Hochhaus 'Alexander - Berlin's Capital Tower' (150 m | in Bau)

  • Ich muss gestehen, mir ist das alles recht egal und ich auch glaube erst daran, wenn die ersten Etagen sichtbar sind. Hauptsache die bauen endlich mal überhaupt einen Turm.

  • "Stararchitekten" entwerfen Klotzarchitektur für verblendete Provinzpolitiker wie Lüscher. An Einfallslosigkeit nicht zu überbieten.
    Wenn man sich deren andere Projekte anschaut, sieht man aber, dass die nichts anderes können außer Plattenbauten 2.0.

  • Nun, ich erwarte, daß das Zentrum, einer der zweifelsohne bedeutendsten Orte Berlins, von Politik und Verwaltung mit dem Respekt und der notwendigen Aufmerksamkeit gewürdigt wird, die ihm zusteht. Dies würde wiederum ein zeitgemäßes (gruseliges Wort mittlerweile, nicht?) städtebauliches und architektonisches Gesamtkonzept erfordern, was schlaffe 25 Jahre nach Kollhoff nun wirklich zuviel verlangt ist. Eventuell könnte dies ja gar bedeuten, den Alexanderplatz nicht mit dem minderwertigtsem Müll à la Alexa, Alea oder Gehry-Tower zuzuklatschen. Jedes abgefuckte Kaff ist da besser aufgestellt (und sei es nur, um EFRE-Mittel abzugreifen). In Berlin scheint jedoch clusterfucking das zentrale Handlungsmotiv zu sein (die städtebauliche und architektonische Entsprechung zur "diversity"?). Da erscheint im Vergleich selbst das langweilige Kollhoff-Konzept geradezu aufregend.


    Soviel Enthusiasmus habe ich nicht mehr. Vielleicht das Alter:lach: Aber im Ernst. Der Alex der 20er Jahre wird nie mehr auferstehen (höchstens auf nem Holodeck oder einem Panorama von Asisi). Und der Kollhoff-Plan ist wahrlich auch nicht mehr ganz up to date, zumal darin Dinge auf der Abrissliste stehen, die zwischenzeitlich renoviert wurden und wahrscheinlich noch so manches Jahrzehnt überdauern werden.


    Und was wäre heutzutage ein "zeitgemäßes Gesamtkonzept"? Vielleicht war Kollhoff vor 25 Jahren in der Aufbruchstimmung Berlins zeitgemäß. Und ist das, was wir heute als zeitgemäß empfinden in 20 Jahren auch noch zeitgemäß?


    Zu den Rotbewertungen: Ich bin jetzt schon über ein Jahr in diesem Forum und verstehe die Funktion nicht so ganz. Wenn ich inhaltlich anderer Meinung bin, dann setzt ich mich mit dieser Meinung auseinander und schreibe das im Forum. Ansonsten lasse ich das. Zumal man sich ja mit dem Rotbewerter gar nicht auseinander setzen kann, weil er ja anonym ist. Konsequenz: Ich habe bislang noch keine "Rote Karte" verteilt und werde es auch nicht tun.

  • ^^ Kritik an Frau L. wird in diesem Forum nicht gerne gesehen (ich spreche da aus eigener Erfahrung). Aber in der Tat ist die Frage nach der politischen Verantwortlichkeit zu stellen, schließlich wird solch ein prominentes Projekt nicht einfach im Massenverfahren, neben einem Bauantrag für einen Carport in der Reihenhaussiedlung, durchgewunken sondern auch politisch beäugt.

  • ^
    Falsch. Es geht hier nicht um Kritik an Frau Lüscher. Es geht hier darum, dass Frau Lüscher für jeden Fliegenschiss verantwortlich gemacht wird.

    Wie schon oft bei dir angemerkt ergibt es keinen Sinn den vorigen Beitrag in Gänze zu zitieren.
    Bato

  • ^solch ein prominentes Projekt ist also ein "Fliegenschiss"? Stadtbild und Stadtentwicklung in diesem Bereich werden damit entscheidend geprägt, die weitere Entwicklungsrichtung entscheidend beeinflußt. Alle jetzigen und zukünftigen Bauherren in diesem Bereich werden sich genau überlegen, wie sie mit dieser Landmarke in der Nachbarschaft umgehen. Nicht nur ist damit die (fast schon Jugendstil-)Skylinevision Kohlhoffs vom Tisch, es wird ein ganz spezifischer Stil wortwörtlich zementiert und das ist ein Belang der Stadtplanung, somit des Senats. Wäre Frau L. dagegen gewesen - man denke nur wie sehr über das im Vergleich sicherlich wesentlich konsensfähigere Spreedreieck politisch gezankt wurde! - dann würde es in der Form auch nicht gebaut, denke ich.

  • Ach Pumpernickel, es geht um das allgemeine Lüsher-Bashing. Sie geben sich doch sonst nicht so begriffsstutzig.

  • Berlin sollte Expressionistin statt Nachahmerin sein

    Hier ein Nutzerkommentar aus dem Tagesspiegel, den ich im Zusammenhang mit der Diskussion um die Form des Hochauses am Alexa und die Hochhausplanung am Alex im Allgemeinen auf den Punkt gebracht finde:


    "Berlin sollte eine gewagte Expressionistin sein -- und nicht nur nachmachen, was es auch schon in New York oder Chicago seit letztem Jahrhundert zu sehen gab."


    (Quelle: http://www.tagesspiegel.de/ber…ten-bleiben/12632170.html, von Pepp1357)


    Dabei sollte natürlich das individuelle Wesen und die Geschichte des Alexanderplatzes berücksichtigt werden. Die sechziger Jahre Weltraumarchitektur um den Alex hat einen ganz eigenen Berlin-typischen Stil geschaffen, den neue Bauten berücksichtigen und aufgreifen sollten. Die Ikonizität und Prägnanz dieser unverwechselbaren, weltweit bekannten Silhouette würde zerstört werden, würde man hier genau die gleichen Hochhäuser wie in New York oder Chicago bauen. Dies würde den Ort austauschbar und langweilig machen, siehe die Bauten am Potsdamer Platz und am Zoo, die teils nachahmend und komplexbeladen wirken. Dieser Stil passt einfach nicht zu Berlin.

    In diesem Zusammenhang würde ich auch den angepassten Entwurf von Bato (#261) kritisieren - ein derart abgestuftes Hochhaus erinnert auf den ersten Blick an Chicago (Willis Tower u.a.).
    Der Originalentwurf (#257) nimmt dagegen die Verbindung von gewagten, aber sehr prägnanten und einfach-schlichten Formen am Alex (geometrische Primitive wie Würfel/Quader, Kugel und Dreieck) zumindest auf.

  • "Berlin sollte eine gewagte Expressionistin sein -- und nicht nur nachmachen, was es auch schon in New York oder Chicago seit letztem Jahrhundert zu sehen gab."


    Ich kann mich nicht erinnern, daß die Berliner Architektur explizit amerikanische Großstadtarchitektur nachahmen würde. Das wäre mir neu.


    Was den eingeforderten Expressionismus angeht:
    Das sind illusorische Ansprüche. In Berlin werden meistens diejenigen Entwürfe umgesetzt, die am preisgünstigsten sind. Ästhetische Ansprüche sind zweitrangig. Für Expressionismus ist leider kein Geld da. In Deutschland fehlt es an kühnen Bauherren, die das nötige Kleingeld und den Anspruch an sich selbst haben, so etwas umzusetzen.

  • Man sollte bedenken, dass aus der Ferne der Tetris-Effekt so nicht wahrgenommen werden wird, weil das untere Drittel des Turms gar nicht sichtbar sein kann.

  • In New York und Chicago gibt es hunderte Wolkenkratzer.Und jetzt ist der erste in Berlin geplant und schon schreibt man,dass man diese Städte nachmacht?


    Waren diese Leute noch nie in Wien,Basel oder Warschau?Denn auch dort gibt es Wolkenkratzer.Genauso könnte man sagen:Berlin sollte Basel nicht nachmachen.

  • Dieses Hochhaus stellt eine weitere Enttäuschung in der Berliner Architekturlandschaft dar. Bereits die anderen Hochhäuser (z..B. Zoofenster), die in den letzten Jahren in Berlin gebaut worden sind bzw. sich im Bau befinden, lassen Kreativität und Innovation vermissen. Auch das neue Hochhaus am Alex sieht, um es plump zu sagen, einfach nach übereinander gestapelten und verschobenen Glaskisten aus. Es stimmen die Proportionen des Turms zum Sockel nicht überein, der viel zu klein wirkt. Der Turm weist keine Eleganz auf, was wohl u. a. daran liegen könnte, dass keine Verjüngung nach oben stattfindet und somit auch kein glücklicher Abschluss in den Himmel erzeugt wird. Es wirkt wie immer alles zu simpel und langweilig. Zu viel eckige Elemente, die dem Gebäude eine zu strenge Ausstrahlung verleihen. Ich frage mich, wann endlich spannende und fazinierende Hochhaus- bzw. Wolkenkratzerentwürfe in Berlin verwirklicht werden. Hier am Alex hätte man z. B. das Konzept der Grünen Architektur an Hochhäusern anwenden können. Das wäre zukunftsweisend gewesen. Leider wieder eine vertane Chance.

  • ^
    Ich kann dem Vorredner nur zustimmen. Und New York und Chicago sind für zukunftsweisende Architektur kein Vorbild mehr, das sollte man sich in Singapur anschauen...


    Die Behauptung dass in Berlin für gute Architektur kein Geld da ist ist ja eine Bankrotterklärung! Zumal der Wohnturm ja nun kein Projekt des sozialen Wohnungsbaus ist sondern den Anspruch hat Luxuswohnungen zu beinhalten mit qm Preisen AB 5000 Euro, in den oberen Etagen wird der Preis eher bei 8 - 10.000 Euro liegen...
    Da darf man doch etwas raffiniertes Design erwarten...

  • Warum die gestapelten Quader Sinn machen

    Architektur-Fan und rilla90:
    New York oder Chicago haben Stadt- und epochentypische Baustile, die man sehr wohl in Berlin nachgeahmt hat.


    Beispiel Postdamer Platz, Kollhoff-Tower und Delbrück-Hochhaus des Beisheim Centers:
    "Kollhoff und Timmermann Architekten haben auch das nahegelegene Delbrück-Hochhaus des Beisheim Centers entworfen. Beide Gebäude sind im Stil der frühen Hochhausarchitektur des 20. Jahrhunderts in den USA gestaltet."
    (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kollhoff-Tower)


    Solche "Hochhausarchitektur des 20. Jahrhunderts in den USA" am Alex nochmal mit der "DDR-Moderne" zu mischen, wäre stadtgestalterisch der absolute Gau.


    Stattdessen sollte man einen eigenständigen und ortstypischen Stil verfolgen und weiterentwickeln. In dem Sinne ist die Formgebung des Hochhauses am Alexa zu begrüssen: Mit ihren gestapelten Quadern oder Primitiven, die offensichtlich einen Bezug auf die Funktion des Hochhauses, nämlich das Wohnen, herstellen, und der insgesamt trotzdem erreichten Schlichtheit und Zeitlosigkeit passt sie sehr gut zu den umgebenden Bauwerken der DDR-Moderne. Fernsehturm, Haus des Lehrers etc. verkörpern nämlich die gleiche architektonisch-städtebauliche Idee.


  • Stattdessen sollte man einen eigenständigen und ortstypischen Stil verfolgen und weiterentwickeln.


    Richtig. Wenn es allgemeiner Konsens wäre, dass dieser vorherschende ortstypische Stil als zur Stadt passend angesehen wird, als angenehm empfunden oder schlicht akzeptiert wird. Dies ist bei der ehemaligen Ostbebauung aber nicht der Fall. Sie ist, ganz nüchtern betrachtet, ein unerträglicher (und heutzutage rückwärtsgwandter) Fremdkörper in der Stadt.

  • Richtig. Wenn es allgemeiner Konsens wäre, dass dieser vorherschende ortstypische Stil als zur Stadt passend angesehen wird, als angenehm empfunden oder schlicht akzeptiert wird. Dies ist bei der ehemaligen Ostbebauung aber nicht der Fall.


    Das behaupten Sie hier einfach mal so ganz ohne jeden Beweis: Umfragewerte bitte, sonst stellt das lediglich Ihre persönliche Meinung dar. Laut Wikipedia gehört der Fernsehturm gemäß einer Umfrage "zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Reiselandes Deutschland und liegt damit gar zwei Plätze vor der Reichstagskuppel". :cheer:

  • HdL und BCC sind letztlich auch "nur" Internationaler Stil der zur damaligen Zeit weltweit gebaut wurde und nichts rein berlintypisches ist.
    Und von der Eleganz des Fernsehturm ist der Monarch-Turm ja ein ganzes Stück entfernt. Das Teil sieht einfach nur klobig aus.

  • Bis auf die Wasserkopf- Perspektive erinnert mich das Gebäude an das HCC in Dortmund, welches nicht das schlechteste Hochhaus Deutschlands ist.

  • Laut Wikipedia gehört der Fernsehturm gemäß einer Umfrage "zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Reiselandes Deutschland


    Ja, der Fernsehturm ist beliebt. Und? Ein Element. HdL wird akzeptiert, HdR meistens auch, der Rest der Nachkriegsbebauung und insbesondere die Anordnung der Gebäude gilt in der Regel als unmenschliche Katastrophe. Da brauche ich auch gar keine Umfrage, das ist allgemein Konsens und der wurde meistens auch in der Presse so wiedergegeben. Aber ich lasse mich gerne von einer repräsentativen Umfrage überzeugen, die das Gegenteil beweist, sonst aber ist Ihre Behauptung ebenfalls einfach nur eine persönliche Meinung, so wie ihre Behauptung, es wäre der ortstypische Stil Berlins.

  • Da brauche ich auch gar keine Umfrage, das ist allgemein Konsens und der wurde meistens auch in der Presse so wiedergegeben.


    Ich weiss ja nicht welche Presse Sie lesen, aber ich lese im Gegenteil ständig Meldungen, dass die Bürger gegen den Kollhoff-Masterplan auf die Barrikaden gehen:


    rbb-online: "Geplante Hochhäuser am Alex bleiben unbeliebt"


    Und da haben die Bürger recht, denn die Nachwendevision vom New York an der Spree und Kollhoff's Prinzip "frühe Hochhausarchitektur des 20. Jahrhunderts in den USA" nach Berlin zu transferieren lässt stadtgestalterische Sensibilität vermissen. Was nicht heisst dass neue Hochhäuser am Alex prinzipiell nicht richtig sind, aber sie sollten zur städtebaulichen Umgebung und auch zum Bedarf passen.


    Und von der Eleganz des Fernsehturm ist der Monarch-Turm ja ein ganzes Stück entfernt. Das Teil sieht einfach nur klobig aus.


    Das liegt aber eher an den Proportionen, und nicht an der generellen Grundform gestapelter Quader ohne Verjüngung nach oben. Fernsehturm, Haus des Lehrers oder auch Park-Inn wirken neben ihrer Einfachheit und Schlichheit ja vor allem deshalb so elegant, weil man radikal auf die einfachsten Teilungsverhältnisse wie den Goldenen Schnitt gesetzt hat. Die Proportionen des Hochhauses am Alexa würden möglichweise eleganter wirken, würden sie nicht durch den Sockelbau und den Bruch in der Fassade gestört.