Nikolaiviertel

  • Wenn man mal aus der anderen Richtung schaut, scheint es wirklich so zu sein, dass man von Westen kommend nur noch rechts abbiegen können wird. Sonst wären die Pfeile auf dem Boden ja wohl nur sone gelben Provisorien. Kommt man allerdings von Süden her, wird man jedoch weiterhin rechts abbiegen können (s. Vorfahrtsschild).


    Noch mal zum Thema Behindertengerecht...Der Opa mit Rollator hatte es nicht leicht, die (anderen) Stufen runterzukommen. Und das in unserem polit. korrektem Berlin!


    Diese kleine "Terrasse" ist allerdings ganz nett, wenn auch etwas...naja...nutzlos, weil Sackgasse. Wann wird dieser Betonpfeiler (rechts angeschnitten) eigentlich verschwinden bzw. wieso ists nicht schon während der Bauarbeiten passiert?

  • Ich weiß nicht so recht, warum einige so ein Problem mit der Brücke haben. Sie hat mir eigentlich von Anfang an recht gut gefallen. Sie wirkt zwar schlicht, dennoch aber edel und klassisch. (Eine Reko der alten Brücke wäre eh nicht durchsetzbar gewesen.) Die beiden großen Pylone mit den Laternen sind/werden auch ein echter Hingucker.
    Auch diese kleine Terasse zeigt meiner Meinung nach, dass man hier auch mal darauf geachtet hat, Ästhetik über Praktikabilität den Vorrang zu geben. Natürlich braucht es die Terasse nicht. Sie ist aber ein im wahrsten Sinne des Wortes runder Abschluss des Uferwegs entlang der Spree. (So hätte man das wahrscheinlich auch im 19. Jahrhundert auslaufen lassen.) Man hat sogar das schöne, alte Geländer nachproduziert! :)


    Und vielen lieben Dank für die Fotos, Ben. :)

  • Danke, danke und bitte. Bei der Seite hätten wir uns die Bilder ja sparen können ;). Hm, das mit dem Pfeiler ist ja noch mal extradoof. Da hätte man vielleicht ja sogar den Kurfürsten wieder raufstellen können, dann hätte der wenigstens ne Funktion. Oder meinetwegen auch den Georg oder sonstwat.
    Aber das ist ja mal wieder typisch Berlin...Wobei, man kann den Reiter ja immer noch eines Tages mal an seinen Alten Platz stellen. Dann steht er eben auf einer moderneren Brücke...


    Die "Terrasse" scheint doch keine Sackgasse zu sein. Immerhin etwas...Ja, bei der hat man sich wirklich was gedacht. Die Brücke an sich ist ja auch nicht schlecht. Es ist nur mal wieder die Lage (Kurfürstenbrücke) und die Umstände (Durchfahrtshöhe)...Wäre diese Brücke anstelle der Ebertbrücke entstanden, fiele mir nichts zu meckern ein ;).

  • Sie wirkt zwar schlicht, dennoch aber edel und klassisch. (Eine Reko der alten Brücke wäre eh nicht durchsetzbar gewesen.) Die beiden großen Pylone mit den Laternen sind/werden auch ein echter Hingucker.


    Die Brücke wirkt zunächst mal völlig aus der Zeit gefallen und an diesem Ort auch reichlich deplatziert. Sie hätte sicher ihren Reiz irgendwo entlang der Ost-West-Achse - da würde sie dann auch prima mit den passenden Leuchten harmonieren... Als Zugang zum zukünftigen Schlossplatz taugt dieses Design leider ganz und garnicht.

  • Wir werden es sehen.


    Momentan würden die Europaschiffe schon an der Molktebrücke hängenbleiben, die überhöhte Rathausbrücke ist sinnloser Weise so gebaut worden.


    Aber könnten sie nicht vorher über den Humboldthafen in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal abbiegen?

  • Nee, zu schmal und dessen Brücken zu niedrig. Allerspätestes an der Liebknechtbrücke bleiben Europaschiffe hängen. Und die kämen auch nicht unter der Glienicker Brücke durch


    Und: wo sollten sie denn hinfahren? Die Mühlendammschleuse verzeichnet noch 2 Frachtschiffe im Monat. Der Rest sind Ausflugsdampfer.


    Deshalb hat Ramsauer 2011 die Spree östlich Berlin als Verkehrsweg herabgestuft: Europaschiffhöhe muss nicht mehr. Aber der Senat wollte die Pläne der Brücke nicht mehr ändern.

  • Der inzwischen verstorbene Architekt Nöbel will damit an den Knüppeldamm erinnert haben, der den ersten Spreeübergang an dieser Stelle darstellte. Mit seinen Mitarbeitern hat er wohl stundenlang im Grunewald nach geeigneten Ästen gesucht und diese als Schalung nachgiessen lassen.


    Ich persönlich halte das für intellektuell höchst fragwürdig. Solche allegorischen Versuche gehen meist schief, das ist ein wenig wie ein Witz, den man erklären muss. In der preußischen Einfachheit gefiel mir die Brücke vorher besser. Insgesamt sieht man auf den ersten Blick, dass sie im letzten Jahrhundert (1999) ertworfen wurde. So ist das, wenn man modische Dinge prämiert und erste Jahrzehnte später ausführt.

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  • An sich ne interessante Idee, aber wenn man schon sowas ausgefalleneres bringt, dann hätte man auch jeden Ast individuell gestalten sollen, oder zumindest nicht in jedem Abschnitt des Geländers gleich anordnen sollen. So wirkt es dann irgendwie doch wie gewollt und nicht gekonnt...Ob dieses Edelholzgeländer so das wahre ist? Sicher fürs Treppenhaus in nem neuen Luxusappartementhaus, aber so der Witterung und dem Vandalismus ausgesetzt...

  • Aua, das tut wirklich schon beim Betrachten weh... Abgesehen von den fragwürdigen Leuchten im Wachtturm-Design und der unpassenden Vertäfelung - was um Gottes willen soll denn dieser Stilbruch da am Geländer?? Irgendwie hatte ich den Entwurf zwar klassisch schlicht aber dann doch nicht ganz so daneben in Erinnerung? :nono:

  • Ich empfinde das Geländer als total geschmacklos! Das passt alles hinten und vorne nicht zusammen und erst recht nicht zum restlichen Design der Brücke.
    Brücke (ohne Geländer) gefällt mir aber recht gut. Schlicht und klassisch.

  • Durch die graue Farbe sieht das Geländer leider aus, als ob das eigentliche Geländer noch in Schaumstoff verpackt wär. Gut gedacht, schlecht gemacht.

  • Also mir gefällts. Passt irgendwie zum Nikolaiviertel, wo auch alles nicht ganz so zusammenpasst und es stellenweise schon was Surrealistisches hat. Dazu dann die Holzpfostenimitation, ist doch irgendwie stimmig, oder? Konsequent die Designer-Stile durcheinanderwürfeln und mit Imitation arbeiten, ein Pseudoleuchtturm, eine Pseudoholzgeländer nebem dem Pseudoaltstadtviertel. Meine Oma würde es lieben!

  • Schlimmer geht's nimmer. Die neue Rathausbrücke hätte man glatt ins kürzlich erschienene Schwarzbuch der Steuerverschwendung aufnehmen können!

  • Ja, das Geländer vor allem ist nicht gelungen, da gebe ich den meisten hier recht. Allerdings sieht die Brücke insgesamt m.E. doch passabel aus, v.a. wenn man die Fotos in Architectura Pro Homine anschaut. Und mir ist es, ehrlich gesagt, lieber, wenn auch einmal ein Schnitzer passieren kann, als wenn man sich, um bloß ja nichts falsch zu machen, den Weg des geringsten Anstoßes geht und dadurch garantiert langweilige Mediokrität produziert.

  • Stimmt. Aber hier lag die Messlatte hoch: Lange Brücke, Ort des gemeinsamen Rathauses von Berlin und Cölln, Kurfürstenbrücke, Rathausbrücke: das muss besser werden als diese zeittypisch stilunsichere Collage der Neunziger des letzten Jahrhunderts.