Bauverhinderung zu schreien wenn der Senat seit 14 Jahren an einem Bebauungsplan für Alt-Kölln bastelt und es bis heute nicht hinbekommt Baurecht zu schaffen (nicht wegen irgendwelcher Bürgerinis) ist wirklich abseitig und platt.
Die Frage ist doch ob man den jahrzehntelangen Tiefschlaf im Stadtkern nun mit Hochhäusern der primitivesten Güte kompensieren muss, statt sich einmal darüber Gedanken zu machen, wie man mit dem kleinen mittelalterlichen Stadtkern überhaupt umgehen will. Dass in den historischen Zentren von Städten die Wohnraumsorgen schnell gelöst werden ist ja nirgends zu erwarten, das war ja vorher bekannt.
In Alt-Kölln ist aber Nichts gelöst. Das House of Ones hat noch kein Baurecht, was mit der Breiten Straße, einst Hauptstraße von Kölln zwischen Rathaus und Schloß, werden soll liegt im Nebel (Nutzungen? Architektur?), bei der "Kritischen Reko" des Köllnischen Rathauses gehen die Ideen über ein Bürohaus nicht hinaus und die Projektes des Landes (Archäologisches Zentrum und Neubau Märkisches Museum anstelle der ZLB) bleiben im Kostensteigerungssumpf stecken. Beim Staatsratsgebäude mit Garten (beides unter Denkmalschutz) hat der Senat nicht einmal eine zeitweilige Öffnung des riesengroßen Gartens für die Öfentlichkeit erreicht, nein es bleibt weriter Privatuni für gerade mal 50 (!) Studenten à 25.000 Euro pro Semester. Und eine Idee für den Umgang mit den 70.000 Kfz pro Tag, die durch den Kern rollen, hat kein Senatsplaner ausser Lippenbekenntnisseb. Solange werden es jedes Jahr mehr.
In so fern hat die Planungsgruppe völlig recht: der Senat ist völlig ahnungslos, wo er sich am Köllnischen Fischmarkt Planerisch bewegt (das zeigen auch die Preisgerichtsprotokolle) und geht mit der Fläche um als läge das Baufeld im Märkischen Viertel oder an der Allee der Kosmonauten.