• Haupt- und Realschule Innenstadt (Lange Straße)

    Äußerlich eher gemächlich ging es seit Januar am Um- und Erweiterungsbau der Haupt- und Realschule Innenstadt weiter. Letzter Beitrag: #404. Der Rohbau war damals fertiggestellt und das erste Fenster eingebaut. Jetzt sind alle Fenster eingebaut; bald dürften die ersten Naturstein-Fassadeelemente aufgesetzt werden. Hier ist der Stand von heute:



    Der Eingangsbereich vorne links soll lt. Rendering (siehe #308) noch mit einem Baum begrünt werden. Auch der Einschnitt in der Front soll nicht etwa mit einem verglasten Treppenhaus gefüllt werden, sondern bleiben:



    Die langen Fenster im Detail:



    Die beteiligten Firmen hatten wir wohl noch nicht. Ich hoffe, die Schrift ist lesbar:



    (Bilder von mir)

    Einmal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Bauschild

  • Goethe-Gymnasium (Kernsanierung)


    Im Februar 2011 soll die vier Jahre währende Bautätigkeit am Goethe-Gymnasium in der Friedrich-Ebert-Anlage 22 (Lage) abgeschlossen sein. Das Schulgebäude ist dann denkmalgerecht saniert und verfügt dank intensiver Nachplanung auch über einen barrierefreien Zugang samt Aufzug. Ursprünglich war 2004 nur eine Brandschutzsanierung geplant gewesen. Im Zuge der Arbeiten erwies sich der unter Denkmalschutz stehende Bau jedoch als marode. Aufgrund der günstigen Wirtschaftslage seien deshalb Kernsanierung und Ausbau des Gebäudes beschlossen worden. Die Mehrkosten belaufen sich inzwischen auf rund 5,5 Millionen Euro. Die Gesamtkosten werden mit "mehr als 12 Millionen Euro" angegeben.


    Gegenwärtig seien die Bauarbeiter damit beschäftigt, die elektrischen Leitungen zu verlegen. Um einen zügigeren Ablauf der Bauarbeiten gewährleisten zu können, soll die Bauleitung von Juni an ein Quartier direkt auf der Baustelle beziehen (Quelle).

    Einmal editiert, zuletzt von Project ()

  • Heinrich-von-Stephan-Schule in Sachsenhausen (Sanierung)


    Das klassizistische, denkmalgeschützte Gebäude der bisherigen Heinrich-von-Stephan-Schule (Oppenheimer Landstraße 15, Lage) wird nach einhundert Jahren für rund 9,25 Millionen Euro grundlegend saniert. Nach dem Umbau ziehen die Schüler der Wallschule vom Diesterwegplatz in den denkmalgeschützten Bau.


    Der Beginn der Rohbauarbeiten wurde für Mai 2010 angesetzt. Die Architekten Voigt und Herzig aus Darmstadt haben die Aufgabe, die Grundrisse der neuen Nutzung entsprechend umzugestalten. Die denkmalgeschützte Fassade soll von außen erhalten werden und wird von innen mit einem Wärmeschutz versehen. Der Altbau wird auf die aktuellen Standards für Brandschutz, Akustik und Unfallschutz ertüchtigt. Im 2. Obergeschoss wird eine Beratungsstation des Zentrums für Erziehungshilfe untergebracht. Für einen barrierefreien Zugang wird ein Aufzug eingebaut. Die veraltete Haustechnik sowie die sanitären Einrichtungen müssen vollständig erneuert werden (Quelle ist die aktuelle Planen + Bauen).

  • Hellerhofschule (Idsteiner Straße 47)

    Die Print-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) berichtet über den gestrigen symbolischen ersten Spatenstich am Um- und Erweiterungsbau der Hellerhofschule an der Idsteiner Straße, welche direkt an der Grenze zwischen Gallus und Europaviertel (hinter der DB-Verwaltung) liegt und damit als "Schnittstelle" zwischen den beiden Stadtteilen funktionieren soll. Google Maps: klick!


    Für die Planung zeichnen Kissler & Effgen Architekten aus Wiesbaden verantwortlich. Auf ihrer Webseite ist sowohl ein kleines Rendering als auch ein Lageplan zu finden:



    (Bilder von Kissler & Effgen)


    Aussagekräftiger ist das in der FAZ abgebildete Rendering:



    (Bild-Scan aus heutiger FAZ. Bild ebenfalls von Kissler & Effgen Architekten, Wiesbaden)


    Die Arbeiten sollen zu Beginn des Schuljahres 2011/2012 abgeschlossen sein. Die Hellerhofschule wächst damit von einer 3-zügigen zu einer 5-zügigen (= fünf parallele Klassen eines Jahrgangs) Schule. Die Rohbauarbeiten zu dem Projekt waren bereits letztes Jahr ausgeschrieben. Siehe auch Amtsblatt Nr. 39/2009 (https://www.frankfurt.de/sixcm…8/amtsblatt_39.632964.pdf) mit einer damals geplanten Projektdauer von April bis September 2010. Die Kissler/Effgens-Webseite spricht von 9,3 Mio. Euro Baukosten, beim Spatenstich gestern waren es 11,5 Mio. Euro - "wenn alles plangemäß verläuft".

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    Wäre es so schwierig gewesen, den Neubau an die ja nun wirklich schlichten Formen des Bestands anzupassen? Sprich ganz flach geneigtes Dach, nicht irgendwelche wirren Vor- und Rücksprünge der Fassade und sowas wie Fenster anstatt diesen Passivhauskuben in Reizfarben? Klar ist der Kostendruck für die Kommunen in diesem Bereich hoch, aber gerade bei der Schularchitektur denke ich jedes Mal, dass der Boden schon längst erreicht wurde – aber es geht wohl immer nochmal tiefer.

  • Merianschule und Comeniusschule


    Die umfassende Sanierung der Merianschule (Lage) steht auf der Kippe, weil 1,1 Millionen Euro fehlen. Dies teilte die stellvertretende Leiterin des Stadtschulamts, Ursula Scheuring, auf der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 3 mit.


    Frau Scheuring erläuterte, dass mit den Arbeiten an der Schule erst begonnen werden könne, wenn das Geld für die gesamte Baumaßnahme vorhanden sei. Mit den vorhandenen 3,2 Millionen Euro könne man nicht anfangen, da sich die Arbeiten nicht sinvoll in Bauabschnitte unterteilen ließen. Dass soviel Geld zur Verfügung stehe, sei auf eine Kostenschätzung von 2008 zurückzuführen. Damals sei das Geld beantragt worden. Inzwischen habe man das Projekt aber weiter ausgearbeitet. Demnach werden heute 4,3 Millionen Euro benötigt.


    Auch die Sanierung der 1886 erbauten und unweit entfernten Comeniusschule (Lage) gerät ins Stocken (Quelle).


    Hellerhofschule im Gallus


    Die Hellerhofschule im Gallus wird umgebaut. Der erste Spatenstich erfolgte kürzlich. Bis zum Herbst 2011 soll der Erweiterungsbau sowie die neue Sporthalle der dann fünfzügigen Grundschule fertiggestellt sein.


    Die eigene Turnhalle wird in diesen Wochen abgerissen und durch eine gestapelte Doppelturnhalle mit zwei Feldern an gleicher Stelle ersetzt. Zu den Neubauten gehört auch ein Erweiterungsbau mit acht zusätzlichen Klassen- und vier Erweiterungsräumen sowie einer Cafeteria, die 250 Schüler über eine Mischküche versorgen wird. Durch die Maßnahmen aus dem Investitionsprogramm des Bundes und des Landes Hessen kann die dreizügige Schule zukünftig rund 400 Schüler aus dem angrenzenden Europaviertel aufnehmen.


    Alle Umbaumaßnahmen erfolgen in Passivbauweise, das behindertengerechte Treppenhaus wird Alt – und Neubau verbinden. Die ursprünglich auf 9,3 Millionen Euro geschätzten Kosten mussten zum Jahresbeginn auf 11,5 Millionen Euro korrigiert werden (Quelle).

  • Das ist dann wohl ein neuer Wettbewerb: "wer hat die hässlichste Schule?"
    Die Freiherr-von-Stein-Schule, die ja haushoher Favorit für diesen Titel ist, scheint einiges an ernsthafter Konkurrenz zu bekommen...
    Eigentlich müsste man drüber lachen, wenn es nicht so traurig (fürs Stadtbild) wäre.

  • Weitere drei Schulen werden saniert


    Das Lessinggymnasium (Fürstenbergerstraße 166, Lage/Bing), die Franz-Böhm-Schule (Eichendorffstraße 67-69, Lage/Bing) und die Carlo-Mierendorff-Schule (Jaspertstraße 63, Lage/Bing) werden saniert. Die Kosten belaufen sich auf 24,7 Millionen Euro. Vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung, die noch vor der Sommerpause angestrebt wird, rechnet das Hochbauamt mit einem Baubeginn im Herbst 2010.


    Das Bauvorhaben am Lessinggymnasium umfasst die Sanierung des Südflügels (10,8 Millionen Euro). Zusätzlich ist in einem weiteren Bauabschnitt die Sanierung des Nordflügels geplant. Die Franz-Böhm-Schule erhält einen Mensa-Anbau und wird barrierefrei umgebaut (6,8 Millionen Euro). Ferner wird das Bestandsgebäude der Carlo-Mierendorff-Schule saniert, durch Überdachung der Innenhöfe werden zusätzliche Flächen gewonnen (7,1 Millionen Euro). Auch ein Mensa-Neubau entsteht (3,6 Millionen Euro). Quelle.

  • Solardächer

    Die Mainova EnergieDienste GmbH - ja, die schreiben sich so - stattet die Dächer von neun Frankfurter Schulen mit insgesamt 2400 qm Solarpanelen aus, die durchschnittlich jährlich gut 335 MWh liefern sollen, was typischerweise für 135 Haushalte reiche.


    Die erste Anlage dieser Art ging heute in einer kleinen Feierstunde mit Petra Roth (OB-in) und Lothar Herbst (Mainova-Vorstand) in bzw. auf der Schule am Ried in Bergen-Enkheim in Betrieb. Das =7010269"]berichtet die Stadt Frankfurt. Die nächsten acht Anlagen folgen noch im Juni.


    Insgesamt werden 1,2 Mio. Euro investiert. Obige GmbH wird die Anlagen 21 Jahre lang betreiben.

  • Haupt- und Realschule Innenstadt (Lange Straße)

    In Ergänzung zu den Beiträgen #21, #11, #10 und #7 bis #3 sieht die zur Obermainanlage zeigende Rückseite des im Umbau befindlichen Teiles der Schulgebäude aktuell so aus:



    Mit dem Bestandsbau rechts im Vordergrund:



    Bilder: epizentrum


    Am Neubau vorne zur Langen Straße hat sich optisch nichts getan; daher gibt es davon kein Update. Ich hatte gehofft, man hätte begonnen, die Fassadenelemente anzubringen. Auf die Wirkung des Natursteins bin ich gespannt, werde mich aber wohl noch gedulden müssen.

  • Georg-Büchner-Schule (Pfingstbrunnenstraße 15-17)

    Die Stadt hat nun (endlich) die Rohbauarbeiten für den Erweiterungsbau an der Georg-Büchner-Schule in der City-West ausgeschrieben. Die Entscheidung für den Entwurf der Berliner Architekten Bock + Sachs fiel bereits 2008, siehe Schmittchens Strangeröffnungsbeitrag #1.


    Abgabefrist ist der 17.8.2010. Die Arbeiten sollen im November beginnen und Ende Mai 2011 abgeschlossen sein. Gebaut wird im Passivhausstandard.

  • Ziehenschule (Eschersheim)


    Die Stadt investiert über 20 Millionen Euro in die Infrastruktur der Ziehenschule (Josephskirchstraße 9) nahe der Eschersheimer Landstraße. Unter anderem entsteht als erster Bauabschnitt ein neues, dreigeschossiges Nebengebäude. Die Fassaden sollen mit Kletterpflanzen "spektakulär" begrünt werden. Auch im Hinblick auf den geplanten Schulpark, in dem kleine Plätze zum Verweilen einladen sollen, sei das Haus als "Green Building" konzipiert worden. Architektonisch soll das Gebäude aus dem Park "empor" wachsen.


    Derzeit wird geprüft, ob der störende Anbau, ein Provisorium aus den frühen 1970er Jahren, saniert oder abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird. Für diesen zweiten Bauabschnitt stellt die Stadt der Ziehenschule etwa 8,7 Millionen Euro zur Verfügung.


    Der dritte Bauabschnitt betrifft ein marodes Gebäude des ehemaligen Straßenbahndepots in unmittelbarer Nachbarschaft der Ziehenschule. Dieses könnte, so die Idee der Planer, zu einem kleinen Theater umgebaut werden (Quelle).

  • Grundschule Kalbach

    Die bald 100-jährige Grundschule an der Kalbacher Hauptstraße 54 (Karte, Homepage, Bewertungsseite mit zwei positiven Einträgen) wird bekanntlich gerade saniert und erweitert. Aus der Bekanntgabe einer Fassaden-Bauleistung gehen technische Details und ein Zeitplan hervor:


    • Es werden Pfosten-Riegel-Fassaden mit Öffnungsflügeln, Nachlüftungsklappen und Fensterelementen verbaut
    • Die Fassade ist insgesamt 820 qm groß
    • Als Sonnenschutz sind 770 qm "Raffstores" vorgesehen
    • Alle Fassadenelemente in Passivhaus-Bauweise mit Dreifachverglasung


    Die Fassadenarbeiten sollen im Februar 2011 beginnen und im Mai 2011 abgeschlossen sein.

  • Carl-Schurz-Schule (Holbeinstraße 30)

    Die Carl-Schurz-Schule, ein Gymnasium in der Holbeinstraße in Sachsenhausen, wird seit fast genau einem Jahr saniert und um einen Neubau ergänzt. Wenn ich es richtig sehe, fand das Projekt hier noch keine Erwähnung.


    Die Bestandsgebäude wurden 1957 nach mehrjähriger Bauzeit fertiggestellt und stehen unter Denkmalschutz. Sie werden gesamtsaniert. Die Karte vermittelt einen guten Eindruck von der Lage und der Anordnung der Baukörper. Der Neubau entsteht in Fortsetzung des östlichen Gebäudes.


    Der Denkmalschutz hat seine Berechtigung, wie ich finde. Das L-förmige Gebäude fügt sich harmonisch in die Umgebung ein, seine Proportionen und Materialien sind stimmig, die Fassade ist kleinteilig, der ganze Komplex strahlt eine schöne Ruhe und
    Freundlichkeit aus. Aus der Bing-Vogelperspektive kann man leider die Fassadendetails nicht erkennen, deren Kleinteiligkeit und Leichtigkeit aber gerade einen Reiz des Gebäudes ausmachen. Meine folgenden Bilder zeigen die eingerüsteten Gebäude von Osten (Schneckenhofstraße) übers Eck nach Westen (Holbeinstraße):





    Bilder: epizentrum


    Im Hintergrund des letzten Bildes lugt der Neubau hervor. Das Gelände konnte ich nicht betreten. Dafür gibt es davon Renderings der verantwortlichen Architekten h4a Gessert + Randecker Freie Architekten BDA auf ihrer Webseite. Das Haupt-Rendering und der Lageplan folgt hier:




    Bilder: h4a Architekten (http://www.h4a-architekten.de)


    Einen kleinen Steckbrief zu den Architekten gibt es hier. Umfangreiche Informationen zum Projekt, ein weiteres Rendering und Bilder von der Baustelle zeigt die Schul-Website (http://www.carl-schurz-schule.de) auf dieser Unterseite. Hier noch das Bauschild:



    Bilder: epizentrum


    Von den Materialien her bildet der Neubau einen deutlichen Kontrast zu den Bestandsgebäuden. Die Architekten bleiben sich mit der Wahl farbigen Glases vor allem ihren eigenen, bisherigen Projekten treu. Allerdings greifen sie Traufhöhen, Fluchtlinien, horizontale Gliederung und auch die gewisse Leichtigkeit der Bestandsgebäude in ihrem Neubau auf und setzen den neuen Baukörper so, dass sich eine nur zur benachbarten Kirche geöffneter Campus ergibt. Der Neubau beherbergt 12 Klassenräume und die Schul-Cafeteria. Das bisher durch einen Grünstreifen halb verdeckte Souterrain-Geschoss zur Schneckenhofstraße hin ist nun außerdem geöffnet und erhält eine Terrasse, die von der Straße durch eine Treppe erreichbar ist.


    Der Schulbetrieb für die ca. 1000 Schüler findet zur Zeit in einer Container-Burg am benachbarten Otto-Hahn-Platz statt. Fertigstellung sollte ursprünglich 2010 sein. Die aktuellen Ausschreibungen für die restlichen Arbeiten wie Bodenbeläge, Dämmung und Möblierung geben jedoch Februar 2011 bzw. sogar Juni 2011 (MSR-Technik) als Zieltermine an. Die Umsetzung des Projektes wurde bereits im Oktober 2008 beschlossen. Es sollte damals ca. 19 Mio. Euro kosten. Die Architekten planten bereits 2007.


    Der Namensgeber der Schule, Carl Schurz, war einer der aktiven Aufständischen von 1848, kämpfte gegen die Preußen und befreite seinen Mentor aus der Gefangenschaft in Spandau. 1852 wanderte er in die USA aus. Schurz hielt sich u.a. mit Musikunterricht über Wasser. Die heutige Schule hat einen Schwerpunkt auf der musikalischen Bildung mit entsprechenden Zusatzaktivitäten wie etwa einem Schulorchester.

  • Epizentrum, bist Du sicher dass Du am Tag des Shootings zur Carl-Schurz Schule nüchtern warst? Die gesamte Umgebung ist von weitgehend erhaltenem Altbaubestand geprägt (bis auf das Gebäude gegenüber). Der Bau fügt sich in Form und Materialität (billig) nicht einmal ansatzweise in die Umgebung ein. Der Denkmalschutz ist mir hier völlig unbegreiflich. :nono: Da ich lange in der Gegend gewohnt habe, weiß ich dass auch den Anliegern das Gebäude ein Dorn im Auge ist.

  • Indiskutabel (und unbegreiflich, wie man sowas jemals als gestaltendes Element begreifen konnte) ist meiner Meinung vor allem diese Badezimmer-Kacheloptik. Das ist im Stadtraum ungefähr so originell, wie als würde ich ein Klo als Sitzgelegenheit in mein Wohnzimmer stellen. Ansonsten ist das Gebäude eher ein typischer Vertreter seiner Zeit (sogar mit richtigem Dach!) und könnte mit einer neuen Materialität erheblich aufgewertet werden.

  • Wenn Erhalt und Sanierung, dann mit originalen Materialien. Da muss man - zeitlich gesehen - eben auch mal durch, wenn Einzelheiten nicht dem aktuellen Mehrheitsgeschmack entsprechen. Was dabei herauskommt, wenn Fassaden dem jeweiligen Zeitgeist angepasst werden, das konnte man beispielsweise bis vor kurzem noch an der Kaiserstraße 48 bestaunen. Gut, wenn der Denkmalschutz solchen Auswüchsen rechtzeitig einen Riegel vorzuschieben vermag.


    Es ließe sich übrigens trefflich darüber streiten, ob der 862. Sanitärvergleich denn nun origineller ist.

  • Das großflächige Verliesen der Außenfassaden ist nun mal ein typisches Gestaltungselement der 50er Jahre.
    Neben der (selten genutzten) Möglichkeit der farbigen Gestaltung der Fassade war dabei entscheidend, die Robustheit und Widerstandsfähigkeit des Fassadenmaterials, die häufige Erneuerung und Anstriche ersparen sollte. Das ist auch ein Grund dafür, warum diese Technik bei aktuellen Wohnbauten z.B. in Shanghai oder Hongkong noch gerne verwendet wird (Allerdings in kleineren Formaten, das heißt dann, wie in der Schäfergasse "Schwimmbadoptik" statt "Sanitär").


    Wenn das ganze, wie in den 50ern, ordentlich verarbeitet wurde und nicht (wie in den 70ern) durch Einlegen in die Schalung für Betonfertigteile, dann werden diese Erwartungen wie im aktuellen Beispiel sogar erfüllt - 50 Jahre, weitgehend ohne Pflege, für eine Fassade ist ein richtig guter Wert. Insofern ist der Erhalt bzw. die Wiederherstellung der Fassage in der originalen Optik auch in Anbetracht der Unterhaltskosten und nicht nur wegen des Denkmalschutzes eine sinnvolle Maßnahme.


    Wenn man dann noch Material mit Nano-Beschichtng nimmt, das per Lotos-Effekt wirklich den Dreck abstößt und vielleicht auch noch Graffitti-resistent ist...

  • Ich war in der Tat nüchtern, als ich die Schule besuchte; habe gerade noch einmal das Wochenende diesbezüglich Revue passieren lassen ;) Nach wie vor finde ich, dass dieses 50er-Gebäude eine gute Architektur hat. Es hat zur Holbeinstraße hin großflächige Fensterelemente mit, 50er-typisch, schmalen Fensterrahmen, die das Glas betonen. Diese Elemente wurden bereits alle erneuert. Auch zur Holbeinstraße hin liegt der Haupteingang mit seinem schwebendem, angeschrägten Vordach. Darüber die waffelartig gelochte Betonfassade. Der Hauptriegel zieht sich entlang der Schneckenhofstraße und wirkt trotz seiner Größe zurückhaltend und leicht. Dazu tragen die vertikale Gliederung in sechs Segmente bei und darin die Fensterrasterung, welche mit den Fliesenbändern die Horizontale betont. Auf der Ecke gibt es noch einen fensterlosen Abschnitt, den ein buntes Mosaik ziert. Naja. Am hinteren Ende springt der Riegel nach vorne zur Straße hin, damit er sich in den Blockrand der Gründerzeit-Nachbarn einfügt.


    Wie gesagt, ich finde den Bau trotz seiner Größe zurückhaltend und gut gestaltet. Natürlich entstammt er einer anderen Epoche als die benachbarten Wohnhäuser, aber er nimmt von den Fluchten, seiner inneren Gliederung her definitiv Rücksicht auf diese Häuser. Das sind aber nicht alle Nachbarn. Zum Norden hin steht die Lukas-Kirche von 1913. Ihr sieht man die Jugendstil-Nachwehen noch deutlich an. Ihre Farbe: Ocker, passend zur Carl-Schurz-Schule. Gegenüber der Carl-Schurz-Schule an der Holbein-Straße: Der Otto-Hahn-Platz: Ein Park, keine Gründerzeit-Bauten.


    In den 50ern, vor allem aber in den 70er- und 80er-Jahren sind wirklich enorm viele Gebäude mit rücksichtsloser, rein selbstbezogener Architektur entstanden. Wer nur einmal die benachbarte Walter-Kolb-Straße heruntergeht, weiß ein Lied davon zu singen. Auch der Bundesrechnungshof aus den 50ern ist ein Koloss, der wie ein selbstverliebter Fremdkörper alles überdeckt, was um ihn herum steht. Auf die Carl-Schurz-Schule trifft das aber definitiv nicht zu.