Friedrichstadt (Mitte) | Kleinere Projekte

  • Das in den 90er Jahren errichtete Quartier Schützenstraße von Aldo Rossi wirkt heute,besonders beim Anblick aus der Charlottenstraße,reichlich bieder und trist.Hier der Anblick aus der Schützenstraße.


    Gegenüber wird gebaut,Schützen Ecke Charlottenstraße.Sieht nicht schlecht aus.




    Alles eigene Bilder,gemeinfrei,hochgeladen mit http://www.pic-upload.de/

  • Deutsche Bank Komplex

    Glinka/Französische/Mauerstraße


    siehe u. a. auch hier


    Der Komplex war bis vor kurzem komplett eingerüstet. Einige Fassadenseiten sind nun frisch gesandstrahlt oder zumindest gereinigt wieder zu sehen. Allzu groß ist der Unterschied zu vorher nicht.


    Französische / Ecke Glinkastraße:




  • ^ Wieder mal ein trauriges Beispiel, wie durch lieblos draufgepappte Wärmedämmung ein ansehnliches Gebäude verhunzt wird.


    Es ist zwar ein Plattenbau, aber dank unterschiedlicher Gestaltungselemente ein recht ansehnliches Exemplar. Die Fugen zw. den Platten geben hier der Fassade ein Struktur, die Fenster wirken hoch und sind klar gegliedert und an der schmalen Eckseite vorne sind noch prägeartige Zierreliefs erkennbar. Kein Prachtbau, aber ein gelungener DDR-Bau mit klar historisierenden Formen in repräsentativer Lage.


    Was kommt nun? Das schöne Schrägdach mit Gauben wird einem langweiligen Staffelgeschoss mit Flachdach in Betonpavillon-Optik geopfert. Die Rundbögen im EG werden durch 08/15 Schaufenster in Rechteckform ersetzt. Die Fassade wird glatt verputzt ohne jegliche Konturen, so dass die auskragenden Erker nur noch klobig und unproportioniert aussehen - wie bei einem brutal entstuckten Gründerzeitbau.

  • Friedrichstraße 63

    Es ist wirklich kaum zu glauben, aber die Plattenbauarchitektur der letzten Jahre der DDR zeigt bei diesem Beispiel eindeutig mehr Feingefühl bezüglich Gefälligkeit und Proportionen als das Erscheinungsbild nach der Sanierung. Nach der Sanierung erscheint das Gebäude als grober Klotz mit dem Charme eines Sozialbaus der 70er Jahre. Die gegliederten Fenster werden ersetzt durch dunkle Fensterhöhlen, das gegliederte Dach ersetzt durch eine vermutlich teurer vermietbare Dachterrasse, die gegliederte Fassade weggedämmt und versteckt durch einen glatten Putz... fertig ist die nächste Bausünde, an der sich der geneigte Betrachter zumindest die nächsten 10 Jahre erfreuen kann :Nieder:

  • Leider sind diese gelungenen Spätfabrikate der DDR zu jung für den Denkmalschutz. Man kann nur hoffen, dass dies nicht noch weiteren zur Stadtreparatur erdachten Gebäude dieser Art zum Verhängnis wird. Die Beschreibung mit dem diese Verunstaltung angepriesen wird, ist eine absolute Frechheit. Genauso hätte es klingen können als man vor par Jahrzehnten tausende Altbauten in der Republik entstuckte. Leider nichts dazu gelernt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • ...kaum ein Projektentwickler möchte DDR Charme konservieren und so ansprechend wie auf dem Foto sieht das Projekt in Wirklichkeit nicht mehr aus.
    Die Sanierung ist sicherlich keine wirkliche Verbesserung aber IMHO auch keine Verschlechterung.

  • ^^ Das wollte ich auch grad so sagen. Diese "Edelplatten" sehen in der Realität bei weitem nicht so harmonisch aus wie auf dem Photo in #92. Andererseits hätte man m.M. nach die Platte unter Beibehaltung des Aussehens sanieren können, statt sie so in Wärmedämmung einzupacken. Tja, das bekommt man halt, wenn man die Ökos wählt....

  • Hm, bin unentschlossen. Miefig, wie Tantes Wohnzimmer ists jetzt schon irgendwie. Aber die Fassade ist doch irgendwie vielseitiger (Erker, Dachbauben, Fenstergeländer), als die neue. Aber ein etwas frischeres Aussehen kann andererseits auch nicht schaden. Mich stört eher (in beiden Zuständen) diese vielen Fenster. Da wird einem ja schwindlig...Eine Etage weniger bei gleicher Gebäudehöhe wäre gut. Aber geht natürlich nicht einfach mal so.

  • Plattenbauten dieser Art sollten schnellstmöglichst unter Denkmalschutz gestellt werden. Sie zeigen das Bemühen der späten DDR, Stadtreparatur zu betreiben und zeugen von den Fähigkeiten einiger Architekten trotz engem finanziellen Rahmen und industrieller Bauweise abwechslungsreiche Gebäude zu schaffen.
    Weitere Beispiele dafür befinden sich direkt am Gedarmenmarkt, im Nikolaiviertel. und in etwas abgespeckterer Form in der Rosenthaler Straße (wird auch gerade mit Dämmplatten eingepackt), der Torstraße, der Frankfurter Allee.


    Saxonia: Für Denkmalschutz ist es nie zu früh. Die Berliner Kongresshalle im Tiergarten wurde z.B. sieben Monate nach Fertigstellung eingetragen. Sicherlich ein Ausnahmefall, aber die Platten sind inzwischen ja auch schon 25 Jahre und älter.

  • Tja, das bekommt man halt, wenn man die Ökos wählt....


    Die "Ökos" haben hier nichts mit zu tun. Berlin-Mitte wird immer noch im Bund schwarz-gelb, Im Land rot-schwarz und auf Bezirksebene durch einen CDU-Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen etc. regiert.

  • necrokatz: Erst Kopf einschalten dann schreiben...

    ^^ Das wollte ich auch grad so sagen. Diese "Edelplatten" sehen in der Realität bei weitem nicht so harmonisch aus wie auf dem Photo in #92. Andererseits hätte man m.M. nach die Platte unter Beibehaltung des Aussehens sanieren können, statt sie so in Wärmedämmung einzupacken. Tja, das bekommt man halt, wenn man die Ökos wählt....


    Das hat Dir sicherlich schon deine Mutter öfters sagen müssen.


    Also das Thema Wärmedämmung erst mal grundsätzlich sinnvoll ist, um damit Energie zu sparen und damit wiederum Atomkraftwerke ausschalten zu können und damit wieder etwas für meine Kinder getan zu haben - die nicht mehrere Tausende Jahre auf hunderte Tonnen strahlendem Atomabfall sitzen müssen - das ist grundsätzlich erst mal gut - da ist sich ein Großteil der Deutschen einig.


    Und jetzt will ich mit meiner Belehrung fortfahren, dazu kommt, das ein Deutschland was unabhängig von Öl, und Atomenergie ist, ist am Energiemarkt wesentlich weniger erpressbar und somit politisch "unabhängiger" - Siehe Diskussion über Gaslieferung "Russland an Deutschland".


    Was jetzt die Dämmung der Fassaden anbelangt und damit einhergehend die Zerstörung mancher Altbaufassaden findet niemand gut, auch nicht die "Ökos" wie Du so schön sagst. Die Auslegung solcher Gesetze und die Bestimmungen dazu sind nun etwas, wo ganz konkret die aktuelle Regierung für Zuständig ist.


    Also sollen sich die Schwarz/Gelben Neoliberalen Pseudosozialen mit fehlenden politischen Inhalten ausgestatteten Programmkopierer sich dieser Sache annehmen. Also bitte dort beschweren und die "Ökos" sind dann wieder ab September dran - da darfste dich dann wieder über die aufregen. ;)


    Damit dies kein Politikforum wird, bitte Neokratz solche "Pseudopolitischen" Anspielungen einfach weglassen - dann muss ich mich auch nicht motiviert fühlen so einen Unsinn zu widerlegen.

    Einmal editiert, zuletzt von alexsb73 () aus folgendem Grund: Inhaltssänderung

  • Wie soll man denn durch ein Erdölprodukt wie Kunststoff unabhängig vom Erdöl werden? Darin, dass die Sache komplex ist sind wir uns sicher einig. Aber so wie Wärmedämmung heute betrieben wird, führt es nicht nur in eine ästhetische sondern auch bauphysikalische Katastrophe vor denen die Verantwortlichen die Augen verschließen.


    Bevor hier eine WDVS-Diskussion startet, bitte diesen Thread oder für eine Atomkraftdiskussion diesen Thread nutzen. Danke
    Bato

  • Deutsche Bank Komplex

    Glinka-/Französische/Mauer-/Jägerstraße (zuletzt #91)


    Fast alle Fassaden sind wieder gerüstfrei zu sehen.


    Glinkastraße:



    Jägerstraße:



    Mauerstraße, hier wird noch abgebaut:



    Fassadendetail. Der Sandstein wurde gereinigt und wirkt wieder deutlich gelblicher als zuvor. Die ollen Fenster hat man (erst einmal?) so gelassen:



    Mauerstraße, Ecke Französische Straße:



  • Ich weiß nicht wieso, aber bei diesem Sandstrahlthema (oder war es hier nur der Kärcher?) kommts mir irgendwie immer hoch. Würden die Leute die das machen auch die Semperoper oder den Zwinger "reinigen"? Hätte man das schon immer so gemacht wäre von deren Fassade heute wohl wenig übrig. Sicher ist ein helles Gebäude erst einmal angenehmer, aber an anderer Stelle meckern die Leute, dass moderne Gebäude nicht altern würden und hier probiert man krampfhaft den Neubauzustand herzustellen. Versteh ich nicht. Beim Elbsandsteingebirge fängt doch auch niemand an zu kratzen...

  • Kondor Wessels und HOCHTIEF planen zusammen auf dem Grundstück Lindenstraße 72-75b die Errichtung eine Wohnkomplexes. Dazu die Projektbeschreibung:


    Im Berliner Stadtteil Kreuzberg – in unmittelbarer Nähe zum Potsdamer Platz – entsteht ein neues Wohnquartier. Bis Oktober 2014 entsteht in der Lindenstraße 72-75b ein Gebäude-Ensemble aus fünf in sich geschlossenen Häusern mit 197 Eigentums-wohnungen. Die Wohnungen mit unterschiedlichen Größen zwischen 35 und 110 Quadratmetern verfügen über 1,5 bis 4 Zimmer. Zu jeder Wohnung gehört ein Balkon und für die Erdgeschoss-Einheiten sind Terrassen vorgesehen. Die drei Innenhöfe bieten begrünte Areale inklusive Erholungs- und Spielflächen. Die KfW-70-Effizienzhäuser erfüllen die neuesten Energiestandards nach der Energiesparverordnung 2009.


    Visualisierungen gibt es auch:





    (C) ELWARDT & LATTERMANN ARCHITEKTEN | Kondor Wessels Holding GmbH


    Projektseite


    Wirkt leider nicht so elegant wie das vergleichbare Projekt Prenzlauer Bogen.

  • Das wirkt mit der großen Baumasse sogar ziemlich primitiv. Wobei die dusselige Visualisierung eigentlich noch keinen ordentlichen Schluss zu lässt.