Nbger Osten: Zabo, Mögeldorf, Laufamholz

  • Ostendstraße 85-87

    Lange war es still um die große Lücke an der Ostendstraße, inmitten des Ensembles aus Wohnhäusern der WBG im Reformstil aus den späten 1920'er Jahren. Zuletzt gezeigt am 06.05.13 und am 26.07.13. Der letzte Entwurf des Bauherrn WBG Nürnberg vom Juni 2013 wurde abermals gründlich überarbeitet, und herausgekommen ist anscheinend dieses hier:



    Finde ich ein wenig befremdlich, da man sich hier anscheinend komplett von den bisherigen Planungen, die sich den Nachbarhäusern durchaus angenähert hatten, verbschiedet hat. Jetzt wird es wohl einer der allseits bekannten kubischen Neubauten mit versetzten Fenstern und Flachdach. Wie enttäuschend, wenn auch an sonsten der Entwurf ja durchaus zeitgemäß ist, aber naja.

  • Neubau: Erhardstraße 6-8

    Gegenüber dem Versicherungstower an der Ostendstraße plant die WBG den Neubau eines Bürohauses. Das Unternehmen hatte hierzu einen Architektenwettbewerb durchführen lassen, aus dem das Münchner Büro Leuschner von Gaudecker als Gewinner hervorging. Das Büro bietet auf seiner Website http://leuschnervongaudecker.de/startseite/ ein paar Grafiken dazu, u.a. eine Visu:



    Visualisierung: Leuschner von Gaudecker


    Zurzeit steht da noch ein unsaniertes Wohnhaus und eine Vertriebsbaracke der WBG:



    Das Wohnhaus steht ziemlich exponiert an der lauten Straßenkreuzung und ist auch nicht originalbestandteil der denkmalgeschützen Wohnsiedlung der WBG, die als komplett durchsaniert gilt.
    Mit diesem Projekt scheint sich auch an einer weiteren wichtigen Torsituation zur Innenstadt eine Neubebauung anzubahnen. Hier sieht allerdings die stadtauswärtige Seite der Kreuzung ziemlich zerfranst aus, wobei die Nutzung als Gewerbe niemanden stören dürfte.


    Die Nordostecke, das frühere Coca-Cola-Gelände:



    und die Südostecke, genutzt von der Chemiefirma Staub & Co.



    Für dieses Gelände hatte die Stadt ja schonmal einen Entwicklungswunsch geäußert. Als gäbe es nicht auch andere Brachen, die man mit Druck entwickeln wollen könnte.

  • In der Ostendstraße auf Höhe der Nr. 185 entsteht derzeit ein unscheinbares Wohn- und Geschäftshaus, beworben mit "Wohnen und Arbeiten am Wöhrder See":



    Der Neubau entsteht eher im rückwärtigen Bereich des Grundstücks. Die abgebildete Fassade zeigt sich nach Norden und ist im Straßenbild daher nicht präsent.



    Geografisch ist die Beschreibung "am Wöhrder See" jetzt nicht so falsch, aber man sollte hier nicht an Seeblick denken. Die Nordfassade präsentiert sich eher versteckt sichtbar dem Wanderweg "Weigelshofer Weg", der hier durch eine reizvolle Auenlandschaft führt.




    Im Sommer schön kühl ist es eine angenehme Oase in der Stadt. Mit den Nachteilen für die ihm auf dem Laib rückende Bebauung, z.B. Mücken, die durch die künstliche Zimmerbeleuchtung angelockt werden, oder eben auch den Specht, den wir vor Ort hören und sehen konnten, falls der die Vorteile einer wärmegedämmten Fassade für sich entdeckt.

  • BV Ostendstraße Ecke Tusneldastraße

    Das Projekt ist nun endlich in der Realisierung. Nachdem es mehrfach im Baukunstbeirat besprochen werden musste und immer wieder angepasst worden ist war die ganze Mühe also nicht umsonst, es ist nun im Bau.




    Ich wüsste nun bald keine handvoll Brachen mehr in der Nürnberger Innenstadt.

  • Ostendstraße 85-87

    Wie erwartet schlecht.



    Bereits von Weitem fällt der Neubau unangenehm auf und stört die giebelständige Fassadenreihe und die Dachlandschaft mit seiner Banalität empfindlich.



    Auch von Nahem kann dieser Neubau nur wenig begeistern. Klar, es ist nicht ganz so hässlich wie die meisten stadtrandigen Schultheiss-Bauten, aber in diesem Umfeld ist dieser Kasten doch eine ziemliche Zumutung. Wenn man ihm wenigstens das Farbkonzept des Gesamtviertels angediehen hätte, würde es wie eine immerhin gewollte, wenn auch nicht ganz gekonnte Weiterentwicklung des denkmalgeschützten Ensembles der ältesten WBG-Siedlung aussehen.



    Hier ging die Planung gemeinsam mit dem Bauklunstbeirat, der die Pläne schon seit 2013 mehrfach begleitet hatte, nicht wirklich auf. Die WBG hat anscheinend kein Interesse daran gezeigt, hier etwas zur Auwertung der Adresse beizutragen. Im Gegenteil, der Neubaublock entwertet das bislang sauber durchgestaltete Ensemble deutlich. Übel.

  • Ostendstraße 153

    Auf der KIB-Website findet sich eine Visualisierung für ein Neubauprojekt eines Bürohauses in der Ostendstraße 153 in Mögeldorf:



    Quelle: KIB Projekt GmbH


    Aktuell werden womöglich noch Investoren/Mieter für das zu errichtende Objekt gesucht. Damit würde eine weitere Brache entlang der sich wirtschaftlich prächtig entwickelnden Ostendstraße endlich bebaut.



    Ein Wehrmutstropfen dabei ist sicherlich das dann verschwindende Wandbild. Zwar ist es nur Reklame für eine Malereifirma, allerdings ist es m.E. das prächtigste seiner Art in Nürnberg und für mich gefühlt immer das Tor nach Mögeldorf. Anstatt "Schultheiss - Kompetenz in Farbe" lese ich da eher "Willkommen in Mögeldorf". Man beachte insbesondere die Illusionsmalerei an den Balkonen, die tatsächlich keine Seitenfenster haben.



    Schade, das diese Art von Fassadendekoration langsam in Vergessenheit gerät. Hässliche Monotonie lässt sich so leicht vertreiben. Heute überlässt man das schon offiziell ausschließlich der sog. "Street-Art", die soetwas allerdings wohl auch hinbekommen würden.

  • Abriss & Neubau: Zerzabelshofer Hauptstraße 58-60

    In Zabo kündigen sich Änderungen im Ortsbild an. In der Zerzabelshofer Hauptstraße auf Höhe des Wirtshauses "Zur Sängerlust" verschwinden zwei kleine Wohnhäuser aus Gründerjahren dieses Vorortes. Vorzustand


    An Ort und Stelle baut Siebentritt & Donauer einen angepassten Neubaukomplex mit 29 Eigentumswohnungen "in exklusiver Lage":



    Visualisierung: Siebentritt & Donauer


    Dabei bleibt der Bauträger seinem Stil treu und errichtet die Wohnanlage mit bekannten Stilmitteln, wie sie bereits in der Peterstraße in St. Peter oder der Schwanhardtstraße in Glockenhof: Farblich deutlich erkennbare Treppenhäuser, ein dunkel abgesetztes Erdgeschoss und das ebenso dunkel gedeckte Ziegeldach. Sehr rustikal und sich selbst stiltreu.

  • Abriss Waldluststraße 113-121


    In Zabo tut sich aber noch mehr. Die Heimgartensiedlung z.B. besteht noch als nahezu unangetastetes Ensemble der Gartenstadtkultur aus den 1920'er Jahren, die in den 1950'er Jahren fortgeführt wurde, also jeweils nach den Weltkriegen. Die Gebäude gehören dem Wohnungsunternehmen Nürnberg-Ost, und dies plant einen folgenschweren Eingriff in das Ensemble: Das städtebaulich wichtige Eckgebäude Nr. 113-121 an der Straßenecke Waldluststraße Ecke Valznerweiherstraße soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser soll das Grundstück besser ausnutzend näher an die Straße rücken und an das Gebäude rechts im Bild angesetzt werden.



    Für die übrige Siedlung könne das mittelfristig zu einem Problem werden, die sie verliert dadurch ihr architektonische Geschlossenheit. Denn wie leicht erkennbar ist sprechen die Gebäude an der Waldluststraße und dem Heimgartenweg die selbe Architektursprache, obwohl sie im Abstand von 30 Jahren von unterschiedlichlichen Generationen gebaut worden sind:



    Der Heimgartenweg, eine ruhige Stadtoase direkt im Rücken des Ben-Gurion-Rings, den Autofahrer eher als Schnellstraße erleben dürften.



    Architektonischer Nukleus der Siedlung ist der stumpfwinklig angelegte Flügelbau hinter dem Heidekrug:



    Der Heidekrug selbst ist vor wenigen Jahren aufwändig saniert worden und zeigt zur Waldluststraße hin ein beachtliches Maß an Gespühr für das bestehende Ortsbild:



    Erst von hinten erkennt man die tiefgreifende Überformung des ehemaligen Gasthauses. Die Nutzung als Wohnhaus machte Balkone und zusätzliche Treppenhäuser erforderlich, die wenig sensibel angefügt wurden.



    Im hinteren Bereich gibt es noch Kleingärten und eine unternutzte Spielfläche, die Abstand schafft zwischen den Wohnhäusern und der Ringstraße, die noch vor den Hchhäusern liegt. Hier ist aber zu erwarten, dass das Gelände auch noch bebaut werden wird. Man muss sich aber fragen: Womit? Wer will da wohnen und wollen die Bewohner immernoch da wohnen, wenn man mehrgeschossige Hochbauten in die Gärten setzt?



    In Zabo ist also gemeinsam mit dem riesigen Bauprojekt an der Regensburger Straße eine enorme Verdichtung geplant, die das vorhandene nicht wirklich eingehend betrachtet. Vielmehr scheint eine ziemliche Überformung beabsichtigt zu sein. Parallel zum laufenden Abriss in der Schillingstraße kann man kaum optimistisch sein, dass der Neubau in der Waldluststraße eine kompatible Entwicklung i dieser Gegend sein soll. Zumal es auch noch keine Entwürfe für den Neubau gibt, obwohl der Abriss schon in wenigen Wochen erfolgen soll: Die Abrissgenehmigung müsste in jedem Fall an eine genehmigte Neubauplanung geknüpft sein, damit man die Allgemeinheit nicht mit einer Brache erpressbar machen kann. Denn wenn erstmal abgerissen ist, dann schiebt man die Schuld an der Brache schnell auf die Stadtverwaltung, die einem Neubau zu hohe Hürden stelle.

  • Die geplanten großflächigen Abrisse in der Waldluststraße sind nicht ganz unumstritten. Die NN berichtet hierzu heute davon, dass es im Vorfeld hinter den Kulissen geheime Gespräche zwischen dem Wohnungsunternehmen Nürnberg-Ost und der Stadt Nürnberg gegeben habe, in denen sich das Unternehmen verpflichtet ein Gutachten zu erstellen wie das Gebiet weiter entwickelt werden könne:


    Nordbayern: Zabo - Sechs Häuser vor dem Abriss


    Passend dazu noch ein Beitrag zur Geschichte der Siedlung, die eng mit dem FCN verwoben war: http://www.nordbayern.de/regio…n-1.5926770?searched=true
    Ob der Nachwuchs des FCN heute vor der PlayStation rekrutiert wird...


    Da hat sich die Stadt wieder dem Profitgedanken der Immobilienwirtschaft gebeugt und breitschlagen lassen. Ob das zu erstellende Gutachten, die anschließend angedachte Beauftragung eines gutes Architektenbüros und die Mitbestimmung durch den Baukunstbeirat tatsächlich die richtige Antwort auf die Frage nach der Notwendigkeit der Preisgabe des Ensembles sind, darf man anzweifeln. Jeder unabhängige Architekt wird sagen, die Siedlung ist als Ensemble und lebenswerter Wohnraum genau so richtig, wie sie jetzt dasteht. Stattdessen gehen Denkmalschutz und Stadt Hand in Hand:
    - Der Denkmalschutz deklassiert die Siedlung als nicht herausragend genug und lässt sie schutzlos,
    - Die Wohnungsgesellschaft kann aber nur hier bauen weil sie keine geeigneten entwickelbaren Grundstücke bekommt,
    - Die Stadt sagt wenn es eh kein Denkmal ist kann es weg, so können wir die anderen bebaubaren Grundstücke besser an die Bauträger für Eigentumswohnungen abgegeben, spült mehr Geld in die Kassen.


    So - etwas überspitzt - funktioniert der Regelkreis in Nürnberg, der Schritt für Schritt das Gesicht der Stadt verändert. Erneuerung ist an sich kein ungewöhnlicher Prozess - wenn denn mal etwas hochwertiges oder innovatives nachkommen würde. Aber der streng aufgeteilt Immobilienmarkt ohne überregionale Einflüsse, die einen Qualitätssprung nach oben bedeuten würde, erzeugt halt immer wieder dieselben Rezepte: Gestalterisch auf geringem Niveau wird in Nürnberg überwiegend Wegwerfarchitektur gebaut. Mich hat letztens jemand gefragt, ob ich herausragende Neubauten in Nürnberg nennen könne. Eingefallen sind mir da nur die


    - Sebalder Kontore (mittlerweile 5 Jahre alt)
    - Teambank (mittlerweile 4 Jahre alt)
    - Wohnhaus Hadermühle 5 (für Nürnberger Verhältnisse wirklich sensationell)
    - Das Datevgebäude (im Deutschlandvergleich aber dann doch eher durchschnittlich)


    Für eine Großstadt wie Nürnberg ist das eher mau. Die meisten, durchweg sehr hochpreisigen Bauprojekte sind dann im Deutschlandvergleich eher unterdurchschnittlich, z.B. in Thon am Kleinreuther Weg oder um den Nordbahnhof: Einfallslose Styroporfassaden, langweilige Fensterformate, Farbkonzept Weiß-Grau und die Außengestaltung überwiegend in Beton bzw. Betonformsteine. Würde man downgraden wollen, das ginge gar nicht mehr. Für Zabo habe ich an dieser Stelle kein gutes Bauchgefühl, denn so wie es jetzt ist ist es stimmig. Das was kommt wird Gewurschtel. Und es geht los, die Bagger haben heute ihr Abrisswerk begonnen.


  • Hallo Nothor,


    mir fallen da spontan noch ein paar ein (Baujahr habe ich aber nicht recherchiert ;))
    - VR Bank am Wöhrder See
    - Landeskirchliches Archiv, auch am Wöhrder See
    - Fraunhofer IIS im Nordostpark (hier gibt es überhaupt einige solide Bürogebäude)
    - E-Center / TM 50 Thomas-Mann-Straße (v.a. die Holz-Dachkonstruktion)
    - die neue (und alte) Stadtbibliothek
    - Messehalle 3A
    - Neubau Langwasserbad
    - Neubau Justizzentrum (Rohbau steht)


    Das ist jetzt nicht unbedingt alles herausragend, aber zumindest überdurchschnittlich.


    Und natürlich wünschen wir uns mehr und besseres und sind kritisch. Aber mal ehrlich, wo ist das der Fall?


    Nbg. vergleicht sich gerne mit den Metropolen. Und natürlich gibt es in Frankfurt, Berlin, München aber auch Stuttgart mehr hochwertige (Neu-)Bauten. Insbesondere Büros und Wohnen in zentralen Lagen sowie Bauten der öffentlichen Hand. Aber das ist nicht der Vergleichsmaßstab für Nürnberg (übrigens wird dort auch genug einfaches und billiges wie hier gebaut).


    Vergleicht man Nbg. mit Hannover, Dortmund, Essen, Bremen, Duisburg, Leipzig, Dresden, Bochum usw., dann wirst Du überall viel Mittelmaß, viel Unterdurchschnittliches und ein paar Glanzstücke finden. Hier fehlt Nachfrage und ggf. auch Geld für hochwertige Bauten. Die öffentliche Hand ist hier auch nicht so prägend.


    Aber so sind die Zeiten: alles muss schnell gehen, nach wenigen Jahren amortisiert sein und viele viele Vorschriften erfüllen. => Kopf hoch, das wird auch wieder anders!

  • An der Ecke Langseestr / Laufamholzstr geht es dieser Tage los mit dem Neubau von knapp 100 Wohnungen. Auszug aus dem Bebauuungsplan:


    Entsprechend der verdichteten umgebenden Bebauung entlang der Laufamholzstraße und aus Lärmschutzgründen ist eine Blockrandbebauung an der Langsee- und Laufamholzstraße geplant. Der Blockinnenbereich wird mit zwei solitären Wohngebäuden ergänzt, welche zu den benachbarten Bauformen kleineren Maßstabs vermitteln.


    Die Blockrandbebauung an der Langsee- und Laufamholzstraße ist mit vier bis sechs Geschossen geplant. Die baulichen Hochpunkte an der Laufamholzstraße sowie an der Ecke zur Langseestraße markieren die Quartierseingänge. Die Solitäre im Blockinnenbereich sind mit vier Vollgeschossen geplant. Die Erdgeschosszone der gewerblichen Nutzungen an der Laufamholz- und Langseestraße wird ebenerdig erschlossen.



    Bebauungsplan: http://www.moegeldorf.de/Verwa…ngseestr/download/afs.pdf


    Projektseite KiB: https://www.kib-gruppe.de/wohn…langseestrasse-nuernberg/

  • @ scritch: Danke für den Fund!
    Leider beginnt die Vermarktung wie üblich mit den rückwärtigen Gebäuden, die Eigentumswohnungen beherbergen werden. Wie die Blockränder gestaltet werden kann man daher nur erahnen:



    Visualisierung: KIB


    Das wäre ja durchaus mal interessant. Die Laufamholzstraße macht ja derzeit gemeinsam mit dem Projekt "Seetor" auf dem ehemaligen Coca-Cola-Areal einen ziemlichen Entwicklungssprung durch.

  • Neubauten in der Gleisshammerstraße

    Im Jahr 2015 hatte ich kurz über ein unscheinbares Projekt in der Waldmünchenerstraße Ecke Gleisshammerstraße berichtet (hier). Dort befand sich bis dato die Werkstatt eines größeren Stukkateurbetriebes, die aber schon damals ziemlich verlassen wirkte. Zwischenzeitlich bin ich dort mal wieder vorbei gekommen und habe das fertige Neubauprojekt gesehen:



    Entstanden sind kleinere Stadthäuser in zeitgemäßem, grauen Stil, aber immerhin mit rotem Satteldach. Das Nachbargebäude aus den 1950'ern mit dem charakteristischen Fassadenbild steht gottseidank noch dort. Ich hoffe dass die Sgraffitti eine bestimmt bald kommende Renovierung überstehen und gepflegt werden:



    Im rückwärtigen Bereich dieses Gebäudes existiert noch weiteres Werkstattgelände, das womöglich auch irgendwann mal bebaut werden wird. Dann käme wohl auch Geld in die Kasse um das alte Wohnhaus aufzufrischen.


    Entlang der Gleisshammerstraße sind in den letzten Jahren noch weitere Neubauten entstanden. Erstaunlich: Im Schatten des Versicherungstowers hält sich hier überzeugend eine eher ländliche Bebauung mit kleineren Stadthäusern und Reihenhäusern. Über 3 Etagen kommt quasi kein Bau hinaus:




    Dicht und grau ist es trotzdem, aber das liegt halt im Trend. Sicherlich stehen auch bald Bäume dazwischen, wenn der Platz nicht vollends dem Abstellen von Autos geopfert wird.

  • Diese Häuser sind wirklich der Gipfel trostloser Spießigkeit. Kann "der Nürnberger" sich nicht mehr leisten, will er sich nicht mehr leisten, hat er keine andere Wahl, weil eben so gebaut wird, oder trifft das etwa sogar seinen Geschmack?


    Da hat man Autos für Zehntausende Euro vor der Haustür stehen, die vielleicht zehn Jahre halten. Aber die eigenen vier Wände dahinter, in denen man womöglich Jahrzehnte lebt, dürfen ausschauen wie eine Hundehütte.


    Ist mir rätselhaft.

  • dieser Aussage kann ich nur zustimmen.
    Aber so ist eben (nicht nur) der Nürnberger. Es wohnen schließlich in den Vorstadthöllen auch hauptsächlich spießige mittel- bis besserverdienende Jungfamilien aus dem Bilderbuch des Neo-Konservatismus. Die können es gar nicht abwarten, in ihre eigene "Hundehütte" zu kriechen. Ab dann wird auf der bettvorlegergroßen Terrasse Tag und Nacht gegrillt und der Rest das sogenannten Gartens ist mit drei Plastikspielzeugen des Nachwuchses schnell vollgemüllt. Vor der Tür der Monster-SUV, mit dem Mutti die Kiddies bis ins Klassenzimmer hineinfährt. Fertig ist die erträumte kleine Idylle. Es werden nicht nur völlig überhöhte Kaufpreise akzeptiert, sondern es muss dann auch die monotone und triste Einfaltslosigkeit der Architekten bzw. Bauherren hingenommen werden - aber Hauptsache "was eigenes"! Gottseidank will nicht jeder Nürnberger so wohnen ...

  • Ja, das gehört wohl zum aktuellen Zeitgeist der Entrückung von Natur und organischem Wachstum. Alles ist standardisiert und auf minimalen Pflegeaufwand getrimmt. Man will sein eigenes Haus, aber es muss nicht individuell sein, ein Garten braucht es auch nicht, macht ja Arbeit, allein das jährliche wegschaffen des Schnittgrüns. Stattdessen eine Steinwüste aus Asphalt, Betonsteinen und mit Kieseln gefüllten Flächen und Drahtkisten. "Steingärten" nennt man das ironischer Weise. Dazu dann das hippe grau, das man auch schon innen bei Teppichen, Badfliesen und Wohnzimmersofa kennt. Naja den Rest habt ihr schon gut beschrieben. Dieses omnipräsente Grau werde ich aber wohl nie nachvollziehen können.

  • dieser Aussage kann ich nur zustimmen.
    Aber so ist eben (nicht nur) der Nürnberger. Es wohnen schließlich in den Vorstadthöllen auch hauptsächlich spießige mittel- bis besserverdienende Jungfamilien aus dem Bilderbuch des Neo-Konservatismus. Die können es gar nicht abwarten, in ihre eigene "Hundehütte" zu kriechen. Ab dann wird auf der bettvorlegergroßen Terrasse Tag und Nacht gegrillt und der Rest das sogenannten Gartens ist mit drei Plastikspielzeugen des Nachwuchses schnell vollgemüllt. Vor der Tür der Monster-SUV, mit dem Mutti die Kiddies bis ins Klassenzimmer hineinfährt. Fertig ist die erträumte kleine Idylle. Es werden nicht nur völlig überhöhte Kaufpreise akzeptiert, sondern es muss dann auch die monotone und triste Einfaltslosigkeit der Architekten bzw. Bauherren hingenommen werden - aber Hauptsache "was eigenes"! Gottseidank will nicht jeder Nürnberger so wohnen ...


    Bitte verschon uns doch mit deinen Pöbeleien, Steffen. Was haben dir denn die Leute getan, die so leben MÖCHTEN? Meines Erachtens nach ist auch nicht jeder, der in der Vorstadt"hölle" lebt spießig oder gar (neo)konservativ! Wie kommst du zu diesem Weltbild???

  • Neubauten Ostendstraße

    ^ Einzelne Beobachtungen verdichten sich zu verallgemeinerten Vorurteilen, die auch ich latent mitbringe. Z.B. wenn ich als Radfahrer immerwieder von Autofahrern in riesigen SUV geschnitten werde, in denen hinterm Steuer völlig verzweifelte Fahrer/innen sitzen die ihr Schiff nicht rumgezirkelt bekommen. Erlebe ich tagtäglich, und diese fahrzeuge stehen halt eher in solchen Gegenden. Ich würde es nie so formulieren wie SteffenSetzer, aber er hat ja auch niemanden direkt angegriffen.


    Was anderes, während zumindest ich sehnlichst auf den Start der Bauarbeiten am SEETOR-Projekt in der Ostendstraße warte, sind zwei andere Bauprojekte in derselben Straße voran gekommen:


    Zunächst ist der Eckbau an der Tusneldastraße zwischenzeitlich fertig. Darüber wurde ja mehrfach im Baukunstbeirat diskutiert (hier berichtet). Das Ergebnis ist ganz okay:




    Die Kubatur des Hauses hätte durchaus etwas Abwechslung vertragen, z.B. einen Höhenversatz. Aber die Gestaltung gefällt mir recht gut, es ist kein weiß-grauer Klotz geworden, sondern die Farbigkeit und Gestaltungselemente wie diese Metallgitter lockern den Bau etwas auf, der so gut in die wichtige Einfallstraße mit ihrer Bebauung passt.


    Quasi gegenüber wird dan auch bald ein Büroneubau fertig, der jedoch nicht so ambitioniert ist:


  • Bitte verschon uns doch mit deinen Pöbeleien, Steffen. Was haben dir denn die Leute getan, die so leben MÖCHTEN? Meines Erachtens nach ist auch nicht jeder, der in der Vorstadt"hölle" lebt spießig oder gar (neo)konservativ! Wie kommst du zu diesem Weltbild???


    Ist das nicht ein bisschen viel künstlich aufgeplusterte Empörung? Das als "Pöbelei" zu bezeichnen, halte ich schon für etwas grenzwertig (Das treibt das Ganze unnötig auf die persönliche Ebene herunter). Natürlich erhebe ich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, niemand will jemandem, der sowas mag, dieses verbieten (im Gegensatz dazu, wird mir hier gerade gesagt, was ich nicht soll - Stichwort "verschonen") - und es stellt auch nicht gleich hochtrabend ein abgeschlossenes "Weltbild" dar. Nothor hat das schön in seinen Beiträgen dazu richtig eingeordnet. Ich habe hier keine wissenschaftliche Analyse beschrieben, sondern aus Beobachtungen und teilweise Frustrationen geboren, eine verallgemeinerte ironische Meinung geäußert und sonst gar nichts. Da kann man drüber diskutieren oder nicht - aber doch nicht mit einer solchen verbalen Keule.

  • Naja, man hatte leider nicht den Eindruck, dass du "diskutieren" möchtest, Steffen. Dazu bin ich und viele andere sicher bereit.


    Deine Aussage war ja letztendlich aber nur eine Aneinanderreihung von Beleidigungen gegenüber Vorstädtern ("Vorstadthölle"), Müttern ("Muttis" mit "Monster-SUVs"), Architekten und Bauherren ("triste Einfaltslosigkeit der Architekten bzw. Bauherren") - Ironie hin und her. Beleidigend gegenüber diesen Personen war es letztendlich trotzdem.


    Ich bin der Meinung, man kann - gerade in einem Forum wie diesem - seine Meinung auch etwas eleganter zum Ausdruck bringen. Als "verbale Keule" hatte ich nämlich eher deine Aussage empfunden.


    Aber lassen wir's gut sein! Hier geht es um Architektur, die uns ALLEN am Herzen liegt. Und da bewegt sich ja Gott sei Dank so einiges in Nürnberg!