Barlachstadt Güstrow: Bauprojekte und Stadtplanung

  • Sanierung Gleviner Straße 10/Grepelstraße 17

    Etwas weiter nördlich kündigt sich ein weiteres, bedeutendes Projekt in der Gleviner Straße an. Der Eigentümer der Gebäude Am Berge 10-12, die vor einigen Jahren liebevoll restauriert worden sind (Thema im Beitrag 1), hat vor kurzem das sanierungsbedürftige Eckgebäude Gleviner Straße 10 samt dazugehöriger Bebauung in der Grepelstraße 17 gekauft und will den Gesamtkomplex bis Ende des kommenden Jahres komplett sanieren. Neben seiner Liebe für historische Bausubstanz betont der Bauherr, dass Güstrow eine faszinierende Stadt mit einer enormen Dynamik sei, weshalb er sich für die Sanierung weiterer Häuser in der Barlachstadt einsetzen will.


    Der älteste Teil des Gebäudes in der Gleviner Straße stammt aus dem Jahr 1618. Das Hauptgebäude präsentiert sich mit einer neogotischen Fassadenkomposition. Ich hatte es vor langer Zeit im Post #11 gezeigt, aber jetzt gibt es wieder ein aktuelles Bild der Situation:



    Das angrenzende Fachwerkhaus in der Grepelstraße ist Ende des 18. Jahrhunderts errichtet worden.



    Geplant sind 12 Wohnungen mit Größen von 40 bis 140 Quadratmetern. Aktuell bemüht man sich um notwendige Fördermittel.

  • Umbaumaßnahmen Markt 15/16

    Direkt am Güstrow Marktplatz wurde in diesem Frühjahr ein Projekt realisiert, das doch für ein wenig Wirbel in der örtlichen Presse gesorgt hat. Es geht um das Objekt Markt 15/16, in welchem bis letztes Jahr noch die Sparkasse ihre Räumlichkeiten hatte. Nachdem diese am Pferdemarkt in ihren Neubau gezogen ist (#75), wurde das Haus veräußert. Der neue Besitzer hat nun das Objekt komplett umbauen lassen. Eine Wohnung liegt ganz oben, im ersten Obergeschoss zieht der Besitzer mit seinem Immobilienbüro ein und in der Erdgeschossebene finden zwei Gewerbeeinheiten ihren Platz, wobei eine durch ein Backstuben-Café belegt ist. Für dieses Café wurden Veränderungen an der Fassade vorgenommen, die zu Diskussionen geführt haben.


    Ich zeige zunächst ein Bild des ursprünglichen Zustandes.



    Das Gebäude entstand nach dem Abriss eines Renaissancehauses zwischen 1890 und 1900 im neoklassizistischen Stil (Abbildung), wurde jedoch bereits 1930 sehr stark umformt. Seitdem zeigt sich das Objekt im Stil der Neuen Sachlichkeit, wie auf dem Foto zu sehen. Architekt des Umbaus war Adolf Kegebein, der etliche bedeutende Projekte in Güstrow durchführte. Die Besonderheit am Gebäude war vor allem die ausgefallene Gestaltung des Erdgeschosses durch dunkle Versatzklinker.


    Für das neue Café wollte der Besitzer die Fensteröffnungen im Erdgeschoss bis zum Boden hinunterführen, um die Räume stärker zum Außenraum zu öffnen. Das empörte die Denkmalschützer und einige Güstrower Bürger. Sie fürchteten eine starke Beeinträchtigung der Gebäudefassade. Diese besitze generell nur wenige Gestaltungselemente und durch den Umbau würde das Konzept Kegebeins maßgeblich verändert werden. Da das Gebäude aber nicht in den Bereich des Denkmalschutzes falle, sondern lediglich Umgebungsschutz bestehe, liegt die alleinige Entscheidung beim Eigentümer. Der Umbau wurde im Februar und März wie geplant durchgeführt.


    Aufnahmen aus der Umbauphase:



    Zwei Fensterachsen waren an diesem Tag noch im ursprünglichen Zustand vorhanden. Die anderen Öffnungen waren bereits bis zum Boden vertieft worden.




    Am letzten Wochenende präsentierte sich das ehemalige Sparkassengebäude bereits im neuen und moderneren Zustand. Die dunklen Fensterrahmen und Türen passen hervorragend zum dunklen Klinkermuster. Ich hatte zunächst auch gezweifelt, ob der Umbau wirklich notwendig ist, muss jedoch sagen, dass die stärkere Vertikalität im Erdgeschossbereich dem ganzen Baukörper gut tut. Das Gebäude wirkt nun wesentlich offener. Die entfernten Klinkersteine wurden genutzt, um die neuen Fensterbänke aufzumauern.




    Das neue Café sorgt für eine weitere Belebung des Marktplatzes, der häufig doch recht verwaist war. Direkt gegenüber, sozusagen vis-à-vis, liegt das Güstrower Rathaus mit seiner tollen klassizistischen Fassade.



    Es folgt noch ein Eindruck von der nördlichen Bebauung des Marktes und dem Maibaum, der am Wochenende dort stand.


  • Neubauvorhaben Mühlenstraße 46

    In der Mühlenstraße wächst das geplante Wohngebäude allmählich in die Höhe und füllt die Lücke zwischen den historischen Bestandsbauten (zuletzt in #131).



    Der linke gemauerte Bereich ragt leicht in den Straßenraum hinein und markiert die Stelle der angedachten und einmal vorhandenen Utlucht (zu sehen in #77). Der betonierte Bereich scheint eine Autoeinfahrt zu werden, was ich sehr bedauerlich fände.




    Die Mühlenstraße wird dieses Jahr durch die Stadt Güstrow umfassend saniert. Die Baustelle betrifft aktuell noch den westlichen Abschnitt und wird demnächst auf den östlichen Bereich ausgedehnt.


  • Bauvorhaben Tiefe Tal 11

    In der Straße Tiefe Tal im Norden von Güstrows Innenstadt bahnt sich eine Sanierung an. Zumindest gehe ich davon aus, da bereits ein kleiner Anbau auf der Hofseite entfernt und erste Sockelarbeiten durchgeführt worden sind. Abgerissen wird es wohl nicht, was ich hoffe. Das Gebäude hat vor Ort den Eindruck gemacht, als wäre es fast komplett entkernt worden.




  • Bauvorhaben Hageböcker Straße 12

    Und auch in der Hageböcker Straße im westlichen Innenstadtbereich steht wohl ein Projekt in den Startlöchern, welches zwei Grundstücke betrifft, wovon eines bebaut und das andere unbebaut ist. Die Baulücke selbst besteht erst seit 2011/12, als man den recht schmalen historischen Bestand abgerissen hat. Eine ergänzende Neubebauung an dieser Stelle wäre durchaus wünschenswert. Die Straße hat an mehreren Stellen große bauliche Verluste erlebt und die Baulücken müssen langfristig unbedingt wieder bebaut werden.




    Ich zeige noch einmal den abgerissenen Bestandsbau:



    Auf der Hofseite wurde bereits ein kleiner Anbau abgebrochen. Bei diesem Objekt ist viel Platz für einen begrünten Innenhof, während die Außenflächen weiter westlich noch sehr stark überbaut sind.



  • Umnutzung Lange Straße 37

    In der Langen Straße, die wegen weiterer Projekte dieses Jahr noch Thema sein wird, sind bei der kürzlich abgerissenen Nummer 37 noch keine Bauaktivitäten zu sehen (zuletzt in #134). Der nördliche Nachbar hat seine Außenwand neu verputzt und gestrichen. Auf der anderen Seite wurden zwei neue Türen in die Fachwerkfassade integriert und ein großer Bereich mit einer horizontalen Holzlattung verkleidet. Noch ist nicht klar, ob die Baulücke erst einmal bestehen bleibt oder doch geschlossen wird.




  • Sanierung Domstraße 6

    In der Domstraße 6 macht das umfangreiche Sanierungsvorhaben mittlerweile sichtbare Fortschritte (zuletzt in Post #129). Insbesondere im Hofbereich scheinen erste Fassadenabschnitte fast fertig zu sein. Das betrifft vor allem den östlichen Gebäudeflügel, der rechts auf dem ersten Foto zu sehen ist. Die Fenster sind eingesetzt und die Fassaden verputzt. Was noch fehlt, ist der kleine Vorbau mit der Balustrade.




    Am Hauptgebäude musste man am südseitigen Giebel große Bereiche komplett neu aufmauern. Hier sind die Fortschritte rein äußerlich noch nicht so weit.




    Anders sieht es im Bereich Burgstraße aus. Hier wurde der Gebäudeteil bereits frisch verputzt und auch die ersten braunfarbenen Sprossenfenster sind eingesetzt worden. Diese wirken sehr hochwertig. Ich freue mich wirklich auf die Fertigstellung, die für Ende dieses Jahres angedacht ist.



  • Sanierung Domstraße 21

    Beim Sanierungsprojekt in der Domstraße 21 geht es ebenfalls sichtbar voran. Das Dach wurde inzwischen komplett neu eingedeckt. Man hat zudem im Bereich des Grünen Winkels den ersten Fassadenabschnitt entrüstet, der bereits zu Weihnachten fertig war.




    Man arbeitet sich im Prinzip von hinten nach vorne durch. Hinten ist der erste Teil fertig, im mittleren Bereich mit dem großen Rundbogengiebel wurde die Fassade schon neu verputzt. Hier werden die Fenster sicher bald eingesetzt. Zur Ecke Domstraße/Grüner Winkel ist an der Fassade noch gar nichts gemacht worden.



  • Rettung durch Sanierung Markt 30

    Im Falle des durch den verheerenden Brand im letzten August in Mitleidenschaft gezogenen Gebäudes Markt 30 kann ich tolle Neuigkeiten liefern (Informationen dazu gab es zuletzt in #130)!
    Der Eigentümer des durch den Brand zerstörten Gebäudes Markt 29 hat Anfang des Jahres den Markt Nummer 30 gekauft und will das Gebäude in absehbarer Zeit sanieren. Damit kann offiziell gesagt werden, dass das Haus doch noch gerettet wird.
    Die Stadt hatte, nachdem sie das Gebäude im letzten Jahr angekauft hatte, Gutachter beauftragt, das Gebäude statisch zu untersuchen und festzustellen, ob eine Sanierung trotz der Brandschäden noch möglich ist. Die Untersuchungen haben letztenendes bestätigt, dass die Standsicherheit des Hauses noch gegeben ist, was die Grundlage für eine mögliche Sanierung darstellte. Der Stadt war immer daran gelegen, den Markt 30 wieder zu verkaufen. Dass nun der Eigentümer des benachbarten Grundstücks das Objekt kauft, ist sicherlich die beste Lösung gewesen. Das Problem des Bestands lag darin, dass die rückwertigen Bereiche nur über den Hausflur des Vorderhauses zu erreichen gewesen sind. Mit dem Ankauf kann der Eigentümer nun beide Gebäude (Bestand und geplanter Neubau) vom Grünen Winkel aus erschließen.


    Für den neuen Eigentümer ergibt sich durch den Kauf eine bessere Planbarkeit. Ohne eine Sanierung des Bestandes kann er nicht mit der Neubebauung des Nachbargrundstücks beginnen. Zunächst müssen aber umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt werden. Das Dach ist an vielen Stellen offen und der Witterung ungeschützt ausgesetzt.




    Der Eigentümer wird durch den Kauf verpflichtet, binnen drei Jahren nach Abschluss des Kaufvertrages die Sanierung am Objekt Markt 30 durchzuführen. Die backsteinsichtigen, großen Anbauten auf dem Hof können gänzlich abgetragen werden.



    Im Frühjahr 2016 möchte der Eigentümer mit dem Neubau beginnen. Ob und in wie weit bis dahin schon mögliche Sanierungsmaßnahmen am Bestandsgebäude vorgenommen worden sind, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

  • Sanierung Hansenstraße 1

    Das Sanierungsprojekt in der Hansenstraße 1 geht wie geplant voran, auch wenn das von außen nicht sofort ersichtlich wird (zuletzt in #125). Im Inneren laufen die Arbeiten jedoch auf Hochtouren, sodass in den nächsten Wochen die ersten Mieter einziehen können: eine Arztpraxis im Erdgeschoss, ein Restaurant im Untergeschoss mit Außenflächen zum Stadtgraben hin, eine Büroeinheit sowie drei Wohnungen, die bereits alle vergeben sind.
    Das Gebäude besitzt eine Nutzfläche von insgesamt 800 Quadratmetern.




    Im letzten Jahr musste das Gebäude zunächst von großem Schwammbefall befreit und der Keller trockengelegt werden. In diesem Jahr geht es dann endlich an die Außenhülle. Das Dach wird erneuert, die Fenster werden ausgetauscht und die Wandflächen neu verputzt und gestrichen.
    Auf dem unteren Bild sieht man zudem das neue Fundament für den geplanten Altan. Dieser wurde in den 50er-Jahren aufgrund von Gründungsproblemen abgebrochen. Die beiden Pilaster markieren also die Größe und Position des Altan, was ich mir schon hätte denken können. Im Untergeschoss soll dieser als Wintergarten, im Erdgeschoss als Loggia und im 1. Obergeschoss als Balkon ausgeführt werden.



    Das gesamte Projekt kostet etwa 1,2 Millionen Euro und soll im Spätherbst abgeschlossen sein.

  • Sanierung Besserstraße 1

    Gegenüber der Stadtvilla ist die Sanierung des Gebäudes in der Besserstraße 1 bereits zum Abschluss gebracht worden (zuletzt in #125). Hier lohnt sich ein separater Beitrag, denn das Endergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Auf der folgenden Aufnahme ist es das auffällige, ziegelrote Gebäude am Ende des Gehwegs.



    Die Sanierung lief seit November 2014. Der Bauherr ist ein Verein zur Förderung religös motivierter Kunst, der seit 2004 eine Galerie in dem Gebäude betreibt. Dank Fördermitteln aber auch der finanziellen Unterstützung durch Sponsoren konnte das Projekt gestemmt werden. Dabei wurde viel Wert auf die Details gelegt. Im Inneren wurde mit der Sanierung begonnen und Türen und Holzböden nach historischen Vorlagen wiederhergestellt.
    Aber auch bei der Fassade hat man alte Fotografien zu Rate gezogen und diese nach historischem Vorbild gestaltet. Zuvor waren nur noch die runden Medaillons und ein umlaufendes Putzband erhalten. Mit der fertigen Sanierung ergibt sich jetzt ein tolles, stimmiges Bild durch eine umfangreiche Neubestuckung. Es wurden Sohlbankgesimse, Fensterfaschen und Fensterverdachungen sowei weitere kleine Details hinzugefügt. Hervorragend ist das auf den folgenden Vergleichsbildern zu sehen:




    Das folgende Foto ist Anfang März 2015 aufgenommen, das zweite März 2011. Sogar auf der Hofseite hat man die Wiederbestuckung konsequent weitergeführt. Das abschließende Gesims wurde komplettiert und die Fassade in gleicher Gestalt wie auf den anderen Seiten verändert.




    Das Gebäude ist nun nicht mehr die graue Maus in der Ernst-Thälmann-Straße, sondern ein weiterer Blickfang in den westlichen Wallanlagen der Stadt.

  • Zum Abschluss dieser Fotorunde soll es aktuelle Aufnahmen vom Areal des nördlich der Innenstadt gelegenen Stahlhofs geben (zuletzt in #135).
    Hier hat sich in den letzten Wochen und Monaten optisch doch vieles verändert. Nachdem der Abriss der baulichen Anlagen immer wieder verschoben werden musste, war Ende Februar endlich der Startschuss gefallen. Der durch die Stadt Güstrow in Auftrag gegebene Abriss begann im Bereich der östlichen Eisenbahnstraße zwischen dem Kino und dem ehemaligen Reichsbahnamt, das mittelfristig erhalten und saniert werden soll. Hier standen bis vor Kurzem noch Gebäude eines Konsum-Fleischverarbeitungsbetriebes sowie der alte Produktionsbetrieb der Spirituosenfabrik Winkelhausen. Beides ist mittlerweile Geschichte. Anfang März habe ich Fotos des Abrisses gemacht, mit denen ich beginnen möchte.



    Die hölzernen Innentüren hat man am Absperrzaum gelagert und hoffentlich später noch ins Türendepot verfrachtet. Eines der Gebäude hatte noch eine schlichte Jugendstiltür, soweit ich mich erinnere.






    Mittlerweile hat man an dieser Stelle einen Interimsparkplatz errichtet. Hier sieht es aktuell folgendermaßen aus:





    In den Wochen danach dehnte sich der Abriss auf die restlichen Flächen des Stahlhofs aus. Die großen Hallen und kleinere Gebäude an der Grabenstraße sind bereits verschwunden. Zwischendurch hatte es wiederum Verzögerungen gegeben. Das Landesamt für Gesundheit und Umwelt dürfe die Genehmigung für den weiteren Abriss erst erteilen, wenn alle vorhandenen Schadstoffe vom Gelände entfernt worden sind. Das betrifft zum einen die restlichen Dachflächen, aber auch Unmengen an Teerpappe, die noch unterhalb der Erdoberfläche vergraben worden sind. Aus diesem Grund musste bereits ein Großteil des Bodens komplett ausgetauscht werden.


    Auch im Falle des DDR-Plattenbaus, dem größten Schandfleck des Stahlhofes, kann noch nicht genau gesagt werden, wann der Abriss erfolgt. Dieser hängt von der Genehmigung der Naturschutzbehörde ab, die noch untersuchen muss, ob sich brütende Vögel in dem Gebäude eingenistet haben. Sollte dies der Fall sein, könnte das Gebäude erst im September den Baggern zum Opfer fallen. Ich würde sagen, besser spät als nie.





    Bis Ende April hatten sechs Planungsbüros und drei Universitäten zudem Zeit, Konzepte und Vorschläge für eine zukünftige Entwicklung des Stahlhof-Areals zu entwickeln. Der ursprüngliche Abgabetermin am 27. Februar wurde zugunsten der Teilnehmer und aufgrund der besonderen Aufgabenstellung zuvor um zwei Monate verlängert. In Kürze wird die Stadt die Arbeiten einsehen und bewerten. Ich bin gespannt, zu welchen Ergebnissen die teilnehmenden Büros und Studenten gekommen sind.

  • Neubebauung Gleviner Straße 16/Lange Straße 26

    Das Jahr 2016 ist angebrochen und ich habe der Güstrower Innenstadt endlich einmal wieder einen Besuch abstatten können. Das letzte Update ist bereits mehr als ein halbes Jahr her und viele Projekte sind ordentlich vorangekommen oder neue begonnen worden. Los geht's.
    Starten möchte ich gleich mit einem besonders städtebaulich bedeutenden Projekt an der Ecke Lange Straße/Gleviner Straße, das zuletzt in Post #140 Thema war. Im letzten Beitrag (Mai 2015) sind die Bauarbeiten gerade erst gestartet worden. Das sah dieser Tage schon ganz anders aus (und auch auf den aktuellen GoogleMaps-Aufnahmen gut zu erkennen).



    Ende Oktober wurde auf der Baustelle durch die Wohnungsgesellschaft Güstrow Richtfest gefeiert. Im kommenden Sommer sollen dann die ersten Mieter in die zwei neuen Gebäude ziehen. Das Eckgebäude wird zukünftig mit der gegenüberliegenden Heilig-Geist-Kirche einen besonders für Güstrow-Besucher wichtigen Eingangsbereich in die Innenstadt bilden. Auf der Ostseite des Hauses werden Balkone angeordnet. Ich vermute, hier werden drei Wohnungen und im Erdgeschoss eine Ladeneinheit eingerichtet.



    Positiv erwähnt werden sollte auch die realisierte Kubatur an dieser Stelle. Der vor einigen Jahren abgebrochene Bestandsbau besaß nur zwei Vollgeschosse und ermöglichte dadurch den Blick auf die etwas unschöne Brandwand des Nachbarhauses. Durch das nun größere Gebäude wird diese gut verdeckt. Zudem passt das Objekt dadurch viel besser in das Bild der Gleviner Straße.



    Ein Blick auf die angenehm gestaltete Dachzone:



    In der Langen Straße entsteht der zweite Neubau mit insgesamt vier Wohnungen. Der Entwurf kommt vom Güstrower Architekturbüro Kruse und Fliege. Die Errichtung beider Gebäude samt Außenanlagen wird vorraussichtlich 1,4 Millionen Euro kosten.



    Hier finde ich es ein wenig gewöhnungsbedüftig, dass man den Fahrstuhl direkt an die Straße gesetzt hat, was vielleicht grundrisstechnisch nicht anders zu lösen war. Auf die Fassadengestaltung bin ich jedenfalls sehr gespannt. Der Blick von Osten auf das Projekt der WGG:



    Rechts im Bild (hinter der Backsteinwand) blickt man übrigens auf den zweiten Bauabschnitt dieser Gesamtmaßnahme, welche sich dieses bzw. nächstes Jahr anschließen wird. Ein Blick direkt aus der Gleviner Straße zeigt die zu bebauenden Baulücken:



    Hier befindet sich seit etlichen Jahren bereits eine Baulücke (Nummer 14). In der Presse wurde aber in den letzten Monaten an einigen Stellen erwähnt, dass die WGG zur besseren Entwicklung des Areals auch das benachbarte Gebäude Gleviner Straße Nummer 13 gekauft hat und dessen Abriss plant. Ich war der Ansicht, dass sich dieser Abriss nur auf die rückwertige Bebauung bezieht. Doch leider ist es genau anders gekommen. Auf dem Hof ist die fragwürdige Bebauung geblieben, wohingegen das traufseitige Haus an der Straße abgebrochen worden ist. Damit hat sich nun eine ziemlich breite Lücke ergeben, die hoffentlich a) mit zwei eigenständigen Gebäuden bebaut wird und b) eine passable Erdgeschosshöhe aufweist, die dem Straßenbild angemessen ist.


    Der Abriss ist wirklich schade. Meiner Meinung nach werden hier und auch bei anderen Projekten den Wohnungsbaugesellschaften zu viele Zugeständnisse gemacht und Abrissen zu schnell zugestimmt. Ich möchte nur an den Sonnenhof in der Armesünderstraße errinern, wo für die Neubebauung ganze fünf historische und teils denkmalgeschützte Gebäude abgerissen worden sind. In diesem Fall ist es ähnlich. In der Presse wird dabei lediglich erwähnt, dass das Haus nicht mehr zu retten war, was zumeist totaler Humbug ist. Hier ein Bild des abgerissenen Gebäudes:



    Der aktuelle Zustand:



    An diesem Bestand muss einiges getan werden, damit dieser in das spätere Gesamtbild passt.



    Zunächst soll aber der erste Bauabschnitt fertiggestellt werden, ehe man mit dem zweiten beginnt.

  • Sanierung Gleviner Straße 10/Grepelstraße 17

    In der Gleviner Straße läuft aktuell aber noch ein weiteres, wichtiges Projekt. Auch hierbei handelt es sich um ein Eckgrundstück. In diesem Fall wird aber ein denkmalgeschütztes Gebäudes umfassend saniert (zuletzt in #141). An der Ecke Gleviner Straße/Grepelstraße ist man seit dem letzten Sommer dabei, das fast 400 Jahre alte, ehemalige Bethlehem-Stift mit seiner neogotisch überformten Fassaden zu neuem Leben zu erwecken. Und hierbei hat man zu meiner Überraschung besonders bei den Gebäuden in der Grepelstraße schon sichtbare Fortschritte gemacht.



    Ein etwas erschwerter Blick auf die Fassade zeigt, dass im Bereich des 1. Obergeschosses fast der gesamte Putz entfernt worden ist.



    Das Gegenlicht war leider nicht wirklich hilfreich. Der Blick aus nördlicher Richtung auf das historische Haus (im Hintergrund die Baulücken des oben erwähnten Projektes):



    Das Bauschild zeigt die Fassaden mit ihrer zukünftigen Farbgebung. Was vorher grau in grau war, soll Ende dieses Jahres, wenn alles fertig ist, beim Hauptgebäude in hellem Beige und beim Anbau in dunklem Ockergelb erstrahlen.



    Auch in der Grepelstraße hat man den Putz entfernt, sodass die schönen Backsteinfassaden zum Vorschein kommen.




    Beim kleinen Anbau wurde bereits die Dachzone neu errichtet und eine Gaube aufgesetzt. Es ist deutlich zu erkennen, dass man die historischen Holzbalken statisch mit neuen Balkon unterstützen muss.




    Dass dieses Objekt endlich gerettet wird, ist hervorragend. In den letzten Jahren gab es immer wieder Pläne anderer Besitzer, aber die Lage und die Größe des Gebäudes war einigen doch zu riskant.


    Noch ein Blick in die komplett durchsanierte Grepelstraße.


  • Sanierung Hollstraße 7, 8 und 9

    Ein Sanierungsprojekt aus der Hollstraße ist bisher noch nicht in diesem Strang vorgekommen, obwohl diese Straße in den letzten Jahren eine interessante Entwicklung gemacht hat. Die ursprünglich historisch bebaute Südseite ist bereits zur DDR-Zeit komplett abgerissen worden, weil eine Sanierung des Gebäudebestands nicht möglich war. Ersetzt wurde sie durch völlig deplatzierte Plattenbauten, die zum Glück wenige Jahre später ebenfalls wieder abgebrochen worden sind. Es blieb über Jahre eine Baulücke, die schließlich durch das DRK geschlossen wurde. Diese Bebauung mit seinen Klinkerfassaden stellt hier in Güstrow meines Erachtens nach ein tolles Beispiel für gelungene Stadtreparatur dar. Zur Veranschaulichung der östliche Komplex:



    Auch die Nordseite der Hollstraße weist einige Baulücken auf, bietet dadurch aber Potenzial für eine weitere bauliche Verdichtung und macht dennoch einen angenehmen Eindruck. Dazu trägt auch eine Sanierung bei, die in den letzten Monaten durchgeführt worden ist. Dies betrifft drei benachbarte, kleine Häuser, die wohl einem Eigentümer gehören und bisher aufgrund ihrer äußerlich sehr tristen Gestalt komplett unscheinbar ihr Dasein fristeten. Der Zustand bis zum letzten Sommer:



    Für die ganze Straße hat diese Sanierung nun eine wesentliche Aufwertung gebracht. Man hat hier, obwohl die Gebäude doch wirklich klein sind, tolles geleistet. Das Ergebnis:



    Und der Vergleich aus östlicher Richtung:




    Das Dach hat eine rote Ziegeleindeckung bekommen und die Fassaden einen freundlichen Anstrich, der durch seine Mittelbetonung ein wenig eine Symmetrie aufbaut, die mir ganz gut gefällt. Auch die Fenster sind komplett ausgetauscht worden und bei den Türen hat man zwei aufgearbeitet, während eine ersetzt worden ist.
    Weitere Eindrücke der Straße aus beiden Richtungen:



    Die große Baulücke rechts bietet Platz für drei moderne Altstadthäuser.



    Im giebelständigen Fachwerkhaus ist übrigens 1785 der bekannte Maler Georg Friedrich Kersting geboren.



    Der Blick von Westen. Linkerhand befinden sich auch noch zwei Sanierungskandidaten.


  • Umnutzung Lange Straße 37

    Man muss es so sagen, aber der Bauboom in der Langen Straße in Güstrow geht unaufhaltsam voran. Am südlichen Ende baut die WGG ihre neuen Wohngebäude (bereits weiter oben erwähnt) und im mittleren Bereich sind drei weitere Projekte in vollem Gange, die wohl noch in diesem Jahr durch zwei weitere Projekte weiteren Zulauf bekommen. Und wenn ich mich nicht irre, ist nach Abschluss all dieser Arbeiten die gesamte Lange Straße und ihre angrenzende Bebauung komplettsaniert. Das wäre vor zehn Jahren noch undenkbar gewesen.


    Starten wir bei der Nummer Lange Straße 37 (zuletzt in Post #146). Die Bauarbeiten in dieser Baulücke, wo zuvor ein kleines DDR-Haus stand, lassen noch immer keinen Entschluss zu, was hier eigentlich passieren soll.




    Ich vermute stark, dass der Eigentümer auch der Besitzer des benachbarten Eckgebäudes ist. Dieses Haus hatte zuvor noch keinen privaten Außenraum, der jetzt dort, wo auch die neue Holzlattung errichtet worden ist, angelegt wird. Die Schalungselemente deuten irgendwie auf zwei Garagentore hin, was ich nicht hoffe. Zumal man recht massige Stützen errichtet hat. Vielleicht wird es ein Neubau, der aber nur recht schmal ausfällt. Mal schauen. Die Lückenschließung ist in jedem Fall sehr positiv.


  • Sanierung Lange Straße 12

    Ich musste gerade einige Seiten zurückblättern, denn bereits vor zwei Jahren (Post #65) wurde in der Presse berichtet, dass das historische Gebäude Lange Straße 12 saniert werden soll. Nun sind doch noch einige Monate ins Land gegangen, bis im letzten Herbst der Startschuss gefallen ist. Bauherr ist die Schelfbauhütte Schwerin, die in den letzten Jahren schon andere Häuser in der Langen Straße und in der Mühlenstraße vorbildlich saniert hat. Die Beispiele machen zuversichtlich, dass auch dieser Schandfleck in ein paar Monaten wieder hervorragend aussehen wird. Aktuell sieht man jedoch nur Planen:




    Das Dach wird gerade neu errichtet bzw. demnächst scheint bereits die Eindeckung vorgenommen zu werden.



    Noch ein Blick auf den Kemladen, bei dem ich damals noch die Information hatte, dass dieser nicht erhalten werden kann. Umso schöner, dass er nun mit inbegriffen ist. Die Neubauten vorne betreffen das Projekt im folgenden Artikel.


  • Auf die Fassadengestaltung bin ich jedenfalls sehr gespannt. Der Blick von Osten auf das Projekt der WGG:


    Es wird wohl dieser Entwurf werden.



    =News&tx_news_pi1[action]=detail&cHash=0e3fc81290285698d5656daf6419e1da"](C) WGG Güstrow


    Hier noch mal in groß aus der anderen Richtung
    Keine wirkliche Schönheit, der Giebelbau geht aber in Ordnung. Auf jeden Fall deutlich besser als das, was vor einem Jahr noch an Visualisierungen kursierte.

  • Neubauvorhaben Lange Straße 10 und Kattrepel 4 und 5

    Danke für den Link. Ich kannte bisher die zweite Perspektive noch gar nicht. Mir gefällt das Eckgebäude auch besser, was hier vor allem an der Ausbildung des Satteldaches liegt. Beide Gebäude hätten durchaus eine stärkere Gestaltung vertragen können.


    Ein Projekt in ähnlicher Größenordnung realisiert die zweite Güstrower Wohnungsgesellschaft AWG zur Zeit in der Innenstadt und der Standort liegt ebenfalls in der Langen Straße. Es handelt sich um insgesamt drei Gebäude, die eine jahrelang bestehende Baulücke schließen werden. Es geht um das Eckgrundstück Lange Straße/Kettrepel sowie im rückwertigen Bereich um das sich anschließende Eckgrundstück Kattrepel/Gleviner Mauer. Hier wurde die historische Bestandsbebauung nach Brand und Verfall schon in den 90er Jahren abgebrochen. Die Lücke bestand also gute 20 Jahre.



    Ein kurzer Blick nach rechts zeigt die weitere Bebauung des südlichen Teils der Langen Straße. Hier ist auch das Sanierungsobjekt Nummer 12 aus Beitrag 157 zu sehen.



    Das Bauschild zeigt, dass beide Eckhäuser in ähnlicher Gestaltung realisiert werden und durch eine gelbe Klinkermauer verbunden werden, die sich als Gestaltungselement noch jeweils einige Meter weiter auf beide Fassaden ausweiten. Beide Gebäude erhalten Satteldächer, wobei hier im Gegensatz zum oben erwähnten Projekt die Hauptseiten symmetrisch ausgeführt werden.



    Zwei Eindrücke im Bereich Kattrepel. Der Straßenname weist der urspünglichen Bedeutung nach auf einen düsteren, feuchten und schmuddeligen Ort hin.




    Zu diesem Zwillingsbau gesellt sich an der Straße Gleviner Mauer noch ein weiterer Bau hinzu, der durch das benachbarte Treppenhaus erschlossen wird und dadurch mit dem Nachbar auch als ein Gebäude bezeichnet werden könnte. Die Fassadengestaltung ähnelt sehr stark dem Neubau, den Saxonia oben angesprochen hat. Die Entwürfe stammen zufälligerweise aus der gleichen Feder. Der angenehme Vorteil besteht hier jedoch in der Klinkerverkleidung, die der Neubau erhalten wird. Die an einigen Stellen auftauchenden Grün- und Gelbtöne sind wohl ein Verweis auf die Farben im AWG-Logo.



    Das Projekt kann meines Erachtens recht ansehnlich werden. Ende 2016 ist die Fertigstellung geplant. Dann sollen in allen drei oder zwei (wie man es nimmt) Gebäuden acht Wohnungen bezugsfertig sein. Es wird vier Zweizimmer-, eine Dreizimmer- und drei Vierzimmerwohnungen geben.

  • Neubauvorhaben Mühlenstraße 46

    Das Wohngebäude in der Mühlenstraße hat im Laufe des letzten Jahres seine konstruktive Struktur und auch ein Dach bekommen (zuletzt in Post #143). Es geht gefühlt etwas langsam voran, aber in diesem Jahr, davon gehe ich jetzt aus, wird man dieses Projekt zum Abschluss bringen.



    Es geht bei diesem Vorhaben wohl auch deshalb sehr behutsam voran, weil man teilweise die alten, vom Vorgängerbau stammenden Holzbalken wiederverwendet hat. Das ist auf den folgenden Fotos sehr gut zu erkennen. In meinen Augen ist dies ein hervorragendes Projekt, bei dem der Bauherr keine Kosten und Mühen scheut, um die Fassade originalgetreu wiederherzustellen.




    Ende des letzten Jahres konnten in der Mühlenstraße auch die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen am Straßenbaukörper beendet werden. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Vor dem Derz'schen Haus hat man die Straße geschmälert und angehoben, um einerseits den Individualverkehr auszubremsen und andererseits das besondere Backsteingebäude zu betonen (auf dem folgenden Bild zu sehen).