Frankfurter Stadtgespräch

  • Der Neubau auf dem Campus Westend war immer fest eingeplant, wenn auch noch nicht finanziert. Es gab keine Planung für eine Sanierung in Bockenheim, nicht zuletzt wegen des Wegzugs der Universität wäre eine solche auch nicht sinnvoll gewesen.


    Für einen Neubau der HfMDK auf dem Kulturcampus hat das Land doch bereits 2015 eine Finanzierungszusage aus dem HEUREKA-Programm erteilt, ebenfalls über 100 Millionen Euro. (Vom FAZ-Kommentator übersehen?)

  • ^ Oh sorry, die Finanzierung HfMDK durch das Heureka-Programm war an mir vorbei gegangen. Mir ist schon klar, dass die Zentralbibliothek auf dem Campus Westend geplant war.
    Tatsächlich hat sich das Land in diesem Fall selbst beschenkt und nicht die Stadt Frankfurt am Main. Hier noch der Link zum Hessenschau-Beitrag.

  • So hat die Stadt noch weniger davon, als bisher vermutet.


    Das würde ich so unterstreichen. Erst mal verteilt sich das auf das ganze Rhein-Main-Gebiet, wie auch immer man dessen Grenzen definiert. Wenn man dann mal die 60 Mio. nimmt und den durchschnittlichen Preis für MFH-Bauland dagegen hält, kann man in Frankfurt gerade mal 4,5 ha erwerben, und das über den Zeitraum bis 2020 verteilt. Beeindruckend ist das nicht.


    Interessant und einen richtigen Schritt finde ich den Ansatz, dass die Flächen keineswegs an Entwickler weiterverkauft werden sollen, sondern verpachtet (Erbpacht?).


    Die ganze Geschichte ist keineswegs ein "großer Wurf".

  • Bibliotheksneubau kostet 170 Mio.?

    Heute war in der faz online zu erfahren, dass 100 Mio. für den Bibliotheksneubau nicht ausreichen, derzeit sei von ca. 170 Mio. EUR auszugehen. Die Universitätspräsidentin Birgitta Wolff hofft, das das Gebäude 2030 eröffnet werden kann.
    Um Geld zu sparen, wird erwogen, 50, selten genutzte Regalkilometer in den freiwerdenden Altbau der Uni Marburg auszulagern.


    Scheint ja ein neuer Trend, Frankfurter Kultur einfach mal abzugeben - bisher letzter Fall: Die Städelschule, eine Ur-Frankfurter Institution, wurde dem Land Hessen übereignet.

  • ^ Nicht zu wörtlich nehmen, Humpty :).
    Jedenfalls fasst das alte, etwas angeschlagene Unibibliotheks-Gebäude in Marburg derzeit 1,9 Mio. Bände, das könnte knapp werden für 50 Regalkilometer, oder?
    An der Bockenheimer Warte gibt's derzeit fast 10 Mio. Einheiten, davon unterirdisch bei der U-Bahn rund 1,7 Mio. Medieneinheiten (Q).


    Mich stört an der Auslagerung einerseits, dass das Land entgegen der großspurigen Aussagen hier seinen Verpflichtungen nicht nachkommt, weil es den Neubau nicht ausreichend groß bemisst.


    Andererseits ist für mich klar, worum es sich bei den "selten benutzen" Beständen handelt:
    Es sind gerade die Historischen Bestände mit großem Wert für die Stadt, die dauerhaft außerhalb gelagert werden sollen. Ich möchte mal sehen, was in Hamburg los wäre, wenn man die historischen Bestände z.B. in Lüneburg archivieren würde.


    Aber vielleicht kommt es ja noch ganz anders...


    EDIT: Siehe auch #338 vom 13.07.2017

    2 Mal editiert, zuletzt von Lu-Mo () aus folgendem Grund: Typo

  • Die allerwertvollsten Bestände wie die Gutenberg-Bibel sind nach wie vor im Eigentum der Stadt Frankfurt und werden nur vom Land (der Uni) "verwaltet". Dies war bei der zum 01.01.2005 erfolgten Zusammenführung der in der Trägerschaft der Stadt befindlichen "Stadt- und Universitätsbibliothek" und der Senckenbergischen Bibliothek zur heutigen Universitätsbibliothek nach dem Vertrag von 1999 ein großes Thema gewesen. Ich halte es für ausgeschlossen, dass diese Bestände ausgelagert werden würden.


    Ich halte eine solche Lösung aber nach wie vor für "ziemlich" (= sehr) schlecht. Auch heute lagert die Universitätsbibliothek bereits Bestände (innerhalb Frankfurts) aus und hat dies auch in der Vergangenheit getan (unter anderem bei der Deutschen Nationalbibliothek). Der Grund ist hierbei, dass der vorhandene Platz im Magazin nicht ausreicht.


    Die Probleme: Die Bestände sind nicht sofort erreichbar. Bereits heute ist es so, dass die ausgelagerten Bestände einen Tag länger zur Bereitstellung benötigen. Bei der Auslagerung in einer anderen Stadt halte ich es für utopisch zu denken, die Bereitstellungszeiten würden sich nicht verlängern. Des Weiteren braucht es einen Fahrdienst. Dieser kostet wiederum Geld.


    Es werden zwar auch Bestände makuliert, aber die Bestände wachsen natürlich immer weiter an (die UB hat ein Pflichtablieferungsrecht!). Es ist daher völlig irre, einen Neubau mit den heutigen Bestandszahlen anzugehen. Wenn man die Magazine so plant, dass bereits heute Bestände ausgelagert werden müssten, dann gute Nacht in 20-30 Jahren!

  • Martin-Elsaesser-Plakette 2018

    Der BDA Hessen hat die diesjährigen Martin-Elsaesser-Plaketten vergeben.


    Ausgezeichnet wurden auch 8 Gebäude in Frankfurt:

    • Aktiv-Stadthaus
    • Evangelische Akademie
    • Historisches Museum
    • Kindertagesstätte Westhafen
    • Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
    • Philosophicum
    • St. Martin Tower
    • Stadthaus am Markt
  • Das historische Gasthaus Zur Sonne Bergerstraße 312 steht zum Verkauf. In dem Expose stehen erstaunliche Dinge drin. Die Maklerin behauptet da freiweg man könne unter Umständen dort Wohnbebauung durchführen und den großen Garten bebauen. Dies natürlich alles erst vermeintlicher Rücksprache mit der Stadt Frankfurt.
    Mag das jemand mal erörtern bzw. aufklären.


    .

  • Der Goetheturm soll ab 2019 wieder aufgebaut werden, berichtet die Hessenschau. Fertig gestellt werden könnte der Turm demnach 2020. Zuvor werde jedoch noch geprüft, ob die alten Fundamente auch für den neuen Goetheturm genutzt werden können.
    Die Kosten für den Neuaufbau belaufen sich auf ca. 2 Millionen Euro, an Spenden sind bisher knapp 150.000€ eingegangen


    Auch die beiden dem Feuerteufel zum Opfer gefallenen asiatischen Pavillons sollen bis Sommer 2019 neu errichtet werden.

  • Mod: Zwei Beiträge aus dem Thread "Marienturm und Marienforum" hierher verschoben.
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    Ist zwar etwas off-topic betreffs MarienTurm.
    Auch am Grandtower gab es Wachstumsprobleme den rechten Kran (web cam view) betreffend. Hier mussten sogar wieder Teile der "Kletterglocke" abgeseilt werden, bevor ein zweiter Versuch dann erfolgreich war.


    Die Kräne beider Türme kommen aus der gleichen Fabrik!

  • Ist irgend jemand "näher dran" und kann sagen, was genau das Problem ist? Ich kann mich nicht an derartige Probleme mit den Kränen bei den Baustellen der vergangenen Jahre erinnern...

  • Habe jetzt eine Antwort aus informierten Kreisen erhalten (Danke dafür!):
    Anscheinend hat sich beim letzten Klettern etwas an der Befestigung der neuen Teile verklemmt. Eine Runde weiter war es jetzt so verklemmt, dass die entsprechenden Teile gar nicht mehr raus gingen und es aufgeschweißt werden musste. Ob das Problem bei der anderen Baustelle das gleiche war kann ich nicht sagen.

  • Wenn man jetzt noch die rund 18000 zusätzlichen Einwohner in OF in den letzten zehn Jahren berücksichtigt, bringt eine Eingemeindung die Millionenstadt bis 2060.

  • ^^
    Laut Prognose der Stadt Frankfurt wird die 750.000er Grenze voraussichtlich im Oktober überschritten. Mehr Infos finden sich im Statistik Aktuell Flyer der Stadt Frankfurt.


    Ein paar Nuggets hieraus:

    • Der Bevölkerungsaufbau bremst etwas ab. Im 1. Halbjahr 2017 kamen noch 6.598 Einwohner dazu. Im 2. Halbjahr 2017 waren es nur noch 4.871 Neubewohner.
    • Der Zuwachs verteilt sich fast gleichmäßig auf beide Geschlechter. 5.725 Männer und 5.744 Frauen wurden in 2017 netto Neubewohner von Frankfurt.
    • Die meisten Neubewohner sind Ausländer. Die deutsche Einwohnerzahl wuchs in 2017 nur um 2.840 Einwohner, während die ausländische Einwohnerzahl um 8.629 Personen zunahm (davon 3.579 EU-Bürger und 5.050 Nicht-EU-Bürger).
    • Am meisten wuchs die Bevölkerung in den Stadtteilen Kalbach-Riedberg (+1.540 Einwohner / +8,4%), gefolgt vom Gallus (+1.491 Einwohner / +4,0%) und dem Ostend (+1.004 Einwohner / +3,6%).
    • Diese drei Stadtteile sind mit zusammen 2.522 Neu-Einwohnern (Kalbach-Riedberg: 1.058, Gallus: 918, Ostend: 546) auch fast allein für den Bevölkerungszuwachs auf deutscher Seite verantwortlich.
    • Während auf deutscher Seite in 21 von 47 Stadtteilen die deutsche Bevölkerungszahl zurückging, ging diese netto auf ausländischer Seite nur in 2 Stadtteilen (Innenstadt und Bahnhofsviertel) zurück.
  • Gleichzeitig schickt sich vor den Toren Frankfurts mit Hanau eine weitere Stadt an, zur Großstadt zu werden - 98.171 Einwohner zum 31.12.2017. Fünf Jahre zuvor waren es noch 90.753 Personen.

  • Sperrung nördliches Mainufer

    Wie gestern berichtet wurde (Hessenschau, FAZ) will die Stadt Frankfurt ab dem Sommer 2019 das nördliche Mainufer zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke für zunächst ein Jahr sperren. Dies betrifft täglich 20.000 Fahrzeugbewegungen und man möchte in diesem Probejahr auch messen wie sich der Verkehr verlagert. Starttermin könnte das Mainfest 2019 sein bis hin zu dem Museumsuferfest 2020.


    Straßen sollen in dieser Zeit erhalten bleiben, aber sowohl Fußgängern als auch Radfahrern exklusiv zur Verfügung stehen. Ggf durch Poller an beiden Enden abgesichert soll sich so für die Gastronomie die Möglichkeit ergeben Tische rauszustellen. Eine ausgiebige Nutzung mit Buden, Bühnen und Karussells ist seitens der Politik aber nicht erwünscht.


    Die Sperrung wurde 2016 im Koalitionsvertrag beschlossen. Mit der Planung ist das Büro Albert Speer beauftragt. Geplant werden soll die Regelung des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs sowie ob Busse Touristen an die Anlegestege der Schifffahrt bringen dürfen.

  • Fernsehturm !

    Ich stelle diesen Link einmal hier in das "Ffm-Stadtgespräch" - als Anregung und Mahnung für unseren Fernsehturm zugleich:


    In Hamburg wird der dortige Fernsehturm revitalisiert.


    https://www.welt.de/regionales…k-von-ganz-weit-oben.html



    Zwei Dinge sind mir in dem Artikel besonders aufgefallen.


    a.) Angeblich wird sich der Bund (!) mit 50 % (!) der Kosten bei der Sanierung beteiligen. Schon das ist in jeder Hinsicht aussergewöhnlich - wenngleich es im ersten Schritt auch "nur" um 37 Mio € gehen soll.


    b.) Bzgl. des HH-Fernsehturm wird von der lokalen Prominenz (ein "Professor für Designtheorie" wird zitiert) die identitätsstiftende Wirkung solcher Bauwerke betont. Es diene der "Selbstvergewisserung" wenn eine Region so ein Bauwerk habe. Die Zeiten seien andere geworden, vieles sei unsicherer und die Menschen fragen sich zunehmend: „Wer sind wir? Woher komme ich?“ Ein Fernsehturm könne da der „Selbstvergewisserung“ dienen: „Das ist Hamburg, hier komme ich her, hier bin ich.“ In und mit dem Gebäude könne man etwas über sich selbst erfahren, sagt der Professor für Designtheorie.
    Dem stimme ich zu 100 % zu.




    Wann begreifen auch wir in Frankfurt unseren Fernsehturm wieder als ein solches identitätstiftendes Bauwerk und bemühen uns ernsthaft um ihn ?


    Der Ffm-Turm ist sogar noch wesentlich grösser (und mMn auch schöner) als das Hamburger Pendant.
    Dabei geht es nicht nur um den Fernsehturm an sich. Das ganze Gebiet dort ist ein riesiger Schatz, den man städtebaulich heben sollte anstelle ihn unzutreffend als "Peripherie" zu verschmähen.

    13 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()