Auch nach der Modernisierung fügt das Gebäude gut in das Ensemble ein. Mit der Erneuerung des früheren Spielwaren-Kurtz-Gebäudes hatte ich da mehr Probleme.
Max BGF:
Was Frankfurt angeht. Einfach mal Kommentare zum Dom-Römer-Projekt lesen, Bilder ansehen. Das Projekt ist in ähnlich reicher und modernistischer Stadt um so viel größer als was es in Stuttgart am Marktplatz bräuchte. und trotzdem geschieht hier NICHTS, allenfalls Kaschierung.
Bei meinen Frankfurt-Besuchen schaue ich mir das Gelände natürlich jedesmal an. Dort war die Situation eine völlig andere. Das Technische Rathaus, ein an dieser Stelle unpassender Betonbau von 1974 konnte letztlich abgerissen werden und das Gelände neu bebaut werden.
Am Stuttgarter Marktplatz hat man es ja mit vielen Eigentümern zu tun und manche Gebäude wurden inzwischen auch modernisiert.
Ich finde das fünfziger Jahre Ensemble in Stuttgart gar nicht so schlecht und würde es auch in seiner Farbigkeit belassen. Ein aktuelle Aufnahme von 18. Juli:
Ich finde das ganze hat schon seine erhaltenswerte Qualitäten.
Die Probleme die man heute damit hat liegt vor allem daran wie mir scheint, dass dieser Baustil nur weniger Jahre aktuell war, deshalb sehr den Zeitgeist wiederspiegelt und es deshalb heute nicht gefällt. (Gebäude wie die Cloud No.7 oder Z-up wird es ähnlich ergehen, dort können dann die Fassaden ausgetauscht werden).
Beim Wiederaufbau damals gab es grob gesagt vier Wege:
- Rekonstruktion der Vorkriegssituation
- Wiederaufbau in traditioneller Architektur (Stuttgarter Schule), diesen Weg ging Freudenstadt und man hat den Eindruck dort, es hätte dort immer schon so ausgesehen
- Wiederaufbau im damals aktuellen modernistischen Stil unter Beibehaltung des Stadtgrundrisses (wofür man sich hier entschieden hatte)
- moderner Wiederaufbau auf verändertem Stadtgrundriss.
Auf dem Dom-Römerberg-Areal in Frankfurt hat man wohl einen Weg gewählt mit Wiederaufbau des historischen Stadtgrundrisses mit Rekonstruktion einzelner Gebäude und Ergänzung durch neue Gebäude in neuer Architektur, die sich aber gut einfügen.
Falsch halte ich Pseoude-Rekonstruktionen, die nur so tun, als würde ein alter Zustand wiederhergestellt, wie in Frankfurt die Römer-Ostzeile.