Neue Mitte Altona / Holstenareal [im Bau]

  • Naja, jetzt nicht wieder so eine "Berlin wird bevorzugt behandelt" Debatte. Berlins Verkehrsnetz war derart marode. Der Hamburger Hauptbahnhof wurde ja schon vor der Wende bereits saniert. Hamburg hat die City S-bahn in den 70ern bekommen. Das Dilemma in Hamburg ist eher, das der Hauptbahnhof seine Kapazitätsgrenze bereits erreicht hat und er nicht erweiterbar ist. Er wird sogar stärker Frequentiert als der Berliner Hauptbahnhof.

  • Naja, jetzt nicht wieder so eine "Berlin wird bevorzugt behandelt" Debatte.


    ...das ist aber leider nicht ganz von der Hand zu weisen. Der Hamburger Hbf wuerde zuletzt vor ueber 20 Jahren 'saniert' und das auch nur bei sehr grosszuegiger Auslegung des Wortes 'saniert'. Einzig an den nicht verkehrsrelevanten Bereichen in denen die DB Geld verdienen kann (Retail / Wandelhalle) hat man etwas gemacht. Bahnsteige, Installationen, die Halle (die man jetzt endlich repariert, aber das wohl auch nur damit sie nicht zusammenfaellt), S-Bahn-Tunnel, Zuwegungen, etc. sind. nun einmal unter aller Kanone...


    Ohne eine Nord-Sued-Debatte starten zu wollen: Es ist leider Fakt, dass das Geld der DB nach Berlin, in Stuttgart 21 und in wenige andere Projekte fliesst und dass im Rest der Republik - besonders im Norden und in Rhein-Ruhr - seit 20 Jahren nur geflickt wird. Was sich zB die DB Station&Service bei der Hamburger S-Bahn leistet spottet jeder Beschreibung. Vor allem wenn man bei der Hochbahn sieht, dass es auch anders geht wenn man nur will.


    Und: Ich wuerde mich freuen wenn ich unrecht habe und die in den vergangenen Jahren schon x-Mal angekuendigte Hbf-Sanierung kommt. Allein - mit fehlt der Glaube daran. Wenn die DBAG am Diebsteich keine Billigloesung plant gegen die sie Widerstand befuerchten muss - warum sind die Plaene dann so geheim?


    PS:


    Hamburg hat die City S-bahn in den 70ern bekommen.


    Das war in der Tat die letzte grosse innerstaedtische Infrastrukturinvestition der DBAG (damals DB) in Hamburg. Das ist nur leider rund 40 Jahre her. Aber okay - darum geht es in diesem Thread nicht.

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  • Tja, es gibt eine ungleiche Verteilung. Aber Berlin wurde nunmal 40 Jahre lang vernachlässigt, Die Infrastruktur war marode. Erst jetzt wird das Ostkreuz saniert, was nun wirklich kein drittklassiger Bahnhof ist, da er als reiner Nahverkehrsbahnhof schon von einem drittel der Anzahl an Personen frequentiert wie der Hbf in Hamburg. Klar ist es keine Ausrede, dass in Hamburg wenig passiert. Ich habe selbst schon oft erlebt, wie eng und unübersichtlich der Hbf ist. Aber die Kapazität kann nunmal nicht erhöht werden. Unterirdische Bahnsteige sind, aufgrund der Tiefbauten, nicht möglich, obwohl sie in Hamburg sicher dringender wären als anderswo. Ein völlig neuer Hbf ist auch nicht möglich. Eine schwierige Situation.

  • An dieser Stelle muss ich die Deutsche Bahn aber mal für die gelungene Sanierung des Bahnhof Dammtor loben. War zwar schon im Jahr 2006, aber es wurde mit viel Rücksicht auf die Originalsubstanz saniert, im Ladenbereich ist es sogar eine Rekonstruktion.


    Das war sicher nicht billig; dass die Bahn gar nichts in Hamburg macht, kann man nicht gerade sagen. Es wäre schön, wenn sich die Bahn bei der Sanierung des Hbf Hamburg ein Beispiel an der Sanierung des Bahnhof Dammtor nimmt!


    Aber ist das überhaupt noch zu bezahlen?


    Mod: Bitte daran denken, es ging hier im Thread eigentlich um die neue Mitte Altonas! Gruß, Dykie!

  • Ich bekam heute den Hinweis vom Stadtarchiv Altona
    was es mit der neuen Mitte, der Verlagergung des Bahnhofs nach Diebsteich usw
    wie auch Gestaltung des Goetheplatzes auf sich hat

    Es gab "Debatten" und Bürgereinwände - viele Zeichnungen von Lage usw dabei
    auch Historie Fritz Höger - Haus an der Gr Bergstraße


    Es ist eher aus Bürgersicht geschrieben, was der gut oder nicht gut empfindet


    Ich lese diese einmal monatlich erscheinenden pdfs gerne


    Es sind weitere pdfs vorhanden, die in diesem genannt sind in Form von einer Art buchdeckel, die die Themen auch scon einmal anrissen.

  • Die Bahn AG hat wohl fier EUR 13 Mio endlich ein umfangreiches Gutachten zur Bahnhofsverlegung in Auftrag gegeben. Bericht bei der Mopo. (Den Originalbericht bei der Welt auf den die Mopo bezug nimmt finde ich irgendwie nicht online)

  • Auch im Abendblatt.


    Die Stadtplaner in der Behörde haben intern aber schon einen Spruch parat. "Die Bahn entscheidet im Sommer", witzelt man dort seit Jahren, die Frage sei nur: in welchem Sommer?


    Alle warten auf die Bahn.

  • Waxos' Spruch scheint sich zu bewahrheiten. Die Bahn hat immer noch nichts entschieden. Bericht hier.


    Ich vertsehe allerdings die Aufregung nicht: Jeder weiss, dass die DBAG extrem langsam und unflexibel ist und man hat doch dewegen ganz bewusst das Projekt in zwei unabhaengig voneinander realisierbaren Bauabschnitten geplant. Der erste davon ist unabhaengig vom Bahnhofs-Umzug machbar - der zweit nicht. Warum nicht in aller Gelassenheit zuegig mit BA1 beginnen und dann weitersehen...?

  • Die DBAG will angeblich im zweiten Quartal 2014 ueber die Verlegung des Altonaer Bahnhofes entscheiden. Bericht hier.


    Ausserdem wird der aktuelle B-Plan-Entwurf grade ausgelegt:



    Quelle: BSU der FH Hamburg

  • Ein paar aktuelle Eindruecke:



    Bild: ich - Das alte (links) und das neue (rechts) Stellwerk



    Bild: ich - die alten Gueterschuppen im Sueden bleiben erhalten.



    Bild: ich - Anbau an den alten Gueterschuppen im Sueden - vielleicht kommt hier mal ein Cafe mit Biergarten rein? Wuerde gut dorthin passen.



    Bild: ich - Alte Kleiderkasse - bleibt erhalten und steht dann als 'Haus im Park' in der Neuen Mitte Altona



    Bild: ich - Alte Kleiderkasse von der anderen Seite



    Bild: ich - Laengst ueberwuchert: Die ehemaligen Gueterbahnsteige



    Bild: ich - Schlichter, aber ganz charmanter und wohlproportionierter Nachkriegsbau an der Harkortstrasse: Abriss-Vorbereitungen laufen.



    Bild: ich - noch ein Blick in die Bahn-Brache



    Bild: ich - Gelaende-Ueberscht von Westen



    Bild: ich - Bahndreieck - Altona / Diebsteich / Holstenstrasse

    4 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Die Linke in Hamburg, in diesem Falle Heike Sudmann, und der ewig 'besserwissende' Stadtplanungs'experte' Mario Bloem noelen mal wieder ueber die angeblich furchtbare Planung der Neuen Mitte Altona. Besonders die auf einer alten Bruecke gefuehrte 'Quietschkurve' sei angeblich eine 'Katastrophe'.


    Hier ein TV-Bericht von Hamburg 1.


    Intellektuell ist das mal wieder ein am besten mit #fail zu umschreibendes Vollversagen, denn...


    a) entweder kommt der Bahnhof Altona weg und es wird am Diebsteich ein neuer Bahnhof gebaut. In diesem Falle wuerde auch Bauabschnitt Zwei der Neuen Mitte Altonas verwirklicht. Dann wird die 'Quietschbruecke' (die nebenbei gar nicht so arg quitescht) ersatzlos abgerissen > Problem erledigt.


    b) oder der Bahnhof Altona wird nicht verlegt und Bauabschnitt Zwei der Neuen Mitte Altonas wird nicht verwirklicht. Dann muss die marode Bruecke durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser wuerder weiter westlich liegen, womit genug Platz fuer Laermschutz zwischen der Bahn und Bauabschnitt 1 bleibt - entweder durch Laermschutzwaende, oder einen Riegel aus Gewerbebauten > Problem erledigt.


    Es ist traurig, dass in den Hamburger Medien anscheinend niemand mehr Ahung hat wovon er berichtet, denn ansonsten koennten diese 'Journalisten' mal kritische Nachfragen stellen, anstatt dass jeder 1:1 den groesstmoeglichen Bloedsinn sagen kann, der dann woertlich gedruckt oder gesendet wird...

  • Quietschende Kurve hin oder her, der Bahnhof muss in Altona bleiben. Bahnhöfe gehören da hin, wo Menschen wohnen. Was soll denn als nächstes kommen? Den Hautbahnhof an die Elbbrücken verlegen, damit man aus dem Bahnhofsgebäude ein Studentenwohnheim machen kann?
    Die Verlegung von Altona zum Dienstlich bringt nur einen Vorteil, ICEs, die in Hamburg enden, können schneller in die Abstellanlage Eidelstedt transportiert werden, weil das Kopfmachen in Altona entfällt. Das am Dienstlich überhaupt ein Bahnhof entsteht, liegt einzig daran, dass man die Züge am Dammtor (auf der überlasteten Verbindungsbahn) nicht schnell genug geräumt bekommt. Um einen Nutzen für die Fahrgäste geht es hier nicht.

  • Quietschende Kurve hin oder her, der Bahnhof muss in Altona bleiben. Bahnhöfe gehören da hin, wo Menschen wohnen.


    Das mag sicherlich für U- und S-Bahnhöfe gelten, aber die großen Schaltstellen für den Fernverkehr sind inmitten allzu dichter Wohnbebauung sogar hinderlich. Sowohl was den Lärm als auch den Raumanspruch anbelangt, dürften viele Altonaer Anwohner eher froh über einen Wegzug des Endhaltes sein.


    Richtig hingegen ist, dass ein Endhalt am Diebsteich in der derzeitigen Situation wenig Sinn ergibt. Aber kombiniert mit einer Perspektive für die angrenzenden Flächen und womöglich einer U- oder Stadtbahnanbindung der westlichen Stadtgebiete (bis hin nach Osdorf) kann das schnell ganz anders aussehen!

  • Sowohl was den Lärm als auch den Raumanspruch anbelangt, dürften viele Altonaer Anwohner eher froh über einen Wegzug des Endhaltes sein.


    Mein Stimmungsbild aus Altona (wenn ich in Hamburg bin, dann in Ottensen) ist geteilt. Mein Eindruck ist, dass Pi-mal-Daumen ein Drittel der Menschen fuer den Bahnhofsumzug ist, ca ein Drittel dagegen und wiederum einem Drittel ist es ziemlich egal. Kurz: Es gibt in meinen Augen grade keine klare Pro- oder Contra-Stimmung.


    Affensohn hat natuerlich recht, dass wenn der Bahnhof nach Diebsteich umzieht, dies langfristig nur im Rahmen einen groesseren Stadtumbaus sinnvoll ist. Einen Frenbahnhof zwischen Friedhof, gammeligen Gewerbegebieten und einem Metro-Grossmarkt braucht niemand.


    jalex: Ich hatte hier mal skizziert, dass ein Bahnhof an der Holstenstrasse realistisch nur dann passen wuerde, wenn Holsten seine Brauerei verlegt. Ob das geplant oder wuenschenswert ist will ich nicht beurteilen.

  • Das mag sicherlich für U- und S-Bahnhöfe gelten, aber die großen Schaltstellen für den Fernverkehr sind inmitten allzu dichter Wohnbebauung sogar hinderlich. Sowohl was den Lärm als auch den Raumanspruch anbelangt, dürften viele Altonaer Anwohner eher froh über einen Wegzug des Endhaltes sein

    Welcher Lärm?


    Die langsam rollenden Fernzüge erzeugen praktisch keinen Lärm. Deutlich eher schon die S-Bahnen, wenn mit voller Motorenleistung aus dem unterirdischen Bahnhof herausgefahren wird - aber daran würde sich durch die Verlagerung der Fernbahn ja nichts ändern. Selbst der normale Autoverkehr auf den angrenzenden Straßen ist erheblich lauter als die Fernzüge.


    Ich würde eine Bahnhofsverlagerung eher kritisch sehen. Die Kombination aus Ottensen + Bahnhof ist "städtisches Leben pur". Was die Bundesbahn architektonisch auf die Reihe bringt, ist regelmäßig eine Katastrophe, und rund um Diebsteich ist eine Einöde - dort würde nichts Vergleichbares entstehen.

  • Die langsam rollenden Fernzüge erzeugen praktisch keinen Lärm.


    Du hast natuerlich recht, aber ganz so einfach ist es nicht. Es gibt ein paar Aspekte, die viele wohl nicht auf dem Schirm haben weil man sie nicht sieht, wenn man nicht nachts oder fruehmorgens in Altona ist. Menschen, die z.B. im Vorort wohnen und nur zu Buerozeiten oder zum Shopping in die Innenstadt nach Hamburg kommen, sehen zum Beispiel nicht...


    ...dass die Verbindungsbahn (Hbf-Dammtor-Sternschanze-Holstenstrasse-Diebsteich) nachts auch von (zum Teil recht lauten) Gueterzuegen genuzt wird. Tagsueber ist dort kaum Platz fuer Gueterzuge, aber nachts rollen dort schon einige. Dies Betrifft nur den auessersten Norden des Areals Altona Mitte, da diese Zuege natuerlich nicht nach Altona-Bahnhof fahren, sondern nach Diebsteich abbiegen. Ausserdem ist die Belastung dort in jedem Falle auch nicht hoerer als ueberall sonst an der Vernindungsbahn wie z.B. in der Schanze.


    ...dass im Winter auf dem keinen Betriebshof (dem Rest des ehemals grossen Bahnbetriebswerkes am Wasserturm) schon sehr frueh morgens die Dieselloks fuer die Zuege auf den nicht-elektrifizierten Strecken (Sylt, Itzehoe, etc) warmlaufen.


    Das sind aber alles Dinge, die sich im Rahmen halten und die man loesen kann. Wie ich oben schon schrieb sind die meisten 'Laermargumente' langfristig haltlos, weil insbesondere die 'Quietschkurve' entweder weg faellt oder weiter westlich neu gebaut wird (dann mit besserem Laermschutz).


    Insgesamt wuerde die Mitte Altona wohl nicht lauter als jeder andere (Innen-)Stadtteil in Hamburg auch. Verglichen mit Stadtteilen an grossen Hauptstrassen oder Autobahnen wuerde es wohl eher leider werden dort.