Projekte im Öffentlichen Nahverkehr: Straßen-, S- und U-Bahnen

  • Ich ergänze mal:


    - langwierige Anwohnerklagen, insbesondere was die U3 in Gebersdorf anbelangt.
    - komplexere Auflagen ggfls. aufgrund von EU-Standards


    Aber ich gebe zu, ich habe das wohl zu blauäugig gelobt. Dennoch scheint man bei Verkehrsprojekten doch gut zu informieren und transparent zu sein. Echte Debakel sind mir hier keine bekannt. Wenn die Gemeinde Stein keinen U-Bahn-Anschluss haben will ist das natürlich für das Vorantreiben des Projektes, der damit verbundenen Kalkulation und finanziellen Förderung eher hinderlich.

  • Eröffnung Straßenbahnerweiterung "Thon-Am Wegefeld"



    Hier im Forum bereits an anderer Stelle berichtet, der Vollständigkeit halber aber nun auch hier.
    Nach langer Planung und vielen Debatten ist die Straßenbahn nach vielen Jahren endlich mal wieder signifikant (2,4 km) erweitert worden. Das Netz erreicht nun eine Ausdehnung von ca. 40 km. Sicherlich ist dies ein Wendepunkt für den ÖPNV in Nürnberg, denn weitere Straßenbahnerweiterungen scheinen nun greifbar und beziehen die Außenbezirke der Stadt endlich mit ein.
    Der U-Bahnbau innerhalb Nürnbergs wird mit der Fertigstellung der U3, welche 2017 um zwei Stationen, 2019 um eine Station und um ca. 2022 um zwei weitere Stationen wächst, wohl mittelfristig dem Ende entgegen gehen. Gründe: Sinnvolle Erweiterungen liegen nun weitgehend außerhalb der Stadt (Stein und Oberasbach).


    Die Planungen für den Ausbau des Straßenbahnnetzes (Erschließung Areal Brunecker Straße, Erweiterung Richtung Erlangen/herzogenaurach, Ausbau Richtung Kornburg und Fischbach) rücken nun in den Fokus.



    d.

  • http://www.nordbayern.de/regio…sdorf-ausgebaut-1.5848164


    Die U-Bahn kann nun bis Gebersdorf gebaut werden. Die Widerspruchsfrist zu den öffentlich ausgelegten Bauplänen ist lt. Presse ohne Einwendungen abgelaufen. Nun kann die Stadt die Planungen vorantreiben und mit den Bauvorbereitungen beginnen. Die komplett unterirdisch laufende U-Bahn-Strecke wird nun also ziemlich sicher bis in die Ortsmitte von Gebersdorf gebaut, wie hier schonmal anlässlich des Bauprojektes auf dem Gelände des alten Umspannwerkes thematisiert.


    Derweil arbeitet die Politik noch daran, Zusagen vom Bund für eine Mitfinanzierung der Strecke nach Stein zu erhalten, um einen sinnvollen Endhaltepunkt der Linie in einer größeren Umlandgemeinde zu bauen. Damit wäre die U 3 aus meiner Sicht mittelfristig rund. Ich denke aber auch, dass der am 22. Mai eröffnete Endhaltepunkt "Nordwestring" nicht auf ewig Endhaltestelle sein wird, denn von dort aus geht es noch kilometerweit Richtung Fürth durch locker besiedelte Wohngebiete.

  • heute: Eröffnung neuer U-Bahnstationen

    Heute werden die beiden neuen U-Bahn-Halte an der U3 eröffnet:

    • Klinikum Nord
    • Nordwestring


    werden ab sofort im Regelbetrieb angefahren. Heute können daher alle Nürnbergerinnen und Nürnberger kostenlos mit der U 3 mitfahren.#


    http://www.nordbayern.de/regio…g-sind-eroffnet-1.6157308


    Zwei neue Stationen für den Galeriestrang!


    Im Jahr 2019 soll dann die neue Station im Südwesten ("Großreuth bei Schweinau") folgen, und 2025 der finale Endausbau mit den Haltestellen "Kleinreuth bei Schweinau" und Gebersdorf".

  • Ja, insb. die Station am Klinikum Nord ist wirklich chic geworden.


    Was ich beim Nürnberger U-Bahn-Bau aber nie verstehen werde: Wozu braucht es eigentlich diese "Aufgangsbauwerke". Die gibt es in keiner Stadt, die ich kenne. Nicht in Brüssel, nicht in London, nicht in Paris, nicht in Berlin usw. usw. Überall geht man einfach hinab ins Zwischengeschoss. Aber in Nürnberg stehen diese Kästen an jedem U-Bahn-Ausgang. Was erreichen Sie? Bestensfalls, dass der Fahrgast 10 Meter früher im Trockenen oder 10 Meter später im Regen ist. Dazu verschandeln sie teilweise noch die Umgebung, wie etwa am Friedrich-Ebert-Platz.


    Würde man darauf verzichten, die Stadt könnte ein hübsches Sümmchen Geld sparen. Und zum Schaden des Stadtbilds wäre ein Verzicht auch nicht.

  • Den Grund kann auch ich nicht nennen, es fällt aber auf, dass diese Zugangsbauwerke nur dort stehen, bei denen die zugehörigen Treppen direkt auf den Bahnsteig führen. In den Zugangsbauwerken befinden sich auch Rolltore zur Schließung der Anlagen.
    Ich erinnere mich, dass im Falle des umstrittenen Zugangsbauwerks am Friedrich-Ebert-Platz (vor der Jugendstilfassade auf der Westseite) auch heiß diskutiert wurde ob man diese Überdachungen überhaupt benötigt. Ich meine die VAG erläuterte in diesem Zusammenhang die Gründe...


    Anderer Aspekt: Interessant sind die im "U-Bahnheft 18" (erschienen zur Neueröffnung) veröffentlichten Fahrgastentwicklungsstatistiken zwischen 2008 (Eröffnung der U3) und 2015. Hier wird deutlich wie gut die automatisierten Linien U2 und U3 mit ihren engen Taktfolgen inzwischen angenommen werden. Die beiden Linien werden von ca. 193 000 Fahrgästen an Werktagen genutzt (U2 ca. 123 000, U3 ca. 70 000). Die U1 müsste nochmal ca. 150 000 Fahrgäste befördern.
    In der Statistik auch deutlich zu erkennen: Die Verschiebung des Fahrgastanteils von U2 zu U3 nach Eröffnung des Abschnitts zum Friedrich-Ebert-Platz ab 2012. Offenbar haben sich die Wegebeziehung in der Nordstadt durch die U-Bahn ausdifferenziert– die U3 entlastet also die Bahnhöfe der U2 und konnte zusätzlich neue Nutzer für die Untergrundbahn gewinnen...


    d.

  • Korrektur zu den Fahrgastzahlen der U1: An Werktagen nutzen laut VAG ca. 220 000 Fahrgäste diese Linie.



    Insgesamt sind somit ca. 410 000 Fahrgäste zwischen Montagen und Freitagen in Nürnbergs U-Bahn unterwegs.


    Die Gesamtzahl an Fährgästen betrug im Jahr 2016 ca. 22 Millionen.
    Die Auslastung dieser sehr teuren, häufig umstrittenen aber auch nachhaltigen Infrastruktur ist somit exzellent...



    d.

  • Bilder zum U-Bahnhof Nordwestring



    Bahnsteigebene




    Westliches Zugangsbauwerk, Treppe zum Bahnsteig




    Westliches Zugansbauwerk, inklusive Busstation und Aufzug



    d.

  • Die Überdachungen haben mehrere Zwecke; die alle mit der "Schutzwirkung" eines Dachs zusammenhängen.


    - Rolltor ist oben, wo es der Fahrgast sieht, so es geschlossen ist
    - Dach schützt das Bauwerk gegen Regen
    - weniger Wind und Dreck wehen nach unten
    - kein Schneeräumen mehr nötig
    - v.a. die Rolltreppen verschleißen im Freien viel schneller, siehe bspw. am Rathenauplatz. Soweit ich das sehe, sind in den letzten Jahren alle neuen Rolltreppe überdacht gebaut worden.


    was mit auffiel: das U-Bahnheft wirkt im Vergleich zu früher recht lieblos und schnell zusammen geschrieben (vor Internet habe ich die sogar mal gesammelt).

  • Die Maßeinheit mit 2 Sommern hört sich wenigstens nicht so lang an wie 2 Jahre. Wenn man bedenkt, dass ursprünglich die ersten schon Anfang 2018 rollen sollten und sich das trotzdem alles bis 2020 zieht, dann ist das nicht gerade das vorzeigenswerteste Ergebnis. Selbst in ehemaligen Ostblockstädten mit mäßiger Wirtschaftsleistung fahren weitaus bessere U-Bahnen (moderner etc.) als in Nürnberg auf der U1.

  • Joa, ach mich stört das überhaupt nicht. In Rom kommen einem die U-Bahnen vor wie aus der Vorkriegszeit. Auch in Wien zeigen einige Linien erschreckenden Sanierungsstau. New York, Chicago, das rollende Material macht dort auch keinen futuristischen Eindruck. Also die Nürnberger U-Bahn finde ich im Gesamtquerschnitt trotz des alten Wagenmaterials auf der U 1 durchaus vorzeigbar. Wer in Nürnberg z.B. nur die U 2 und U 3 nutzt kann sich über eines der modernsten U-Bahnen weltweit freuen! Mit den neuen Wagen auf der U 1 wird dann das gesamte System überdurchschnittlich.

  • Das stimmt, an den neuen Linien gibt es nichts auszusetzen. Aber witzig, dass du gerade Wien ansprichst. Ich finde den dortigen ÖPNV sehr, sehr gelungen. Insbesondere die Taktungen sind überragend. Man wartet selten länger als 5 Minuten auf die nächste U-Bahn. Da hat man in Nürnberg noch sehr viel Ausbaupotential. Und vor allem sind die Ticketpreise in Nürnberg nicht mehr haltenswert. Die Preise der VAG sind dermaßen überteuert, dass man sich nicht wundern braucht, wenn so viele Leute schwarzfahren (müssen). Die automatische Anhebung pro Jahr findet ja mittlerweile diskussionslos statt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist damit aber schon lange nicht mehr gegeben. Wohin das ganze Geld geht würde mich auch interessieren. Aber hier sind wohl Mismanagement des VGN an der Tagesordnung. Wobei das dann auch noch belohnt wird, gehört der Vorstandsvorsitzende zu einem der bestbezahltesten öffentlichen Posten in Bayern (oder war es sogar in ganz Deutschland?).

  • ...Die Preise der VAG sind dermaßen überteuert, ..... Die automatische Anhebung pro Jahr findet ja mittlerweile diskussionslos statt. ....


    Ja, das ist auch die Achillisverse. Die Preise sind eh schon auf hohem Niveau und werden in der Tat quasi jährlich nach oben korrigiert. Und die Politik nickt es ab, als wäre es Volkes Wille dass die Preise angehoben würden. Das ist in der Tat nicht nachvollziehbar und ein VAG-Chef, der mehr verdient als der OB oder die Bundeskanzlerin ebenso wenig.


    Das Serviceangebot finde ich aber anders als du nicht schlecht, die Taktungen der U-Bahnen und Straßenbahnen, die ich über den Winter genutzt habe (U 2 und die Tram 4) waren tadellos.

  • Neues zur StUB nach Erlangen / Herzogenaurach


    inzwischen werden wichtige Detailfragen des zukünftigen Betriebs auf der Strecke besprochen. Es zeichnet sich ab, das eine möglichst große Nähe zu den technischen Voraussetzungen der Nürnberger Straßenbahn vorteilhaft wäre. So zum Beispiel der Einsatz von niederflurigen Einrichtungsfahrzeugen. Doch auch die Nürnberger müssen sich wohl bewegen und beispielsweise die Stromspannung im Straßenbahnnetz erhöhen.


    Artikel dazu hier:
    http://www.nordbayern.de/regio…gsam-gestalt-an-1.7325520


    d.

  • Neuer Anlauf Erweiterung U-Bahnlinie U2 nach Stein



    Offenbar möchte der Landkreis Fürth zusammen mit der dort liegenden Stadt Stein erneut prüfen, ob ein U-Bahnanschluss nicht doch förderfähig wäre.


    Bereits 1997 ergab eine Studie des Ingenieurbüros Intraplan einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor von 1,7, gemessen an der Strecke Nürnberg HBF bis Stein Deutenbach. Auf diese Basis beschlossen die Städte Stein und Nürnberg den Bau. Leider scheiterte dies jedoch an den zu geringen finanziellen Spielräumen der Stadt Stein bei Bau (Eigenmittelbeitrag) und Betrieb (laufende Kosten).


    Zuletzt wurde 2011-2013 geprüft. Hoffnung war unter anderem, dass die nun automatisierte U2 im Betrieb deutlich günstiger werden würde. Die Gutachter begruben jedoch die Hoffnung im Steiner Rathaus. Offenbar ist es unter den geltenden Förderungsbedingungen (standardisiertes Bewertungsverfahren) nicht möglich, den Kosten-Nutzen-Faktor auf die Strecke bis Hauptbahnhof anzuwenden, sondern nur auf den Neubauabschnitt von Röthenbach nach Stein. Hier wäre der Faktor jedoch als gering einzuschätzen.


    Da sich nun in der Bevölkerungs- als auch Arbeitsplatzanzahl eine deutliche Dynamik in Stein wie Nürnberg abbildet - und die Verkehrssituation sich immer mehr verschlechtert - möchte man einen erneuten Anlauf wagen.
    Sicher steht und fällt das Thema aber erneut mit dem Verfahren der Streckenbewertung...


    Ich hoffe es klappt! Die Verlängerung ist definitiv sinnvoll!


    http://www.nordbayern.de/regio…bahn-nach-stein-1.7409836


    d.