Deutzer Hafen [Abbruchphase]

  • Und aus dieser Planwerkstatt ist eine Vorlage entstanden über die Der Rat Ende Oktober entscheiden soll:


    1. Status Quo - alles bleibt bei der Hafennutzung
    2. Gemischte Nutzung - Hafen + Büro (Wohnen?)
    3. Entwidmung und Neubebauung á la Rheinauhafen


    http://www.ksta.de/html/artikel/1238966894866.shtml


    Ging dann ja doch schneller als erwartet!
    Warscheinlich weil einige Konzerne (Strabag, REWE) gedrängt haben und nun erfahren wollen, ob sie ihre neunen Hauptverwaltungen im Deutzer Hafen planen können.
    Wem dem so ist wäre das super für Köln und dann sollte man auch die Bebauung beschließen, und zwar mit, nicht nur um einen breiteren Konsenz zu erzeugen, einigen günstigen Wohnungen.

  • Ein weiterer Artikel zum Thema in der Kölnischen Rundschau:


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1238775224159.shtml
    Kommentar:
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1238775224163.shtml


    Diese schreibt, dass Einmütigkeit darin bestünde, dass der Status Quo so nicht bleiben solle. Der HGK, die für den Erhalt als Industriehafen ist, wird vorgeworfen, jahrelang Zeit gehabt zu haben, ein Konzept zur Entwicklung des Hafens vorzulegen, dies jedoch nicht getan zu haben. Zudem erziele die HGK nur ca. 5% ihres Hafenumsatzes mit dem Deutzer Hafen.


    Die Verwaltung will dem Rat empfehlen, eine Mischnutzung des Hafens zu beschließen. So soll ein Teil des Hafens zu einem Büro (Wohnstandort) nach Vorbild des Rheinauhafens entwickelt werden - ein anderer Teil als Industriehafen erhalten bleiben. Man könne sich z.B. vorstellen, die dem Rhein abgewandte Seite zum Büro/Wohnstandort zu entwickeln, während zur Rheinseite hin eine Gewerbenutzung weiterexistiert.
    Auf jeden Fall, darin besteht wohl eine einhellige Meinung, sei das Areal zu wertvoll, um die derzeitige Nutzung so unverändert fortbestehen zu lassen.
    Die Stadt brauche auch in naher Zukunft Filetlagen, die entwickelt werden können, zumal der Umbau des Rheinauhafens fast abgeschlossen sei.

  • Ich Favorisiere eine Büro/Wohnraumnutzung... an anderer Stelle von Köln soll doch der Hafen auf kosten von Naturschutzgebiet erweitert werden (oder irre ich?)


    Schaffen wir also lieber neuen Wohnraum für die Menschen, die Wohnungsknappheit macht sich immer mehr bemerkbar in Köln...

  • RebellHAI In Köln gibt es keine allgemeine Wohnraumknappheit, sondern speziell einen Bedarf an günstigerem, bezahlbaren Wohnraum. Sollte der Deutzer Hafen zu einem Büro/Wohnstandort umgewandelt werden, würden dort sicherlich eher Wohnungen im Hochpreissegment entstehen, ähnlich wie im Rheinauhafen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Citysurfer ()

  • Hier geht man davon aus, dass die von den Bau- und Wirtschaftsdezernenten favorisierte Mischnutzung (Hafennutzung und Entwicklung eines Bürostandortes) wohl den Verzicht auf Wohnbebauung bedeuten würde.


    Die gleiche Geschichte wie in Düsseldorf, wo die bereits geplanten Wohnhochhäuser Königskinder wegen der Nähe der Industrie nicht gebaut werden dürfen. Man darf die Frage stellen, ob die eher symbolischen als effizient funktionierenden Hafenreste einen solchen Preis wert sind. Meiner Meinung nach nicht - besser konzentriert man die industrielle Nutzung auf größere Standorte wie Niehl.


    Eine andere Frage wäre, wieso bei jedem prominenten Bauvorhaben jemand gleich über billige Wohnungen spricht. Billiges Wohnen ist naturgemäss eher in Altbausubstanz der Nachkriegszeit wie Chorweiler als in prominent gelegenen Neubauten zu erwarten. Ich verstehe nicht, warum der Abriss einiger Wohnbauten in Chorweiler ins Gespräch gebracht wird, wenn billiger Wohnraum fehlen sollte.

  • Le-Wel Ich denke auch, man sollte nicht den Fehler machen, die ganze Sache zu halbherzig anzugehen. Mir fallen auch nicht allzu viele größere Betriebe ein, die dort noch aktiv sind. Da wären vor allem die Aurora-Mühle und das Schütte-Werk. Wobei letzteres noch nichtmal unbedingt im Kern-Planungsgebiet liegen dürfte.
    Ich sähe kein Problem darin, diese Betriebe zu erhalten und das restliche Areal umfassend umzuplanen. Sollte Aurora dort irgendwann nicht mehr produzieren, könnte man einen großen Teil der Gebäude erhalten und zu Büro - und Wohnzwecken umbauen.

  • Ich denke dass in Köln vor allem mittelpreisiger Wohnraum guter Qualität fehlt. Also für diejenigen, die eine gute Miete zahlen können, weil sie für einige Jahre in der Stadt sind oder eine Eigentumswohnung bezahlen können. Leider gibt es in Köln sehr viel Wohnraum in zentraler Lage mit dem Charme des Ruhrgebiets und Mietpreisen, die eher an München erinnern. Junge Familien, Berufsanfänger, kreative Menschen mit mittlerem Einkommen. gerade für diese Menschen, die das Zukunftspotential einer Stadt darstellen, fehlt Wohnraum in zentraler Lage.
    Edelwohnungen für Podolksi und co braucht eine Stadt wie Köln in gewissem Umfang auch..


    Ich hoffe auf einen mittelfristig kompletten Umbau des Hafens: Das Quartier sollte dringend eine Nutzungsmischung mit Geschäften, Büros, Gastronomie und Wohnungen haben. ggf. auch Kultureinrichtungen. Große Gefahr sehe ich darin, dass der Deutzer Hafen wenig lebendig werden könnte. Je größer das bebaute Arreal desto eher kann der Hafen aus sich herraus lebendig werden. Der Rheinauhafen ist relativ lebendig dank der nahen Südstadt, der richtigen Rheinseite und der Promenade.

  • Ich bin für die Variante das dort meht Menschen Leben und Arbeiten und sich erholen können! Das Gelände hat verdammt viel Potenzial! Das Hafengelände in Godorf wird doch ausgeweitet? Kann man die Kapazitäten nicht dahin auslegen?
    Und welche Garantie gibt es das es in 2020 (Wenn der Hafen fertig ausgebaut sein könnte, genau wie ein neues Wohngebiet) noch genug Verkehr über Wasser erfolgt?

  • Natürlich gehört das Wohnen und Büro-Arbeiten an den Innenstadtrand und nicht Industrie - die nicht nur genausogut, sondern viel besser etwas weiter angesiedelt werden kann.


    Komplett absurd fand ich die im Artikel zitierte Aussage eines Politikers der Grünen: "Wo früher fünf Menschen gewohnt haben, wohnt jetzt einer", die gegen hochwertige Wohnungen sprechen sollte. Ich versuche es im ähnlichen Stil: Wo in einer Innenstadt einer in eine Luxuswohnung zieht, wollen fünfzig andere möglichst nah wohnen (wie in Paris oder London). Wo in einer Innenstadt fünf Sozialfälle in eine Sozialwohnung ziehen, wandern fünfzig in Einfamilienhaussiedlungen am Stadtrand ab.

  • Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar möchte nun die Entwicklung des Deutzer Hafens zu einem innerstädtischen Wohn-, Büro- und Erholungsgebiet stoppen.


    Einen Tag nach dem Baustopp am Godorfer Hafen durch das Verwaltungsgericht Köln (aus rein formaljuristischen Gründen) schaltet sich die Bezirksregierung in die Diskussion um die Kölner Häfen ein. Sie fordert die Stadt Köln auf, die Planungen für eine Umwandlung des Deutzer Hafens aufzugeben. Laut Herrn Lindlar würden die Flächen für die erwartete Steigerung des Güterumschlags bis 2025 benötigt. Darüber hinaus stehe eine Wohn- und Büronutzung des Hafengeländes im Widerspruch zu den Zielen der Landesplanung und zum Hochwasserschutz (der Bereich ist im Regionalplan Köln als Überschwemmungsgebiet festgesetzt).


    In der Kölner Politik stößt Herrn Lindlars Vorstoß auf Empörung. Dem Regierungspräsidenten wurde unzulässige Einmischung vorgeworfen.


    Hintergrund: Das Verwaltungsgericht Köln hat gerade deswegen den Ausbau des Godorfer Hafens gestoppt habe, weil der Regierungspräsident auch dort Entscheidungen getroffen habe, die eigentlich Aufgabe der Stadt seien.


    http://www.koeln.de/koeln/nach…eutzer_hafens_212034.html
    http://www.ksta.de/html/artikel/1246883852194.shtml
    http://www.rundschau-online.de…tikel/1246895319707.shtml


    Mein Kommentar:
    Der Vorstoß von Herrn Lindlar ist nicht im städtischen Interesse, die innerstädtischen Gebiete von hohem Güterumschlag und Industrie freizuhalten. Statt Logistikflächen am Stadtrand zu entwickeln und zu erschließen (z. B. Godorfer Hafen) oder ein regionales Konzept zu befördern und zu erstellen, will Herr Lindlar in Köln den status quo erhalten und ausweiten - das ist wenig zukunftsorientiert und völlig unverständlich.
    Kölns Hochwasserschutzbeauftragter Reinhard Vogt hatte beim Symposion zum Deutzer Hafen im Übrigen verdeutlicht, dass dessen Umwandlung auch für mehr Hochwasserschutz sorgen könne, wie Herr Sterck (FDP) m. E. richtigerweise anmerkt.

  • Das ganze Thema Hafen ist inzwischen für mich nicht mehr zu durchblicken. Egal ob HGK, IHK, ob Parteien aller Farben, Hochwasserschutzbeauftragter, Regierungspräsident oder Wirtschftsdezernent, jeder versteht es seinen Standpunkt mit angeblich unumstößlichen Fakten zu untermauern und die Öffentlichkeit stets ein Stückchen weiter zu verwirren. Ich kann nur hoffen, dass es sich bei diesem Vorstoß vom RP um eine Art politisches Manöver handelt um bestimmte Entwicklungen/Entscheidungen in Gang zu bringen.


    Vielleicht aber haben die Stadtplaner (allen voran Herr Speer), Politiker und selbst wir armen Forumsnutzer nicht den geringsten Schimmer von der Materie und das graue Hafenskelett in Deutz wird sich in den nächsten Jahren tatsächlich in ein brummendes Cargo-Mekka verwandeln, das den Vergleich mit Duisburg nicht scheuen braucht :nono:

  • "Rot-Grün" hält an Wohnidee fest!

    Der Deutzer Hafen wird sukzessive zu einem Wohnquartier umgewandelt, so steht es jedenfalls im neuen Koalitionsvertrag von SPD und Grünen (Seite 29). Wohnen und Arbeiten sollen integriert werden. Produzierende Betriebe, wenn Sie nicht auf wasserseitigen Güterumschlag angewiesen sind, sollen verlagert werden.

  • Das Stadtplanungsamt erstellt derzeit eine Studie zur Umnutzung des Deutzer Hafens, so berichtet die Rundschau.


    http://www.rundschau-online.de…tikel/1316702944496.shtml


    Erste Erkenntnis sei, dass auch für ein Überschwemmungsgebiet ein rechtsverbindlicher Bebauungsplan erstellt werden könne, wenn wesentliche Dinge, wie hochwassersicheres Bauen sichergestellt werde und Retentsionsraum evtl. an anderer Stelle neu geschaffen werden könne.


    Der westliche Hafenbereich soll auch künftig für gewerbliche Zwecke genutzt werden, neu bebaut werden soll dier Fläche entlang der Siegburger Str. Ob es sich hier um Büro - und/oder um Wohnbebauung handeln soll, wird nicht erwähnt. Sicher ist aber, dass neben Hochwasserschutz ein besonderes Augenmerk auf Schallschutz gelegt werden muss, um die Bebauung sowohl vom Industrielärm, als auch vor der Lärmbelastung durch die Siegburger Str. abzuschirmen.


    Die HGK soll Mietverträge für Gewerbebetriebe nur noch bis max. 2020 verlängern, die Ellmühle bleibt wohl auf jeden Fall (will nur verlagern, wenn Dritte die Kosten hierfür - ca. 100 Mio. € - übernehmen).


    Sehr viel Neues sagt das alles nicht aus. Nach einem großen Wurf klingt es jedenfalls nicht!

  • Auch dieser Bericht bringt nicht viele neue Erkenntnisse:


    Kölner Stadt-Anzeiger


    Demnach soll der Schrottplatz um 10.000qm erweitert werden. :Nieder: :nono:


    So eine Mindernutzung gehört nicht an so eine exponierte Stelle in einer Stadt. Schon alleine die Formulierung, dass die Anlieferung auch per Schiff möglich sei, beinhaltet doch, dass dieses Unternehmen an jeden x-beliebigen Ort ziehen kann und in keiner Weise auf den Hafen angewiesen ist.
    Wenn man bei dem Unternehmen klug wäre, würde man sich jetzt um eine Verlagerung bemühen. Denn eine Investition in eine Erweiterung würde nach maximal 7 Jahren sinnlos sein, da Ende 2020 diese Branchen das Hafenareal sowieso verlassen müssen.


    Bleibt also zu hoffen das die Bezierksregierung den Einsprüchen statt geben wird!