Potsdam: Wiederaufbau der Garnisonkirche

  • Verschweigen tut Klarenbach die marginale Tatsache, dass der Vertrag bis Ende 2018 befristet ist. Ob sich die Mieter vetragstreu verhalten wird sich erweisen.


    Der "Pferdefuss" der Beschränkung auf max. 200 Personen ist der Sicherheit geschuldet. Da hat die Behörde ja keinen Ermessensspielraum.

  • Die "Märkische Allgemeine" von heute berichtet über die Reinigung des Mosaiks "Der Mensch erobert den Kosmos" am Rechenzentrum.
    Wie schon geschrieben, wird das Kunst- und Kreativzentrum am 1. September starten. Insgesamt werden den Künstlern und Kreativen 5000 Quadratmetern zur Verfügung stehen. Bisher haben 150 Künstler Interesse angemeldet.


    Am 1. Juli um 16.30 Uhr soll die nächste Kunstaktion starten. Dann soll auf der Brache des ehemaligen Sozialgebäudes ein "absichtsloses Harken" stattfinden. Zu dieser Aktion sind Befürworter und Gegner der Garnisonkirche eingeladen.


    http://www.maz-online.de/Lokal…tive-putzen-Rechenzentrum

  • Laut einem Bericht der "Potsdamer Neuesten Nachrichten" hat die Initiative "Kulturlobby" einen Zehn-Punkte-Plan für die Weiterentwicklung des Kunst- und Kreativzentrums im Rechenzentrum erarbeitet. Zu den Forderungen gehört eine gemeinschaftliche Verwaltung des Hauses, die Nutzung der Mieteinnahmen für die Weiterentwicklung des Hauses und natürlich eine langfristige Perspektive für das Gebäude. Weiterhin hat die "Kulturlobby" ihre Mitarbeit an dem Projekt angeboten.
    Diese Forderungen wurden auch den Stadtverordneten übergeben.


    http://www.pnn.de/potsdam/982086/


    Und hier der Link zu den Zehn Punkten:


    http://www.kulturlobby.de/2015…reativhaus-rechenzentrum/

  • Das ist wie gehabt: man unterschreibt den Vertrag für die dreijährige, zeitlich begrenzte Zwischennutzung und kündigt gleichzeitig an, sich daran nicht halten zu wollen. Das ist der Grund, warum Verhandlungen keinen Sinn machen: es wird ja ohnehin nur das akzeptiert, was einem gefällt. Dann kann man sich die Mühe gleich sparen. Mal schauen, wie das Haus in drei Jahren aussieht.


  • Und hier der Link zu den Zehn Punkten:


    http://www.kulturlobby.de/2015…reativhaus-rechenzentrum/


    Und einmal mehr - wer oder was ist die 'Initiative Kulturlobby' und was qualifiziert sie überhaupt in dieser Sache Forderungen aufzustellen?
    Aber was frag ich, es ist wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur eine weitere Scheingruppierung aus dem Dunstkreis der 'Anderen'. Wird nur langsam etwas auffällig.

  • Das ist wie gehabt: man unterschreibt den Vertrag für die dreijährige, zeitlich begrenzte Zwischennutzung und kündigt gleichzeitig an, sich daran nicht halten zu wollen. Das ist der Grund, warum Verhandlungen keinen Sinn machen: es wird ja ohnehin nur das akzeptiert, was einem gefällt. Dann kann man sich die Mühe gleich sparen. Mal schauen, wie das Haus in drei Jahren aussieht.


    So wie ich das lese, soll der Vertrag erst Ende Juli geschlossen werden. Also unterschrieben ist demnach noch nichts.

  • Super, dann ist die Kulturlobby schon vertragslos drin und verlangt erstmal, dass der städtische Vermieter eine feste Stelle nur für ihre Betreuung schafft und sich dafür einsetzt, dass man langfristig bleiben kann (was der gar nicht darf, da der B-Plan für das Areal den Wiederaufbau von Schiff und Turm der Garnisonkirche vorsieht).


    Parallel möchte die Kulturlobby natürlich weitere finanzielle Unterstützung durch Stadt, Land und FH und die Finanzierung einer Koordinierungsstelle (die sie natürlich personell selbst besetzen wollen). Neben den Kulturnutzern sollen im Haus auch ein "Nutzer_innen und politischer Beirat" (oder sind zwar zwei Räte?) tagen, entschieden wird alles im Plenum (wer da auch immer mitentscheiden darf). Mit in das Haus sollen neben Kultur auch andere Initiativen, sofern sie gemeinnützig sind (wie z. B. die Stiftung Preußisches Kulturerbe von Max Klaar).


    Der Dreijahreszeitraum wird keineswegs als Zwischennutzung aufgefasst sondern man schreibt in den 10 Forderungen: "Der Zeitraum dient der Entwicklung des Hauses als Ort künstlerischer, kreativwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Innovation und dazu, die Überführung in andere Rechts- und Eigentumsformen (z.B. Genossenschaft, Stiftung, gGmbH) vorzubereiten." Soviel dazu, dass man als Mieter die Zwischennutzung akzeptiert.


    Diskussionen wie gehabt hier weiterführen. Danke
    Bato

  • 25.000 Euro für Stiftung / Kapelleninventar entdeckt

    Mit einer Kapitalerhöhung um 25.000 Euro unterstützen Dr. Erika Reihlen, die ehemalige Präsidentin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, und ihr Ehemann Prof. Helmut Reihlen, der frühere Präses der Landessynode der EKBO, die Arbeit der Stiftung Garnisonkirche Potsdam.


    http://garnisonkirche-potsdam.…-stiftung-garnisonkirche/


    Wie die Märkische Allgemeine Zeitung berichtet, wurde auf einem Dachboden altes Inventar aus der Heilig-Kreuz-Kapelle entdeckt. Dabei handelt es um das Taufbecken, die Liedertafel und die Kanzel. Sie befanden sich einst in der Kirchturmruine und werden am 25. Juli in der Nagelkreuzkapelle präsentiert. Zu diesem Anlass referiert der Sohn des früheren Architekten Winfried Wendland über die Funde sowie die Heilig-Kreuz-Kapelle.


    http://www.maz-online.de/Lokal…ar-auf-Dachboden-entdeckt

  • Die Umnutzung des Rechenzentrums zum Kultur- und Kreativzentrum macht Fortschritte. Am 23. Juli wird im Rechenzentrum die erste Ausstellung eröffnet. Die Schau beschäftigt sich mit dem Wandmosaik "Der Mensch erobert den Kosmos" von Fritz Eisel. Die Vernissage findet um 20 Uhr statt, der Ort ist der Entwicklungsraum des Rechenzentrums. Der Eingang befindet sich an der Dortustraße.


    http://kulturlobby.de/2015/07/kosmosaik/

  • Lieber Klarenbach, wir haben verstanden, dass du gegen den Wiederaufbau bist und du auch nicht traurig wärst, wenn aus der temporären Nutzung des für die Garnisonkirche abzureißenden Bestands, durch Künstler, eine Umnutzung entsteht, die diese versuchen zu verteidigen, um somit zumindest den Wiederaufbau solange zu verzögern, bis die Baugenehmigung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche ausgelaufen ist und die Karten wieder neu gemischt werden können. Trotzdem: das olle und nun zum zigsten Mal erwähnte Wandmosaik (zuvor zB hier und hier) ist kein Kandidat für den Louvre. Und hier geht es um den Wiederaufbau der Garnisonkirche - siehe Titel. "Potsdam: Wiederaufbau der Garnisonkirche". Also halte dich doch bitte wenigstens an das Thema, sei es auch mit kritischen Beiträgen hierzu.

  • Ausserdem hat die Stadt zigmal beteuert das Mosaik in die Neugestaltung der Planatage mit einzubeziehen. Aber das passt natütlich nicht so ideal in K's Bild.


    Am 7.8.15 um acht kann man sich bilden und sich den Castan-RBB-Film zur Kirche nochmals ansehen.


    Klickmich



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  • Zum Rechenzentrum gibt es weitere gute Nachrichten. Am 22. Juli fand in der Gaststätte "Nowawes" eine Veranstaltung mit Baudezernent Matthias Klipp statt. Auf dieser hat er erklärt, dass er sich für einen dauerhaften Erhalt des Rechenzentrums einsetzen will. Die Zukunftschancen des Mosaiks stehen also gut. Das Mosaik und die Spolien sind im übrigen gut miteinander vereinbar.

  • Ach so? Davon steht aber nix in dem PNN-Artikel. Da das Rechenzentrum dem Bau der Garnisonkirche und dem beschlossenen B-Plan entgegen steht müsste sich der Baubeigeordnete gegen einen Beschluß wenden, den er selbst unterstützt hat?


    Vielleicht war da, Klarenbach, der Wunsch der Vater des Gedankens? Gibt es da einen Beleg?

  • ^^ trotz deiner Freude geht es hier nicht um den Erhalt des Rechenzentrums sondern um den "Wiederaufbau der Garnisonkirche".

    Sehe ich genauso. Meldungen zum Rechenzentrum sofern für den Wiederaufbau der Garnisonkirche unrelevant bitte in diesem Thead posten. Danke
    Bato

  • Servus,


    bis voraussichtlich 10.8. finden sich auf Arstempano Innenraumpanoramen des historischen Kirchenraumes, welche den ursprünglichen Gedanken des reformierten Betraumes zeigen. allerdings fehlen Mars und Belleona, welche spätestens ab dem 19. Jh. im Treppenhaus des Stadtschlosses standen. auf den Altartisch gehört richtigerweises nur eine Bibel. Alles andere, was man auf historischen Fotos sieht, sind Veränderungen des 19.Jh.. Mehr Infos dazu demnächst im neuen Buch zur Kirche von Andreas Kitschke. Allerdings sind wir auch nicht ganz fertig geworden - Spieltisch und Orgelbank fehlen, da dass Modell ursprünglich für eine Doku von Herrn Dr. Castan geschaffen wurde. Zwei Panos (Orgelempore und Königsloge) kommen noch bis morgen.
    Persönlich bin ich der Meinung - entweder Kirche und Schiff wiederaufbauen, oder etwas komplett modernes bauen oder alles lassen, wie es ist - nur der Turm, das macht in meinen Augen kaum einen Sinn.


    Warum sind die Panoramen nur bis Ende erstes Drittel August online? Weil danach Arstempano ausschließlich auf Dresden ausgerichtet wird und wir in diesem Zuge Arstempano-Potsdam leider abschalten müssen, da jegliche Mittel für die Erwirtschaftung der Betriebskosten fehlen. Ob die Seite unter neuer Adresse mal wieder online gehen kann, hängt davon ab, ob sich für die Kosten ein Partner findet. Bisher fehlte dem Projekt jedenfalls die Unterstützung, die es für eine langfristeige Existenz braucht.


    Beste Grüße


    Andreas


  • Mit dem Turm hätte man sowohl die Skyline Potsdams bereichert (immer daran denken wie enorm hoch der Turm war) und auch den Fuß für zukünftige Optionen in der Tür. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass unsere Enkel in weiteren 70 Jahren, also dann insgesamt 140 Jahre Abstand zum 2. Weltkrieg, Kritiken wie "Tag von Potsdam" recht gelassen betrachten werden. Auch Betroffenheiten und Animositäten der "DDR-Generationen", die sich an jedes bischen DDR Beton klammern als würde ihnen mit dessen Abriß ein Teil der eigenen Identität genommen, sind dann kein Thema mehr.


    Es wäre auch kein Unikum, wenn die Reko der Garnisonkirche ein Projekt ist, welches über Jahrzehnte und Generationen gestreckt ist. Das gab es häufig, gerade in Süddeutschland, wo man mit Rekos schon immer unorthodoxer war und vielfach schon im Wiederaufbau den Grundstein für Rekos legte, diese aber erst Jahrzehnte später vollendet waren (zB die Würzburger Residenz, als ein besonders bekanntes und relevantes Beispiel; die umfangreiche Reko hat nicht einmal die UNESCO daran gehindert die Würzburger Residenz zum Weltkulturerbe zu erklären).


    Ich könnte mir schöne Konzepte zu einer Turm-Reko vorstellen und der Bauplatz des Kirchenschiffes wird erst einmal unbebaut belassen und mit einem Stadtgarten gestaltet. Der wird durch die umliegende Bebauung dann auch etwas vom Straßenverkehr abgeschirmt und könnte eine populäre Ruheinsel werden. Gärtnerische Bepflanzung, schattige Sitzgelegenheiten, Wasserspiele. Und so würde der Turm auch sukzessive in den Alltag der Potsdamer einziehen und würde vom Streitobjekt zum Alltagsobjekt.


    Und wenn man sich dann in einigen Jahren dazu entschließt das Schiff zu ergänzen, dann ist das recht problemlos möglich. Das wäre ein Kompromiss, mit dem alle Seiten leben könnten. Die Historienfreunde würden damit glaubhaft machen, dass es ihnen in der Tat nur um das Stadtbild und Rückholung eines kunsthistorischen Unikats geht und nicht um Restaurierung einer Symbolstätte des Militarismus, gar eines NS "Pilgerortes", wie es viele Gegner etwas überdreht darstellen.