Luisenstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • ^
    Das sehe ich aber anders, der Glasanteil ist wohl proportioniert und sollte keinesfalls höher sein. Schließlich will man hier Wohngebäude bauen und keine pseudomodernen Anlagen schaffen. Mehr Fenster heißt mehr Putzfläche im Privathaushalten, das tut sich doch keiner an.


    Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Danke.
    Bato

  • Ich finde das Areal sehr gelungen! Gerade das Projekt "Wohnen am Spittelmarkt" gefällt mir. Stammt der Entwurf eigentlich von Nöfer?


    @ Saxonia: Ein hoher Glasanteil hat doch nichts mit "pseudomodernen Anlagen" zu tun? Stichwort Gotik... ;)

  • Beim Rendering "Alter Jakob II" fällt mir auf dass das ganze EG aus Tiefgaragen-Einfahrten besteht. Sowas sieht zum einen hässlich aus und zum anderen finde ich es fragwürdig, alles dem Fetisch Auto zu unterwerfen.
    Wenn es schon unbedingt TG sein müssen, dann doch wenigstens etwas dezenter. So sieht es aus Fußgänger-Perspektive nach einem Lagerhaus aus.

  • ^
    Ganz links sind 2 TG-Einfahrten, ansonsten Eingangstüren bzw. Fenster; m.E. noch im Rahmen. Der Block hat insgesamt eigentlich einen recht guten Eindruck auf mich gemacht. Auch die beiden im Bau befindlichen Gebäude Alter Jakob II + III passen da gut rein.


    Gurke
    Nöfer ist Architekt der Beuth-Höfe. Die Entwürfe für "Wohnen am Spittelmarkt" stammen von Claus Neumann, Gregor Fuchshuber und Bernd Faskel.
    Bzgl. Letzteres; ich seh das eigentlich ähnlich wie Saxonia. Die Proportionen sind m.M.n. gut abgestimmt. Das passt alles ganz gut zusammen. Für meinen Geschmack hätte man noch ein paar andere Materialien für die Fassadengestaltung nutzen können (z.B. Naturstein). So wirkt das Ganze ein wenig arg "verputzt".

  • Wohnen am Spittelmarkt und Luisenstadt

    Ein paar Bilder aus der Gegend - z. T. als Ergänzung zu Batos schönen Fotos:


    Zunächst dieses in Bau befindliche Wohngebäude an der Sebastianstraße, unmittelbar westlich des ehem. Grenzübergangs Heinrich-Heine-Straße:



    Blick von der Heinrich-Heine-Straße:



    An der Alten Jakobstraße, Nordwestseite, zw. Seydel- u. Sebastianstraße, wird nun auch gebaut:



    Und die teils schon gezeigten neuen Wohnhäuser entlang der Neuen Grünstraße, zunächst Ecke Elisabeth-Mara-Straße:





    Blofeld ist schon eingezogen und streichelt seine Katze:



    Ecke Seydelstraße:



    Blick in den noch unbebauten Bereich gegenüber der Einmündung der Elisabeth-Mara-Straße:


  • Mir gefällt dieses Viertel als urbanes Wohnviertel außerordentlich gut. Die moderne Architektur dort schafft es nicht klassizistisch aber doch wohnlich zu sein, nicht zuletzt wegen ihrer Proportionen und offensichtlicher Rücksichtnahme auf die tatsächlichen Nutzer (Bewohner, Menschen). Beispielsweise sind große Glasflächen zum einen ein Albtraum bei der Reinigung, zum anderen im Sommer ein Albtraum bezüglich Hitze (Glashauseffekt; schon bei moderaten Außentemperaturen) und im Winter ein Ort vergleichweise großen Wärmeverlustes selbst bei Dreifachverglasung. Zumal in einer Stadt die Einblicke in diesem Maße, wortwörtlich, von Nachbarn und je nach Stockwerk Passanten auch nicht gewünscht sind - manche Wohnhäuser mit Glasfassaden haben ja regelrechten Schaufenstercharakter, wo man auf einem Präsentierteller lebt.


    Hoffentlich gibt es auch in Zukunft zahlreiche Fotos. Fasst bin ich versucht mich dort selbst nach einer neuen Bleibe umzuschauen :D

  • Sieht phantastisch aus! :daumen: Erinnert mich an eine moderne Interpretation der mehrgeschossigen innerstädtischen Wohnbebauung der 1920er und 1930er-Jahre. Dazu fehlten an den Hauptstraßen nur noch die kleinen Läden im Erdgeschoss. Wenn in diesem Stil ein ganzes homogenes Viertel entsteht wird dies sicher auch in späteren Jahren eine sehr begehrte Wohngegend sein.

  • Etwas farbl. Abwechslung bei Farbe oder Material hätte Wohnen am Spittelmark nicht geschadet. Aber sonst alles sehr schön. Klassisch, aber nicht kitschig.

  • von Baumeista: [...] wohnlich zu sein, nicht zuletzt wegen ihrer Proportionen [...]


    Vor allem dank der Erdgeschosszonen. Bei vielen Häusern gibt es das klassische Hochparterre, darunter Kellerfenster wie beim Altbau.
    Erinnert konkret an die Volksbühne-Umbauung, außer der kräftigeren Farben, was wirklich ein bisschen schade ist.


    Beim Baywobau-Bau lässt die Oxfordresidenz auf dem Friedrichswerder herzlich grüßen ;)

  • Auf dem Dreiecksgrundstück Seydelstraße 24-26 ist ein Wohnprojekt "in der Pipeline" (ist der Hotelmarkt etwa endlich übersättigt?). Es wird von der Ziegert-Gruppe bislang nur auf ihren Plakaten angekündigt. Die Architektur ist klassisch (vll. Nöfer?).


    et voilà


    Das Projekt "Wohnen am Spittelmarkt" bekommt einen Nachbarn der das Dreieck zwischen Seydel- und Elisabeth-Mara-Straße schließt. "Domus - Wohnen am Spittelmarkt" nennt sich das Ganze.
    Der Entwurf stammt von Patzschke:



    Bildquelle: Architekturbüro Patzschke & Partner | LAGRANDE Management GmbH


    Projektseite


    Ich schätze den Baubeginn auf Mitte nächsten Jahres da die Vermarktung gerade erst begonnen hat. Wahnsinn was in der Ecke nun auf einmal los. All die Jahre ist nix passiert und nun wollen sie alle am besten gleichzeitig bauen.

  • ^^


    in der gegend wird wirklich sehr schick und edel gebaut aber leider auch etwas blass.
    bei dem letzten projekt find ich es zudem auch recht ärgerlich dass ausgerechnet auf der repräsentativen stirnseite keine gastronomie/einzelhandel im EG vorgesehen ist. hier sind stattdessen hobbyräume vorgesehen - schade. denn was EG-nutzung schaut es in der gegend ein bisschen mau aus.

  • Fehlende Gastronomie-Angebote hin oder her, ich war ehrlich gesagt ziemlich erleichtert als ich den Patzschke-Entwurf gesehen hab. Denn damit bleibt uns so etwas erspart.
    Trotz der geplanten bzw. im Bau befindlichen Projekte gibt es ja noch diverse Brachen im "Kiez". Und jetzt wo die Bevölkerung dort langsam zunimmt und sich die potentielle Laufkundschaft vergrößert rechne ich damit, dass Investoren das verstärkt in künftigen Planungen mit berücksichtigen und den Gastro-Anteil entsprechend vergrößern.

  • In diesem Bereich der Luisenstadt kann man zur Zeit fast von einer neuen Berliner Grunderzeit sprechen.
    Der neue Entwurf von Patzschke für das Dreieck zwischen Seydel- und Elisabeth-Mara-Straße gefällt mir aussgesprochen gut, besonders die leicht abgerundete Ecksituation ist hervorragend.


    Im Werbefilm auf der Projektseite bekommt man eine gute Übersicht:
    http://ziegert-immobilien.de/projekte/seydelstr/film.php

  • Schade, dass die Platte an der EMS erst saniert wurde. Sonst mal wieder sehr schick - bis auf die Farbe... Wieso nicht das typische Patzschke-Lachs? Ist zwar auch nicht so mein Favorit, aber wenigstens nicht weiß.


    Ich finds irgendwie komisch, dass in einer Ecke, die zu 90% aus Brache besteht und man sich austoben könnte, ein neogründerzeitlicher Neubau, nach dem anderen entsteht und in Gegenden (z.B. Spandauer Vorstadt), wo es nur ein paar Lücken zwischen Gründerzeitlern oder sogar älteren Bauten zu füllen gibt, Glaswände und Betonkästen mit Mikrowellenfenster gebaut werden...Wie kann man sich das erklären? Ist das nur ne Trendwende und die Lücken wurden einfach zu früh geschlossen oder steckt da irgendne tiefere Philosophie hinter?

  • Beuth- und Seydelstrasse sind streng genommen noch keine Luisenstadt.


    Da es sich hierbei um ein größeres zusammenhängendes Entwicklungsareal handelt sehe ich das nicht so streng wie du.
    Bato

  • Ben
    Meine instinktive Vermutung ist dass Architekten und Bauherren heutzutage selten das Leitmotiv haben sich in ein bestehendes Umfeld ergänzend einzufügen sondern mit einem "Ausrufezeichen" zu bauen und möglichst stark aus dem Rahmen zu fallen. In einer von Nachkriegsarchitektur und Brachen geprägten Gegend schafft man das kaum besser als mit Historismus, in einer Gegend mit Altbaubestand entsprechend mit Sichtbeton und Glasfassaden. Die alternative Erklärung wäre: purer Zufall.

  • Ben + baumeista: Außerdem dürfte südlich des Spittelmarktes auch eine andere Klientel angesprochen sein. Während in der Spandauer Vorstadt eher Angehörige der sogenannten Kreativwirtschaft wohnen, also Künstler, Werber, Grafiker, Galeristen, Architekten etc., die ihre Kreativität gerne mit einem gewissen "Aus-der-Rolle-Fallen" zur Schau stellen, dürften sich von den neohistoristischen Objekten am Spittelmarkt wohl eher (ausländische?) Kunden mit Geldanlageinteressen angesprochen fühlen, von denen nur ein Bruchteil die Wohnungen dauerhaft selbst nutzt.

  • dürften sich von den neohistoristischen Objekten am Spittelmarkt wohl eher (ausländische?) Kunden mit Geldanlageinteressen angesprochen fühlen, von denen nur ein Bruchteil die Wohnungen dauerhaft selbst nutzt.


    Dann bin ich wohl Ausländer? ;)


    ...wenn ich die Wahl habe würde ich immer das neohistorische Gebäude wählen. Ich kleide mich ja auch nicht in ungefärbte Jute nur weil es billiger oder funktioneller wäre. Architektonischen Stil, das vermisse ich wirklich schmerzhaft in Berlin. Nun kann man über Stil geschmacklich streiten, die Lösung kann aber nicht sein Fassaden einfach im Rohbaustil fertigzustellen um bloß nicht zu riskieren dass sich die Geister daran scheiden (mangels Ornamentik die man diskutieren könnte, wenn ein Gebäude auf seine statische Funktion reduziert wird).