Immobilienmarkt und -wirtschaft

  • Das im Juni bei der SGA für 195.000 Euro versteigerte Gebäude Weststraße 65 (Luftbild, teilsaniert und teilweise vermietet) steht mittlerweile anderweitig zum Verkauf und dürfte somit vom aktuellen Besitzer nicht saniert werden:



    Foto: chemnitzer


    Fotos von der Kanzlerstraße 66, Kanzlerstraße 68 und Zwickauer Straße 473 habe ich im Beitrag zur Versteigerung ergänzt.

  • FP-Artikel zur Grundstücksauktion am 30. November in Dresden

    In der gestrigen Web-Ausgabe der FP findet sich ein Artikel über die nächste SGA mit einer Reihe interessanter Zusatzinformationen


    Chemnitzer Immobilien im Schlussverkauf
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/7516525.php


    Insgesamt sind 21 Chemnitzer Immobilen im Angebot, darunter 15 aus den Beständen der Stadt und der kommunalen Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft GGG.


    Die GGG begann in diesem Jahr, leerstehende Gebäude versteigern zu lassen. Bei der Sommeraktion wechselten von 19 angebotenen Häuser 17 den Besitzer, nun stehen weitere neun Immobilien auf der Auktionsliste - zu Mindestgeboten von 5000 bis 15.000 Euro. GGG-Sprecher Erik Escher begründete die Versteigerung, dass die Objekte bislang wegen ihres desolaten baulichen Zustandes bislang nicht auf andere Weise hätten vermittelt werden können. GGG-Geschäftführerin Simone Kalew ist mit den bisherigen Verkaufsergebnissen zufrieden. "Einerseits konnten wir aufgrund der erzielten Erlöse die Investitionen in den Wohnungsbestand für dieses Jahr außerplanmäßig erhöhen und zum anderen können dadurch die laufenden Bewirtschaftungskosten reduziert werden", sagte sie gestern.


    Im September hatte auch der Chemnitzer Stadtrat der Versteigerung von sechs städtischen Gebäuden zugestimmt, für die auf andere Weise seit Jahren kein Käufer gefunden werden konnte. Einnahmen von mindestens 2500 bis 25.000 Euro erhofft sich die Stadt, zudem will sie durch den Verkauf Unterhaltungskosten sparen.


    In Dresden werden auch fünf Privatobjekte angeboten, darunter das markante, denkmalgeschützte Eckhaus Müllerstraße 21/Mühlenstraße für mindestens 29.000 Euro.

  • Ich finde das Verschleudern solcher Häuser für fast nichts an unbekannt skandalös. Die Verantwortlichen die erst jahrelang sinnlose Preise für solche Objekte wollten, diese vorher leer ziehen liesen und jetzt so handeln, sind für mich Vollidioten. Ein klares Wort.

  • Der derzeitige Eigentümer des Spinnbau-Gebäudes (Technologiepark Süd aus Aachen) und der Grund für die Versteigerung („Meinungsverschiedenheiten zwischen Gesellschaftern“) werden im Mopo-Artikel genannt.

  • Die ehemalige Spinnereimaschinenfabrik in der Altchemnitzer Str. 27 und 5a ging bei der SAG bei einem Aktionslimit von 450.000 Euro für 805.000 Euro weg. Dies und die übrigen Auktionsergebnisse würde ich gern in die Übersicht von lguenth1 am Beginn dieser Seite eintragen, aber das kann ich leider nicht. Vielleicht hast Du ja Lust und Zeit dazu. Siehe http://www.sga-ag.de/immo.site,postext,ergebnisliste.html


    und


    DNN-Online, 30.11.2010,
    Im Hygienemuseum fällt der Hammer bei Grundstücksauktion
    http://www.dnn-online.de/dresd…n/r-citynews-a-15468.html

  • Zeit habe ich nicht wirklich, aber dafür Lust. 18 von 20 Chemnitzer Immobilien sind verkauft. Die Stadt hat 5 fünf von sechs Objekten verkauft und damit 99.000 Euro eingenommen, die GGG ist alles losgeworden, was zu Einnahmen von 140.000 Euro führt:


    Altchemnitzer Straße 27 und 5a (Luftbild), Zentrum, Denkmal, Mindestgebot 450.000 Euro (bei 220.062 € Netto-Jahresmiete)


    Verkauft für 805.000 Euro. Somit hat sich also ein annehmbarer Preis herausgebildet.


    Bahnhofstraße 22 (Luftbild), Zentrum, Denkmal, Mindestgebot 55.000 Euro


    Nicht verkauft, wohl zu teuer.


    Müllerstraße 6 (Luftbild), Denkmal, Schloßchemnitz, Mindestgebot 12.000 Euro


    Verkauft für 27.000 Euro.


    Eigenes Foto:


    Müllerstraße 21 (Luftbild), Denkmal, Schloßchemnitz, Mindestgebot 29.000 Euro


    Verkauft für 29.000 Euro.


    Further Straße 12 (Luftbild), Denkmal, Schloßchemnitz, Mindestgebot 15.000 Euro


    Verkauft für 26.500 Euro.


    Frankenberger Straße 130 (Luftbild), Denkmal, Hilbersdorf, Mindestgebot 25.000 Euro


    Verkauft für 35.000 Euro.


    Annaberger Straße 245 (Luftbild), Denkmal, Altchemnitz, Mindestgebot 19.000 Euro


    Nicht verkauft.


    Chemnitztalstraße 66 (Luftbild), Denkmal, Furth, Mindestgebot 9.000 Euro (bei 1.092 € Netto-Jahresmiete)


    Verkauft für 9.000 Euro.


    Fürstenstraße 83 (Luftbild), Denkmal, Sonnenberg, Mindestgebot 12.000 Euro


    Verkauft für 23.000 Euro.


    Zwickauer Straße 152 a, b (Luftbild), Denkmal, Kappel, Mindestgebot 25.000 Euro


    Verkauft für 25.000 Euro.


    Reichsstraße 44 (Luftbild), Denkmal, Kaßberg, Mindestgebot 9.000 Euro


    Verkauft für 15.500 Euro.


    Pestalozzistr. 12 (Luftbild), Denkmal, Sonnenberg, Mindestgebot 9.000 Euro


    Verkauft für 17.000 Euro.


    Bernhardstraße 107 (Luftbild), Gablenz, Mindestgebot 6.000 Euro


    Verkauft für 9.000 Euro.


    Zschopauer Str. 138 (Luftbild), Denkmal, Lutherviertel, Mindestgebot 7.000 Euro


    Verkauft für 9.500 Euro.


    Limbacher Straße 412 (Luftbild), Rabenstein, Mindestgebot 5.000 Euro


    Verkauft für 10.500 Euro.


    Chemnitzer Straße 1b, Wittgensdorf, Mindestgebot 5.000 Euro


    Verkauft für 7.000 Euro.


    August-Bebel-Straße 7 (Luftbild), Denkmal, Zentrum, Mindestgebot 12.000 Euro


    Verkauft für 12.000 Euro.


    Philippstraße 11 (Luftbild), Denkmal, Sonnenberg, Mindestgebot 9.000 Euro


    Verkauft für 13.000 Euro.

  • Erneute Versteigerung der Hartmannhalle

    SF, 7. Dezember 2010 15:25
    Versteigerung Hartmannhalle
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=896898


    SF vermeldet, dass die Stadt Chemnitz einen erneuten Versuch gestartet hat, das Industriedenkmal an der Fabrikstraße zu versteigern. Das Mindestgebot liegt bei 29.000 Euro. Bereits seit Jahren wird erfolglos ein Investor für den Komplex gesucht. Mitglieder des Hartmann-Vereins befürchten nun, dass die Halle unter ihrem Wert verkauft wird. Sie ist das letzte Überbleibsel der ehemaligen Hartmann-Werke.

  • Wo sehen denn die Mitglieder des Hartmann-Vereines das Problem bei einem Verkauf unter Wert? Soll die Halle lieber noch hundert Jahre leerstehen und verrotten? Schon die 29.000 Euro finde ich ziemlich hoch für ein solches Objekt ohne wirklich klare Nutzungsperspektive. Nur soviel: Der Cube-Club-Betreiber ist weg vom Mietermarkt...


    Edit: Laut Beschlußvorlage sollen noch weitere Gebäude versteigert werden, der große Kracher ist aber nicht dabei. Wenn der neue SGA-Katalog draußen ist, stelle ich das dann wieder im Detail vor.

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  • In der heutigen Freien Presse hört sich das seitens des Hartmann-Vereines schon ganz anders an: "Vorrang sollte die Erhaltung des Kulturgutes haben", nannte Geschäftsführer Rainer Weißbach gestern als oberstes Gebot: "Auch wenn das Gebäude unter Wert wegginge, wäre die Halle allemal besser aufgehoben, wenn sich ein Investor findet und sie nicht weiter dahingammelt." Stattdessen solle die Nachnutzung an die Bedingung geknüpft werden, die historisch-wertvolle Substanz zu erhalten: "Das sollte gesichert, restauriert und auch zeitweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden".
    Die Denkmalwürdigkeit besteht offensichtlich weniger im Baukörper, sondern an den wertvollen Zeugnissen der Industriegeschichte im Inneren, etwa eine alte Kranbahn und gusseiserne Säulen.

  • Meines Wissens gab es doch bereits vor Jahren einen Investor (Mierbach) dafür. Wenn ich mich nicht irre, hatte Mierbach zunächst die Absicht, die Halle in einen Gastro-Tempel zu verwandeln. Weiß jemand, warum daraus nie etwas geworden ist?

  • Dazu steht folgendes in der FP:


    2008 tragen die Stadt Chemnitz und der damalige Eigentümer der Halle, Jörg Mierbach, einen Rechtsstreit aus. Die Stadt verlangt die Rückgabe der Immobilie und verklagt Mierbach. Im Kern geht es um die Frage, ob Mierbach seinen im Kaufvertrag festgelegten Auflagen nachgekommen ist. Seine Pläne sahen vor, das Gebäude zu sanieren und Gastronomie sowie Geschäfte anzusiedeln. Doch dazu kam es nie: Laut Mierbach hätten sich nach dem Kauf Probleme eingestellt. Die Stadt gewinnt den Prozess: Mierbach muss die Halle zurückgeben.

  • Da Herr Mierbach auch anderswo in der Stadt viel saniert, zur Zeit das Rathaus Reichenbrandt, kann man davon ausgehen, das wenn die Knallköpfe bei der Stadt ihm entgegengekommen wären, die Halle längst saniert wäre. Er hatte viel in die Vorplanungen und den Ankauf investiert.

  • Besten Dank. Sehr interessant. Bisher wusste ich nicht, welche Halle es überhaupt ist auf der historischen Grafik.

  • Danke, lguenth1 für die schnelle Info. Im dunkeln bleibt allerdings, welche Probleme damals auftraten. Meines Wissens hatte Mierbach zum damaligen Zeitpunkt mehrere Bauvorhaben gleichzeitig in Planung. Könnte es nicht sein, dass er sich an dem Projekt (finanziell) schlichtweg verhoben hatte und deshalb nicht alle Auflagen der Stadt umsetzen konnte?


    @ cherubino: Wie hätte die Stadt dem Investor denn Deiner Meinung nach entgegen kommen sollen?

  • Folgender Artikel klärt auf: SZ-online. Wer letztlich den Schwarzen Peter verdient, wage ich nicht zu beurteilen. Ich habe hier im Forum auch noch einen älteren Beitrag gefunden, der auch sehr interessant ist. Die Postkarte aus den Fotos von hkremss ist dort auch mit verlinkt, allerdings dort mit der Jahreszahl 1860 statt 1905. Da das heute von der Polizei genutzte Gebäude dort noch nicht zu sehen ist, scheint mir das die korrekte Jahreszahl zu sein. Die tollen Bilder zeigen wirklich, daß etwa eine gastronomische Nutzung in der Halle gut vorstellbar wäre, mit einem funktionsfähigen Kran als Höhepunkt. Die immensen Sanierungskosten stehen dem natürlich entgegen.

  • Hm, 1860 kann eigentlich nicht sein, da die "große Halle" erst um 1865 gebaut wurde. Das Verwaltungsgebäude wurde um 1896 begonnen und nach und nach erweitert. (Quelle: Mythos Hartmann)


    Eines der Probleme könnten fehlende Parkplätze gewesen sein. Das jedenfalls wurde mir gegenüber von Herrn Morgenstern als ein großes Problem für eine Nutzung im gastronomischen Bereich beschrieben. Keiner der bisherigen "Investoren" konnte da etwas vorlegen, was die Stadt akzeptieren konnte/wollte.
    Die Halle ist in der Tat beeindruckend und man könnte alles mögliche damit machen. Aber der Zustand ist besorgniserregend. Die Birken auf der Rückseite haben schon armdicke Wurzeln in die Wand getrieben. Wollte schonmal bei Nacht und Nebel mit der Axt, aber das ist ein anderes Thema... ;) Das Dach ist an einigen Stellen total marode. Das kostet eine Stange Geld. Ganz zu schweigen von Dämmung, Fenstern, Heizung, Sanitär, Elektrik etc.
    Der Preis ist nur ein Alibi, mir wurde gesagt, man würde die Halle sogar "verschenken", wenn sich jemand fände mit einem halbwegs realistischen Konzept und nötigem Kleingeld. Aber es waren wohl schon mehrere Leute vorstellig geworden, die ohne Geld etwas bewegen wollten. Unter anderem ein Musik-Verein. Die haben aber letztlich bis auf einen Raum im vorderen Teil auch nicht viel geschafft. Ein anderer hatte absolut utopische Vorstellungen von einem Event-Center im Millionenbereich. Natürlich auch kein Geld. Also wird ein Preis angesetzt, der "die Habenichtse" abschreckt. Ob das eine gute Idee ist, ist ein anderes Thema...
    Mit der Auktion dürfte diese Chance vertan sein. Aber vielleicht findet sich auch irgendwer, der wenigstens den Verfall stoppt. Ich würde sogar mithelfen.

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