City & Wallring | Base Camp [in Bau]

  • Die Eröffnung ist zum Wintersemester in 2019 angesetzt, also in etwa zwei Jahren.;)


    Stimmt, das Wintersemester 2018/2019 wäre dann doch eine Spur zu ambitioniert gewesen - habe die Zeitangabe einfach übernommen, ohne mir weiter Gedanken gemacht zu haben. Auf der Projektseite der federführenden Ingenieurgesellschaft findet sich aber eine weitaus realistischere Bauzeit: Baubeginn soll wohl in 2018 sein, die Fertigstellung sogar erst in 2020.

  • Die Ruhrnachrichten berichtet aktuell, dass noch im Januar die Abrissarbeiten startet werden. Geht also endlich los. Fertigstellung wird auch hier mit 2020 angegeben.


    Base-Camp

  • Ja, durch die Fassade wirkt dadurch mehr mit dem Boden verankert. Ich kann über gläsernen Erdgeschossen schwebenden Fassaden wenig abgewinnen.


    Finde ich gar nicht! Kolonaden oder Arkaden sind doch Dreckslöcher, in denen sich durch den Wind der ganze Müll sammelt - ein klassischer Kandidat für frühe Vernachlässigung, Vandalismus und P-Ecken. Die gehwegbündige, "schwebende" Fassade gefiel mir wesentlich besser bei diesem klobigen Bau.


    Aber nochmal die Frage: kommen in die Obergeschosse, insbesondere auch entlang der Kampstraße nur Mikro-/Studentenapartments?


    Mir gruselt es ja jetzt schon vor dem Fassadenbild an der Kampstraße, wenn jedeR BewohnerIn seine überlangen vielfarbigen IKEA-Vorhänge vor die großen Fenster hängt - oder mangels Vorhangstangen in die Fenster einklemmt - Immer wieder gerne gesehen bei Studentenwohnheimen. Sowas passt nicht in einen der zentralsten Innenstadtbereiche. :nono:

  • Du hast eine falsche Vorstellung vom Projekt, Benevolo. IKEA-Vorhänge und verwahrloste Ecken wird es hier nämlich wohl eher nicht geben. Die Apartments sind voll ausgestattet/möbliert, es gibt einen Concierge-Service, eine Bibliothek, ein Fitnessstudio und sogar eine Wäscherei. Zudem soll ein Hotel eröffnen. Selbstredend, dass die aufgerufene Miete nicht gerade günstig ist - zumindest für Dortmunder Verhältnisse.


    Ich packe die folgende Meldung mal hier rein: Das benachbarte Modehaus Böcker schließt seine Pforten. Die Eigentümerin der Immobilie ist ebenfalls die Base Camp GmbH. Nachmieter für die Geschäftsflächen stehen aber wahrscheinlich schon fest. Im Gespräch sind die Ansiedlung eines Sportartikelgeschäfts und eines weiteren Fitnessstudios.

  • Der Abriss ist in vollem Gange...


    Die Aussenfassade auf der Seite Kampstr. ist nahezu vollständig entfernt. Die Fassade auf der Rückseite und im Gang bei ehem. Boecker ist noch vorhanden.


  • ...schade, dass es keine Markthalle wird!

    Bei aller Freude darüber, dass der leerstehende Karstadt Technik Kasten dem Boden gleich gemacht wird, verspüre ich jedoch nur wenig Freude über das Base Camp Projekt. Die Örtlichkeit wäre ideal gewesen, dort eine Markthalle wie in Rotterdam von MVRDV zu verwirklichen. Meines Wissens war doch eine Dortmunder Delegation in den Niederlanden und sowas von begeistert von der dortigen Markthalle, die ja übrigens auch Wohnungen in den Obergeschossen bereit stellt. Mir fällt kein anderer Ort in der Innenstadt ein, wo es so gut gepasst hätte. Stattdessen lässt man Gerber einen Studenten-Kasten basteln, der übrigens m.E. durch die hinzugefügten Stützen noch an Wirkung eingebüßt hat. Aber Geschmäcker sind halt verschieden...

  • Nun ja, eine Markthalle an dieser Stelle wäre womöglich eine feine Sache gewesen, nur sind wir nicht bei Wünsch dir was. Soweit ich weiß - was allerdings nicht viel heißen will - stand eine Markthalle nie zur Debatte, auch Gedankenspiele dazu wären mir neu.


    Was mir bei Chris' Fotos, danke übrigens dafür, sofort auffiel sind die Ziegelsteine. Zwar versprühte das Gebäude den Charme der 1970er Jahre, die Ziegelsteine verdeutlichen allerdings, dass die Kampstraße 1 rund zwei Jahrzehnte älter ist.


    P.S. Wie wäre es mit einer Markthalle auf dem Hansaplatz?

  • Markthalle

    Man möge mit verzeihen, aber was wäre der Sinn einer Markthalle? In Dortmund haben es normale Wochenmärkte schon schwer und eine Markthalle für den Großhandel passt schon allein wegen des Schwerlastverkehrs nicht in die City.
    Aber letztendlich ist es natürlich Geschmackssache. Für mich so etwas in die Nordstadt passen.


  • Was mir bei Chris' Fotos, danke übrigens dafür, sofort auffiel sind die Ziegelsteine. Zwar versprühte das Gebäude den Charme der 1970er Jahre, die Ziegelsteine verdeutlichen allerdings, dass die Kampstraße 1 rund zwei Jahrzehnte älter ist.


    Gern geschehen... :)


    Das Gebäude wurde 1967 als Neckermann Kaufhaus eröffnet... kratzt also tatsächlich an den "70ern". Die Ziegelsteine haben mich allerdings auch stark verwundert und diese hätte ich dahinter überhaupt nicht vermutet.

  • Man möge mit verzeihen, aber was wäre der Sinn einer Markthalle? In Dortmund haben es normale Wochenmärkte schon schwer...


    An den Wochenenden ist zumindest der Markt auf dem Hansaplatz noch sehr gut besucht. Aber stimmt schon, dank den Discountern, den wenigen, großen Einzel- und mehr und mehr auch Online-Händlern sind Wochenmärkte generell auf einem eher absteigenden Ast. Eine Markthalle wie in Rotterdam ist übrigens auch nicht meine Wunschvorstellung. Ich brachte lediglich den Hansaplatz ins Spiel, da es hier in der Vergangenheit zumindest Pläne in diese Richtung gab.


    Das Gebäude wurde 1967 als Neckermann Kaufhaus eröffnet... kratzt also tatsächlich an den "70ern".


    Ah, OK, danke dir. Das wusste ich so nicht. Ich habe mal ein Schwarz-Weiß-Foto der Kampstraße aus 1950er Jahren gesehen. Das Grundstück Kampstraße 1 war bereits oder immer noch (?) bebaut. Kann es sein, dass es sich um den Vorgängerbau handelte?

  • Ich finde die Verwendung von Ziegelsteinen an einem Bau aus den späten 60ern gar nicht so ungewöhnlich. Immerhin sollte die Wand ja direkt verkleidet werden weswegen die Ziegel ja auch nicht optisch sauber vermauert wurden.


    Man sieht daran halt wie sich die Herstellungskosten entwickelt haben. 1967 war das händische Aufmauern mit Hohlziegeln halt noch günstiger als das komplette Einschalen und Betonieren solcher Wände. Zudem ließ sich die Wandverkleidung so einfacher andübeln als an einer reinen Betonwand.
    Die Ziegelwand hat zudem leicht bessere Dämmwerte als eine entsprechend dicke Betonwand, aber dies war zu der Zeit wohl noch nicht von Belang. Auch in den 70ern hat man ja auch noch nicht jede Wand betoniert, dann aber hier in der Gegend eher mit Kalksandstein gemauert.


    In den 50ern war es allerdings noch unüblich Kaufhäuser als fensterlose Kästen zu bauen, dieser Trend kam halt erst mit den 60ern auf.

  • Wir sind zwar in der Tat nicht bei "Wünsch Dir was!", aber wenn ich mir doch was wünschen darf, dann ist es, dass die großen Plätze der Stadt unbebaut bleiben. Plätze sind Treffpunkte und Kommunikationsorte. Das zeichnet die Dortmunder Innenstadt aus! Hebt sie von vergleichbaren Städten ab. Der Hansa Platz ist ja nicht tot! Im Gegenteil. Es ist der größte und wichtigste Platz der heutigen Stadt! Ein wenig Außengastronomie fehlt noch. Das ist alles. Da kann man sich den zuletzt geplanten Café Barcelona Pavillion (der immer noch unter dem Titel Markthalle läuft) getrost sparen. Karstadt hat es viel mehr in der Hand, den Platz noch mehr zu beleben!

  • Ich finde es auch unsinnig einen zusätzlichen Pavillon auf den Hansaplatz zu setzen. Immerhin gibt es hier schon zweimal in der Woche (mittwochs und samstags) schon einen großen und freitags immerhin einen kleinen Wochenmarkt. Träume von einer Markthalle mögen zwar schön sein, aber ein Konzept was in manchen Städten funktioniert muss deshalb nicht überpall passen.


    Und ist es wirklich so notwendig den Hansaplatz rund um die Uhr zu beleben? Zudem würde solch ein Gastropavillion wiederum die Nutzbarkeit des Platzes während der Weihnachtsmarktsaison einschränken.


    Aber zurück zum Base-Camp. Hier am Platz von Leeds wird die Passantenfrequenz deutlich höher liegen als am Hansaplatz. Dies wird eine gastronomische Nutzung des Erdgeschosses und der Außengastronomie attraktiv machen, weil selbst bei schlechtem Wetter hier noch genügend Menschen vorbei kommen. Der Boulevard Kampstraße soll sich nach Fertigstellung ja auch mit Menschen bevölkern.


    Ich denke Dortmund ist zu klein, bzw. als Studenten/Tourismus/Einkaufsstadt nun auch nicht so attraktiv, als dass man nun an jeden Platz und jeder Ecke quirliges Leben erwarten kann, also darf es am Hansaplatz auch mal ruhiger zugehn, an Markttagen, während des Weihnachtsmarktes und an besonderen Veranstaltungen ist da schon jetzt genügend los.


    Ergänzend noch zum Stichwort Martkhalle. Sollte es für eine solche wirklich Bedarf geben, so wäre für diese ja auch noch das um die Ecke liegende Westfalenforum nutzbar. Allerdings dürften dort die Umbaukosten gewaltig sein, da dies Gebäude aber wenigstens teilvermietet ist und so wenigstens etwas Rendite bringt wird man das ungewisse Risiko Markthalle vorerst wohl scheuen.

  • Ich denke Dortmund ist zu klein, bzw. als Studenten/Tourismus/Einkaufsstadt nun auch nicht so attraktiv, als dass man nun an jeden Platz und jeder Ecke quirliges Leben erwarten kann[...]


    Wobei wir Dortmunder uns auch nicht unnötig kleiner machen (lassen) sollten. Mit über 50.000 Studenten geht Dortmund nämlich durchaus als eine Studentenstadt durch. Nur sind die Studenten eben weniger sichtbar, da sie in der Regel nicht im Stadtkern wohnen. Dieser Umstand wird sich aber - zumindest ansatzweise - durch das Base Camp und dem geplanten Studentenwohnheim unterm U ändern. Dortmund ist auch erwiesenermaßen eine der großen und wichtigsten Einkaufsstädte Deutschlands (Stichwort "Zentralitätskennziffer"). Nachholbedarf hat die Tourismusstadt Dortmund. Aber seien wir mal ganz ehrlich: Dortmund wird niemals ein Heidelberg, Berlin oder Hamburg. Aber das muss es auch nicht. Mir reicht es vollkommen aus, wenn sich das Wachstum der letzten Jahre verstetigt oder sich vielleicht sogar noch ein wenig steigern ließe.


  • Dortmund ist zu klein und um als Studenten/Tourismus/Einkaufsstadt zu fungieren? Manchmal verstehe ich euch Dortmunder nicht wirklich. Dieser Dortmund (Dorfmund) Komplex ist wirklich sehr abenteuerlich und häufiger auch in der politischen Kultur erleb,- sichtbar. Dortmund ist eine Stadt mit mehr als 600.000 Einwohnern und damit ein echtes europäisches Schwergewicht. In den meisten Ländern wäre die Stadt mit dieser Bevölkerungszahl Hauptstadt oder würde zumindest einer DER Standorte im Lande sein. Die Studentenzahlen liegen mittlerweile bei über 50.000 und der Westenhellweg zählt jedes Jahr zu den TOP 10 Standorten in Deutschland.


    Wenn man Dortmund mit ähnlichen Städten aus den europäischen Kohlebergbauregionen u.a. Manchester, Liverpool, Lille oder ebenfalls stark zerstörte Städte wie beispielsweise Rotterdam vergleicht ergibt sich immer das selbe Bild. Die Städte haben verstanden und fördern spezielle ihr Stadtzentrum um mit einem starken Kern in das Umland bzw. weiteren Stadtviertel auszustrahlen. Ein urbane Stadt mit dem von dir angesprochenen quirligen Leben findet ihren Ausgangspunkt also in einem intakten lebenswerten Stadtzentrum. Das Base-Camp wird mit über 400 Studenten sicherlich seinen Teil dazu beitragen, das sich das Bild der Brückstraße, Platz von Leeds und der Kampstraße in diesem Abschnitt in den nächsten Jahren radikal verändern wird. Gerade in diesem Abschnitt ist nämlich der Nucleus des quirligen Stadtlebens
    zu finden - Kleinteiligkeit! Genau diese fehlende Komponente ist nämlich die größte Problematik der Dortmunder Innenstadt. Der einzige belebte Platz in dieser Stadt ist deswegen eigentlich nur der alte Markt und die Kleppingstraße.


    Um somit auf deine Frage zurückzukommen - Ja! Die Plätze der Innenstadt müssen belebt werden. Dies kann jedoch nur über architektonische und städtebauliche Feinschliffe gelingen. Eine Markthalle oder einfach nur feste Ständen ähnlich des Viktualienmarkts in München kann dabei helfen.

  • Ich will Dortmund doch gar nicht schlecht reden, ich bezweifel halt nur, dass man jede Ecke der Dortmunder Innenstadt dauernd beleben kann und muss.

    Die Dortmunder Uni hat sicher hohe Studentenzahlen, allerdings sind die Institutionen der Dortmunder Uni nunmal nicht quer über die Stadt verteilt, sondern auf einem Campus außerhalb der Innenstadt konzentriert. Zudem sind viele Studenten Pendler. Der Dortmunder Nahverkehr ist gut ausgebaut und die beliebtesten Wohnviertel liegen wie die Uni südlich der Innenstadt. All das führt natürtlich dazu, dass nicht wie etwa in vielen anderen Unistädten ständig ein Heer an jungen Leuten per Rad die Innenstadt kreuzt und sich dann auch öfter dort aufhält. Daran werden auch die 430 Plätze im Basecamp nur unwesentlich was dran ändern.


    Trotz aller Hotelneubauten und Tagesgästen laufen nun nicht ständig Heerscharen von Touristen durch Dortmund, die sich zwischendurch mal eine Pause gönnen möchten.


    Als Einkaufsstadt ist Dortmund beliebt und bei gutem Wetter ist der Westenhellweg und die Brückstraße regelrecht überlaufen. Dass man in Zeiten des Internets aber noch deutlich mehr Kaufkraft nach Dortmund ziehen kann, halte ich für illusorisch.


    Die absolute Einwohnerzahl sagt wenig darüber aus, wie sich die Bevölkerung verteilt und wie die Struktur der Stadt ist, ob es halt große/kleine Plätze, Straßen oder romantische Gassen gibt. Auch in der Unistadt Münster ist etwa der Domplatz nicht ständig belebt.


    Ich hoffe, dass der Ausbau der Kampstraße zwischen Petrikirche und Reinoldikirche die Kundenströme etwas besser verteilt - am Westenhellweg und am Alten Markt geht es wie geschrieben zeitweise sehr gedrängt zu.


    Den Hansaplatz halte ich aber jetzt schon für sehr gut bespielt. Ich finde es daher in Ordnung, dass auf diesem Platz, genau wie auf dem Friedensplatz zwischendurch mal Ruhe herrscht.