Nbger Nordwesten: St. Johannis, Gärten hinter der Veste

  • Kleinreuther Weg 57

    Es darf ruhig mal gezeigt werden, die fertig wiederhergestellte Erdgeschosszone des Gründerzeitbaus Kleinreuther Weg 57, hier im Vorzustand.



    Das Sandsteinmauerwerk wurde gut immitiert, es ist optisch von echtem nicht zu unterscheiden. Hätte ich die alten Fotos davon nicht würde ich nicht glauben, dass es sich um Putz handelt. Der rote Sockelfuß müsste allerdings tatsächlich massiver Sandstein sein.

  • Das ist tatsächlich ganz ordentlich geworden! Ich freue mich sehr, dass manch ein Bauherr auch ohne Denkmalschutz Wert darauf legt, das historische Aussehen seiner Immobilie zu pflegen. :)

  • Kleinreuther Weg 69

    Dazu passend und nur wenige Meter weiter kann man vergleichbares an der Hausnummer 69 sehen. Hier bereits kurz vorgestellt ist das Haus mittlerweile wieder vom Gerüst befreit und hat erstaunlich viel von seiner Patina behalten. Leider aber auch die Bruchbudenfenster, die nur gegen neuere, immerhin weniger negativ auffallende getauscht wurden:



    Schön ist aber, dass man bei der Eröffnung des zugemauerten Ladeneinbaus viel Wert aufs Detail legt, und die Konsolen der Fenster nachbaut. Das habe ich schon in deutlich besserer Wohnlage minderwertiger gesehen:



    Leider leidet dieses Haus auch an der Nürnberger Fensterkrankheit. Besonders die Segementbogenfenster im Erdgeschoss sehen dadurch ziemlich bruchbudig aus.

  • Kleinreuther Weg 58

    Auf der Schultheiss-Homepage findet man jetzt diese Hochglanz-Visualisierung:

    Quelle: Schultheiss AG


    Das trutzige kleine Häuschen steht noch, eingeengt zwischen den Baucontainern und dem Rohbau.



    Ein ziemlich seltens Bild, erinnert an soetwas hier oder das. Sicherlich wird es verschwinden, und dann den Straßenraum Platz für einen Baum und etwas Grün bieten - wenn nicht Schultheiss es doch noch kaufen darf und dort Parkplätze oder Mülltonnen plaziert.

  • Dämmopfer: Helenenstraße 44

    Es hat zwar zahlenmäßig etwas nachgelassen, die Dämmerei von Günderzeithäusern in Nürnberg. Aber viele Hauseigentümer hat die Info noch nicht erreicht, dass man mit der Fassadedämmung den letzten und nur sehr aufwändig wieder umkehrbaren Schritt gemacht hat zum Abriss des Gebäudes. Denn der Abriss ist die logische Konsequenz eines schlecht gedämmten Altbaus, wenn sich ersteinmal Kunststoffe und Feuchtigkeit über die Kellerwände das Mauerwerk hinauf gefressen haben, die Balkenköpfe kaputt sind nach 30 Jahren nur noch der Abriss als Option im Raum steht:


    Helenenstraße 44 ca. 2014:



    Helenenstraße 44 heute:



    Schade insbesondere um den bis dahin intakten und sehr atmosphärischen Straßenzug vom Anfang des 20. Jhrds, der nun nachhaltig gestört ist.

  • Kleinreuther Weg 32

    Der Kleinreuther Weg kommt nicht zur Ruhe. Am Grundstück Nr. 32 tut sich etwas, der Garten wurde jüngst gerodet und das kleine alte Haus in Ecklage ist von einem Bauzaun umgeben:




    Aus der Vogelperspektive wird die besondere Lage des kleinen Gebäude sichtbar (google). Das Eckgrundstück liegt sozusagen fast in Mittellage auf einer Platzartig ausgestalteten Kreuzung von verkehrsberuhigten Anwohnerstraßen.


    Denkbar wären nun zwei Szenarien: Das Gebäude verschwindet und das Gelände wird zur weiteren Gestaltung des Platzes hergenommen, um so der Wohnlage mehr Lebensqualität zu verschaffen. Dies setzt jedoch voraus dass die Stadt hier eine Schlüsselrolle einnimmt. Oder die seit wenigen Jahren verfolgte massive Verdichtung des Kleinreuther Wegs wird durch die örtlichen Baufirmen in bekannter Manier weiter geführt, und es ist hier ein Wohnhaus mit bis zu 6 Wohnetagen geplant - eines dieser unsäglichen Schultheiss-Kisten.
    Wir werden sehen.

  • Kilianstraße: Nürnberger Bauzentrum

    Wo wir schon beim Thema sind, seit Kurzem lädt Schultheiß Projektentwicklung seine Kunden in sein Nagelneues "Nürnberger Bauzentrum" an der Kilianstraße ein, um sein Portfolio dort zu demonstrieren. Quasi endlich ein Supermarkt für Low-End-Architektur in Nürnberg, in dem man sich wohl Fliesen, Wasserhähne und Türklinken ansehen kann.
    Eindrucksvoll zeigt sich bereits an der Architektur der Anlage, zu was die Marke in der Lage ist: Nichts, zumindest nichts was dem Wohlfühlfaktor im Stadtbild zuträglich ist:



    Man kann sich nun recht gut vorstellen wie es um die Werthaltigkeit ihrer Bauwerke steht, die sich gekonnt am unteren Ende der aktuellen Stil- und Formensprache bewegen und an allem sparen, wo man sparen kann.



    Während sich in meinen Augen die Architektur der Neunziger Jahren bereits als Wohltuend abhebt und durch Gestaltungswillen positiv auffällt, reduziert nun die Bauträgergeneration Schultheiß & Co. das Stadtbild auf Kisten, Bleche und weiße Flächen.
    Ich finde das Bauzentrum passt daher gut zu den Schultheiß'schen Neubauprojekten und scheint auch nicht mehr zu versprechen als der Käufer erwarten sollte.

  • Neubau am Bielingplatz

    Im BKB wurde auch ein interessantes Projekt diskutiert, welches das Gesicht des Bielingplatzes verändern wird (Link Projektvorlage)
    Der Platz wird ja derzeit durch die überwältigende Bielingschule beherrscht, die sogar einige Zeit lang das Rathaus Nürnbergs war, als die Altstadt noch in Trümmern lag.



    Die übrigen Platzkanten sind eher unterentwickelt. Durch den nun entstehenden U-Bahnanschluss direkt am Platz rückt das sehr zentral liegende Viertel noch weiter in die Innenstadt und ruft nach Verdichtung. Der Platz wirkt derzeit eher ländlich, wie der Parkplatz eines Supermarktes irgendwo in einem Dorf.



    Eine interessantes Gemeinschaftsprojekt legte nun einen Entwurf für ein Mehrgenrationenwohnhaus vor, das vom BKB fast durchweg gelobt worden ist:



    Entwurf: stömer.will.weidinger architekten GbR


    Der Entwurf greift für meine Begriffe die Architektur der 50'er Jahre in Nürnbegr wieder auf. Das Haus ist geprägt durch umlaufende Laubengänge und eine kräftig ausgeführte Traufkante. Die zwei alten Platanen bleiben wohl ebenfalls stehen. Der BKB regt zudem an, das Haus nicht mit WDVS auszuführen, vermutlich um seine filigrane Gestaltung nicht kaputt zu machen und es dadurch abzuwerten. Interessant: Wenn Architekten dürften wie sie wollten, kaum einer würde WDVS verbauen. Trotzdem ist es Standard bei den Standardneubauten der Nürnberger Bauträger - und damit den Problemimmobilien von morgen. Nicht so hier!

  • Neubau: Lobsingerstraße 5

    In der Lobsinger Straße wird nun ein seit Langem brach liegendes Gründstück endlich bebaut. Entstehen sollen 44 Kleinstwohnungen, sog. Micro-Appartments, die zunächst mit bis zu max. 88 Flüchtlingen belegt werden sollen. Foto aus 2012:



    Zudem berichten die NZ in ihrer gestrigen Beilage "Stadtanzeiger" von den mittlerweile gefällten Altbaumbestand. Dieser stehe unter Bestandsschutz und die Fällung sei illegal gewesen, Ausgleich soll andernorts geschaffen werden. Eine Visualisierung des geplanten Gebäudes, das immerhin direkt an die Brandwand eines Denkmals anschließen soll, ist mir leider nicht bekannt.

  • Der Kleinreuther Weg kommt nicht zur Ruhe. Am Grundstück Nr. 32 tut sich etwas, der Garten wurde jüngst gerodet und das kleine alte Haus in Ecklage ist von einem Bauzaun umgeben:


    Inzwischen ist das kleine gelbe Haus und das benachbarte Haus, bis vor einigen Jahren war hier ein Schuhladen, mehr oder weniger Geschichte... Es stehen noch ein paar Mauern, die/das Grundstück(e) ist nahezu komplett frei geräumt. Es ist aber keine Bautafel o.ä. mit Infos vor Ort zu finden.

  • Genau, ich war vorgestern dort auch auf "Visite" und hab den Abriss bemerkt.



    Das kleine Häuschen "Schuh-Daig" verschwindet ebenso wie das gelbe Eckhaus Kleinreuther Weg 32.




    Damit hat der Kleinreuther Weg innerhalb der letzten 5 Jahre über 6 historische Gebäude verloren. An sich ist das nicht unbedingt beklagenswert, da es hier doch eher Durchschnittsbauten waren, einige davon aber gut in Schuss. Viel beklemmender finde ich was Schultheiss da nun hingeklotzt hat. Ich hoffe ja dass man sich an der Hausnummer 32 mehr Mühe geben wird und das Gebäude intelligenter in den Straßenraum einpasst. An der Kreuzung zur Cranachstraße musste ja erst ein überzeugter Alteigentümer die Pläne soweit vereiteln, damit ein nicht ganz so brutales Zubauen des Raumes kommt.

  • Kita Frauenholzstraße 10

    Das Sanierungsprojekt in der Frauenholzstraße 10 ist weit gediehen.


    Man sieht hier beispielhaft, wie unsere Bauvorschriften zu wirklich seltsamen Konstruktionen führen: Der ehemals schmucke Backsteinbau aus der Gründerzeit ist nicht wieder zu erkennen:




    Vorzustand google.


    Die Energieeinsparverordnung schien es notwendig zu machen, die Gurtgesime abzuschlagen um darauf Styropor kleben zu können. Die würdevolle Optik und insbesondere für Kinder gesunde Haptik der Hauswand aus Backsteinen - Kinder lieben Backsteine - ist verloren. Stattdessen ist das Haus nun in Material gehüllt, dass im Verdacht steht erbgutschädigend zu sein. Und wehe es entsteht ein Brand vor dem Haus, da stünde die gesamte Fassade in wenigen Minuten lichterloh in Flammen (Videos hierzu findet man Netz sehr leicht), was dem Backsteinbau vorher rein garnichts hätte anhaben können. Aber für diesen Fall ist ja die Brandschutzverordnung zur Stelle und schreibt bei der geplanten Nutzung alternative Fluchtwege vor. Entstanden ist diese irrwitzige Strahltreppenkonstruktion, von der hoffentlich auch niemand herunterfällt beim spielen, toben oder auf der Flucht.


    Der deutsche Michel hat hier voll zugeschlagen und es ist kaum noch jemanden überzeugend zu erklären, warum wir überhaupt so bauen müssen. Man beachte die fehlende Dämmung an der Ostseite zum Nachbargrundstück. Was soll das?

  • Neubau: Adam-Kraft-Straße 56

    Ja, die Bauwirtschaft insbesondere mit dem Dämmlobbyisten und der übervorsichtige Staat mit seinen teils aberwitzigen Sicherheitsanforderungen machen attraktives Bauen fast unmöglich. Wenn ein Gebiet nicht den Ensembleschutz genießt oder wir ein Einzeldenkmal vor uns haben, kann man sich quasi schon dann auf eine Enttäuschung einrichten, wenn ein Baugerüst aufgestellt wird.


    Auf dem direkt angrenzenden Nachbargründstück verschwand nahezu zeitgleich eine frühere Werkstatt und ein Rückgebäude aus Sandstein, das wohl eines der ältesten in St. Johannis gewesen sein dürfte.




    Am Platz entsteht nun ein Wohnhaus mit dem wohlklingenden Namen "Johannispalais". Es entsteht ein mehr oder weniger gut angepasstes Vorderhaus mit Satteldach und Lochfassade aus querliegenden Fenstern. Das Rückgebäude verzichtet auf diese Art Zurückhaltung und ist eine zeittypisch kubistische Konstruktion. Die Vermarktung läuft auf Hochtouren.


  • WBG: Quartier St. Johannis

    Das aktuellste Bauprojekt der WBG in St. Johannis an der Wendeschleife der Tram am Westfriedhof ist bereits in der Umsetzung. Vor Ort irritiert eine Visualisierung des Neubaukomplexes, das ihn von Süden aus zeigt:



    Irgendwie scheint mir nicht das mit dem preisgekrönten und erhofften Architektenentwurf zusammen zu passen:



    Offensichtlich war das wohl doch nur wieder so ein Ideenwettbewerb im Rahmen eines Planungsgutachtens, an dem sich die Realisierung nur grob orientieren muss. Das was realisiert wird ist dann schonwieder deutlich abgespeckt. Ich erkenne Flachdächer - dabei passen die hier absolut nicht. Und eine schneeweise Hungerfassade mit Verblechungen und langweiligen Fensterformaten. Einzig an die Blockkanten scheinen Klinker appliziert zu werden. Hier würde es mich nicht wundern wenn das auch noch eingespart würde. Ich bin sehr enttäuscht. In dieser Stadt gibt sich gestalterisch einfach kaum noch jemand Mühe. Wenn man wenigstens das Historische konsequenter pflegen würde....

  • fast fertig: Johannisstraße 156

    Gegenüber der oben beschriebenen WBG-Baustelle ist zwischenzeitlich auch der Lückenfüller in der Johannisstraße 156 (Beitrag) zwischen "Stübinger Grabmale" und einem Wohnhaus fertig geworden, und was soll ich sagen:



    Vorzustand unbebaut:



    Ein ziemlich geschmackloser Flatschen Bauwerk, ohne jegliche architektonische Gestaltung. Eine zweckmäßige Aneinanderreihung von bodentiefen Fenstern und vergitterten Balkonen. Hoffentlich schaut sich das niemand ab, das ist nämlich mit das langweiligste, was ich seit Langem entdecken musste. Warum durfte hier nicht einer unserer umtriebigen Bautrräger ran?

  • Kleinreuther Weg 32

    Die historische Bebauung auf dem wichtigen Eckgrundstück ist nun verschwunden. Nun ist der Weg frei für die Naubauten. Ich rechne stark damit, dass hier eine enorme Verdichtung stattfinden, hoch und eng gebaut werden wird. Die kleine platzartige Oase wird davon wohl eher nicht profitieren.




    Als Bauträger scheint hier die mir unbekannte Firma Buchenrieder Mühlhäusser aufzutreten, soweit es kein Sub eines Investors ist. Die üblichen Verdächtigen (Bauhaus, Schultheiss, Berger) treten hier vor Ort aktuell nicht in Erscheinung. Genaue Pläne kenne ich demzufolge nicht, und die Hoffnung auf eine sich an die Ecksituation und die Enge des Bereichs anpassende Lösung stirbt zuletzt.

  • Schnappschussbeitrag:



    Die Baustelle am Kleinreuther Weg bietet derzeit einen skurilen Anblick, den man eher über Facebook aus Fernost erwarten würde. Ein modernistischer, überdimensionierter Wohnblock rückt einer altertümlichen Bruchbude auf den Pelz. Die erdgeschossigen Wohnungen des Neubaus haben einen wunderbaren bodengleichen Ausblick auf die karge Rückwand des alten Hauses, wo früher die Mülltonnen standen und Autos geparkt waren.
    Gesehen am 21.08.16

  • Sanierung Staatsarchiv Nürnberg


    Herr Finanzminister Söder macht einmal mehr seine Geldbörse auf und lässt es ein paar Millionen nach Nürnberg regnen. Diesmal fällt das liebe Geld nicht in den Wöhrder See, sondern in die Nähe des Archivparks. Das Staatsarchiv Nürnberg, eines der ältesten Archivgebäude Bayerns soll für 48 Millionen generalsaniert und modernisiert werden.


    Pressemitteilung:
    http://www.bayern.de/soeder-ru…der-baumassnahme-erteilt/



    Der Komplex ist denkmalgeschützt und wird daher in seiner äußeren Form erhalten bzw. (hoffentlich) restauriert. Der Plan ist zum Einen das Hauptgebäude instand zu setzen, das im Krieg leider etwas im Mitleidenschaft gezogen worden ist. Der Ostflügel bzw. zeigt noch heute sichtbare Spruren des zurückhaltenden Wiederaufbaus in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Statt der beeindruckenden Segmentbogenfenster sind einfacherere eckige Fenster verbaut worden, allerdings löblicherweise mit Rahmung und Verdachung!



    Im Innern sollen wohl eingezogene Betondecken aus dieser Zeit nur eingeschränkt tragfähig sein, weshalb ganze Räume nicht mehr wie gewünscht genutzt werden können. An sonsten hatte ich vor einigen Jahren mal die Gelegenheit im Rahmen eines Architekturspazierganges mit den Altstadtfreunden Nürnberg, das Innere des Archivbaus zu besichtigen. Ist es von außen schon ein tolles Gebäude, innen ist es einfach schön. Besonders bemerkenswert sind die aufwändigen Wand- und Deckengestaltungen. Ein paar Impressionen aus dem Innern, zunächst aus der Eingangshalle:





    Im mit Marmor-Illusionsmalerei ausgestalteten Treppenhaus geht es weiter, die riesigen Fenster lassen viel Licht hinein und alles strahlt in warmen Farben mit Goldtönen:





    Im Obergeschoss befinden sich Archiv- und Leseräume, die über einen zentral gelegenen Flur erschlossen sind.



    Die Decke ist als Tonnengewölbe ausgeführt und mit Schablonenmalerei verziert:



    Am Ende des Flurs eine Nische, ca. 2 x 2 Meter im Grundriss. Ich wette, dass hier dereinst ein Fahrstuhl eingebaut werden wird:



    Lese- und Ausstellungssaal mit ca. 5 Meter hoher Decke:



    Der Hauptbau denke ich wird ganz toll werden. Leider sind die angeblichen Mängel des Baus nicht sichtbar, er macht stattdessen einen eher guten Eindruck. Es bröckelt kein Putz, das Dach scheint dicht, alles ist vorhanden und nichts fragmentiert, zumindest wie ich es damals gesehen habe. Mir wird da immer etwas mulmig, wenn man plant Gebäude zu sanieren, die ganz gut in Schuss zu sein scheinen.


    Der Archivkomplex beinhaltet auch einen Hof mit zwei weiteren Gebäuden, zum einen das ehemalige Hausmeistergebäude. Es wurde leider vor einigen Jahren durch energetische Sanierung völlig ruiniert:



    Es wäre wirklich toll, wenn von den 48 Millionen etwas für dieses Haus abfiele, man die Dämmung wieder runterreisst und das Haus gescheit sanieren würde. Auf die vorhandene Substanz eine Styroporhaut draufzukleben scheint mir nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein, und hässlich ist es zudem. Außerdem frage ich mich, ob bei dem wertvollen Archivgut auf dem Areal so eine Außendämmung im Sinne des Brandschutzes sein kann. Ich glaube irgendwie nicht, dass man hier Glasfasergewebe benutzt hat, die zwar nicht thermisch nicht brennt, dafür aber auf der Haut - das weiss jeder der mal damit gearbeitet hat. Also pfui, wieder runter damit und weg von dem Prestigeobjekt!


    Weiterhin ist ein Besucherzentrum geplant, das die Gäste von der Pilotystraße kommend empfängt. An dieser Stelle steht jetzt noch eine mächtige Mauer mit alten Bäumen und eine Tordurchfahrt:



    Ich hoffe mal das bleibt so stehen und das Besucherzentrum wird in einem bereits bestehenden, sehr schicken Nebengebäude untergebracht. Vermutlich ist das der Verwaltungstrakt, von dem in der PM die Rede ist.



    Insgesamt finde ich das Vorhaben gut, und freue mich drauf dass da etwas passiert. Die damit verbundenen Fragezeichen aber lassen Unsicherheit zurück, denn solche Modernisierungen und -Ausbauten können einen in sich geschlossenen und durchgestalteten Komplex aus ruinieren. Ein Anfang war ja schon die verunglückte Sanierung des Hausmeisterhäuschens.


    Bilderserie zur Pressemitteilung: http://www.br.de/nachrichten/m…7e2bbd606c6af0d868fb.html

  • Fassadensanierung Schweppermannstraße 68

    Eine kleine Fassadenauffrischung, die ich in der Nordstadt verfolgt habe, war die Schweppermannstraße 58. Ein zurückhaltendes Mietshaus, dessen einzig erhaltenes Gestaltungsmerkmal der Eingangsbereich ist:




    Ih fürchtete, dass die Sanierung dieses Detail frisst und hinterher eine sterile Styroporkiste dasteht. Aber siehe da, der Eigentümer hat sich wohl nicht verunsichern lassen von der Wärmedämmreklame und Abstand von einer Verunstaltung des Gebäudes genommen. Ein gesunder Neunanstrich sichert den erhalt des Charakters und der Eigenschaften des Gebäudes, und damit seinen Wert in der ausgezeichneten Wohnlage. Ein wohltuender Anblick nach Abbau des Gerüsts. Leider aber passen die Einscheibenfenster garnicht, sie lassen das Haus unnötig plump aussehen, zumal der Neubau rechts daneben die korrekte Fensterteilung übernommen hatte.