Frankfurter Stadtgespräch

  • Die Stadt will den "Bürgerdialog": Die Bürger können Vorschläge zur Stadtplanung einreichen, die dann in zwei (!) Jahren von der Stadtverordnetenversammlung diskutiert werden. http://www.fr-online.de/frankf…og-,1472798,34361236.html


    1. Zum einen glaube ich ja, dass die Vorschläger sowieso keinen interessieren. Aber wer hier aus dem Forum Zeit und Muse hat, kann die Damen und Herren ja mal mit guten Ideen bombadieren. Zur Not reicht ggf. ja der Link hier ins Forum ;)
    2. Zum anderen drängt sich mir ja der Eindruck auf, dass sich die Politiker bewusst oder unbewusst der Verantwortung stehlen wollen. Ich erwarte von den gewählten Vertretern nämlich schon, dass sie sich eigene Gedanken und Ideen machen. Mit diesen kann man dann ja gerne auch in den Dialog mit den Bürgern treten. Wenn das Ziel dieser Aktion ist, sich Anregungen zu holen und Wünsche zu erfahren, um dann auf Basis dieser eigene Konzepte zu entwicklen, dann ok. Von zu viel "Dialog" und direkter Demokratie halte ich nichts. Da kommt nämlich meistens auch nicht mehr und nichts besseres raus. Zu viele Köche verderben den Brei und der "Volkswille" (der es entgegen häufiger Meinung meist gar nicht besser weiß) ersetzt keinen Sachverstand und ist auch überwiegend durch Partikularinteressen beherrscht.

  • Zeil ist Nummer 3 der meistbevölkerten Einkaufsstraßen

    Die FNP berichtet über die neuesten Ergebnisse der Passantenzählung auf der Zeil. Mit 14.250 Passanten in der Stunde liegt man nur hinter der Kölner Schildergasse (16.835) und der Neuhauser Straße in München (14.720).


    Bei den ausgesprochenen Luxus-Standorten liegt Frankfurt mit der Goethestraße ebenfalls auf Platz 3 mit 2.500 Passanten (Platz 116 in der Gesamtliste). Die Düsseldorfer Königsallee und der Neue Wall in Hamburg belegen hier Platz 1 und 2.auf dem dritten Rang behaupten.

  • Frankfurter Würstchen & Grüne Soße

    Oft sind es die kleinen Dinge, die uns bewegen. Eine dieser unwichtigen Nebensachen stand neulich in der Zeitung: „Die Frankfurter Grüne Soße ist ab sofort durch das EU-Herkunftssiegel "Geschützte geographische Angabe" (PGI) als regionale Spezialität aus Frankfurt am Main geschützt.“


    Und was ist mit dem Frankfurter Kranz? Und den Würstchen? Und überhaupt, warum muss man Essen schützen und wovor? Die flugs getane Recherche tat Meisterwerke juristischer Argumentationskunst auf. Die Frage, wer wovor geschützt werden soll, ist schnell berichtet: wir Verbraucher und Marktteilnehmer sollen vor irreführenden Warenbezeichnungen geschützt werden, nach dem Motto, wo Frankfurt drauf steht, muss auch Frankfurt drin sein. Deshalb hat der Gesetzgeber in dem „Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)“ bestimmt, irreführende geschäftliche Handlungen seien verboten. Ach, wenn es nur so einfach wäre!


    Unlauter handelt, wer eine irreführende geschäftliche Handlung vornimmt, die geeignet ist, den Verbraucher oder sonstigen Marktteilnehmer zu einer geschäftlichen Entscheidung zu veranlassen, die er andernfalls nicht getroffen hätte. Eine geschäftliche Handlung ist irreführend, wenn sie unwahre Angaben enthält oder sonstige zur Täuschung geeignete Angaben u.a. über Beschaffenheit und geografische Herkunft enthält,


    heißt es in § 5 Abs. 1 Nr. 1 UWG.


    Täuscht mich der Konditormeister Dingenskirchen, wenn er seine Torte Frankfurter Kranz nennt, obwohl er sie in Köln hergestellt und verkauft hat? Hätte ich sie am Ende nicht gekauft, wenn ich gewusst hätte, dass sie in Köln gebacken wurde? Es würde ihn die volle Wucht wettbewerbsrechtlicher Sanktion treffen, wenn er unwahre Angaben gemacht hätte. Nur: wir gemeine Marktteilnehmer können leider nicht beurteilen, ob uns der Kölner Konditor wirklich getäuscht hat, indem er seinen rezeptgetreu hergestellten Kranz mit der Ortsbezeichnung „Frankfurt“ versehen hat.


    Denn wenn es sich um eine Beschaffenheitsangabe handelt, kann jeder unter Verwendung desselben Rezepts seine Torte Frankfurter Kranz nennen, also auch Meister Dingenskirchen zu Köln; handelt es sich jedoch um eine Herkunftsangabe, darf nicht jeder das Produkt herstellen, sondern nur derjenige, der es in dem geografischen Gebiet herstellt, dann handelte der Kölner Konditor unlauter, irreführend.


    Nur Juristen wissen, warum nicht jede geografische Ortsangabe zugleich eine Herkunftsangabe ist, sondern dann und wann auch „nur“ eine Beschaffenheitsangabe. Da vom Ergebnis allerhand abhängt, müssen die Juristen uns immer wieder den Schleier der Unkenntnis von den Augen reißen und uns armen Marktteilnehmern oder Produzenten beibringen, warum Frankfurter Kranz „nur“ eine Beschaffenheitsangabe, aber „Frankfurter Würstchen“ eine Herkunftsangabe ist.


    Etwas mehr als 30 Jahre nach Inkrafttreten besagten Gesetzes trug es sich zu, dass einige Metzgermeister aus Frankfurt, Neu-Isenburg und Sprendlingen, die als besondere Spezialität „Frankfurter Würstchen“ in den Handel brachten, eine Berliner Wurstfabrik auf Unterlassung verklagten, weiterhin ihre in Berlin-Britz hergestellten Würstchen in Dosen unter dem Namen „Efha-Frankfurter“ zu vertreiben; außerdem wollten sie Schadenersatz. Die Berliner verteidigten sich zum einen mit dem Argument, Neu-Isenburger und Sprendlinger Metzger seien gar nicht klagebefugt, weil sie selbst nicht in Frankfurt produzierten und im Übrigen sei „Frankfurter Würstchen“ nur eine Gattungsbezeichnung, eine reine Beschaffenheitsangabe. Das Landgericht Berlin hat dem Unterlassungsanspruch stattgegeben, aber den Schadenersatz versagt, das Kammergericht (so heißt das OLG Berlin) sah‘s genauso. Mit Urteil vom 28.9.1929 (10 U 3776/29 – MuW 1931, S. 48 f.) wies es beide Berufungen, zurück.


    Aus den Entscheidungsgründen ergibt sich, dass es bei dem geografischen Herkunftsort nicht um den Ort in seinen kommunalen Grenzen geht, sondern um das nähere Wirtschaftsgebiet, d.h. auch Würstchen aus Neu-Isenburg und Sprendlingen sind Frankfurter Würstchen, weil diese Orte zum „näheren Wirtschaftsgebiet“ von Frankfurt zählen.


    Bei der Frage, ob „Frankfurter“ nun eine Beschaffenheitsangabe ist oder eine Herkunftsangabe, ist das Gericht über die Thesen der Parteien hinweg gegangen.

    „Es kann völlig dahingestellt bleiben, wie die Beziehungen gewisser Wurstarten zu der Stadt Frankfurt a.M. entstanden sind. Ebenso ist es unerheblich, ob ein Schlächter namens „Frankfurt“, für dessen Persönlichkeit es übrigens an jedem näheren Anhalte fehlt, bei dieser Namensentwicklung mitgewirkt hat. Gerichtskundig ist jedenfalls, dass der weitaus größere Teil des Publikums bei der Bezeichnung „Frankfurter Würstchen“ nicht an einen solchen Schlächter, sondern an die Stadt Frankfurt a.M. denkt. Es ist also nur zu prüfen, ob trotzdem die Bezeichnung „Frankfurter Würstchen“ eine bloße Gattungsbezeichnung geworden ist, wie das bei „Wiener Würstchen“ der Fall sein mag.“


    Und woher wußten sie das? „Nach den vorliegenden Auskünften einer Reihe von Handelskammern hat sich nun…in Abnehmerkreisen von nicht unerheblichem Umfange – jedenfalls in der Zeit, da die Frankfurter Würste den Ruf einer Spezialität erlangt haben – die Vorstellung gebildet oder erhalten, dass Frankfurter Würstchen, wenigstens soweit sie in der von der Beklagten beschriebenen Art vertreiben werden (d.h. in Dosen – d.Verf.), eine Herkunftsbezeichnung darstellen – ein Umfrageergebnis also.


    Offenbar sind im Prozess Auskünfte zahlreicher Handelskammern eingeholt worden, denn das Gericht bezieht sich ausdrücklich auf solche u.a. aus Braunschweig, Kiel, Halberstadt, Frankfurt a.d.O. und Leipzig, welche sich ihrerseits auf „Feinkosthandelskreise und den Leipziger Hausfrauenverein“ beruft. Und so begründet das Kammergericht seine Entscheidung damit, dass „ein sehr beachtlicher Teil der betreffenden Abnehmerkreise“ unter Frankfurter Würstchen nur solche Ware versteht, die in Frankfurt a.M. oder der nächsten Umgebung hergestellt werden, in der angegriffenen Bezeichnung folglich eine Herkunftsbezeichnung sieht. Seit 1929 ist also höchstrichterlich geklärt, dass Frankfurter Würstchen eine Herkunftsbezeichnung ist, die nur Hersteller aus Frankfurt und Umgebung für sich exklusiv in Anspruch nehmen dürfen.


    Eine gefährliche Aufweichung drohte nach dem Krieg noch mal durch die causa „Rügenwalder Teewurst“. Es ging in diesem Fall um die Hersteller der „Rügenwalder Teewurst“ die nach 1945 aus Ostdeutschland vertrieben wurden und ihre Wurst jetzt in Niedersachsen oder Westfalen herstellen mussten. Da urteilte der BGH, „die Ausnutzung des guten Rufs der Erzeugnisse eines deutschen Ostvertriebenen zu Werbungszwecken (hier: durch Verwendung der Bezeichnung „Rügenwalder Teewurst“) für die eigene Ware, ist unlauterer Wettbewerb im Sinne des § 1 UnlWG.“ – so eine Art politische Rechtfertigung für eine falsche Ortsangabe, naja…. In dieser Entscheidung berief sich der BGH aber dafür, dass es auf die Verkehrsauffassung der Abnehmer ankomme, auf das „Frankfurter-Würstchen-Urteil“ des Kammergerichts, weshalb nunmehr in Frankfurt kolportiert wird, der BGH habe die Würstchen geschützt – eine Fehlinterpretation, mehr nicht, das Kammergericht wars.


    Und was hat jetzt die EU-Kommission damit zu tun? Die Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. November 2012 über Qualitätsregelungen für Agrarerzeugnisse und Lebensmittel kommt natürlich auch über den Wettbewerb. Jede Form von Protektion und Handelshemmnis wäre ein Verstoß gegen einer der vier Grundfreiheiten der EU, weshalb es eines besonderen Rechtsaktes bedarf, den EU-Bürgern zu verbieten, einfach Grüne Soße in England oder Ungarn herzustellen.


    „Qualität und Vielfalt der Erzeugung der Landwirtschaft, der Fischerei und der Aquakultur der Union ist eine ihrer größten Stärken, indem sie den Erzeugern in der Union einen Wettbewerbsvorteil bieten und einen erheblichen Beitrag zum lebendigen kulturellen und gastronomischen Erbe leisten. Dies ist auf die Fachkenntnis und die Entschlossenheit der Landwirte und Erzeuger der Union zurückzuführen, die Traditionen am Leben erhalten und zugleich der Entwicklung neuer Produktionsmethoden und neuen Materials Rechnung getragen haben. Die Bürger und die Verbraucher in der Union verlangen zunehmend Erzeugnisse von Qualität sowie traditionelle Erzeugnisse. Außerdem ist es ihnen ein Anliegen, die Vielfalt der landwirtschaftlichen Erzeugung in der Union zu erhalten. Dadurch entsteht eine Nachfrage nach Agrarerzeugnissen oder Lebensmitteln mit bestimmbaren besonderen Merkmalen, insbesondere solchen, die eine Verbindung zu ihrem geografischen Ursprung aufweisen.“


    Diese EU-VO kreierte gewissermaßen eine Art von Markenrecht für Agrarprodukte. Und wie die EU unsere Grüne Soße schützt, kann man gar nicht in Kürze wiedergeben. Alles, aber auch wirklich alles, was es über das farbige vegetabile Flüssiggericht zu sagen gibt, kann man dort, und nur dort nachlesen:


    Veröffentlichung eines Eintragungsantrages


    Während also der Schutz der Würstchen von den Ansichten der wankelmütigen, ständiger Einflüsterung ausgesetzten Verbraucher und Marktteilnehmer abhängt, wurde die Grüne Soße durch einen absoluten Rechtsakt geadelt. Nur unser Frankfurter Kranz ist weiterhin ungeschützt dem Treiben der Kräfte des Marktes ausgeliefert.




    (Sollte die Administration des Forums zu dem Ergebnis gelangen, dass der Beitrag in dieser ereignisamren zeit nicht achitekturaffin genug ist, mag er gelöscht werden.)

    2 Mal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Es gab einen Wettbewerb für ein Logo oder eine Bild-Wortmarke für Frankfurt, vgl. "Be Berlin" etc. Die Ergebnisse lassen sich hier ansehen und ab 12. Juli im Museum für Angewandte Kunst: http://www.journal-frankfurt.d…fuer-Frankfurt-27375.html
    Ob die Entwürfe dann auch umgesetzt werden (und von wem) ist anscheinend noch völlig offen, aber eine gute Idee wärs allemal. Sind einige schöne Ideen dabei. "Wahr.Schön.Gut" gefällt mir als Spruch super.

  • Grünes Licht für Börsenfusion

    Reuters schreibt um 10:48
    63,65 Prozent der Dt.-Börse-Aktionäre geben grünes Licht für Fusion


    Damit ist die 60% Hürde geschafft. Fehlt nun das GO der EU und der Hessischen Landesregierung.

  • Ganz heimlich still und leise hat die Mainova in der Liebfrauenstraße, nahe der Einmündung zur Zeil einen öffentlichen Trinkwasserbrunnen aufgestellt. Find ich gut, mehr davon!

  • @Kleingärten

    @http://www.deutsches-architekt…hp?p=542396&postcount=239 (im Thread Stadtplanung | Stadtentwicklung)


    Es gibt in Hamburg das Pergolenviertel-Projekt, wo Teile der Kleingärten-Areale (trotz der üblichen Proteste) bebaut werden. Viele Wähler dürften durchaus verstehen, dass Wohnraum halt gebaut werden muss - vor allem an gut erschlossenen Standorten. Warum sollte in Frankfurt unmöglich sein, was in Hamburg gelang?

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Wir haben im Rhein Main Gebiet eine 3 Zimmer Wohnung gesucht oder ein kleines Haus zur Miete. Im Augenblick ist der Wohnungsmarkt wie leergefegt, selbst dann wenn man bereit ist bis zu 1200 € Kaltmiete zu zahlen. Und wir haben so ziemlich alles gemacht was geht, die gängigen Internetportale, selbst Anzeigen geschaltet, Makler angerufen und ganz Old School zettel in div. Supermärkten oder "Schwarze Bretter" aufgehängt. Resonanz = 0
    Durch Zufall haben wir was passendes gefunden. Aber es sit schon sehr frusturierend wenn man so gar nix findet. Wie soll jemand eine Wohnung im Rhein Main Gebiet finden der finanziell eingeschränkt ist und mal eben nicht >10 € pro qm zahlen kann ? Und ich sreche hier vom Rhein Main Gebiet nicht nur Frankfurt. Die Situation wird sich durch zuzug sicherlich noch verschärfen. Daher bin ich auch der Meinung das auch Kleingärten/Anlagen auch mal in den Focus für Wohnungsbau gehören.
    Wenn ich aber meine Gelbörse öffne und bereit bin 2000 € zu bezahlen bekomme ich sicherlich was.

  • ^ Das Problem für die meisten Neu-Frankfurter ist, dass die interessanten Angebote es gar nicht erst bis zu den üblichen Portalen schaffen. Die gehen innerhalb kürzester Zeit über Vitamin B weg. Hat man jedoch Kontakte zu Kapitalanlegern bzw. deren Verwaltern, kann man sogar zum von Dir gewünschten Kurs 4 Zimmer zur Miete auf dem Riedberg bekommen.

  • @Kleingärten: Beispiel Ernst-May-Viertel

    ^^ Wie es scheint, es gibt sogar aktuelle Frankfurter Beispiele der Kleingärten-Areale-Bebauung - wie das Ernst-May-Viertel. Anscheinend hat sich jemand extra angemeldet, um die Kleingärten zu verteidigen - mal sehen, was aus den Protesten wird. Ich glaube, wenn für Für-Lau-Flächen Ersatzflächen woanders geboten werden, ist das sogar zu großzügig - in welcher Metropole der Welt wird astronomisch teure Stadtfläche an ein paar Auserwählte zugeteilt, damit diese sie fast umsonst exklusiv nutzen und zupflastern können? Es werden eher für die Allgemeinheit zugängliche Parks angelegt, da sind Flächen gut verwendet.


    Daher finde ich diese Reaktion absolut passend.

  • Es besteht halt das generelle Problem, dass sich bei konkreten Projekten immer die nachteilig betroffene Minderheit zu Wort meldet und die (meist nur mittelbar) profitierende Mehrheit schweigt. Das ist bei der DFB-Akademie letztlich genauso. Das machen sich viele Politiker offenbar nicht klar bzw. es macht natürlich auch keinen Spaß, ständig auf das Übelste angefeindet und wenig bis keinen Lob zu bekommen. Deswegen haben lautstarke Minderheiten auch immer eine Chance, mit ihrem Krakeele etwas zu erreichen. Hinzu kommt, dass es fast immer auch berechtigte Kritikpunkte gibt und Projekte nie fehlerfrei ablaufen. Das stärkt dann die entsprechende Interessengruppe. Und welche Partei setzt sich denn offensiv für mehr Wohnungsbau ein? Das ist derzeit nur die SPD (die bei der Nachverdichtung dann aber auch schön auf ihre - vermeintliche - Klientel Rücksicht nicht). Die Grünen und die CDU plädieren für Nachverdichtung und behutsames Erweitern an den Rändern, aber ich habe den Eindruck, dass ist bei denen nur vorgeschoben und letztlich sind sie gar nicht für mehr Wohnungsbau.

  • Hier ein Artikel zum Gelände der früheren Oberpostdirektion ([url=http://www.fr-online.de/frankfurt/mieten-in-frankfurt-teuer-wohnen-im-denkmal,1472798,34901184.html]Link[/url]).


    Und was liest man da? Genau, der Josef ist nicht besser wie sein Vorgänger Cunitz:

    Sozialwohnungen entstehen auf dem etwa 14 000 Quadratmeter großen Areal nicht. Weil die Gebäude auf Grundlage bestehenden Planungsrechts genehmigt wurden, habe die Stadt keine Möglichkeit gehabt, einen Anteil geförderten Wohnraums zu verlangen, sagte Mark Gellert, Sprecher von Planungsdezernent Mike Josef (SPD) am Montag.


    An solche Aussagen/Sätze kann ich mich noch gut erinnern als es z. B. um etliche Bauvorhaben im Gallus an der Mainzer Landstraße ging. Immer konnte man dem Bauherren aus irgendwelchen Gründen keine Auflagen für Sotialwohnungen/geförderte Wohnungen machen.


    Hier nochmals die Pressemeldungen vom 12.10.2016 in denen Josef genannt wurde, als der Planungsdezernent, der sich mit den Immo-Entwicklern und Bauträgern anlegen will weil er 30% Anteil Sozialwohnungen durchsetzen will: [url=http://www.fr-online.de/stadtentwicklung/wohnen-in-frankfurt-josef-legt-sich-mit-privaten-investoren-an,26042926,34848962.html]fr-online.de[/url] und [url=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Planungsdezernent-fordert-mehr-Sozialwohnungen;art675,2264072]fnp.de[/url].



    Am Ende ist dann doch egal wer die Mehrheit in der Stadtverwaltung hat, denn alle rennen nur auf "das Licht" des Geld zu.


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    Hier ein Antrag der Linken (Link) in Zukunft keine städtischen Grundstücke mehr zu verkaufen, sondern nur noch im Erbbaurecht zu vergeben.


    Bin gespannt der Antrag wird garantiert haushoch mit einer Gegenstimme (Linke) von allen anderen Parteien abgelehnt werden..... wer sich Frankfurt und das Rhein-Main Gebiet nicht leisten kann soll wegziehen..... ich weiß nicht wie oft ich diese Aussage schon in den Planungs- und Bauauschuss Sitzungen gehört habe.


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    Ach ja, vielleicht noch so als Denkanstoss wegen den Bauern und Kleingärtnern. Vielleicht mal überlegen ob deren Gegenwind nicht auch damit zusammenhängt, dass man anderen Leuten schlicht die Millionen Gewinn nicht gönnen will?


    Ich mein schaut euch mal um wie in Frankfurt und rundherum im Rhein-Main Gebiet mittlerweile der fette Reibach gemacht wird. Wobei die Methoden oft an die Cargo-City und Ardi Goldmann erinnern - oder wie z. B. ist mit rationalem Verstand zu erklären warum ein einziger kleiner Bauträger in jedem Quartier am Riedberg hunderte Häuser/Wohneinheiten bauen durfte (laut Homepage am Ende über 800) und damit für alle anderen Anbieter die Rechtfertigung für überzogene Preise gegeben hat (als 2013 die Zuteilung für den Niederurseler Hang durch war sind bei diesem Bauträger mal eben die Preise im Altkönigblick um über 100.000 € über Nacht erhöht worden). Oder Bad Vilbel Quellenpark - Dietmar Bücher als höchster Bieter bekam den Zuschlag. Aber in Bad Vilbel ticken die Uhren sowieso anders - siehe Presse zu Minkel und seinem vergünstigtem Grundstückspreis oder am Wochenende zum Heilsberg wo Jemand drei statt zwei Wohneinheiten gebaut hat, damit Mieter ihm durch abgehobene Mieten das EFH abbezahlen ([url=http://www.fnp.de/lokales/wetterau/Bauamt-des-Wetteraukreises-will-Neubau-auf-dem-Heilsberg-ueberpruefen;art677,2291879]Link[/url]). Obwohl der Punkt mit EFH aufteilen, und durch Mieter abbezahlen lassen gibt es auch auf dem Riedberg - aktuell grad ein Immo24-Angebot für nur 1,77 Mio € beschrieben als Generationenwohnen (nebenbei im Januar sollte die Bude noch 2,2 Mio € kosten über einen anderen Makler). In der gleichen Straße stehen auch weitere EFH aufgeteilt in mehrere Wohnungen mit damit zwangsläufig einhergehendem Verstoß gegen die Stellplatzsatzung. Und ups, da war doch noch was - welcher Makler inseriert denn so fleissig gebrauchte schweineteuren (mindestens das Doppelte des ursprünglichen Preis bei Bau) Immobilien denn da? Komisch gleicher Name steht auch in den offziellen Dokumenten der HA als Ansprechpartner für die Weiße Stadt, die weißen Villen und nun VillenHoch3. Zufälle gibt es im Rhein-Main-Gebiet.....


    Salop fällt mir dazu nur ein: Suchst Du noch, oder betrügst, bestechst und lotest Du noch die Grenzen der Legalität aus.....


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    Megaxel


    Wo ziehen denn die Leute hin? Alle direkt an Frankfurt grenzenden Kreise/Städte/Gemeinden sind für Bauwillige ohne Abteilungsleitergehalt einer Bank unbezahlbar geworden. Oberursel hat mittlerweile drei mal Bauland im Bieterverfahren angeboten und immer über 1.000 €/qm erzielt. Steinbach folgt dem Beispiel und will um noch höhere Preise zu erzielen nur jeweils 2-3 Grundstücke zur gleichen Zeit anbieten ([url=http://www.kreisblatt.de/lokales/hochtaunus/vordertaunus/Steinbach-UEber-250-Bauherren-wollen-ein-Grundstueck-kaufen;art48711,2245142]Quelle[/url]). Eppstein fängt bei 400 €/qm an ([url=http://www.kreisblatt.de/lokales/main-taunus-kreis/Ein-grosser-Schritt-nach-vorne;art676,1664842]Link[/url]). Darmstadt-Dieburg Kreis kratzt auch schon an 500 €/qm ([url=http://www.fr-online.de/darmstadt/darmstadt-dieburg-haeuser-so-teuer-wie-nie,1472858,34554422.html]Quelle[/url]). Bad Vilbel wird schon weiter vorne genannt, Rosbach ist bei 400 €/qm ([url=http://www.fnp.de/lokales/wetterau/Streit-um-Baulandpreise;art677,2129013]Link[/url]) und das ebenfalls im Wetteraukreis befindliche Karben bekommt von Investoren schon 800 €/qm geboten ([url=http://www.fnp.de/lokales/wetterau/Karben-Wohnungsknappheit-treibt-Preise;art677,2201245]Link[/url]).


    Wenn man sich alleine nur von diesem Jahr die Artikel zu Neubaugebieten, den Preisvorstellungen und den genannten Zahlen von Interessenten durchliest bleibt nur ein Resumee: das Rhein-Main Gebiet wird so schnell keine Entspannung am Wohnungsmarkt erfahren. Im Gegenteil der Preisballon wird immer dicker aufgepumpt und die dazu genutzte Luft fehlt immer größeren Teilen der Bevölkerung zum Atmen!

  • ^ Jede wirtschaftliche Tätigkeit ist mit einem Gewinnstreben verbunden, Informatik übrigens genauso. Bloß aus Missgunst Bauprojekte blockieren ist genauso absurd wie aus ähnlichen Gründen Softwareentwicklung (und jede andere) verbieten.


    Dass die Grundstücke in und um Frankfurt teurer geworden sind, ist absolut normal - eine absurde Vorstellung ist eher die Erwartung eines Hauses mit Garten, möglichst vom Durchschnittsgehalt finanzierbar, möglichst wenige Kilometer vom Römer - als ob es um Frankfurt keine Metropolregion mit einigen Mio. Einwohnern gäbe. So gerne vergleicht man sich mit Metropolen der Welt wie London usw. - in solchen sind zentrumsnahe Häuser mit Gärten die Ausnahme, die reale Stadtplanungspraxis Hochhausprojekte bis zum Horizont.


    ... oder wie z. B. ist mit rationalem Verstand zu erklären warum ein einziger kleiner Bauträger in jedem Quartier am Riedberg hunderte Häuser/Wohneinheiten bauen durfte (...) und damit für alle anderen Anbieter die Rechtfertigung für überzogene Preise gegeben hat ...


    Es gibt keine rationale Begründung dafür, dass der Bau von 800 Wohnungen "überzogene Preise" generiert haben sollte, die bei geringerer Menge niedriger geblieben wären. Die Angebot/Nachfrage/Preis-Gesetze funktionieren genau umgekehrt - je geringer das Angebot, desto höher steigt der Preis.


    ... mit damit zwangsläufig einhergehendem Verstoß gegen die Stellplatzsatzung ...


    In Düsseldorf wurde die Stellplatzsatzung reformiert (stark gelockert) - dies wäre offenbar auch in Frankfurt fällig.


  • An solche Aussagen/Sätze kann ich mich noch gut erinnern als es z. B. um etliche Bauvorhaben im Gallus an der Mainzer Landstraße ging. Immer konnte man dem Bauherren aus irgendwelchen Gründen keine Auflagen für Sotialwohnungen/geförderte Wohnungen machen.


    Dahinter steht die einfache Frage, ob eine politische Absichtserklärung Vorrang vor geltendem Ortsrecht in Gestalt eines allgemeinverbindlichen Bebauungsplans hat. Keine Frage, wenn die Stadt wollte, könnte sie solche Nutzungsauflagen allgemeinverbindlich festschreiben. Dazu kann sie sich zweier Mittel bedienen: des städtebaulichen Vertrages oder eines B-Plans. Wenn aber auf der Grundlage eines B-Plans genehmigt wird, der eine Beschränkung dieser Art nicht vorsieht, dann gehts eben nicht. Wenn Herr Josef das unbedingt will, muss er eben B-Pläne auflegen oder sich nach der Decke strecken.

  • Ein Arbeits-Titel.

    Momentan bin ich richtig garstig drauf. (Vielleicht liegt das ja an den US-Wahlen ;) )
    Jetzt also noch Erinnerungen an den Campanile.


    Für einen schönen Feuilleton-Artikel in der "ZEIT" oder "WELT" (auch der treulosen FAZ traue ich das durchaus zu) hätte ich den folgenden Titel-Vorschlag:


    Vom "Campanile" zur "neuen Altstadt":
    Über den Niedergang von Frankfurt am Main im Vereinten Deutschland nach 1990.




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