Potsdam: Wiederherstellung der historischen Innenstadt (Projekte)

  • Ich bezog mich auch auf die Platzfassade. Die anderen hatte ich gar nicht bedacht...Aber wenn diese keine Rekos sind, sondern von HSA stammen, dann stimmen seine Vorwürfe ja noch weniger.

  • ^ Genau hierzu, Auszeichnung des Palastes Barberini durch den Verein Stadtbild Deutschland eine hörenswerte Kritik des Architekturkritikers Nikolaus Bernau auf rbb Kulturradio.


    hören Sie hier:


    http://www.kulturradio.de/prog…archiv/20170115_1804.html


    Ich weiß nicht, was daran hörenswert sein soll. Das ist nichts als schlimme Meinungsmache. Warum ein Verein, der sich für Rekonstruktionen einsetzt, jetzt auch schon rückwärtsgewandt und populistisch sein soll.... Ich kann das Wort nicht mehr hören. Es wird in Deutschland nur noch ideologisiert und mit der Keule geschwungen. Widerliches Klima. Ich halte es für absolut legitim, solche Positionen in Richtung Reko zu vertreten, ohne dass ich für mich will, dass ich schon wieder in eine bestimmte politische Ecke geschoben werde.

  • Das ist überhaupt keine Meinungsmache, sondern eine kritische Einschätzung von dem, was hier passiert. Ich freue mich sehr über die Rekonstruktion und auf das Museum, aber zu Recht darf ja wohl darauf hingewiesen werden, dass Stadtbild Deutschland hier in seiner Einschätzung übertreibt, wobei jene ja auch (ideologisch, wenn du so willst. Der Begriff wird zur Zeit etwas überstrapaziert.) nur Rekos akzeptieren. Das schmälert ja nicht ihre Leistung und die Tatsache, dass sie sich erfolgreich für ihre Belange einsetzen. Aber es gibt nun mal auch viele Leute, die keine Rekos wollen, und da muss dann ein Kompromiss gefunden werden, der nunmal meistens nicht allen passt, aber mit dem auch meistens alle leben können.

  • Natürlich ist das Meinungsmache. Er greift doch nicht nur Stadtbild an, sondern genauso, wenn auch etwas subtiler, den Guardian. Es ist doch nicht zu überhören, dass ihm die ganze Reko nicht passt. Und wenn Reko schon populistisch ist, ja dann gute Nacht Deutschland. Und im Übrigen gehe ich dann mal dazu über, die Kollegen von Stadtbild zu verteidigen. Was Populistisches machen die nun wirklich nicht. Sie haben halt eine etwas andere Meinung. Ich kann das aushalten, aber unsere Kämpfer für den geraden guten Weg können das wohl nicht mehr aushalten und politisieren und diffamieren.

  • Ach. Lasst die Ewiggeistrigen doch noch 10 Jahre jammern. Dann ist die Generation auf natürlichem Wege so langsam aus den Institutionen verschwunden.


    Was mich viel mehr betrübt ist, dass wir am Freitag den ganz großen Bahnhof in Potsdam haben. Nicht nur die Bundeskanzlerin wird kommen. Auch Bill Gates gibt sich wohl die Ehre. Da ist es schon etwas peinlich, wenn man aus dem Auto steigt und sobald man den Blick von Schloss und Barberini abwendet dann auf FH und Staudenhof blickt. Finde es schade, dass man nicht zumindest für die Tage der Eröffnung ein paar Planen zumindest vor die FH gehangen hat. So wird man sicher einige sehr peinliche Fragen der geladenen Gäste beantworten müssen.


    Würde gern die Gesichtsausdrücke der Kanzlerin oder von Bill Gates sehen, wenn man ihnen steckt, dass es tatsächlich Leute gibt, die diese Scheußlichkeiten auch noch konservieren wollen.

  • Ausstellungseröffnung am 23. Januar 2017

    Wer das Gebäude im Kontext mit seiner Aufgabe als Museum betrachten möchte, sehen möchte wie die Räume wirken, wenn sie bespielt werden? So gibt es die Gelegenheit ab dem 23. Januar dazu, mit der Ausstellung "Klassiker der Moderne" (92 Werke von E. Munch, E. Nolde, Kandinsky, M. Liebermann, Renoir, A. Rodin, A. Warhol, ...) und parallel mit Bildern aus dem Bestand die unter dem Titel "Künstler in der DDR" (W. Mattheuer bekommt einen eigenen Raum) gezeigt werden.
    Link zu Beitrag des RBB in dem es auch über Stadtstruktur geht, die Verbindung von innen und außen des Museums und die Beziehung des Gebäudes zur Umgebung.

  • Baufeld neben Barberini (nordöstlich anschließend)

    Update 2 in diesem Thread


    Bei all der Euphorie um das eröffnete Museum Barberini - auch daneben wird gebaut und so sieht die Baustelle derzeit aus:



  • Vielen Dank Backstein.
    Gibt es irgendwo Pläne wie es dort aussehen wird und wann es fertig sein wird?
    In den vergangenen Jahren gab es immer eine Broschüre über die Pläne und Aktivitäten in Potsdams Mitte. Weiß einer ob es diese Broschüre dieses Jahr wieder geben wird? Was sind ansonsten die wichtigsten Aktivitäten für 2017?
    1. Abriss Fachhochschule im September
    2. Grundsteinlegung für Wiederaufbau des Turms der Garnisonskirche im Oktober


    Was noch?

  • Am Havelufer baut in der Brauerstraße 1 die Bürgerstadt ein Bau von Dietz-Joppien. Die Häuser Brauerstraße 2 bis 7 werden allesamt von Abris Lelbach errichtet, wobei die 2 von Franco Stelle und die 3 von Joan Nalbach entworfen wurden. Mehr gibts hier.. Der Lelbachbau stammt von Sergej Tchoban und ist recht mächtig:


    https://model2.de/light/6177/brauerstrae1-6marktsev8ui8.jpg


    Bilder mit über 1024 Pixel Breite bitte auf diese Größe verkleinern oder (wie jetzt hier) als Link einfügen. Der Thread wird sonst schwer lesbar auf den üblichen Bildschirmen, weil auch geschriebene Zeilen entsprechend verlängert werden und man seitwärts scrollen muss, um sie zu lesen. Höhere Auflösungen bitte nur im Galerie-Bereich.
    Bato



    (C) Tchoban nps

  • ^ Danke für die Bilder, kannte ich noch nicht. Scheint mir ein stimmiges Konzept zu sein. Das Dietz-Joppin-Projekt gefällt mir besonders gut, weil es links vom Barberini einen modernen Anschluss bildet, der dank klassischer Proportionen trotzdem Respekt vor der historischen Fassade zeigt – vorausgesetzt die Version auf der Architekten-Homepage ist die aktuelle, die Variante auf dem Abload-Bild wäre deutlich schlechter. Auch der lange, schmale Garten mit dem sehr schlicht gehaltenen Hinterhaus gefallen mir gut


    Mit den Tchoban-Häusern zum Grünstreifen hin kann man leben. Keine Highlights, aber auch keine Ausfälle. Zumindest auf den Visus sieht es aus, als werde der Fehler vermieden, der zur Langen Brücke hin der Uferpromenade zusetzt: Eine billige Hinterhof-Umsetzung, um Geld für die Schau nach vorne zu sparen.


    Kennt jemand den Zeitplan? Die Fundamente scheinen ja zu stehen, also sollten die Rohbauten bis zum Herbst fertig sein (können). Ich bin gespannt.

  • Danke Konstatin für die Infos.


    Zum RBB Bericht:
    Gut finde ich, dass beide Seiten ausreichend zu Wort kommen und er nicht tendenziös ist. Dennoch finde ich den Bericht mehr als schwach.
    Er bringt zwar mit den Sprechern von MitteSchön und Neudenken beide Seiten vor die Kamera und hat sogar mit Günther Jauch einen prominenten Redner, bleibt darüber hinaus aber super schwach.
    Thematisch bleibt der viel zu eng an dem Hotel. Außerdem zeigt er zwei Bewohner des Staudenhofs und aktuelle sowie ehemaliger Mitarbeiter des Hotels. Ja das die natürlich aus persönlichen Gründen für den Erhalt sind, ist ja logisch. Keine wirklich überzeugenden Fürsprecher, da sie ja nicht aus Potsdamer Sicht argumentieren können, sondern maximal aus persönlichen. Statt Ideen und Konzepte vorzustellen, ist der Zuschauer am Ende keinesfalls schlauer. Er kann sich gar kein Bild machen. Weder zeigt man Chancen, die bei einem Erhalt der Gebäude entstehen, noch zeigt man Chancen auf, die bei Abriss möglich sind. Em Ende ist es eine neutrale Sicht auf die Dinge, aber eine ziemlich inhaltsleere.

  • Das Hotel ist in Potsdam auch kein Thema mehr. Das liegt daran, dass sich mit dem Abbruch nichts Relevantes verbessern würde. Der Kern des Problem sind die 55.000 Autos, die pro Tag durch den Lustgarten brettern.

  • Das Recht hat heute übrigens gesprochen und die Initiative " Potsdamer Mitte neu denken" hat eine krachende Niederlage eingefahren. Die Klage gegen die Stadt, die das Bürgerbegehren für ungültig erklärt hatte, wurde abgewiesen. Die Gerichtskosten von 3000 Euro muss ebenfalls die Initiative tragen.


    http://www.pnn.de/potsdam/1162299/


    http://www.maz-online.de/Lokal…mer-Mitte-nicht-zulaessig


    Auch wenn ich nicht glaube, hoffe ich, dass in Potsdam jetzt endlich wieder Frieden einkehrt. Der Baustart für den Turm der Garnisonkirche ist im Herbst, die FH wird dann ebenfalls in diesem Zeitraum abgerissen. Die Mitte von Potsdam kann endlich wieder zusammen wachsen. Es ist eine fantastische Entscheidung für Potsdam!

  • ^ Sehr gute Nachricht :daumen:


    Die schlechte Nachricht dabei:"Die Pläne zum Abriss des Hotels “Mercure“ wurden vorerst auf Eis gelegt." :nono:
    => Aber wenn das der "Worst-Case" ist, kann ich damit leben :)

  • Schallende Ohrfeige!
    Auch wenn schon reichlich Kompromisse geschlossen wurden, es kann mit dem Abriss der FH und des Staudenhofes nur besser werden!
    Große Freude!

  • Nachdem das Bürgerbegehren gescheitert ist, soll noch in diesem Monat mit dem Interessenbekundungsverfahren für die Grundstücke auf dem FH-Areal begonnen werden.
    Man wird mit dem zum Alten Markt angrenzenden Block 3 beginnen. Baustart hierfür soll 2019/20 sein. Der Block 4, der an die Bibliothek angrenzt, soll 2 Jahre später folgen.


    http://www.maz-online.de/Lokal…Mitte-nehmen-an-Fahrt-auf


    Damit geht es auch auf diesem Areal in die heiße Phase und nach Jahren der Diskussion endlich auch an die Umsetzung. Für die Belebung des Platzes ist dies sicher der fehlende letzte Baustein. Das Barberini hat ja beeindruckend vorgelegt, jetzt gilt es, den Ball aufzunehmen und die umgebende Infrastruktur für dieses fantastische Museum zu schaffen!

  • Na, das ist aber sehr optimistisch gedacht. Bis dato müssen wir festellen, dass von den 2011 (sic!) vergeben Grundstücken nur die Bauten von Kondor Wessels und Hasso Plattner errichtet wurden. Für die Brauerstraße 2 und 3 begannen jetzt Fundamentarbeiten, von Spuren einer Umsetzung der Brauerstraße 1 fehlt genauso jeder Nachweis wir von bauvorbereitenden Maßnahmen für das Achteckenhaus (auch 2011 vergeben) - beide Projekte der Bürgerstadt AG. Hier ist also 6 Jahre (!) nach Vergabe nichts zu sehen.


    Die erste Phase soll erstmal einen kleinen Club von solventen Interessenten erbringen, mit dem dann die Mitte umgesetzt wird. Wenn ich das richtig verstanden habe dürfen sich andere Investoren mit anderen Ideen später nicht mehr einblenden. Man braucht kaum viel Fantasie zu haben um schon heute zu sagen: das Vergabeverfahren wird zu streitigen Debatten führen. Von einer "heißen Phase" würde ich da noch nicht sprechen.


    Im übrigen ist es immer wieder beeindruckend mit welcher Konsequenz die Lokalmedien die Sache falsch darstellen. In der MAZ steht anstelle der FH sollen "historische Neubauten" entstehen und "sieben historische Fassaden". Tatsächlich sollen auf dem Area der FH nur drei historische Fassaden kommen - das passt dann aber nicht so schön zur Geschichte.