Bild von vergangenem September:



    Bilder: Schmittchen

  • Abbruch steht bevor

    Überall Abbrüche in Frankfurt! Der positive Abbruchbescheid für dieses Projekt lag vor vier Wochen noch nicht vor, scheint es aber jetzt:



    Unsere Freunde der Knabberbagger werden erfreut zur Kenntnis nehmen, dass ausnahmsweise einmal nicht die omnipräsente Firma aus Koblenz zum Zug gekommen ist, sondern eine aus der ehemals französisch-sprachigen Umgebung. Vielleicht sehen wir subtil andere Techniken des Abrisses? Die Website verspricht bspw. Umweltfreundlichkeit. Der Banner und gleich nebendran ein anderes Detail:



    Das Detailbild zeigt die Arbeiten, welche abschließend rund um bzw. über dem unterirdischen Umspannwerk stattfinden. So wird der Gehweg bspw. gerade gepflastet - im mittlerweile traditionellen Diagonalverband mit Kleinpflaster an den Rändern. Hier etwas mehr von dem Gelände entlang der Hochstraße:



    Bilder: epizentrum

  • Zum Abschied ...

    ... ein paar letzte Eindrücke.


    Die schlimmste Ecke: Das ehemalige Mainova-Umspannwerk an der Hochstraße



    Von den Wallanlagen aus verdecken gnädig viele Bäume was hier gebaut wurde:




    Hier wird auch samstags gearbeitet!



    Am Opernplatz: Die ehemaligen Gebäude der Flugsicherung







    Bilder: Gizmo23

  • Das neue, wesentlich dezentere (weil größtenteils unterirdische) Umspannwerk in den Wallanalagen wurde leider schon Opfer eines Graffiti-Sprayers :nono:




    Bilder: Gizmo23