Leipziger Kaffeeklatsch

  • Kann mir einer die Sinnhaftigkeit von Betonsperren auf den Zufahrtsstraßen zum Weihnachtsmarkt erklären? Ich will hier keine politische Diskussion vom Zaun brechen, aber das ist doch völliger Nonsens, dieser blinde Aktionismus, der die Irren dieser Welt in ihrem Tun nur noch bestärkt, genauso jene, die auf jede Sperre ihren "Dank" an Frau Merkel drauf kritzeln. Also ich zumindest fühle mich keineswegs sicherer, wenn ich diese Sperren und zuhauf bewaffnete Polizisten rund um die Weihnachtsmärkte antreffe. Im Gegenteil! Dieser Blödsinn hört hoffentlich schnell wieder auf.

  • ^Man sollte einfach bedenken, wie schwer die Vorwürfe an die Politiker wären, wenn tatsächlich ein Terrorist in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt fährt und es keine Sicherungen gab. Das dürfte auch der Hauptgrund für diese "Merkel-Sperren" sein.

  • Alle Jahre wieder, so könnte man die Medienhysterie an Silvester in Connewitz zusammenfassen. Eine brennende Mülltonne und ein brennender Stuhl, wo gleich mal einer der zwei abgestellten Wasserwerfer der Polizei anrückte, sowie 20 betrunkene Idioten aus einer Masse von 1000 friedlichen Menschen, die den Wasserwerfer mit Böllern und Steinen bewarfen, und schon schafft es Connewitz sogar in die Tagesschau zur besten Sendezeit.


    Es ist schon gaga genug, dass der mitteldeutsche Lokalsender die angeblich so friedliche Silvesterparty am Augustusplatz jene von Connewitz gegenüber stellt, aber die L-IZ weiß auch, dass im beschaulichen Markkleeberg in der Silvesternacht mehr los war als im verruchten Connewitz. Hat es trotzdem nicht in die Tagesschau geschafft.


    Aber lest selbst:


    https://www.l-iz.de/bildung/medien/2018/01/Kommentar-„Silvester-Randale-in-Connewitz“-oder-Was-man-mit-Bildern-alles-machen-kann-202146

  • Aha, Fake News! Ganz bestimmt ist der überwiegende Teil der 1000 Menschen am Connewitzer Kreuz mit der festen Absicht erschienen, einen friedlichen Jahreswechsel zu begehen. Schließlich gab es außer dem Versammlungsverbot und der Anwesenheit von Wasserwerfern keinerlei Anzeichen, dass es dort (wie jedes Jahr) zu Scharmützeln zwischen Linksautonomen und der Polizei kommen würde. Die "beidseitige(!) Eskalation" kam daher für diese völlig Unbeteiligten absolut überraschend. Hauptschuld trägt aber eigentlich die Polizei, denn wären die nicht da gewesen, hätte man sich nicht bewerfen können und die Randale wäre ausgeblieben.

  • ^^ Ein ausgezeichneter Kommentar - habe ich auch vorhin gelesen. Eigentlich sollte man den an alle einigermaßen seriösen Medien schicken mit der Frage, ob sie ihren Auftrag richtig verstanden haben. Eine einzige, aus dem Kontext gerissene Polizeimeldung sollte als Quelle für einen Artikel eigentlich nicht ausreichen.

  • Aha, Fake News! Ganz bestimmt ist der überwiegende Teil der 1000 Menschen am Connewitzer Kreuz mit der festen Absicht erschienen, einen friedlichen Jahreswechsel zu begehen.

    Dass die von 'Cowboy' kritisierte vereinfachte Berichterstattung über die Nacht in Connewitz auch von der Polizei Leipzig selbst berichtigt wurde, hat keinen Einfluss auf deinen Post? Das finde ich etwas befremdlich. Zeigt aber auch die von mir schon erfahrene Art des Umgangs mit Connewitz bzw. Leipzig auf dem sächsischen Land.

  • Warum ist denn unser Exilsachse im neuen Jahr gleich schon wieder auf 180? Die Polizei hat doch in Connewitz alles richtig gemacht, nur was die Medien daraus machten, ist selbst für die Beamten, die vor Ort waren, alles andere als nachvollziehbar. So steht's im Text und so hat es die Polizei Sachsen auch getwittert. Die Polizei Sachsen vermeldete demnach eine "silvestertypische" Nacht am Connewitzer Kreuz und einen - sicher unschönen - Einsatz, der schon nach 15 Minuten beendet war. Weißt du es besser?


    Und was hat die unsachgemäße Berichterstattung gebracht außer jede Menge Klicks? Menschen deines Schlages gehen die sächsische Polizei an, dass diese angeblich die Vorfälle am Kreuz herunterspielen würde statt die Medien, von denen nicht einmal ein Vertreter des Schunkelsenders MDR (der nebenbei erwähnt keine 2 Kilometer entfernt seinen Hauptsitz hat) vor Ort war, statt zu hinterfragen, ob nicht vielleicht die Berichterstattung reichlich überzogen ist. Aber da müssen nur "Connewitz" und "Wasserwerfer" in einem Artikel stehen, und schon schaltet sich bei einigen Zeitgenossen der Verstand automatisch ab.


    Und weil Saxonia erwartungsgemäß wieder jeden kriminalisiert hat, der auch nur in der Nähe des Connewitzer Kreuzes Silvester gefeiert hatte, noch einmal ein Auszug der sächs. Polizei zu besagter Nacht am Connewitzer Kreuz:


    Zitat von Polizei Sachsen

    Auch am Kreuz haben mehr als 1000 Menschen friedlich gefeiert. Wenige nutzten diese Situation um Straftaten zu verüben, einen Brand zu entfachen und in Folge dessen Polizisten anzugreifen.


    Es geht also mitnichten darum, einzelne Chaoten in Schutz zu nehmen, sondern die Geschehnisse so wiederzugeben, wie sie tatsächlich waren, bzw. so wie sie die Polizei in ihrem Einsatzbericht vermeldet hat, wenn schon kein Medienvertreter vor Ort war. Ist das so schwer zu verstehen?

  • Was ist denn dann genau das Problem, dass die Medien berichtet haben? In den Nachrichten die ich gesehen habe, wurde Leipzig immer nur im Zusamenhang mit anderen Übergriffen und Ausschreitungen genannt, nie alleine oder gar exklusiv. Anders als die LIZ spricht die Polizei in ihrer Medieninformation von "40 bis 50 Menschen", nicht 20. Dass sich überregionale Medien dann doch eher an einer Mitteilung der Polizei statt an einer linken Leipziger Lokalpostille orientieren, ist auch nicht verwunderlich.
    Im übrigen "kriminalisiere" ich niemanden, sondern attestiere ihnen Sympathie mit den Autonomen. Sonst würde man sich bei der bekannten Vorgeschichte Silvester nicht dort einfinden. Zumal sich die Chaoten bei zu erwartender deutlicher Missbilligung des übrigen Publikums wohl kaum derart exponieren würden. Und natürlich ist es eine Relativierung der Ereignisse, sich statt über mittlerweile schon ritualisierte Angriffe auf die Polizei in Connewitz über die Medien aufzuregen, die hier nichts Falsches geschrieben haben. Dass es natürlich mittlerweile eine gewisse Sensibilisierung gibt, dürfte auch nicht überraschen. Wenn derzeit irgendwas in Richtung "Sachsen und Nazi" passiert, dann findet man das Stunden später auch auf allen Nachrichtenportalen, siehe diese Komödie um das Logo des SEKs.

  • bing hat die Luftbilder für Leipzig aktualisiert - der Stand dürfte so in etwas Mitte 2017 sein, evt. auch etwas früher.

  • Falls jemand einen Zugang hat:


    Ein Artikel, wo schon die Überschrift klar zeigt, worum es geht ... um die zunehmende Banalität der Architektur. Hier im Forum tauchte ja ebenfalls schon immer mal wieder der Begriff "weiße Kiste" für zahlreiche Neubauten auf. Mit dem beginn des Sozialwohnungsbaus wird der architektonische Anspruch in Leipzig sicher nicht steigen.
    "Kisten-Architektur - es droht die dritte Zerstörung unserer Städte"
    https://www.welt.de/debatte/kommenta...r-Staedte.html


    Ich hatte in letzter Zeit die Gelegenheit, einzelne Neubauten mal zumindest im Hausflur zu betreten... oft völlig banal, gesichtslos, kalt, lieblos und nicht selten einfarbig weiß gestaltete Eingangsbereiche und Treppenhäuser. Kein Haus, was sich innen oder außen von anderen unterscheidet. Und dafür 10 oder 12 Euro kalt? Da hat selbst manch Plattenbau mehr Charme.

  • Mini-Presseschau

    Die LVZ schreibt heute, dass die Übernachtungszahlen in Leipzig erstmals die 3-Mio-Marke geknackt haben.



    Auch die L-IZ schreibt, aber zu einem anderen Thema, nämlich dem zukünftigen Standort des Technischen Rathauses.
    Es läuft wohl darauf hinaus, dass nicht (wie zunächst gewünscht) mehrere derzeit verstreute Behörden an einem Standort zusammengezogen werden können (das ginge nur auf der Alten Messe (Hallen 12 und 7) und würde dort potenzielle Erweiterungen der Biotechnologiebranche verhindern sowie das Ende der Soccerworld bedeuten). Als Standorte sind neben der alten Messe wie bereits bekannt der WLP sowie die Große Fleischergasse vorgesehen. Im Artikel werden verschiedene Varianten durchgespielt.


    Dort bleibt es also wohl weiter spannend, wobei für mich die beste Nachricht im Artikel ist, dass die ehem. Stasi-Verwaltung "marode" sei und daher an dem Standort neu gebaut werden müsse.

  • Es läuft wohl darauf hinaus, dass nicht (wie zunächst gewünscht) mehrere derzeit verstreute Behörden an einem Standort zusammengezogen werden können (das ginge nur auf der Alten Messe (Hallen 12 und 7) und würde dort potenzielle Erweiterungen der Biotechnologiebranche verhindern sowie das Ende der Soccerworld bedeuten). Als Standorte sind neben der alten Messe wie bereits bekannt der WLP sowie die Große Fleischergasse vorgesehen. Im Artikel werden verschiedene Varianten durchgespielt.

    Wie solche Behörden-Monster wie das Technisches Rathaus an so sensieblen Orten wie dem Matthäikirchhof geplant werden, erschließt sich mir überhaupt nicht. Eher braucht es bei solch einer Einrichtung eine an den Verkehr gut angeschlossen Anlage. S-Bahn/Tram/etc. Das wäre auch beim WLP gegeben. Dennoch stellt sich auch hier die Frage, warum man ein potentiell lebendiges Innnenstadtgebeit für solche massiven Bürokomplexe opfern möchte.


    Ich hoffe die Stadt kriegt die Kurve und legt einen Standort an der Alten Messe fest. Dort stimmt die Anbindung durch S-Bahn und Tram und es könnte in der Architektur auch freier agiert werden.

  • Ein Standort am Matthäikirchhof ist auch gut an die Tram und S-Bahn (Markt) angebunden. Er läge zentral und die Entwicklung dort würde verhindern, das das Areal für eine reine Mischungnutzung aus Einzelhandel und Wohnen genutzt wird, was in dieser Lage zwangsläufig bei Wohnungen im gehobenen- und Luxussegment enden würden. Will man das? Man kann auch für Behörden attraktive Architektur erstellen und so eine gewisse Laufkundschaft und Frequenz in eine bisher wenig belebte Ecke der Innenstadt bringen. Ich bin zwar sehr für renditenstarke Immobilieninvestments zu haben, jedoch wiegt der Vorteil der Innenstadtbelebung durch Besucherfrequenz schwerer, da es Vorteile für einen größeren Teil der City bringt.

  • Technisches Rathaus auf dem Matthäikirchhof


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    Warum genau braucht es ein Behördengebäude, in welchem die Lichter in der Woche ab 17.00h und Freitag ab 12.00h aus sind? Und am Wochenende gar kein Betrieb herrscht, in der Innenstadt? Was genau wäre der Vorteil zu einer Mischnutzung aus Wohnungen, Gewerbe, sowie Gastronomie?


    Auch bin ich mir nicht sicher, ob es eine Laufkundschaft durch etwaige Behördengänge geben würde. Also ich hole ein Nummernschild ab und gehe noch mal Einkaufen oder auf ein Bier. Da sehe ich keine Relation. Des Weiteren sollte nicht jeder Diskurs zwischen privater oder öffentlicher Investition mit dem Scheideweg - Luxus oder Zugänglichkeit - geführt werden. Ein möglicher öffentlicher Raum wird nicht daran scheitern, dass es im OG ein paar Luxuswohnungen entstehen. Eher zeigen Burgplatz und das Areal zwischen Markgrafenstraße und Martin-Luther-Ring das Behörden durchaus einen negativeren Einfluß auf die Lebendigkeit haben können.

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  • Neuer Gästerekord

    Wie schon vorausgesagt wurde, hatte die Stadt 2017 einen neuen Gästerekord. Laut der Stadtverwaltung gab es rund 3.2 Mio. Übernachtungen und damit ein Plus von 9.4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit war das Jahr 2017 das erfolgreichste Jahr im Bereich Tourismus in der Geschichte der Stadt.


    Hinzu kommen rund 2 Mio. gewerbliche Übernachtungen in 2017. Was bei insgesamt rund 5.2 Mio. Übernachtungen, über 26 Prozent aller Übernachtungen des Freistaats ausmachte.


    Etwas detaillierter, stiegen die Übernachtungszahlen bei deutschen Gästen um rund 8.4 Prozent. Während sich die Übernachtungszahlen bei ausländischen Gästen um rund 15 Prozent erhöhten.

  • Nochmal zum technischen Rathaus (das wir jetzt schon in zwei Threads diskutieren) - zu bedenken ist bei der Standortwahl, das neben den Büroflächen auch etliche Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher benötigt werden. Die Innenstadtstandorte sehe ich daher eher suboptimal an.


    Des Weiteren hoffe ich, dass man in die Höhe bauen wird und nicht wieder mit x Sechs- bis Achtgeschossern plant. Spricht eigentlich etwas gegen ein Hochhaus auf der alten Messe (außer dem nostalgischen Gefühl)?

  • Nochmal zum technischen Rathaus (das wir jetzt schon in zwei Threads diskutieren) - zu bedenken ist bei der Standortwahl, das neben den Büroflächen auch etliche Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher benötigt werden. Die Innenstadtstandorte sehe ich daher eher suboptimal an.


    Des Weiteren hoffe ich, dass man in die Höhe bauen wird und nicht wieder mit x Sechs- bis Achtgeschossern plant. Spricht eigentlich etwas gegen ein Hochhaus auf der alten Messe (außer dem nostalgischen Gefühl)?

    Tja, meine Rede! Ich weiss auch nicht, was so ein Verwaltungsbau in der Innenstadt zu suchen hat. Wo es vor allem darum geht, den öffentlichen Raum auf mehreren Handlungsebenen zu beleben. Dass dazu ein so großer Verwaltungsbau beitragen soll, bezweifle ich doch sehr.