Leipzig: Höfe am Brühl (eröffnet)

  • hedges - Ein richtiges Pflaster in der Plauenschen Straße hätte evtl. das Manko des Dachs und der Brücken etwas abgemildert. > Ich denke mal, dass in der Plaunenschen Straße auch ein Kleingranitpflaster in Bogenform kommt, dass sich am Brühl und Richard-Wagner-Straße anschließt.



    Bei meinem Besuch am Freitag konnte ich zumindest noch keinen Bodenbelag zwischen den beiden Gebäuden erkennen. Damit hätte man ihn auch nur kaputt gemacht.

  • ^ Das denke ich auch. Die Plauensche Straße wird nicht überdacht, so dass sich eine Fortführung des Kleingranitpflasters aus den umliegenden Straßen dort anbietet. Die verwendeten Bodenplatten in den Passagen der Höfe empfinde ich auch nicht als Wermutstropfen. Kleingranitpflaster in überdachten Passagen sind m.E. sehr untypisch.

  • Ich muss zugeben - auch wenn ich die Höfe immer noch nicht besonders aufregend finde, einen Stock zu niedrig und dann nur so Klotzarchitektur - die Steinlamellenfassade hat was und sieht sehr wertig aus. Das wars aber bis jetzt auch schon. ;)

  • ^ Zwei Monate vor der Eröffnung übernehmen die ersten Mieter ihre Flächen. Während die Optik teilweise besser wirkt als vermutet, macht sich beim Mietermix langsam Ernüchterung breit: bis auf wenige Ausnahmen (Bose, Zumnorde, denn's) wurden bisher nur Ketten und Marken genannt, die bereits selber oder mit Schwesterunternehmen in der Innenstadt oder in der Region vertreten sind, von wirklich Neuem bisher kaum eine Spur. Zumindest behauptet man bei der mfi, die Mieter würden in den Höfen von ihren Standardladenkonzepten abweichen und "etwas besonderes" bieten.


    In der Bild war im Übrigen vor kurzem zu sehen, dass die Holzelemente bei den Passagenabdeckungen nach und nach durch anhebbare Glaselemente ersetzt werden, d.h. da wird sich die Optik auf jeden Fall noch verbessern.

  • Der Eindruck der Höfe wird künftig offensichtlich wenig an geschlossene Shopping Malls erinnern als viel mehr an Lichthöfe und Passagen, die dem Besucher suggerieren, dass sie von unterschiedlichen Baukörpern umschlossen sind. Verstärkt wird das ganze durch die 28 Meter hohe Dachverglasung, der Outside-In-Fassadenverkleidung sowie der gestalterischen Anpassung der Läden an das Gestaltungskonzept der Höfe. Dieser Blick sieht entsprechend verheißungsvoll aus. Auch in der wiederhergestellten Plauenschen Straße öffnet sich der Baukörper dem Passanten anstatt ihn zu "erschlagen". Man kann schon jetzt sagen, dass die architektonische Leistung von Grüntuch & Ernst darin besteht, der wuchtigen Baumasse eine gewisse Offenheit und Leichtigkeit zu vermitteln wie sie sonst Einkaufscenter kaum versprühen. Damit ist den Berlinern Architekten beispielsweise auch das gelungen, was den zwei neuen Einkaufscentern in Dresden völlig fehlt.


    Wenn auch kaum im Stadtbild wahrnehmbar, aber die Dachgestaltung der Höfe wird wohl auch nicht unansehnlich ausfallen. Hier ein jüngst von User Jugendstil fotografiertes Bild vom City-Hochhaus aus:

    Foto: Jugendstil

  • ^ dito. Trotzdem muss man sagen dass die guten Eigenschaften der Höfe aber auch erst richtig zur Geltung kommen, wenn man die komplette Winkelbebauung am MdbK errichtet hat. Lichthöfe, kleinteilige Fassadengestaltung und die Outside-In-Fassadenverkleidung die die Höfe zu Höfen machen; kulminieren erst in ihre Bestimmung wenn man von der etwas engeren Straßenflucht des Brühls in diese treten kann. Also hoffen wir dass man in den nächsten 5 Jahren zumindest ein Konzept für die Grundstücke um das MdbK hat - vor allem hochwertiger als das zum Glück genullte Hotel.

  • ^ Wenn du dieses "genullte" Hotel meinst, muss ich dich enttäuschen. Wobei auch Humbeck schon mehrmals einen Baustart angekündigt hat. Man könnte fast meinen, die Investoren Wagner und Humbeck sind ein und dieselbe Person. Die Architektur des Hotel-Neubaus ist wenig ambitioniert, richtig, aber an dieser Stelle m.E. doch passend, um ein neues urbanes Raumgefühl am Brühl zu erlangen. Viel wichtiger erscheint mir die architektonische Gestaltung des letzten Museumswinkels Katharinenstraße/Brühl. Aber falscher Thread...

  • ... neue Bilder vom Innenleben, dank einer exklusiven mfi-Baustellenführung am 23. Juli 2012. >>


    Begonnen wird im Erdgeschoss, danach durch das Untergeschoss und zuletzt ins erste Obergeschoss, gemäß des Rundgangs.



    Angekommen im Schönkopfscher Hof mit Blick auf die Rolltreppen-Anlage.



    Blick nach oben in den blauen Himmel - Nahaufnahme der Dachluken.



    Ein Blick in den Plauenschen Hof - Die Dachkonstruktion spiegelt sich in den Glasfassaden.



    Im Plaunschen Hof mit Blick nach Westen (> Plaunsche Straße und Schönkopfscher Hof).



    Glasfassade mit Natursteinpaneelnen im Lattermanns Hof.



    Nun befinden wir uns im Basement (Untergeschoss) in westlicher Richtung.



    Blick auf eine weitere Rolltreppen-Anlage, die führt hoch ins Erdgeschoss.



    Blick durch die unterirdische Passage der "Höfe am Brühl".



    Im 1. Obergeschoss entstanden weitere Einzelhandelsflächen.



    Ein Blick nach unten ins Erdgeschoss.



    Die Rolltreppen verbinden das Erdgeschoss mit dem 1. Obergeschoss.



    Fassaden im Schönkopfscher Hof in westlicher Richtung (> Drey-Schwanen-Hof).



    Blick von der Fußgängerbrücke in nördlicher Richtung zur Nordstraße.



    Und von selbiger Brücke in südlicher Richtung zum Brühl.



    Blick auf drei verschiedene Fassadentypen, die auch an Brühl, Hallesches Tor und Richard-Wagner-Straße zusehen sind.



    Blick vom 1. Obergeschoss durch das Shoppingcenter.



    Verzicht auf ein Lattermanns Hof-Bild, dafür ein Blick auf die bedruckte Glasfassade am Halleschen Tor Ecke Brühl.


    ... weitere Bilder auf http://www.baustelle-leipzig.de <<


    P.S. Ein großes Dankeschön! noch mal an die mfi für die Baustellenführung!


    Nachtrag: Laut Center-Manager liegen die Kern-Öffnungszeiten, montags bis freitags, zwischen 10.00 Uhr und 21.00 Uhr. Sonntags ist Schautag und von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Ausgenommen ist die Gastronomie. Und zuletzt, ob auch ein H&M in die Höfe einzieht, kann ich die Frage mit "JA!" beantworten. Ob dafür der Store in der Hainstraße dicht gemacht wird, weis ich nicht. Da NewYorker mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Hainstraße auszieht und INTERSPORT seit Wochen Rausverkauf macht, würden in der Hainstraße am September 2012 drei große Läden leer stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE ()

  • ... und nun wieder Bilder von Außen. >>



    Am Tröndlinring beginnt die zweite Montage der bedruckten Glasfassade.



    Mitte August 2012 wird auch das 4. Obergeschoss die Blechbüchse-Fassade erhalten. War mir jedoch die letzten Wochen öfters aufgefallen ist, das der ganz linke Fassadenteil der Blechbüchse farblich überhaupt nicht passt.



    Im 5. Obergeschoss wurden die letzten Tage die nachgebauten Fensterreihen montiert.



    Dort oben wird die Geschäftsleitung der "Höfe am Brühl" einziehen.



    Bis zur Eröffnung im September 2012 muss der Gehweg noch gepflastert werden.



    Hier wird sich der zweite Haupt-Eingang befinden.



    Dieses Fassadenteil wird noch mit Glas-Elementen verkleidet, die hinterleuchtet werden.



    Ein Blick in die Ein- und Ausfahrten zur Tiefgarage (Logistik, Mitte) und zum Parkhaus (seitlich).



    Dieses Treppenhaus werden die Bewohner auf dem Dachgeschoss nutzen.



    Ein gutes Drittel dieser Fassadenfläche wurde mit den Stein-Lamellen schon verkleidet.


    Richard-Wagner-Platz


    Auch die Setzarbeiten auf dem Richard-Wagner-Platz machen Fortschritte. >>



    Am Richard-Wagner-Platz wurden zwei Wegweiser-Schilder aufgestellt.



    Ein Großteil der aktuellen Baufläche wurde bereits gepflastert.

  • also...ich muß mal wieder nach LE...sicher ist alles besser als das, was bis vor kurzem noch am brühl stand (ausnahme blechbüchse, deren wiederauf- bzw neubau begrüsse ich ja durchaus, auch wenn ein stück pre-WWII-originalfassade hätte saniert werden können, vergebene chance), aber der rest des gebäudeensembles ist doch eher durchschnittlich, eine shoppingmall eben, welche in jeder x-beliebigen stadt stehen könnte. der siebdruck ehemaliger gebäude ist sicher ne ganz kreative idee, aber kommt auf den fotos nicht wirklich gut rüber, gerade auf strassenniveau fällt der doch wohl kaum auf. eine etwas kleinteiligere bebauung oder zumindest eine, die genau das vorgaukelt wäre wesentlich schöner gewesen. man kann dagegenhalten, das mit dem bildermuseum eh schon alles versaut wurde und in der reichsstrasse ja auch ein paar hässliche platten rumstehen, aber ein stück kritische rekonstruktion oder zumindest etwas, was optisch besser zum "alten" brühl passen würde oder jenen wiederbeleben könnte, wäre tausendmal besser gewesen als dieses stahl-glas-steinlamellen-siebdruck-ufo...bin ja mal gespannt, wie sich der alte "Willkommen in Leipzig" schriftzug auf dem neubau macht. Wie wird sich diese shoppingmall eigentlich auf die geschäfte in der leipziger city auswirken? ziehen welche z.b. aus der grimmaischen oder petersstrasse weg? spannende geschichte, ich laß mich überraschen...etwas OT aber was macht das loch hinterm neuen rathaus?

  • ich denke, dass sich die höfe am brühl durchaus qualititativ "hochwertiger" präsentieren werden (optisch), als jedes "x-beliebige" kaufhaus in einer x-beliebigen stadt.
    außerdem sind sie aus meiner sicht auf jeden fall eine bereicherung für das stadtbild, wenn man von den wohnplatten ausgeht, die vorher an dieser stelle ihren platz hatten.
    trotzdem muss die notwendigkeit hinterfragt werden: trotz der versuchten vermeidung des begriffs "shopping-mall" muss man einsehen, dass es eigentlich nichts anderes sein wird. (gerne wird ja irgendwas von passagen gefaselt, was ich etwas an den haaren herbeigezogen finde).
    in der innenstadt sind bereits jetzt nicht alle läden vermietet, das wird sich erst einmal jedenfalls verschlimmern, da ein paar wenige läden umziehen, von der innenstadt in die höfe. ob die doch eher kaufschwache leipziger bevölkerung das alles "konsumieren" kann, wird sich zeigen. vielleicht haben die höfe ja überregionale bedeutung und ziehen noch mehr leute aus dem umland in die innenstadt zum einkaufen.
    fakt ist aber, dass die höfe am brühl leider im gegensatz stehen zu den im trend liegenden "kleinen läden", die ein stärkeres urbanes lebensgefühl vermitteln als eine "shopping-mall", oder wie auch immer man es bezeichnen mag.

  • naja aber fahren die leute aus dem umland dann nicht lieber gleich ins bestens erreichbare "nova eventis"? ob die leipziger bevölkerung so kaufschwach ist, mag mal dahingestellt sein, zählt LE doch zu den eher "starken" regionen ostdeutschlands (neben DD und EF).

  • trotz der versuchten vermeidung des begriffs "shopping-mall" muss man einsehen, dass es eigentlich nichts anderes sein wird. (gerne wird ja irgendwas von passagen gefaselt, was ich etwas an den haaren herbeigezogen finde).


    Shopping Mall gibt es hierzulande m. W. sowieso nicht als Selbstbezeichnung, ich kenne es auf Deutschland bezogen nur in der Kritik, und zwar stets mit negativer Konotation.


    Was den Begriff „Passagen“ angeht: Es ist zur Kenntnis zu nehmen, dass das primitiv-eintönig-austauschbare Einkaufszentrum (auch) von der edlen, heute bewunderten Passage des 19. und frühen 20. Jahrhunderts abstammt. Die Höfe am Brühl greifen manches auf, was „verloren gegangen“ ist: viele Eingänge/Querbarkeit, „richtige Fassade“ innen. Organisatorisch ist es ohne Zweifel ein typisches Einkaufszentrum. Wie die Wahrnehmung und Nutzung durch die Bürger am Ende ausfällt, ist spannend abzuwarten. Prinzipiell sieht es mir derzeit nach einem „hochwertigen innerstädtischen Einkaufszentrum“ aus, wie in den letzten zwei Jahrzehnten einige gebaut wurden (es sei an Walter Brunes „Stadtgalerie“-Konzept erinnert), wobei hier die besondere Möglichkeit des Bezugs auf die Passagentradition vor Ort genutzt wird.


    in der innenstadt sind bereits jetzt nicht alle läden vermietet, das wird sich erst einmal jedenfalls verschlimmern, da ein paar wenige läden umziehen, von der innenstadt in die höfe.


    Gibt es das wirklich in irgendeinem Fall – so direkt? Oder werden zunächst Zweit- oder Drittfilialen eröffnet und irgendwann …?


    ob die doch eher kaufschwache leipziger bevölkerung das alles "konsumieren" kann, wird sich zeigen. vielleicht haben die höfe ja überregionale bedeutung und ziehen noch mehr leute aus dem umland in die innenstadt zum einkaufen.


    Ein planerischer Punkt dabei ist ja, dass man Leute, die ein Einkaufszentrum nutzen wollen, dazu animieren möchte, das in der Innenstadt zu tun.


    fakt ist aber, dass die höfe am brühl leider im gegensatz stehen zu den im trend liegenden "kleinen läden", die ein stärkeres urbanes lebensgefühl vermitteln als eine "shopping-mall", oder wie auch immer man es bezeichnen mag.


    Das macht doch gerade Einkaufszentren, wie sie in Deutschland gängig sind, aus, dass neben einigen großen viele kleine Läden drin sind?!

  • [kann gelöscht werden]

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  • @Georgraph
    Nicht alles immer so schwarz malen! Als wenn ab September, mit der Eröffnung der Höfe, plötzlich die Lichter in der Hainstraße ausgehen würden. Das Gegenteil wird der Fall sein. Seitdem Karstadt aus der Blechbüchse weggezogen ist, hat die Straße deutlich an Personenfrequenz verloren. Das wird sich durch die Höfe und im nächsten Jahr durch den Neubau auf der Hainspitze ändern. Die Hainstraße wird wieder eine Hauptverbindung der Fußgänger vom Brühl zum Markt. Die damit verbundene Erhöhung der Laufkundschaft wird auch entsprechende Mieter anlocken.


    Zu Deinen Beispielen:
    New Yorker ist schoneinmal innerhalb der City umgezogen. Das alte Objekt in der grimmaischen Straße ist inzwischen auch neu vermietet.
    Intersport hat eine ausgesprochene Vorliebe für Einkaufszentren. Schaut man sich die restlichen Filialen in Leipzig und Umgebung an, wird das deutlich: Allee-Center, Paunsdorf-Center, Nova Eventis. Keine große Überraschung, dass man auch in die Höfe am Brühl drängt. Das scheint Unternehmsensstrategie zu sein.


    Noch eine Anmerkung am Rande: Nur weil Dir keine Einzelhandelsketten mehr einfallen, heißt das noch lange nicht, dass es keine mehr gibt.

  • Das macht doch gerade Einkaufszentren, wie sie in Deutschland gängig sind, aus, dass neben einigen großen viele kleine Läden drin sind?!


    ich verspühre in einem einkaufszentrum (bzw. shopping-mall, aus meiner sicht synonyme) kein "urbanes"gefühl, anders als z.b. auf der wolfgang heinze straße oder die gohliser straße im bereich der friedenskirche (wenn die läden denn mal wieder vermietet werden). da gibt es einmalige läden, für die man unter umständen auch einen längeren weg in kauf nimmt, weil man genau weiß was man haben möchte.
    klar kann man auch im einkaufzentrum "flanieren", dort gibt es aber weder freien himmel, noch bäume. das ist keine kritik an einkaufszentren, ich versuche nur zu erklären, was für mich das einzigartige ist an der aneinanderreihung von einmaligen, kleineren läden.
    meine großeltern wohnen in machern, ein kleiner ort östlich von leipzig, und wenn sie "einkaufen" gehen, dann fahren sie 10 minuten zum paunsdorf center. ich denke nicht dass sie dauerhaft einen weitaus längeren weg in kauf nehmen werden, für zumindest zum teil dieselben geschäfte.
    wenn das viele anders machen, werden paunsdorf und allee center womöglich kundenprobleme bekommen.


    nichtsdestotrotz bin ich mir auch sicher, dass die höfe die hainstraße sowie die geschäfte an brühl und umgebung wieder beleben werden. desweiteren unterscheiden sie sich allein schon optisch von den null acht fünfzehn einkaufszentren in "investitionsarchitektur".

  • ^ Eben. Die Einkaufszentren auf der grünen Wiese ziehen vor allem Menschen aus dem sie umgebenden Umland an. Warum die Stadt nun die Höfe am Brühl befürwortet liegt am dadurch entstandenen Konkurrenzdruck. Der Plan ist also die Innenstadt so attraktiv wie nur möglich zu machen, um die Kaufkraft dort stärker zu binden. [Anderes Thema, das aber in die gleicher Kerbe schlägt ist der City-Tunnel und das mitteldeutsche S-Bahnnetz.]
    Idealerweise strebt man also eine Innenstadt an, die beides bieten kann: Flanieren unter freiem Himmel mit vielen unterschiedlichen Geschäften und das breite Angebot eines Einkaufzentrums mitsamt der starken Konzentration großer Ladenvielfalt auf kleinstem Raum. Für Leipzig bedeutet das in der nahen Zukunft, dass die Vielfalt an Geschäften und der dort angebotenen Waren in der Innenstadt die Konkurrenz der Einkaufszentren in Paunsdorf und Güntersdorf schlagen kann.

  • Die Nachfrage nach Ladenflächen in den 1A-Lage der Leipziger Innenstadt ist weiterhin größer als das Angebot. Leerstände sind grundsätzlich meist durch nicht marktgerechte Objekte (siehe Umbau Merkurhaus) oder unrealistische Preisvorstellungen von Hausbesitzern bedingt, nicht durch mangelnde Nachfrage oder einen Mangel an noch nicht in Leipzig ansässigen Ketten. Hainstrasse und Brühl leiden allerdings bereits seit Herbst 2006 (damals schloss Karstadt sein interim) unter dem nichtvorhandenen Frequenzbringer an ihrem Schnittpunkt. Auch wenn die Hainstrasse zunächst einmal zwei Verluste hinnehmen muss, ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach den dortigen Flächen mittelfristig stark steigen wird. Paradoxerweise wird dies wohl mit sich bringen, dass die dort jetzt vorhandenen Geschäfte (die ja durchaus teilweise dem erwähnten Ideal vom kleinen nicht kettengebundenen Laden entsprechen) sich auf Dauer wohl nicht halten werden können.


    Wie bereits erwähnt, ist es aber wirklich schade, dass es der mfi nicht wirklich gelungen ist, ein paar wirklich große, noch nicht in Leipzig vorhandene publikumswirksame Ketten oder Marken in die Höfe zu locken, für die beispielsweise der Zwickauer, der einen H&M bereits in der eigenen Stadt hat, auch mal ein paar Kilometer fährt. Bei aller Kritik an den innerstädtischen Shoppingcentern in Dresden ist dies dort besser gelungen (Apple-Store und Hollister in der Altmarkt-Galerie, Sting in der Centrum-Galerie, wohl Primark als neuer Ankermieter nach Umbau).

  • Intersport hat eine ausgesprochene Vorliebe für Einkaufszentren. Schaut man sich die restlichen Filialen in Leipzig und Umgebung an, wird das deutlich: Allee-Center, Paunsdorf-Center, Nova Eventis. Keine große Überraschung, dass man auch in die Höfe am Brühl drängt. Das scheint Unternehmsensstrategie zu sein.


    Bitte beachten: Organisatorisch ist Intersport sowas wie Edeka – selbstständige Händler im Einkaufsverbund, in Deutschland 1000 Mitglieder mit 1500 Ladenlokalen. In der Chemnitzer Innenstadt ist Intersport übrigens nicht im Einkaufszentrum, sondern am Rosenhof ansässig.

  • ich verspühre in einem einkaufszentrum (bzw. shopping-mall, aus meiner sicht synonyme) kein "urbanes"gefühl,


    Das geht mir genauso. Aber das ändert nichts daran, dass der Besatz typischer deutscher Einkaufszentren ganz wesentlich auch von kleinen Läden gebildet wird. Das war der Punkt in meiner Antwort – „EKZ vs. kleine Läden“ ist eine Gegenüberstellung analog zu „mittags oder verregnet“.


    klar kann man auch im einkaufzentrum "flanieren", dort gibt es aber weder freien himmel, noch bäume. das ist keine kritik an einkaufszentren, ich versuche nur zu erklären, was für mich das einzigartige ist an der aneinanderreihung von einmaligen, kleineren läden.


    Man kann das schon Kritik nennen. Kritik ist doch nichts schlimmes. Kritik muss noch nicht mal negativ sein.


    meine großeltern wohnen in machern, ein kleiner ort östlich von leipzig, und wenn sie "einkaufen" gehen, dann fahren sie 10 minuten zum paunsdorf center. ich denke nicht dass sie dauerhaft einen weitaus längeren weg in kauf nehmen werden, für zumindest zum teil dieselben geschäfte.
    wenn das viele anders machen, werden paunsdorf und allee center womöglich kundenprobleme bekommen.


    Mein Eindruck in Chemnitz ist ähnlich. Für die Stadt selbst haben die Einkaufszentren am Rand an Bedeutung verloren, aber für das Umland sind sie nach wie vor sehr starke Magnete.