Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • Für mich hat die Meldung sogar etwas Beruhigendes.


    Soweit ich mich an alte Architekturzeitschriften erinnere, eine Metrolinie fährt zwischen den Fundamenten des Pariser Tour Montparnasse hindurch - dieser wurde zwar auf dem dortigen Kalkstein fundamentiert, aber auch unter Berlin muss es weniger nachgebende Schichten als Sand geben. Es muss auch nicht so hautnah wie in Paris sein - wenn man es dort Anfang der 1970er Jahre schaffen konnte, müsste es auch in Berlin machbar sein.
    Der einzige Wermutstropfen der Hochhäuser - jenes an der Alexa wird eine nette Wandmalerei verdecken:



    Was die Achsen-Frage angeht - als ich zum ersten Mal aus einer U-Bahn auf der KMA hinausging, waren 2/3 des Fernsehturms von einem der kleineren Hochhäuser des KMA-Ensembles verdeckt. Es ist älter als der Fernsehturm selbst - also bereits beim Bau des Fernsehturms wurde in Kauf genommen, dass man ihn nicht in Gänze von der gesamten KMA sieht.
    Mein Foto vom letzten Samstag dazu (den Turm sieht man kaum):



    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Was die Achsen-Frage angeht - als ich zum ersten Mal aus einer U-Bahn auf der KMA hinausging, waren 2/3 des Fernsehturms von einem der kleineren Hochhäuser des KMA-Ensembles verdeckt. Es ist älter als der Fernsehturm selbst - also bereits beim Bau des Fernsehturms wurde in Kauf genommen, dass man ihn nicht in Gänze von der gesamten KMA sieht.


    Das ist aber eine Milchmädchenkalkulation. Entscheidend ist die Achse Frankfurter Tor (und weiter östl.) und Straußberger Platz.

  • Sicherlich haben beide Fehler gemacht.


    Aber Hines darf ja nicht bauen,weil die U-Bahn darunter verläuft,also eigentlich ist das ganze Hochhaus im Sande verlaufen.


    Hines ist ja ein amerikanischer Investor,wo es zig dutzende HH unter U-Bahnen gibt,also ist wieder mal die deutsche Mentatlität schuld.Deswegen hatte Hines ja auch kein HH am Zoo gebaut,ganz einfach weil es viel zu lange dauert und immer irgendwelche Komplikationen auftreten.


    Die U-Bahnthematik ist doch schon längst gelöst und die ostalgische Medienpolitik der PDS-Stadtentwicklungspolitiker hebt ja den gültigen B-Plan nicht auf. Da würde ich nicht viel drauf geben, die PDS ist ja nicht einmal in der Regierung und der Bereich des Alexanderplatzes wird baurechtlich auf Landesebene geführt.


    Soweit ich die Preise kenne wollen die Grundstückeigentümer zwischen 1500 bis 2000 Euro auf den Quadratmeter realisierbare Nettofläche. Verbunden mit den erhöhnten Baukosten im HH-Bereich und den ausserordentlichen Erschliessungs- und/oder Freimachungskosten müssten z. Zt. über 6000 Euro auf den qm Fläche über alle Etagen realisiert werden. Ob das auch in der Masse geht hat noch niemand probiert.


    Ggf. warten alle den wirtschaftlichen Erfolg von max & Moritz und/oder dem ehem. Posttower am Hallesches Ufer ab.

  • Ich bin ja kein Statiker aber der Grundungsaufwand wird verstärkt. Technsich ist das wirklich kein Problem, kostet nur mehr Geld.

  • Ich hatte jetzt auch keine bautechnischen Details erhofft.
    Es geht vielmehr darum, ob sich Hines und die BVG mal endlich geeinigt haben, die Medien hatten ewig nichts mehr darüber berichtet :confused:

  • In einem aktuellen Interview von heute spricht R. Lüscher davon, dass noch nicht alles geklärt sei. Erst wenn es eine Einigung zwischen BVG und Hines gebe, könne man dem Parlament ein B-Plan vorlegen. Die Risiken für das Land Berlin müssten hundertprozentig abgesichert sein, so Lüscher.

  • An Hines wird es sicher nicht liegen, dass es so lange dauert, eine Lösung zu finden... der sitzt bestimmt schon auf heissen Kohlen. Aber die Berliner Mühlen arbeiten eben langsamer als die im Rest der Welt.... wie viel Investoren mögen wohl deswegen schon entnervt einen Rückzieher gemacht haben in den letzten 25 Jahren?

  • Im Juni hieß es doch noch:BVG noch skeptisch wegen Havariekonzept, dauert dass wirklich so lange,da gab es doch schon mal eine Besprechung,also war die quasi umsonst. Irgendwie wünscht man es sich mittlerweile,dass Hines einen Rückzieher macht und es nicht mehr bauen will.Sollen sie doch noch so ne Kiste hinbauen wie in der Europacity,

  • hulibobo
    Frag doch mal bei Hines und der BVG nach wie der Stand der Dinge ist und berichte uns darüber anstatt ständig rumzujammern, dass die Türme nicht gebaut werden und irgendwelche halbgaren Vermutungen aufzustellen.
    Das nervt mehr als das Gewarte auf eine positive Baustartmeldung.

  • Rotes Rathaus hat im Alexa-Hochhaus-Thread ja bereits über den Artikel in der Berliner Zeitung zum aktuellen Planungsstand der beiden Hochhäuser berichtet. Der Vollständigkeit halber sollte auch hier erwähnt werden, dass es bei dem Projekt nur sehr langsam vorwärts geht.
    Zwischen Hines und der BVG gebe es demnach immer noch keine Einigung. Der Bunker unter dem Turmstandort soll abgetragen werden. Dazu bedarf es allerdings eines städtebaulichen Vertrages.
    Außerdem in der Verhandlungsmasse: der Senat drängt Hines dazu in dem Hochhaus „Wohnfolgemaßnahmen“ w.z.B. Kindertagesstätten und Schulen mit einzuplanen. Die Kosten dafür soll Hines tragen.
    Baubeginn 2015 wird aufgrund der vielen Probleme kaum einzuhalten sein.

  • Ich komme immer mehr zur Überzeugung, daß der Hines-Entwurf die schlechteste aller Optionen ist. (Fast) jeder andere Entwurf wäre besser gewesen. Das Dekonstruktivistische ist ja ganz nett, aber es will an dieser Stelle einfach nicht passen.


    Ich trauere immer noch dem Entwurf von Barkow Leibinger nach.

  • Mir gefällt der Gehry-Entwurf eigentlich sehr gut, aber es stimmt schon, dass er sich an dieser Stelle hinter dem grottenschlechten Saturn-Bau nicht wirklich einfügt. Er würde eigentlich super an die Stelle des Monarch-Turms neben dem Alexa passen, dort wird ja offensichtlich auch ein verschobener Würfel-Turm geplant. Der qualitativ hochwertige Gehry-Entwurf würde das etwas trashige, aber dennoch sehr extravagante Alexa sicher aufwerten. Hinter dem Saturn wäre mir ein schlichterer, klassischerer Entwurf lieber.

  • Das Dekonstruktivistische ist ja ganz nett, aber es will an dieser Stelle einfach nicht passen.


    Was bedeutet "Will nicht passen"? Warum sollte der Turm nicht passen?


    Ich freue mich sehr auf diesen Turm. U.a. weil er sich am Alex nicht anpasst. Er hätte gerne etwas höher sein können, da er leicht klobig wirkt.

  • An sich vielleicht nicht schlecht, schon allein, weil es sich nicht um nen einfachen Quader handelt. Aber insgesamt wirkt er zu klobig...und vielleicht auch zu kantig, trotz der eigentlich runden Grundform, etwas kantig.

  • ^ Ja, lieber etwas mit kantiger Grundform und abgerundeten Ecken... dafür etwas länger oder eigentlich eleganter, wenn auch nicht zu sehr ;)

  • Mich stört enorm dieser obere Bruch des Baukörpers. Den hätte sich Gehry sparen können und stattdessen die organischen Formen ohne Unterbrechung vom Sockel nach oben ziehen sollen - und das am besten mit einer leichten Verjüngung.


    Am deutlichsten sieht man diese damit einhergehende Disproportionierung am Alexanderplatz:



    (C) Gehry Partners


    Das ist m.E. mit die wichtigste Seite auf der der Turm funktionieren muss.

  • Was bedeutet "Will nicht passen"? Warum sollte der Turm nicht passen?


    Der Turm wird an der süd-östlichen Ecke des Alexanderplatzes stehen. Das ist ein wichtiger Fixpunkt, an dem sich andere Gebäude orientieren bzw. anlehnen werden. An einem solchen Ankerpunkt gehört m.E. ein Hochhaus, das "fest" & "solide" wirkt, also "konstruktive" Architektur. Der Gehry-Turm ist durch seine dekonstruktivistische Architektur nicht in der Lage, die Rolle eines festen Ankerpunktes zu übernehmen.


    Dekonstruktivistische Architektur kann man beim vierten oder fünften Hochhaus bringen, aber nicht gleich beim ersten Neubau seit Jahrzehnten.