Ausbau des ICE-Netzes

  • Zitat von PGS

    nicht zu letzt in der Luft.


    Du sagst es, aber genau aus diesem Bereich koennte die Bahn neue Fahrgaeste gewinnen. In Frankreich haben es Billigflieger auf den TGV Strecken sehr schwer oder es wird gar nicht geflogen. Und die Logik mit "je mehr Halte => je mehr Fahrgaeste" kann ja auch nicht stimmen. Die Fahrzeiten sind immer wichtig, vor allem in der Konkurrenzsituation zw Flugzeug, Auto, Bus und Bahn. Das ein Ort wie Lichtenfels (21.279 Einwohner) einen ICE Halt braucht, leuchtet mir nicht ein und kann ich mir nur mit uebereifrigen und durchsetzungskraeftigen Lokalpolitikern erklaeren.

  • PGS>> Das macht doch gar keinen Sinn. Es geht primär um eine gute Auslastung der Züge und nicht darum, ob oder dass man 20 Minuten schneller in München ist.


    Weshalb baut man dann Schnellbaustrecken - doch um mehr Passagiere durch kürzere Fahrzeiten anzuziehen. Sonst könnte man sich doch Nürnberg-München sparen. Also müssten auch durch schnellere Direktverbindungen mehr Fahrgäste kommen. Ausserdem sind die meisten ICDs glaube ich (ausser ICE 1) Doppelzüge. Die könnte man doch splitten, den ersten nur mit Halt alle 150km oder so fahren lassen (z.B. M-N-F), den zweiten Teil mit Zwischenhalten. Ich glaube man ist in den meisten Ländern flexibel mit Zwischenhalten. In D ist es schwieriger weil die Bahn auf den Taktfahrplan schwört.

  • Eine Schnellstrecke zwischen München und Berlin würde auch dem Flugverkehr Konkurrenz machen. Ich bin der erste, der auf die Bahn umsteigen würde, wenn es diese denn in 4 Stunden schafft. Man hat mehr Platz, kann sich mal die Bein vertreten, und nebenbei sogar am Laptop arbeiten. Die Verbindung München Wien ist hier ein gutes Beispiel. Mit dem Flugzeug eine Zumutung, mit der Bahn sehr angenehm.


    münchner.

  • Ich versteh die Aufregung hier nicht?!


    Anders als in Frankreich ist nunmal auch die so genannte Provinz hierzulande relativ dicht besiedelt und wirtschaftlich stark. Kurzum: Es gibt auch eine Welt außerhalb von München und Frankfurt etc. Das erkennt man nicht nur an der hohen Anzahl an Verkehrsflughäfen und an der relativ hohen Anzahl an Autobahnabfahrten (diejenigen, die schon einmal mit dem PKW in Frankreich unterwegs waren, wissen, wovon ich spreche), sondern auch an dem dezentralen Eisenbahnnetz.


    Daher macht das aus oben genannten Gründen gar keinen Sinn, einen ICE auf der Strecke von M nach F nur ein -oder zweimal halten zu lassen. Das ist zwar ärgerlich für die jenigen, die aus M kommend schnell nach F wollen, aber in Deutschland ist es nunmal so, dass in der Provinz zwischen M und F mehr Leute wohnen als in den städtischen Größräumen selber (wir sind nicht in Frankreich), und diese Menschen muss man auch irgendwie einplanen!


    Das mit dem Splitten raff ich irgendwie nicht! Sollen die Züge parallel starten? Das wäre absolut unwirtschaftlich.
    Ich glaube, die Bahn fährt mit ihrem System ganz gut. Es ist eine ausgewogene Mischung. Ich finde nicht, dass der ICE zu oft zwischendurch hält. Auf dem Weg von F nach B als beispiel hält der ICE zwischen Wolfsburg und B-Spandau kein mal. Und das sind gute 230 Km...


    Ich setze mich lieber in den Flieger als in einen Zug, sofern eine gut Fluganbindeung besteht. Die marginale Preisdifferenz beim Fliegen nehme ich gerne in Kauf. Ich finde Bahnfahren nervig und anstrengend. Zudem ist der Service meistens schlecht, anders als bei der Lufthansa. Hier hat man wenigstens einen Sitzplatzansprüch und es gibt sowas wie Service; nebenbei finde ich die fliegende Klientel angenehmer... Aber das ist meine persönliche Meinung! ;)

  • Hallo, wollte das mit dem Splitten nochmal erklären. Hier in England ist das Zugsystem furchtbar, aber das Splitten finde ich clever. Beispiel London - Cambridge, zwar keine lange Strecke, aber das Prinzip ist klar.


    schnell:
    London Kings Cross ab 12:45
    Cambridge an 13:31
    Dauer: 0:46


    6 min später: langsam
    London Kings Cross ab 12:51
    Finsbury Park ab 12:56
    Stevenage ab 13:15
    Hitchin ab 13:21
    Letchworth ab 13:25
    Baldock ab 13:28
    Royston(Herts.) ab 13:36
    Cambridge an 13:54
    Dauer: 1:03


    Wenn man jetzt also einen ICE2 hat mit zwei Hälften, könnte man doch den ersten M-N-F fahren lassen, den zweiten 5 min später M-Ing-N-Wü-Ha-F oder so. Ist nur so ne Idee. :)

  • Ich finde die Idee mit dem "gesplitteten" Zug nicht schlecht - in der Regel werden doch ohnehin nur Doppelzüge eingesetzt. Einziges Problem dabei ist, dass die deutschen ICEs ja oft quer durch die Republik fahren und sich so die Fahrtzeiten mit den später eingetakteten Zügen überschneiden könnten.

  • Mal wieder zurück zu Bauprojekten:


    Ein kleines, aber wichtiges Ausbaustück der Strecke Nürnberg-Erfurt wurde begonnen, siehe die Pressemitteilung auf der Bahn Homepage: Der Abschnitt Nürnberg - Fürth wird viergleisig ausgebaut, bis 2010. Hier gibt's dann noch detailliertere Infos.

  • Auch wurden jetzt die vorbereitenden Bauarbeiten am Bleßbergtunnel ( ca. 8km ) und Silberbergtunnel ( 7 km ) angefangen.... Damit sind jetzt auch jegliche Diskussionen bezüglich der Trassenführung vom Tisch !


    Die Fertigstellung der beiden Tunnel lässt auch ungefähr den Termin der Fertigstellung des Neubauabschnitts erahnen, da die beiden Tunnel mit zusammen 15 km einen großen Batzen der noch fertigzustellenden Bauwerke darstellen. Zudem wird für das Projekt VDE 8.1, nach Abschluss der Strecke München- Nürnberg, seitens Bahn und Bund mehr Geld zur Verfügung gestellt. Auch ist das Land Thüringen bereit Teile der NBS vorzufinanzieren. Deshalb könnte zumindest die NBS schon um 2013 fertiggestellt sein.


    Wann der Ausbau zwischen Lichtenfels und Nürnberg abgeschlossen ist lässt sich nur erahnen, sicher nicht im nächsten Jahrzent !


    Jedoch bringt die NBS schon einen beträchtlichen Fahrzeitgewinn zwischen München und Berlin, so dass wir dem Winterfahrplan 2014 sicher gespannt entgegenblicken können :daumen: !!!



    Habe hier jetzt mal die Infos aus den verschiedensten Zeitungen zusammengefasst und spare mir deshalb noch die Quellen anzugeben... Sorry :cool:

  • Wie sollen sich die Fahrtzeiten zwischen Berlin und München denn nach den jeweiligen Bauabschnitten denn entwickeln (und was wird im Endzustand angestrebt)?

  • Ich denke mal das der Neubauabschnitt so 35 - 45 Minuten Fahrzeitersparniss bringt. Vielleicht ist dann auch schon ein Teil der ABS Nürnberg - Lichtenfels ( bis Führt wurde jetzt ja angefangen zu bauen) fertig, der vielleicht auch noch mal 5-10 Min bringt. Sollte dann Erfurt - Leipzig 2014 - 2015 auch mal fertig sein wird uns sicher noch mindestens eine halbe Std geschenkt.... Macht dann gute 90 Minuten fürs erste.


    München - Berlin sollte dann wohl in weniger als 4h30 machbar sein.
    Und nach vollendung aller Baumaßnahmen, wie LugPaj schon sagte in 3h45

  • Nachteile des "splittens":


    - Es wird mehr Personal benötigt (z.B. der 2. Lokführer)
    - Die Kapazität der Strecken (vor allem der Altbaustrecken mit viel Güterverkehr und Regionalzügen drauf) reicht teilweise nicht aus, und diese wird auch weiter verringert.
    - DB-Fernverkehr müsse mehr Trassennutzungsgebür an DB-Netz und Stationsnutzungsgebühren an DB-Station und Service zahlen.
    - Und nennt mir mal einen Grund warum die DB Geld für etwas ausgeben soll was die Bundesländer ohne zu meckern und die Leistungen auszuschreiben zu überhöhten Preisen an DB-Regio zahlen (z.B. die IRE von S nach KA under von S nach Ulm).

  • TGV: Paris-Stuttgart

    10. Juni 2007: TGV Paris-Stuttgart (ICE Paris-Frankfurt)
    - Mit TGV 3:40, bislang EC 6h
    - Konkurrenz zu Billgfliegern
    - Verdreifachung der Reisenden anvisiert auf 1,5 Mio. (S und F)
    - Paris-Stuttgart Teil der "Magistrale für Europa Paris-Bratislava (1382km)"
    - Hochgeschwindikeitsstrecke Paris-Beaudrecourt (400km) fertig, Verlängerung nach Straßburg in Planung, auf deutscher Seite Stuttgart-Ulm seit Jahren Hängepartie


    http://www.sueddeutsche.de/,ra…l/249/105144/article.html
    auch:
    http://www.focus.de/reisen/urlaubstipps/bahn_nid_45880.html

  • ^
    - Hochgeschwindikeitsstrecke Paris-Beaudrecourt (400km) fertig, Verlängerung nach Straßburg in Planung


    Ich habe neulich in der Zeitung gelesen, dass die Lokalpolitiker entlang der SFS wegen der ihrer Ansicht zu hohen TGV-Fahrpreise eventuell ihre Finanzierungsanteile zurückziehen wollen.


    Kommantar zu den Artikel aus der Süddeutschen:
    Das der ICE in D nicht über die 300 kommt liegt nicht an den bösen Lokalpolitikern, sondern daran dass das Zugsicherungssystem der DB offenbar nur für 300 km/h zugelassen ist.

  • Hochgeschwindikeitsstrecke Paris-Beaudrecourt (400km) fertig, Verlängerung nach Straßburg in Planung, auf deutscher Seite Stuttgart-Ulm seit Jahren Hängepartie


    Um nicht polemisch zu sein: Auch in D werden Hochgeschwindigkeitsstrecken gebaut. Insgesamt aber gibt Deutschland seine Steuern lieber für Kriminelle als für Infrastruktur aus. Und die Franzosen scheinen in entscheidenden Punkten pragmatischer. Auch sind grüne Bedenkenträger dort eher Randgruppe als der Nabel der Meinungsbildung.

  • Danke für die Karte LugPaj, sie zeigt einmal mehr, was für ein Problem der Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutschland wirklich hat:


    Er ist so gut wie nicht existent!!


    Es gibt 2 Strecken, die wirlich internationalem HGV Standart entsprechen, alles andere sind aufgemotzte IC Strecken, teilweise zwar für ein schweinegeld Gebaut, aber nichts destotrotz einfach zu langsam.


    Was mich intereessiert wäre, ob man die Strecke von Würzburg nach Hannover mit Fester Fahrbahn und entsprechenden Maßnahmen auf 300-350 beschleunigen könnte...

  • @ Max BGF:
    Und die Franzosen scheinen in entscheidenden Punkten pragmatischer.


    Stimmt, sie bauen die Strecken konsequent auf Paris aus. Was wo anders hin will hat Pech. In D geht das einfach nicht.


    @ LugPaj:
    es waere schoen, wenn 300 km moeglich waeren


    Meines Wissens ist die Strecke Frankfurt - Köln für 330 km/h ausgelegt, allerdings das erwähnte Zugsicherungssystem nicht...


    @ pflo777:
    alles andere sind aufgemotzte IC Strecken, teilweise zwar für ein schweinegeld Gebaut, aber nichts destotrotz einfach zu langsam.


    Also 250 km/h sind eigendlich schon recht annehmbar. Und diverse Neubaustrecken (z.B. Stuttgart - Ulm) sollen auch nur auf 250 km/h ausgebaut werden. Und außerdem macht es bei 100 km Entfernung gerade mal 4 Minuten aus ob man jetzt 250 oder 300 fährt. Von daher ist das Geld in Leistungsfähige Zubringerverkehre besser Investiert als in ein paar Minuten Fahrzeitverkürzung die im Bau und im Unterhalt Millionen mehr kostet. Denn das istwas viele Politiker auch immer Vergessen: Die Reisezeit von Haustür zu Haustür zählt und nicht die von Bahnhof zu Bahnhof. Da kann ein guter Zubringerverkehr wieder viel Zeit raushohlen.


    Was mich intereessiert wäre, ob man die Strecke von Würzburg nach Hannover mit Fester Fahrbahn und entsprechenden Maßnahmen auf 300-350 beschleunigen könnte...


    Vom Unterbau her sind schon heute 280 km/h möglich, genauso wie auf der SFS Stuttgart - Mannheim. Auch der ICE1 ist für 280 km/h ausgelegt. Doch leider sind die Tunnels auf den Strecken nur für 250 km/h ausgelegt. Angeblich ist mal bei einer Testfahrt in einen Tunnel eine Tür eingedrückt worden. Dieses kann ich aber nicht bestätigen.

  • Es sind ja nicht die 4 Minuten unterschied zwischen 250 und 300.


    Wenn man sich mal in Europa umschaut, stellt man fest, das inzwischen sehr oft 330 Standart sind, in Frankreich will man sogar auf 350 gehen.


    Damit werden aus den 4 Minuten schnell mal 6 Minuten, vielleicht sogar noch mehr, wenn man an der Beschleunigung und am Abbremsverhalten arbeitet und die Stadteinfahrten besser koordiniert.


    Und über mehrer Stationen summiert sich das dann auf eine halbe oder dreiviertel Stunde.
    Das ist es eben, was HGV ausmacht.


    Wobei ich Dir zustimme, das es vor allem eine hoche Durchschnittsgeschwindigkeit ist, auf die es ankommt.


    Speziell auf der Strecke Würzburg Hannover würde es sich aufgrund der Länge der Strecke und der doch recht HGV-förderlichen Trassierung lohnen, auf europäischen Standart (330km/h) hochzurüsten.
    In kombination mit der neuen Strecke München-Nürnberg könnte man dann vielleicht mit einem Express-ICE doch noch den innerdeutschen Flugverkehr angreifen.....

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    wenn man an der Beschleunigung und am Abbremsverhalten arbeitet


    Sowas ist natürlich auch nicht unbegrenzt möglich, denn immerhin ist man im ICE nicht angeschnallt. Generell könnte man da pro Station höchstens ein paar Sekunden einspaaren.


    die Stadteinfahrten besser koordiniert.


    Wenn man keine SFS bis in den jeweiligen Hbf reinbauen will (denke da auch an die Städtebaulichen Folgen sowie die Kosten) bringt das auch nur ein paar Sekunden. In vielen Bahnhöfen gibt es auch jetzt schon für die ICE Gleise wo diese mit voller Beschleunigung bzw. Bremsvermögen reinfahren können.


    auf europäischen Standart (330km/h) hochzurüsten.


    Die Tunnel nachträglich auf 300 km/h zu erhöhen würde wohl bedeuten dass man diese im Querschnitt vergrößert. Und das geht unter laufenden Betrieb wohl nicht. Und das Aufrüsten auf 330 km/h würde warscheinlich auch nur ein paar Minuten bringen. Kosten und nutzen stünden in keinerlei Verhältniss.


    In kombination mit der neuen Strecke München-Nürnberg könnte man dann vielleicht mit einem Express-ICE doch noch den innerdeutschen Flugverkehr angreifen.....


    Tut man doch schon heute: Mit den AirRail-Service lässt die Lufthansa schon ihre Passagiere von Stuttgart und Köln mit den ICE nach Frankfurt fahren. Einen besseren Beweiß für den hohen Standart das HGV-Netzes in D gibt es wohl kaum noch.