Neubebauung am Schinkelplatz/Werderscher Markt

  • Im Hintergrund der in http://#381 gezeigten Visualisierung werden drei weitere Baukörper quasi direkt neben der Bauakademie angedeutet. Was ist mit denen? Wieso wurde dazu nicht simultan ein Wettbewerb abgehalten bzw gebaut?

  • Geduld du haben musst junger Paderwan.
    Die Baufelder waren noch nicht verkauft. Frankonia etwa hat erst in QIV 2013 zum Architektenwettbewerb eingeladen.

  • Frankonia Eurobau hat durchaus auch einige schöne Projekte neotraditioneller Architektur im Angebot, also kann es durchaus sein, dass das Ergebnis gefälliger sein wird, als die sich im Moment im Bau befindlichen Kästen. Den Zoff um diese Kästen haben sie sicher auch zur Kenntnis genommen und werden das nicht bei sich wiederholen wollen. Also, Toi, toi, toi!

  • "Neotraditionell" ist ein Widerspruch in sich. Die Traditionalisten, die es immer gab, gehen davon aus dass die wesentlichen Elemete der Architektur eben tradiert werden, sich nicht ändern. Das ist ja keine neue Erkenntnis und kein neuer Trend.

  • Das Ergebnis des Wettbewerbs wurde heute bekannt gegeben. Die Gewinner sind Rafael Moneo (Geschäftshaus am Werderschen Markt), Axel Schultes/Charlotte Frank (wohnhäuser am Schinkelplatz) und Hemprich Tophof (Niederlagstraße). Bilder konnte ich noch nicht finden. Die Wettbewerbsergebnisse kann man sich ab heute in der Bauakademie ansehen.

  • ^^ Mittlerweile berichtet auch die MoPo


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    Bato


    ^Ok: Laut MoPo haben sich insgesamt 14 Architekturbüros an dem Wettbewerb beteiligt. Der oben verlinkte DEAL lügt nicht und so kann auch die MoPo verkünden, dass das Geschäftshaus am Werderschen Markt nach Entwürfen von Rafael Moneo entstehen wird, während für die zwei Wohn- und Geschäftshäuser am Schinkelplatz Schultes Frank Architekten verantwortlich zeichnen werden. Der Entwurf für das Boarding House und die Wohnhäuser an der Niederlagstraße stammt von Hemprich Tophof (Berlin) und ist im Artikel bebildert. Mit dem Bau soll Anfang kommenden Jahres begonnen werden; Fertigstellung wird für Ende 2016/Anfang 2017 erwartet.

    Einmal editiert, zuletzt von jayman ()

  • Palantir hat im APH eine kleine Fotoserie zur Ausstellung veröffentlicht.


    Und noch die Pressemitteilung der Senatsverw. f. Stadtentw.:


    Rafael Moneo Arquitecto, Madrid, Gewinnerentwurf für das Büro- und Wohnhaus am Werderschen Markt




    Hemprich Tophof, Berlin, Gewinnerentwurf für das Boarding House und für die Wohnhäuser an der Niederlagstraße




    Schultes Frank Architekten Berlin, Gewinnerentwurf für die Wohn- und Geschäftshäuser am Schinkelplatz



    Alle Bilder (C) FRANKONIA Eurobau AG

  • ^ Warum verbindest du die Entwürfe mit dem Leipziger Platz?


    Der Entwurf von Rafael Moneo Arquitecto ist von der Form stark an das früher dort stehende Gebäude angelehnt. Ich sehe in Gedanken immer das historische Vorgänger-Gebäude dort durchscheinen.


    Insgesamt finde ich die Ergebnisse weniger schlimm als befürchtet.

  • Grau, grau, grau sind alle meine Häuser...Gott, so viel Monotonie auf einem Haufen in zwei Blocks. Am schlimmsten ist das zum Werd. Markt hin. Eines von den Häusern von Schultes reicht doch. Wieso dreimal das gleiche? Und das mMn aktzeptabelste ist versteckt. Hoffentlich gibts Streitigkeiten zw. Investor und Berlin...


  • Und noch die Pressemitteilung der Senatsverw. f. Stadtentw.:


    Rafael Moneo Arquitecto, Madrid, Gewinnerentwurf für das Büro- und Wohnhaus am Werderschen Markt


    Danke, guter Beitrag.
    Ich finde es gut, dass Moneo nocheinmal die Chance bekommt in Berlin zu bauen. Moneo ist so ein richtiger "Bau-Intellektueller". Er hatte ja in Spanien mit seinen Bauten den sog. kritischen Regionalismus geschaffen.
    In Berlin hatte er dann noch das Hotel und Bürogebäude Grand Hyatt entworfen. Dieser Bau hatte dann aber auch gar nichts mit seinen früheren Konzepten zu tun und gehört ganz klar zu seinen schwächeren Werken:


    Bild: Hotel und Bürogebäude Grand Hyatt, Berlin
    Bild


    Moneos Hauptwerk:
    Das Rathaus von Murcia in Spanien: Bild

  • Ben: Das sehe ich nicht so. Bei allen Gebäuden scheint es sich um hochwertige Steinfassaden zu handeln. Bei Moneo kann ich es nicht erkennen, aber ich vermute mal dass auch hier Sandstein zum Einsatz kommt. Ich finde die Fassaden abwechslungsreich und an diesem Ort bei sehr passend. Die Architektursprache ist sehr zeitgemäß auf eine positive Art. Besonders den Eckbau finde ich mit seiner starken horizontalen Gliederung neben der Friedrichswerderschen Kirche sehr passend. Die Fassade hätte hier noch etwas detaillierter strukturiert sein können. Sie sieht auf dem Bild etwas glatt as.

  • TowerMaranhão: Du klingst irgendwie wie die Lüscher.


    Für mich ist der Moneo nichts weiter als eine Kombination des in Berlin weitverbreiteten Rasters A mit dem ebenfalls weit verbreiteten Raster B.


    Es muss endlich mal Schluss sein mit diesen austauschbaren Rasterbauten! Man hat den Eindruck, es ist in ganz Berlin eine Architektin namens Lüscher am Werk. Da kann man sich auch nicht mehr länger damit trösten, dass die Qualität der historischen Bauten dadurch um so mehr zur Geltung kommt, denn dafür gibt es zu wenige davon.


    Mit jedem 08-15 Bau wird eine Chance mehr vertan, Berlin zu alter Größe zurückzuführen. In einigen Jahren, wenn alles verbaut ist, wird man das noch sehr bereuen.

  • Dieses "Rasterbau-Geschimpfe" kann ich aber langsam auch nicht mehr hören.
    Die Bauten am Hbf werden oftmals auch als solche geschimpft, aber solch ein Vergleich würde dem Entwurf von Moneo in meinen Augen z.b. absolut nicht gerecht werden. Seine Fassade ist gegliedert in mehrere Abschnitte, verjüngt sich nach oben hin, Versetzungen sind in der Fassade vorhanden, der Abschluss nach oben hin ist arkadenartig, etc.

  • BerlinExCinere:


    Ich kann deine Kritik generell schon verstehen. Auch in diesem Fall hätte die Gestaltung der Fassade(n) raffinierter und das Spektrum an geometrischen Formen breiter sein können. Auf diesen Glücksfall war ja von vornherein eher nicht zu hoffen. Dennoch gefällt mir der Bau. Er hat etwas angenehm monumentales und ist durch seine Staffelung und das abweichend gestaltete Erdgeschoss ausreichend gegliedert. Er passt hier einfach gut hin und wenn das Material stimmt, wäre ich sicher zufrieden. Kritikwürdiger finde ich, wie schon angemerkt wurde, dass offenbar schon wieder zwei gleiche Entwürfe als Kopie nebeneinander gestellt werden.

  • Mit jedem 08-15 Bau wird eine Chance mehr vertan, Berlin zu alter Größe zurückzuführen. In einigen Jahren, wenn alles verbaut ist, wird man das noch sehr bereuen.


    Wer bitte will denn Berlin zu alter Größe zurückführen??? Das hört sich ja man gefährlich an. Mir reicht es völlig wenn es für seine Bewohner eine lebenswerte Stadt bleibt. Und da stören diese Architekturen nicht unbedingt. Wahrscheinlich sind wir Zeitzeugen der Geburt eines neuen Stils und merken es nicht einmal.;) Die Neue Berlner Beliebigkeit oder so... Dass die Gebäude vom Pariser-, dem Leipziger Platz und jetzt auch hier beinahe austauschbar sind ist genau das Abbild unseres hier und jetzt.

  • Mein Großvater hatte Anfang der 30er Jahre bei der Danat-Bank am Schinkelplatz gearbeitet.
    Er erzählte mir mehrfach davon, wie er in der Mittagspause auf einer Bank sitzend die Schlosskuppel und die Fassade des Bankhauses bewundert habe.
    Diese wunderbare Kulisse hat zwar den Crash von 1931 nicht verhindert aber die alten Fotos sind der Maßstab, an dem sich das heutige Ensemble messen lassen muß.


    Wen die kommenden Neubauten "genau das Abbild unseres hier und jetzt" sind, dann spricht das nicht gerade für uns. :cool: