Wohnen in Düsseldorf

  • ^ Auch dagegen kann man zum Teil vorsorgen. Einst wohnte ich mit Parkettböden im guten Stadtteil - bis ich der Tochter des Vermieters weichen musste. Danach zog ich in eine Genossenschaftswohnung im durchschnittlichen Stadtteil, wo weder Gentrifizierung noch Mietmaximierung noch Eigenbedarf drohen.


    Die RP veröffentlichte heute einen weiteren Artikel zum Thema (ausdrücklich betone ich, dass der Link keine Empfehlung für Leserkommentare darstellt) - die CDU lehnt eine feste Quote für Sozialwohnungen ab. Stattdessen soll jedes Wohnprojekt im Kontext betrachtet werden, die marktwirtschaftlichen Aspekte sollten berücksichtigt werden.
    Ich werde das Gefühl nicht los, hinter dem Feste-Quote-überall-Ansatz steckt die Absicht, auch Käufern teuerster Wohnungen arme Nachbarn vor die Nase zu setzen - aus purem Neid und aus Missgunst. Was sollte diese erzwungene Nachbarschaft bewirken - dass der Hartz-IVer und der Millionär als Nachbarn gemeinsam golfen gehen? Die ständige Konfrontation wäre für beide Seiten peinlich. Für die vermögende leicht zu vermeiden - Villen in Meerbusch gibt es immer noch.


    Muss ich wirklich erklären, wie die Existenz begehrter innenstädtischen Stadtteile kompakte Stadt begünstigt? Wenn es solche gibt, möchten viele platzsparend in die Innenstadt - in die Nähe der begehrtesten Standorte - ziehen, das erleben wir gerade. Wenn stattdessen weit gelegene Villen bevorzugt werden, zieht auch der Mittelstand zersiedelnd in irgend eine der weit gestreckten Reihenhaussiedlungen - wie in ein paar Jahrzehnten davor und im Ruhrgebiet immer noch.


    Der Artikel erwähnt den Präsidenten der Architektenkammer NRW, der in einem Interview feste Sozialwohnungen-Quoten wie in München gefordert haben sollte - meiner Meinung nach sollen öftere kontroverse Aussagen des Herrn (ob zur Wohnungspolitik oder über Gestaltungsprinzipien) bloß Medienaufmerksamkeit erzeugen. Durch solche uninspirierte 0815-Entwürfe wie dieser kann man kaum berühmt werden.

  • (ausdrücklich betone ich, dass der Link keine Empfehlung für Leserkommentare darstellt)....


    Du beziehst dich offensichtlich darauf, dass ich beim Post #339 auf Leserkommentare zu Artikeln verweise, die ich aus verschiedenen Posts (auch von dir) rausgesucht habe.
    Ich lese eingestellte Links natürlich wegen des jeweiligen Artikels und bilde mir meine Meinung zu diesem.
    Dass ich mich im o.g. Post ausdrücklich auf die Leserkommentare beziehe, hatte nur mit dem Thema "Partikularmeinung" zu tun.
    Ich glaube, du brauchst also keine Angst zu haben, dass hier im Forum jemand auf die Idee kommen könnte, dass du auf einmal eine soziale Ader entwickelst (dazu sind deine Posts auch zu eindeutig!).;)


    Ich werde das Gefühl nicht los, hinter dem Feste-Quote-überall-Ansatz steckt die Absicht, auch Käufern teuerster Wohnungen arme Nachbarn vor die Nase zu setzen - aus purem Neid und aus Missgunst. Was sollte diese erzwungene Nachbarschaft bewirken - dass der Hartz-IVer und der Millionär als Nachbarn gemeinsam golfen gehen? Die ständige Konfrontation wäre für beide Seiten peinlich. Für die vermögende leicht zu vermeiden - Villen in Meerbusch gibt es immer noch.


    Neid und Missgunst entsteht eher im direkten Umfeld (wieso hat der Nachbar schon wieder ein neues Auto..., da mache jetzt direkt mal ein paar Kratzer rein!).
    Die Quoten-Ansätze kommen so nicht aus der Bevölkerung, sondern aus der Politik.
    Zudem weiß ich nicht, wie du da auf Millionäre kommst?
    Ich dachte, wir reden hier nicht von Obdachlosen und Millionären, sondern von Sozial-Schwachen und Besserverdienenden?
    So polemische Aussagen, wie von gemeinsam golfenden Hartz-IVern und Millionären machen mich nachdenklich.
    Warum sollte das dem HartIVern peinlich sein? Weil er arm ist?
    Sollte es nicht vielmehr dem Millionär peinlich sein, weil er sein Vermögen auch auf Kosten der Sozial-Schwachen gescheffelt hat?
    Bitte jetzt keine neue Grundsatzdiskussion darüber, ich möchte hier nur überspitzt einen Denkanstoß geben!


    Der Artikel erwähnt den Präsidenten der Architektenkammer NRW, der in einem Interview feste Sozialwohnungen-Quoten wie in München gefordert haben sollte - meiner Meinung nach sollen öftere kontroverse Aussagen des Herrn (ob zur Wohnungspolitik oder über Gestaltungsprinzipien) bloß Medienaufmerksamkeit erzeugen. Durch solche uninspirierte 0815-Entwürfe wie dieser kann man kaum berühmt werden.


    Was Hartmut Mikisch als Präsident der Architektenkammer NRW sagt und was die Firma Mikisch.Rücker+Partner, Architekten, deren Mitinhaber er ist, plant oder baut,
    sind zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe (oder die berühmten Äpfel und Birnen).


    Meine Meinung zu dem "08/15"-Entwurf schreibe dir morgen im anderen Thread.
    Aber dir ist schon klar, dass die Arbeit eines Architekten in den meisten Fällen Auftragsarbeiten sind, wo der Auftraggeber klar vorgibt, was er will?

  • ^^ Es gibt auch keine "soziale" Fertigung von Brot und Fernsehgeräten. Trotzdem haben die meisten ALG2er einen Fernseher und essen Brot. Weshalb? Sie bekommen halt Geld dafür. Miete zahlen sie erst gar nicht, das übernimmt das Amt direkt.


    Es würde mich schon interessieren, wie Anfeindungen und Unterstellungen dieser Art:



    Ich glaube, du brauchst also keine Angst zu haben, dass hier im Forum jemand auf die Idee kommen könnte, dass du auf einmal eine soziale Ader entwickelst (dazu sind deine Posts auch zu eindeutig!).;)


    [...]


    Sollte es nicht vielmehr dem Millionär peinlich sein, weil er sein Vermögen auch auf Kosten der Sozial-Schwachen gescheffelt hat?


    zu einer Beschwerde über fehlendes Niveau (#339) passen.


    Wiederhole mich nur ungern: Etwas versachlichen bitte - das gilt für alle Seiten.

  • Ok, das war vielleicht nicht ganz nett gegenüber Bau-Lcfr und etwas unsachlich (dafür kann ich mich nur entschuldigen).


    Grundsätzlich stört mich einfach dieses ewige Stänkern gegen und das niedermachen von Sozial-Schwachen von einigen Leuten hier im Forum.

  • Grundsätzlich stört mich einfach dieses ewige Stänkern gegen und das niedermachen von Sozial-Schwachen von einigen Leuten hier im Forum.


    Naja, aber man sollte trotzdem die Meinung respektieren, auch wenn man nicht zustimmt. Aber sicherlich sollte die Meinung auch entsprechend respektvoll dagelegt werden um selbigen zu verdienen.

  • Innenstädtische Baulücken und Halblücken

    Das Problem sind nicht die Preise, sondern die Knappheit. Die Preise sind ein Symptom des Problems. Ideen, die das Symptom und nicht das Problem betreffen, führen in die Irre.


    Richtig, daher wären genauso intensivere Bautätigkeit wie auch die Erschließung der Flächenreserven wünschenswert - vor allem in der Innenstadt. Immer noch gibt es brachliegende Flächen, die seit dem WK II höchstens als provisorischer Parkplatz genutzt werden oder auch nur teilweise bebaute Baulücken. Vielleicht könnte die Stadtverwaltung Besitzer ansprechen, Kontakte mit bauwilligen Immobilienunternehmen vermitteln. Heute grübelte ich, ob eine städtische Steuer auf brachliegende Grundstücke - als Anreiz, doch noch was damit zu machen - juristisch machbar und mit marktwirtschaftlichen Prinzipien konform wäre.


    Heute sah ich zwischen der MeDus-Baustelle und der früheren WestLB-Zentrale dieses merkwürdige Gebäude an der Ecke Friedrichstraße/Herzogstraße:





    Zur Herzogstraße gibt es fast nur blinde Wände mit hässlicher Waschbeton-Oberfläche - dafür blicken die Balkone auf die blinde Wand des Nachbarhauses. Könnte man das Grundstück neu bebauen - wie auch das südlich benachbarte mit derzeit nur drei Etagen - könnte ein normales Wohnhaus entstehen, das an die blinden Wände der Nachbarhäuser anschließt. Vielleicht nicht zwingend ein Hochhaus, doch gegenüber dem WestLB-Hochhaus könnte die Straßenecke etwas erhöht ausfallen - vielleicht 8-10 Etagen.


    Etwas weiter nördlich habe ich an der Friedrichstraße noch eine Fast-Baulücke mit nur zwei Etagen gesehen - das übernächste Bürogebäude gegenüber von GAP 15 hat bereits 8 Geschosse (beide Fotos von mir):





    Die Stadt könnte die Verdichtung unterstützen, indem - besonders im Falle kleinerer Wohnungen für nicht so vermögende Klientel - nicht stur auf die Errichtung von 1:1 Stellplätzen gepocht wird - auch ohne Strafzahlungen (sog. Ablöse). Besonders bei kleineren und preiswerteren Wohnungen fallen die zusätzlichen Stellplatz-Kosten stark ins Gewicht - es müsste den Leuten ermöglicht werden, daran zu sparen. (Falls nur wenige zum diesen Sparweg bereit sein sollten - dann müsste die Beschäftigung mit Klagen ob der Wohnungsnot wegen bewiesener Absurdität endgültig abgeschlossen sein.)

  • Etwas weiter nördlich habe ich an der Friedrichstraße noch eine Fast-Baulücke mit nur zwei Etagen gesehen - das übernächste Bürogebäude gegenüber von GAP 15 hat bereits 8 Geschosse


    Leider sieht man vergleichbares durch die gesamte Stadt hinweg, teilweise sogar an beliebten Wohnlagen, wo sich eine Aufstockung alleine schon aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten lohnen würde. So z.B. an der Nordstraße über der Santander Bank und der Parfümerie Becker. Gerade die Santanderbank könnte man von der Höhensituation super an die umliegenden Gebäude anpassen, man hätte 2 Etagen Sandsteinfassade und oben drauf eine passende Aufstockung (wer Santander Nordstraße googelt findet das Gebäude auf der Seite einer RA-Kanzlei)


    Am Wochenende hat mir eine Freundin auch noch über ein Wohngebäude an der Prinz-Georg-Straße berichtet, in welchem Ihre Großeltern gelebt habe die vor 8 Jahren verstorben sind und wo immernoch das Klingelschild von damals hängt (dies gilt auch für 2 weitere WE wo die Mieter verstorben sind) ich muss nochmal nach der genauen Hausnummer fragen, vllt. gibt es ja eine neue Baustelle, oder, was ich aber für unverständlich halten würde, einen faulen Vermieter.

  • Ein weiteres prominentes Beispiel: Das Mode'haus' an der Grabenstraße, zwischen Spielwarenladen Schaper und dem Signal Iduna/ NRZ-Gebäude, kurzzeitig vollständig abgerissen, ließ mich auf ein Schließen der Lücke hoffen - nur um zu sehen, dass dort heute ebenfalls ein Erdgeschoss ohne Aufbauten steht. Kriegslücke 2.0?! :nono:


    Eine "Straf"-Steuer wird schwierig, manchmal wird ein Lücke schlicht aus Geldmangel nicht bebaut, die Mieten des Erdgeschosslokals bringen zwar Geld ein, aber für einen (oftmals notwendigen) Komplettneubau reicht's oft nicht.

  • ^ Wer selbst kein Geld zum Bauen hat, kann sich mit einem finanzkräftigen Investor zusammentun - Hauptsache, der jahrzehntelange Status Quo wird durchbrochen. Die Idee einer Steuer auf brachliegende Grundstücke ist keinesfalls neu - gerade ergoogelte ich diesen Zeit-Online-Artikel über ähnlichen Vorschlag einer liberalen Bundesbauministerin. Die meisten Landesbauminister stimmten damals der Anregung zu. Ich weiß weiterhin nicht, ob eine Stadt sowas beschließen könnte.
    Den Vorschlag finde ich auch in der Wikipedia wieder - unter Flächenverbrauch#Gegenmaßnahmen. Konjunktiv im Text scheint zu bedeuten, dass es weiterhin bloß Gedankenanregung sein kann.


    Zu den Reserven würde ich noch Hamm zählen - während im Medienhafen nördlich von der Bahnstrecke mehrere Hochhäuser mit beachtlicher Dichte entstanden sind, südlich davon gibt es massenweise Ackerland. So um 500 Meter ab der Bahnstrecke könnte man als Stadtentwicklungsreserve betrachten - ausnahmsweise, als einzige Grüne-Wiese-Reserve, da nirgends sonst Freiland so nah der City liegt.


    Noch ein Gedankenspiel - aus dem Büro-/Hotelhochhaus an der Mercedesstraße ist anscheinend nichts geworden. Vielleicht hätte ein Wohnturm etwas unterhalb von 100 Meter Höhe mehr Chancen? Er stünde weiter weg von der Bahnstrecke (und vom Autobahnzubringer) als die geplanten Wohnhochhäuser im Quartier Central.

  • Ich glaube nicht, dass eine höhere Grundsteuer für brachliegende Grundstücke die Lösung (der genannte Zeit-online-Artikel ist übrigens schon 20 Jahre alt - vom 1992!) ist.
    Wo will man die Grenze ziehen, was ist ein "brachliegendes Grundstück"?
    Für mich ein Grundstück, wo gar nichts draufsteht, wie etwa neu ausgewiesene Baugebiete, wenn z.B. Ackerflächen zu Bauland wird oder Grundstücke, die bereits von Altbestand befreit sind.
    Als Beispiel kann man das seit Jahren leere Grundstück Arcadiastraße (allerdings für Bürobebauung) an der Brücke Oberrather Str., Stadtauswärts rechts, sehen, da ist sogar die Baugrube schon ausgehoben!
    Wenn der Investor keinen Mieter findet, wird er nicht bauen.
    Ok, ist bei Wohnbebauung etwas einfacher.;)
    Aber auch da gibt es genug Beispiele dafür:
    - das Gelände der Gerresheimer Glashütte
    - der Bereich zwischen Torfbruchstraße und Am Quellenbusch
    - der 2. Bauabschnitt "Sonnenpark" zwischen Kölner Straße, Schmiedestraße und Sonnenstraße
    - der Bereich Nordöstliche Mindener Straße zwischen Monheimer Straße, Markenstraße und Ronsdorfer Straße, parallel zur geplanten Umgehungsstraße (wo noch einzelne Gebrauchtwagenhändler sind)
    Warum passiert da nichts bzw. warum dauert das so lange?
    Weiterhin müssen schneller neue Baugebiete ausgewiesen werden.
    Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Stadt!
    Da sollte man ansetzen, bevor man sich Gedanken darüber macht (machen muss), Ackerflächen zu bebauen.
    Bei den "Minderbebauungen", so wie die, die in den letzten Posts genannt wurden, würde eine höhere Grundsteuer nichts bringen, der Eigentümer (sofern er nicht selbst nutzt) hat keinen Nachteil davon, er legt die Kosten einfach auf die Mieter um - es trifft also die Falschen.
    Zwingen kann man keinen zu seinem "Glück", enteignen kann ja wohl nicht sein, muss mir doch selbst überlassen sein, wie ich mein Eigentum verwerte!
    Da hängt oft mehr dran als der Spekulationsgedanke, z.B. Alter des Eigentümers, lange im Familienbesitz oder man kommt aus, mit dem, was man hat.
    Zudem glaube ich auch nicht, dass es viele Finanzinvestoren gibt, die einen normalen Grundstücksbesitzer als gleichberechtigten Partner wollen.
    Die wollen aufkaufen und verwerten.
    Was im schlimmsten Fall passieren kann, sieht man am Beispiel Otto-Erich Simon (Königsalle 76 und 78). http://de.wikipedia.org/wiki/Otto-Erich_Simon

  • Zu den Reserven würde ich noch Hamm zählen - während im Medienhafen nördlich von der Bahnstrecke mehrere Hochhäuser mit beachtlicher Dichte entstanden sind, südlich davon gibt es massenweise Ackerland. So um 500 Meter ab der Bahnstrecke könnte man als Stadtentwicklungsreserve betrachten - ausnahmsweise, als einzige Grüne-Wiese-Reserve, da nirgends sonst Freiland so nah der City liegt.


    Ob da wohl jemand ein Nicht-Düsseldorfer ist :P? Kappes-Hamm ist die Frischluftschneise der City, mir sind auch keinerlei Überlegungen bekannt sich dieser zu berauben. Ich habe da mal etwas zum nachlesen bei der Stadt Düsseldorf ergoogelt.


    Zu den restlichen Statements kam gestern mal wieder etwas passendes in meiner geliebten Lokalzeit, nämlich die Studie der LBS die zum Schluss kommt: 1 alt = 4 Warsteiner. Was soviel heißt, dass 1 freistehenden Einfamilienhaus in Ddorf soviel kostet wie 4 in Warstein.
    Ergebnis dieser Studie war, dass in Düsseldorf und Umgebung (Haan, Langenfeld, Meerbusch, etc.) fast überall das Alt = 4 Warsteiner ergibt. Krombach wäre aber auch durch Rees und viele Teile Westfalens auszutauschen. Während in der besagten Altbierregion die Preise um 8% binnen eines Jahres angezogen haben, sind sie in den günstigsten Regionen des Landes weiter gesunken.


    Quelle


    Dies zeigt noch einmal ganz deutlich, dass ja nach wie vor noch Nachfrage da ist und eben auch irgendwo eine Knappheit herrschen muss. Wobei ja auch ganz klar zu berücksichtigen ist, dass Einfamilienhäuser, gerade in Düsseldorf, auch mal etwas größer Ausfallen als Einfamilienhäuser in kapitalschwächeren Gegenden. Weiter ist halt auch weniger Fläche, somit Knappheit (s.o.), vorhanden.
    Ich selber bin kein Fan des Flächenraubbaus, ich bevorzuge Verdichtung, was auch der Urbanität einer Stadt gerecht wird und die Stadt auch im Wandel hält, denn der Druck auf niedrigere Bebauungen wird durch umliegend höhere wirtschaftlich erhöht.

  • Denktabu: Wohnungen für Autos statt Menschen

    Hier habe ich den kürzlich gefundenen Artikel über Preissteigerungen im unteren Marktsegment zusammengefasst - die u.a. Studenten besonders treffen. Die Wirkung der Düsseldorfer Stellplatzverordnung zeigt dieser Artikel der ImmobilienZeitung vom 29.06.2012 - das Berliner Unternehmen GBI wollte an der Mindener Straße 71 das Projekt Smartments errichten - 262 Studentenapartments mit 65 Stellplätzen. Die Studenten haben schließlich Semestertickets und sind meist damit mobil. Die Stadt Düsseldorf verlangte stur je einen Stellplatz pro WE, was die Mietkosten um bis zu 25% erhöhen würde und das Vorhaben unrealisierbar machen würde.


    Das Unternehmen zog vor Gericht, aber unterlag vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf, wo die Klage abgewiesen wurde. Der GBI-Vorstand Nittka wundert sich, dass in Düsseldorf Stellplätze wichtiger als Wohnraum für Studenten seien. GBI baut derzeit zwei solche Objekte in Frankfurt und Hamburg, weitere in Mainz, Köln, Darmstadt sowie erneut Frankfurt stehen unmittelbar vor Baubeginn - bis 2014 sollen ca. 1000 WE entstehen.

  • Ich glaube, man sollte sich von dem Gejammer der Investoren nicht beeindrucken lassen!
    Ich halte allerdings die volle Ausschöpfung der Stellplatzverordnung für unrealistisch, dafür ist die Fläche zu klein.
    Vermute mal, die 65 Stellplätze sind in einer eingeschossigen Tiefgarage geplant gewesen - warum nicht eine dreigeschossige bauen?
    Da käme man mit 170 Stellplätzen (Fahrrampen abgezogen) der Sache schon näher.
    Ich halte deine Einschätzung, das von 262 Studenten maximal 65 ein Auto haben, für unrealistisch.
    Die meisten Studenten, die da einziehen würden, kämen nicht aus Düsseldorf oder Umgebung (die wohnen lieber bei den Eltern oder in Heimatnähe und pendeln), sondern von weiter weg.
    Gerade die haben in der Regel ein Auto, Beispiel: bei mir im Haus sind 4 Appartements, alle an Studenten vermietet, alle haben ein Auto (mit Heimatkennzeichen),
    das weit entfernteste WAK - Wartburgkreis in Bad Salzungen/Thüringen (und das in Uni-Entfernung von 5 Minuten zu Fuß!).
    Zudem herrscht auch in dem Bereich von Oberbilk chronischer Parkplatzmangel, um die Ecke auf der Markenstraße ist Querparken halb auf dem Gehweg erlaubt,
    trotzdem ist Abends alles zugeparkt (auch auf dem Gehweg und in zweiter Reihe!).
    Da lassen sich die Stellplätze leicht vermieten.

  • Vermute mal, die 65 Stellplätze sind in einer eingeschossigen Tiefgarage geplant gewesen - warum nicht eine dreigeschossige bauen?


    Weil eine so tiefe TG die Kosten stark nach oben treibt - es sollten ja preiswerte Wohnungen sein, nach den so oft gerufen wird. Stets wird beklagt, man würde in Düsseldorf lieber Luxuswohnungen als kleine und preiswerte bauen - bei einer 200-300-Qm-Wohnung fallen jedoch die Stellplatzkosten kaum ins Gewicht und ein Millionär besitzt meist auch einen Porsche oder Ähnliches. Ganz anders sieht es bei besonders kleinen und billigen Wohnungen aus - die Stellplatzgröße ist durchaus mit der Wohnungsgröße in manch einer Metropole vergleichbar und die Kosten ebenso. Auf diesem Marktende kann man auch öfter erwarten, dass jemand gar kein Auto hat - es gab mal Zeiten, da durften die Sozialhilfebezieher nicht einmal ein Auto besitzen, sondern mussten es als nicht zum Grundbedarf gehörend verkaufen. (Dies kann man auch freiwillig tun, wenn man wirklich sparen will - an den Stellplatzkosten unter anderen.)


    Nach dieser Statistik besaßen 2008 9 der 39 Millionen Haushalte kein Auto (23%) - unter den Singlehaushalten (typische Klientel für kleine innenstädtische Wohnungen) waren es jedoch bereits 43%. Es ist der Bundesschnitt - in einer Metropole dürfte der Anteil noch höher liegen. Trotzdem verlangt die Stadtverwaltung stur einen Parkplatz pro Wohnung ob man diesen braucht oder auch nicht - offenbar anders als in den anderen in meinem letzten Post erwähnten Metropolen, wo vergleichbare Projekte problemlos verwirklicht werden.


    Die theoretische Möglichkeit der Weitervermietung - wenn dies - kostendeckend - so einfach wäre, müssten sich Investoren um den Bau möglichst vieler TG-Stellplätze reissen. Wozu also der behördliche Zwang? Die Tatsache ist, dass ziemlich viele Autofahrer (zumindest bei uns) möglichst kostenloses Parken erwarten, ein Bewußtsein für die Stellplatzkosten fehlt noch. Trotzdem halte ich es für unredlich, diese Kosten durch Umwälzung auf die Allgemeinheit der Mieter/Wohnungskäufer zu verschleiern.
    Die Probleme gehen weiter - beginnend damit, dass man die Fremdparker ins Haus lassen müsste. Ich erkläre es so - stellen wir uns vor, die Stadt würde aus irgendwelchen behördenstublichen Gründen ein Minimum von 5 Zimmern je Wohnung vorschreiben. Theoretisch könnte man die überschüssigen Zimmer untervermieten - ist dies wirklich eine gute Lösung? In der Praxis würde man eher verstärkt Luxuswohnungen bauen, die per se so groß sind - kleinere Wohnungen würden dann schnell knapp und besonders teuer.


    Wenn der Leidensdruck nicht ausreicht, ein paar Denkzöpfe abzuschneiden, dann ist das Leiden offenbar doch nicht so groß - trotz allen Wohnungsnot-Mediengejammers.


    ------------------


    Noch eine Ergänzung - der Investor GBI selbst beziffert den Stellplatzbedarf mit maximal ein pro sieben Wohneinheiten, was auf Erfahrungswerten basieren soll. Nach einer dort zitierten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks sei der Anteil der Studenten mit dem eigenen oder geliehenen PKW zwischen 1991 und 2009 von 53% auf 34% gesunken. Bei den Bewohnern eines Wohnheims betrage er nach einer Erhebung des Studentenwerks Köln 16,6% (2005) - ähnliche Zahlen gebe es aus Erlangen, Nürnberg, Würzburg und Kaiserslautern.
    Das Unternehmen will an der Merowingerstraße einen Neuversuch wagen.

    6 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Ich halte die Entscheidung des Bauamtes der Stadt Düsseldorf weiterhin für vollkommen richtig.
    Warum soll das Parkplatzproblem (was du weiterhin bestreitest) zu Lasten der Anwohner gehen, anstatt durch mehr Stellplätze die schon vorhandene Parkplatznot zu mildern?
    Hat denn der Investor wenigstens angeboten, die Stellplätze abzulösen (hab da die Summe von 10.000,- pro Stellplatz im Kopf, also ca. 2.000.000,-) oder will er das für lau haben?

    Die Probleme gehen weiter - beginnend damit, dass man die Fremdparker ins Haus lassen müsste. Ich erkläre es so - stellen wir uns vor, die Stadt würde aus irgendwelchen behördenstublichen Gründen ein Minimum von 5 Zimmern je Wohnung vorschreiben. Theoretisch könnte man die überschüssigen Zimmer untervermieten - ist dies wirklich eine gute Lösung? In der Praxis würde man eher verstärkt Luxuswohnungen bauen, die per se so groß sind - kleinere Wohnungen würden dann schnell knapp und besonders teuer.


    Wo ist das Problem, in einer Tiefgarage ein separates Treppenhaus einzuplanen und den Parkbereich fürs Haus durch ein zusätzliches Tor abzutrennen?
    Beim Vergleich mit den Wohnung vergallopiert du dich ein wenig - in der Tiefgarage geht es schliesslich nicht um Privatssphäre wie in einer Wohnung.


    Vielleicht solltest du dir mal die Vermietungsseite dieser "Wohltäter" ansehen: www.smartments.de
    Ich sehe da keine preiswerten Wohnungen!
    Beispiel gefällig?
    - Hamburg, Am Hühnerposten 12 - 17,2 m² - ab 465,- Euro
    - Frankfurt, Europaallee/Warschauer Straße - 18,1 m - ab 470,- Euro
    - Frankfurt-Riedberg, Mainz und Darmstadt noch ohne Preise
    komplett möbliert und inklusive sämtlicher Nebenkosten (Strom, Wasser, Heizung), mit Breitband-Internet, Dusche, WC und Küchenzeile
    25,97 - 27,03 Euro pro m² - selbst für möbliert ganz schön happig!


    Als Vergleich - bei mir im Haus wurde Anfang des Jahres eins der Appartments neu vermietet:
    30 m² - 1 Zimmer, kl. Küche mit Küchenzeile, Bad mit Wanne, Diele mit Einbauschrank und kl. Balkon - 280,- + 80,- NK incl. Heizung und Kabel-TV
    Und das in bei Studenten sehr begehrter fußläufiger Uni-Nähe!

  • Warum soll das Parkplatzproblem (was du weiterhin bestreitest) zu Lasten der Anwohner gehen, anstatt durch mehr Stellplätze die schon vorhandene Parkplatznot zu mildern? Hat denn der Investor wenigstens angeboten, die Stellplätze abzulösen (hab da die Summe von 10.000,- pro Stellplatz im Kopf, also ca. 2.000.000,-) oder will er das für lau haben?


    Das wurde doch genügend geklärt - er will gar keine überflüssige haben, weil den zitierten Statistiken nach nur ca. 17% der erwarteten Bewohner welche brauchen. (Mit 65 für 262 WE würden dann ohnehin einige vorrätig entstehen.) In einer Marktwirtschaft ist es völlig legitim, etwas nicht anzubieten - auch als Koppelgeschäft nicht - was nicht benötigt wird. In diesem Zusammenhang finde ich die Formulierung "für Lau" inakzeptabel - ich verzichte "für Lau" auf einen Porsche (genauer: Auf jedes Auto, wozu bräuchte ich also einen Parkplatz?), meine Frau verzichtet "für Lau" auf Diamantenschmuck, dafür bleibt von unseren Gehältern etwas übrig und wir behelligen die Öffentlichkeit mit keinem Gejammer, diese müsse uns Sozial-Wohnen/Sonstwas sponsern. Wie Millionen einfache Menschen weltweit passen wir den Lebensstil (das Wohnen inklusive) den ökonomischen Spielräumen an. Warum sollten wir irgendwem anbieten, Strafgelder dafür zu zahlen, dass wir nicht kaufen, was wir nicht benötigen?


    Nirgendwo sonst auf der Welt wird ein Wohnungsinvestor mit der Lösung der umliegenden Parkplatzprobleme belästigt - wer einen Parkplatz braucht, mag sich einen zum gängigen Marktpreis mieten (in Londoner Innenstadt mit den Mieten Düsseldorfer Wohnungen vergleichbar) und wer illegal parkt - wird abgeschleppt. In großen Metropolen wird dann oft als Marktentscheidung auf teures Auto(park)vergnügen verzichtet, was durchaus eine Lösung der Parkplatzprobleme (und zusätzlich der Stauprobleme) ist. Diese Entscheidung darf man in Düsseldorf nicht einmal treffen, da das Autoparken (dadurch praktisch der Besitz) behördlicherseits jedem Einwohner vorgeschrieben wird.
    Bundesweit werden die TG-Stellplatzkosten mit ca. 20 Tsd. EUR angegeben, aber ich sah schon mal Angaben über Düsseldorfer Projekte von 30-35 Tsd. EUR. Rechnen wir jetzt mit den üblichen 10-15 Jahresmieten als Immobilienwert - so entsprechen die TG-Kosten monatlichen Mietzahlungen von 111 bis 292 EUR. In der Marktwirtschaft ist es völlig legitim, auf diese Kosten (zzgl. der Autokosten) verzichten zu wollen - in diesem Fall muss man in Düsseldorf dennoch den Stellplatz für das Luxusauto des Nachbarn mitfinanzieren. Soll das bitte sozial sein?


    Mich wundert schon lange, dass es bundesweit zwar eine Fülle der Autofreies-Wohnen-Projekte gibt, aber keine in Düsseldorf - jetzt weiß ich, dass es daran liegt, dass die Stadtverwaltung stur zum bestimmten (aufwendigen) Lebensstil verpflichtet. Unter solchen Umständen sollte sich wirklich keiner beklagen, ihm ginge es nicht prächtig - meine soziale Ader reicht nämlich so weit, für das Recht auf ein sparsames Leben einzutreten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • In einer Marktwirtschaft ist es völlig legitim, etwas nicht anzubieten - auch als Koppelgeschäft nicht - was nicht benötigt wird. In diesem Zusammenhang finde ich die Formulierung "für Lau" inakzeptabel - ich verzichte "für Lau" auf einen Porsche (genauer: Auf jedes Auto, wozu bräuchte ich also einen Parkplatz?), meine Frau verzichtet "für Lau" auf Diamantenschmuck, dafür bleibt von unseren Gehältern etwas übrig und wir behelligen die Öffentlichkeit mit keinem Gejammer, diese müsse uns Sozial-Wohnen/Sonstwas sponsern. Wie Millionen einfache Menschen weltweit passen wir den Lebensstil (das Wohnen inklusive) den ökonomischen Spielräumen an. Warum sollten wir irgendwem anbieten, Strafgelder dafür zu zahlen, dass wir nicht kaufen, was wir nicht benötigen?


    Kann es sein, dass du nicht weisst, was "für lau" bedeutet? - Etwas geschenkt, umsonst oder kostenlos zu bekommen, wofür ander bezahlen müssen.
    Also nicht, wie du irrtümlich meinst, auf etwas zu verzichten. - Im Falle des Investors liegt die Sache also so:
    Er will die durch die Bauordnung vorgeschriebene Stellplatzzahl nicht bauen oder kann sie nicht nachweisen, dafür muß er dann eine Ablösesumme bezahlen,
    damit die Stadt damit Ausgleichmaßnahmen finanzieren kann.
    Dies ist übrigens nicht nur in Düsseldorf so, sondern z.B. auch in Köln so (grundsätzlich in die Landesbauordnung NRW verankert).
    Wenn dem Bauträger die Ablösesumme der Stellplätze erlassen würde, die aber alle anderen Bauherren bezahlen müssen, würde er sie für lau bekommen.

    Nirgendwo sonst auf der Welt wird ein Wohnungsinvestor mit der Lösung der umliegenden Parkplatzprobleme belästigt - wer einen Parkplatz braucht, mag sich einen zum gängigen Marktpreis mieten (in Londoner Innenstadt mit den Mieten Düsseldorfer Wohnungen vergleichbar) und wer illegal parkt - wird abgeschleppt.


    Ich glaube, wir sollten uns in diesen Thread, der Wohnen in Düsseldorf heisst, mit realisten Vergleichen beschäftigen.
    London ist und bleibt 10 Nummern zu groß dafür! - Muss man da nicht auch eine Einfahrtsgebühr bezahlen, wenn man mit dem Pkw rein will?

    Bundesweit werden die TG-Stellplatzkosten mit ca. 20 Tsd. EUR angegeben, aber ich sah schon mal Angaben über Düsseldorfer Projekte von 30-35 Tsd. EUR. Rechnen wir jetzt mit den üblichen 10-15 Jahresmieten als Immobilienwert - so entsprechen die TG-Kosten monatlichen Mietzahlungen von 111 bis 292 EUR. In der Marktwirtschaft ist es völlig legitim, auf diese Kosten (zzgl. der Autokosten) verzichten zu wollen - in diesem Fall muss man in Düsseldorf dennoch den Stellplatz für das Luxusauto des Nachbarn mitfinanzieren. Soll das bitte sozial sein?


    Du schweifst ab, wir reden immer noch vom Projekt Mindener Straße!
    Stellplätze in vergleichbaren Projekten werden für 10-15 Tsd. Euro verkauft oder für 50-90 Euro vermietet.
    Die Faustformel der 10-15 Jahresnettomiete wird in der Regel nur beim Verkauf vermieteter Objekte (ganze Häuser) angewandt, weniger bei einzelnen Wohnungen,
    da rechnet man eher mit einer Nettorendite von 5-7% p.a. (vor Steuer, Rücklage bereits abgezogen).
    Bei Stellplätzen und Garagen rechnet man nicht so, da bestimmen allein Angebot und Nachfage den Preis, daher gibt dann schon mal Angebote,
    wie Stellplatz Kö-Galerie, Kaufpreis 80.000.- Euro oder Stellplatz in Garath für 35,- Euro.
    Wer zwingt dich, einen Stellplatz zu mieten oder verbietet dir, wenn du einen hast (z.B. mitkaufen musstest), ihn zu vermieten oder weiter zu verkaufen?

    Mich wundert schon lange, dass es bundesweit zwar eine Fülle der Autofreies-Wohnen-Projekte gibt, aber keine in Düsseldorf - jetzt weiß ich, dass es daran liegt, dass die Stadtverwaltung stur zum bestimmten (aufwendigen) Lebensstil verpflichtet.


    Autofreies Wohnen bedeutet nicht zwangsweise Autofreies leben.
    Wo zwingt die Stadtverwaltung jemandem einen aufwendigen Lebensstil auf?
    Musst mann ein Auto nachweisen? Darf man sonst nicht in Düsseldorf wohnen? Nein!

    Unter solchen Umständen sollte sich wirklich keiner beklagen, ihm ginge es nicht prächtig - meine soziale Ader reicht nämlich so weit, für das Recht auf ein sparsames Leben einzutreten.


    Muss ich nicht verstehen....

  • Muss man da nicht auch eine Einfahrtsgebühr bezahlen, wenn man mit dem Pkw rein will?


    Ja, es gibt eine sog. "City-Maut".


    Eine Sonderregelung für einen einzelnen Bauherrn darf es natürlich nicht geben. Die Regelungen insgesamt kann man aber schon in Frage stellen. In Ddf muss man pro Wohnung einen Stellplatz nachweisen und andernfalls eine Ablöse zahlen. Es gibt bereits eine Rabatt-Regelung für bestimmte per ÖPNV besonders gut angebundene Bereiche, die – wie ich finde – sinnvoll ist.


    Problematisch ist die sehr pauschale 'eine Wohnung - ein Stellplatz'-Regel. Sie schafft einen deutlichen Anreiz dafür, wenige, große Wohnungen zu schaffen und so die Kosten der Stellplätze (oder Stellplatzablösen) gering zu halten. Die Parkplatzkosten sind im Verhältnis zum Wert der Wohnung höher, je kleiner die Wohneinheit ist. Begünstigt werden also große, teure Wohnungen gegenüber kleinen, preiswerten.


    Ich glaube auch nicht, dass das gerechtfertigt ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Haushalt mit 150m² Wohnfläche einen (oder mehrere!) Stellplätze in Anspruch nimmt ist schon ungleich höher, als bei einem 35m²-Appartment. Letzteres wird oft auch ein Zweitwohnsitz sein (bei Studenten, Pendlern), an dem längst nicht immer ein Auto steht. Es wäre daher schon angemessen, bspw. für Wohnungen bis 50m² nur 0,7 Stellplätze anzusetzen und für Wohnungen ab 140m² 1,5 Stellplätze – die Werte sind aus der Luft gegriffen und sollen nur den Gedanken verdeutlichen.

  • ^ Den letzten Abschnitt kann ich voll unterschreiben - auch den Ansatz, wenn auch mit fiktiven Werten, sehe ich als absolut gerechtfertigt. Gesetzesvorschlag!