Hochhausentwicklung

  • Die Pläne haben die Architekten bestimmt nicht aufd blaue hinaus gemacht....


    Soll heissen - was ein Architekt entwarf (bzw. Besitzer eines vergleichbaren Diploms mit fast gleichen Kursen) muss absolut real sein? In Berlin gibt es einen Architekten, der zum jeden publikumswirksamen Thema eigene Entwürfe in die Medien bringt - zum Schloss-Wiederaufbau oder auch zum Kulturforum. Hier dürfte klar sein, dass es vorwiegend um Medienpräsenz geht.
    Wenn ein Entwurf von einem Investor beauftragt wurde - wenn alle wirklich so ernst gemeint sein sollten, wieso gibt es so viele nie verwirklichte Projekte?


    Die Idee eines freien Übungsprojektes ist nicht schlecht - das könnte eine realisierung anstoßen!


    Da gab es kürzlich noch einen vom VDI organisierten studentischen Wettbewerb für ein 100-Meter-Hochhaus am bisherigen FH-Standort in Golzheim - ich glaube, das habe ich hier verlinkt. (Auf die Schnelle ergoogelt, VDI-Webseite, PDF-Broschüre mit Entwürfen)


    Aber warum sollte man, wenn Baurechtlich (aus Flugsicherheitsgründen) in Düsseldorf nicht mehr als 140 m machbar sind, sich über was höheres Gedanken machen?


    Das habe ich bereits einmal erklärt - diese Gründe waren Folge der Nord-Süd-Startbahn, die längst in Parkpositionen umgebaut wurde. Diesen Bereich habe ich erst letzte Woche zweimal gesehen - selbst wenn man die Positionen räumen würde, es wurde so stark umgebaut, dass es bestimmt nicht als Landebahn nutzbar ist. Falls diese Landebahn immer noch nicht offiziell gestrichen wurde, sollte die Stadtverwaltung zusehen, dass dies nachgezogen wird.

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  • Bevor sich die unsinige Vokabel "Phantomprojekt" verselbstständigt.

    wenn alle wirklich so ernst gemeint sein sollten, wieso gibt es so viele nie verwirklichte Projekte?


    Teufelchen, es gibt wirklich sehr viele Gründe, weshalb ein Bauvorhaben nicht oder nicht wie ursprünglich geplant realisiert wird:
    - Dem Investor geht das Geld aus.
    - Der Investor findet ein interessanteres Projekt.
    - Die Baugenehmigung wird nicht erteilt - etwa weil das Projekt politsch keine Mehrheit findet.
    - Es finden sich nicht genug Mieter.


    Und es gibt viele weitere Gründe, weshalb sich ein Projekt verzögert.
    - Der Investor hat das Geld noch nicht.
    - Der Investor realisiert zuerst ein interessanteres Projekt.
    - Die Baugenehmigung ist noch nicht erteilt.
    - Es haben noch nicht genug gemietet.
    - Baulogistisch muss zuerst ein anderes Projekt realisiert werden.


    Die Listen sind nicht erschöpfend.


    Im Übrigen gibt es auch Vorplanungen und Studien, für die es (zu Anfang) keinen Bauherren gibt. Natürlich wollen Architekten oder Kommunen damit auf Möglichkeiten (oder sich selbst) aufmerksam machen - und Investoren gewinnen. Doch auch das ist legitim.


    Wenn ein Projekt sich also ein paar Jahre verzögert, mag es gescheitert sein. Es kann aber auch später realisiert werden. Solange meine Kristallkugel in der Spülmaschine ist, kann ich auch nichts dazu sagen.


    Beispiele: Das Projekt Hafenspitze ging etwa auf das Jahr 2000 zurück. Bis 2006 gab es aber Monkey's Island als Zwischennutzung. Fertiggestellt wurde das Projekt 2010. Die ursprüngliche Idee Kö-Bogen 2 ist von 2003 - und wurde seither unzählige Male überarbeitet. Wir schreiben 2017...


    Gerade große Projekte haben sehr viel Vorlauf...

  • Carré West/Ost

    Im Übrigen gibt es auch Vorplanungen und Studien, für die es (zu Anfang) keinen Bauherren gibt. Natürlich wollen Architekten oder Kommunen damit auf Möglichkeiten (oder sich selbst) aufmerksam machen ...


    Um das P-Wort nicht zu verwenden - es gibt durchaus Entwürfe, von den die Auftraggeber nicht gleich bombenfest überzeugt sind, ob sie wirklich gebaut werden, aber Medienpräsenz erreichen wollen. Man könnte wohl über viele Stufen dieser Wahrscheinlichkeit reden und auch der Auftraggeber-Entschlossenheit.


    Hoffentlich wird etwas aus dem Carré West, von dem das Deal Magazin berichtete - einmal war von 14 Hotelgeschossen die Rede, jetzt von 17 Bürogeschossen, was übrigens noch höher ist als es 17 Hotelgeschosse wären. Dazu noch das Carré Ost mit zwei sechsgeschossigen Blöcken und einem Hotel um einen Platz. Leider finde ich auf der Webseite der Architekten keine genauen Entwürfe.


    Dieses Projekt wirft eine allgemeinere Frage auf, für die es hier der perfekte Thread wäre - einst war von städtebaulicher Unterwürfigkeit gegenüber dem Stadttor die Rede. Resultiert diese daraus, dass das Hochhaus mal den MIPIM Award erhielt - oder daraus, dass dort Frau Kraft ihre Staatskanzlei hat? Die Antwort kann striktere oder lockerere Höhenbeschränkungen für Unterbilk bedeuten, da zweiter Faktor nicht im Stein gemeiselt ist - es gibt Überlegungen, dass die Staatskanzlei in das angedachte Regierungsviertel umzieht (u.U. wird dann die Tabuzone um einige Blocks verlagert?). Wie schon woanders geschrieben - Unterbilk, Friedrichstadt, entlang der Berliner Allee und der Achse Schadowstraße/Wehrhahn - mögliche innenstädtische Hochhausstandorte mit begehrter Lage sind knapp (da wären noch Pempelfort und Golzheim, doch beide weiter vom Central Business District als Unterbilk).


    Erg.: Mit Google-Maps vor Augen noch mal nachgedacht - selbst wenn die Verlagerung der Staatskanzlei auch welche einer Hochhäuser-Tabuzone bedeuten würde, wäre dies ein guter Tausch. Nördlich von der Haroldstraße gibt es einige Ministerien-Hochhäuser, den Spee's Graben und die Carlstadt - man könnte eh keine weitere bauen. Ähnlich wird östlich davon das NRW-Bank-Hochhaus einzig bleiben - mit der kleinteiligen Wasserstraße und dem Kaiserteich dahinter. Südlich gibt es das Polizeipräsidium - so müsste man durch eine Tabuzone auf nichts verzichten - dafür wäre der Rest Unterbilks freier.

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  • es gibt durchaus Entwürfe, von den die Auftraggeber nicht gleich bombenfest überzeugt sind, ob sie wirklich gebaut werden, aber Medienpräsenz erreichen wollen.


    Mag sein, doch wer kann das einschätzen außer dem Entwickler selbst? Bau-Lcfr etwa?



    Um's kurz zu machen: Im DAF gibt es jedenfalls den Status "Planung", so lange das Projekt nicht
    a) ausdrücklich aufgegeben wird oder
    b) Baubeginn erfolgt.


    Ich sehe keinen Anlass, daran etwas zu ändern. Der Status kann über viele Jahre bestehen.

  • "Städtebau der Zukunft"

    Interessant, dass einige Thesen zum Städtebau und zur Verkehrsplanung nicht nur von den Grünen bzw. Umweltschützern kommen - diesen Text vom Anfang März veröffentlichte einer der Geschäftsführer von einem großen Projektentwickler. Sie gelten für die Top-7-Städte, wozu auch Düsseldorf gehört.


    # Das Stadtbild wird von neuen Hochhäusern ergänzt, die die Höhe der Kirchtürme (bzw. wohl auch anderer angestammten Landmarken?) überragen werden. Es wird sehr wichtig sein, sie "in die bestehenden Strukturen zu integrieren" - die Städte werden trotz neuer Hochpunkte ihre Identität bewahren.


    # Es werden urbane Quartiere mit Nutzungsmischung entstehen.


    # Da die Qm-Preise der Wohnungen weiterhin steigen werden, wird die Wohnungsgröße sinken, was nicht weniger Komfort bedeuten müsse. Im Jahr 2011 war eine Neubauwohnung im Durchschnitt 110 Qm groß, 2015 nur noch 91 Qm. Kleiner wird auch die Bürofläche pro Mitarbeiter - derzeit seien 26 Qm ein "Spitzenwert in Europa". Die Büroleerstände (bereits unter 6%) werden weiter sinken.


    # Benötigt seien "Stadtteile der kurzen Wege" sowie "moderne Mobilitätskonzepte mit gut vernetzten öffentlichen Verkehrsmitteln" - der eigene PKW wird an Bedeutung verlieren.


    Tja - dann kann man nur hoffen, dass der Autor nach Düsseldorf kommt und ein paar Projekte mit Hochhäusern, Dichte, Nutzungsmischung an ÖPNV-Knoten startet.

  • Aber warum sollte man, wenn Baurechtlich (aus Flugsicherheitsgründen) in Düsseldorf nicht mehr als 140 m machbar sind, sich über was höheres Gedanken machen?


    Das habe ich bereits einmal erklärt - diese Gründe waren Folge der Nord-Süd-Startbahn, die längst in Parkpositionen umgebaut wurde. Diesen Bereich habe ich erst letzte Woche zweimal gesehen - selbst wenn man die Positionen räumen würde, es wurde so stark umgebaut, dass es bestimmt nicht als Landebahn nutzbar ist. Falls diese Landebahn immer noch nicht offiziell gestrichen wurde, sollte die Stadtverwaltung zusehen, dass dies nachgezogen wird.


    Deine Antwort auf meinen Einwand, dass in Düsseldorf aus Flugsicherheitsgründen keine höheren Hochhäuser als 140 m möglich sind, ist schlichtweg falsch!
    Auch außerhalb der Anflugszonen (Anflugsektoren) gibt es Höhenbegrenzungen und die Zustimmungspflicht der Luftfahrtbehörde bei Baugenehmigungen.
    Das regelt das Luftverkehrsgesetz (LuftVG), insbesondere § 12 bis § 18b.
    Das bedeutet natürlich nicht, dass dort höhere Bauten grundsätzlich ausgeschlossen sind, teilweise können sie mit Auflagen genehmigt werden, z. B. wenn nur die Radarstrahlen gestört werden könnten (war bein ARAG-Haus so), dann muss die Fassade anders oder mit anderen Materialien konstruiert werden.


    P.S.: auch Richtfunkstrecken beeinflussen die Bauhöhen von Gebäuden....

  • ^ Von der Achse der südlichen DUS-Landebahn bis zur City gibt es laut Google Map um 6-7 Kilometer Distanz. Eine ähnliche Distanz von der Achse der nördlichen FRA-Landebahn bis zur Taunusanlage beträgt 5-6 Kilometer. Aktuell erreichen zwei Frankfurter Bauten 250 Meter - dass die Campanile mit 300 Metern nie gebaut wurde, lag nicht an der Flugsicherung. Sicher werden die Projekte mit der Flugsicherung abgestimmt, doch ich wüsste nicht, wieso sie in Düsseldorf strengeren Richtlinien unterliegen sollten als neben dem größeren Frankfurter Flughafen.


    Klar - sollten wieder Baustellen über 100 Meter kommen (und ich sterben muss, wenn ich keine Fertigstellung Zeit des Lebens erwarte ;) ), wird bestimmt kein Investor gleich die 200-Meter-Marke knacken wollen - selbst beim Ehrgeiz der Werbung mit dem höchsten Turm der Stadt reichen 125++ Meter. Prinzipiell müsste aber ein höheres Projekt durchsetzungsfähig sein.
    Wo 140 Meter keine Richtfunkstrecke stören (werden die denn im Zeitalter der Glasfaserkabel noch benutzt?), würden auch 200 Meter keiner im Weg stehen.


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    Wäre einmal das Baumhaus Petzinkas gebaut, wäre es zum Wegvorbereiter einer Gattung, die immer öfter vorkommt (die verlinkte Übersicht zeigt neben realen Projekten noch einige Architektenvisionen). Ich kann nachvollziehen, dass man einen konkreten Standort an der Tannenstraße nicht denkmalschutzgerecht fand, doch man könnte einen anderen finden. So wie ich die Kritik an der Gestaltung in Grand Central lese, könnte ich glatt fragen, ob man dort nicht besser mit einem bewachsenen Hochhaus versuchen sollte?


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    Noch eine Anmerkung - in den letzten Tagen war die Sprengung des Bonn-Centers eins der Medialen Hauptthemen. Für diese halbwegs zentrale Bonner Lage gibt es bereits ein Folgeprojekt u.a. mit einem ca. 100 Meter hohem Hochhaus (28 Geschosse) - insgesamt ca. 60.600 Qm BGF auf 15.300 Qm Grund. Wenn ich mir die Projektliste anschaue, finde ich auch Fürst+Friedrich. Mit 17.060 Qm BGF auf 3.420 Qm Grund dürfte die GFZ etwas besser sein als in Bonn und dennoch - warum hat man sich in einer Bonner Vorstadt für ein Hochhausprojekt entschieden, aber in der Düsseldorfer Innenstadt nicht?

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  • Sicher werden die Projekte mit der Flugsicherung abgestimmt, doch ich wüsste nicht, wieso sie in Düsseldorf strengeren Richtlinien unterliegen sollten als neben dem größeren Frankfurter Flughafen.


    Da gelten natürlich die gleichen Richtlinien wie in Frankfurt und sie werden auch nicht strenger ausgelegt. :nono:
    Wenn hier die Gegebenheiten anders sind, ist das eben so, dann muss man das halt akzeptieren.....


    Klar - sollten wieder Baustellen über 100 Meter kommen, wird bestimmt kein Investor gleich die 200-Meter-Marke knacken wollen - selbst beim Ehrgeiz der Werbung mit dem höchsten Turm der Stadt reichen 125++ Meter. Prinzipiell müsste aber ein höheres Projekt durchsetzungsfähig sein.


    Auch wenn ich mich wiederhole: Die maximal mögliche Gebäudehöhe beträgt und 140 m und das auch nur an einer bestimmten Stelle (im IHZ-Park).


    Wo 140 Meter keine Richtfunkstrecke stören (werden die denn im Zeitalter der Glasfaserkabel noch benutzt?), würden auch 200 Meter keiner im Weg stehen.


    Wenn denn ein (140m-)Haus in einer Richtfunkstrecke steht, könnte es sehr wohl sein, dass an gleicher Stelle kein Höheres möglich wäre - z.B. gibt es ja auch Richtfunkstrecken zwischen den Fernsehtürmen in Düsseldorf und Köln.
    Der Bedarf an Richtfunkstrecken nimmt laut Bundesnetzagentur sogar zu.


    warum hat man sich in einer Bonner Vorstadt für ein Hochhausprojekt entschieden, aber in der Düsseldorfer Innenstadt nicht?


    Das kann dir bestimmt der Investor und Bauherr sagen....

  • Hochhaus zur Begrüßung der Einpendler, wer auf solch einen Nonsens kommt..


    Die Idee der Begrüßung in Gerresheim gab es hier, doch sie ist nicht neu - anders kann man kaum erklären, dass das höchste Hochhaus der Stadt dort steht, wo ein Autobahnzubringer die Innenstadt erreicht. Erst kürzlich wurden die Pläne für das Unterbilker Siemens-Gelände als Teil der Düsseldorfer Philosophie, "Stadteingänge mit Türmen zu markieren" vorgestellt - dieser Text im Property Magazine wiederholt Formulierungen, die bereits in der RP standen. Beim Siemens-Gelände ist es übrigens falsch, da es bereits ein gutes Stück stadteinwärts liegt, von Hochhäusern umgeben.


    Ähnliche Ideen geistern hier und da, etwa in Berlin schlägt ein Architekt gleich Paare der 150-Meter-Türme um die Innenstadt vor - von Paaren und ähnlichen Kopien halte ich ohnehin nichts, von weit entfernten Hochbauten ebensowenig (daher schrieb ich zur Gerresheim-Idee gleich, dass die Begrüßung vom Osten eher in Flingern stattfinden sollte - in Gerresheim beginnt überhaupt erst bebautes Gebiet, weiter östlich gibt es ein begrüntes Tal). Der Berliner Artikel behauptet, Türme in abseitigen Gebieten sollten der Verödung der Innenstadt vorbeugen. Dazu reicht, auf eine Funktionsmischung etlicher Projekte zu achten - so wie etwa Francis in der Stadtmitte genauso Büros wie auch Wohnungen und Ladenflächen bieten soll. Um den Düsseldorfer Hauptbahnhof ist nicht das Problem, dass Büroprojekte irgend etwas angeblich verdrängen - seit sehr vielen Jahren gibt es kaum Neubau in diesem Bereich.


    Konkreter zum Sinn oder Unsinn entfernter Standorte - ich glaube, die Innenstadt könnte man etwas breiter verstehen, zumal sie nicht nur das Stadtgebiet bedient, sondern einen großen Teil der Metropolregion - doch neue Hochhausprojekte müssen nicht weiter sein (u.U. mit Ausnahmen an Stadtbahnlinien und S-Bahn-Haltestellen) als: Heerdt-Seestern-Golzheim-Derendorf-Mörsenbroich-Grafenberg-Flingern Nord/Süd-Oberbilk-Bilk - kleiner Teil Hamms (Nordosten) am Medienhafen. In diesem Bereich sollte die Stadt gar aktiv möglichst intensive Nachverdichtung fördern.
    Gemeint sind Wohnprojekte, neue Bürohochhäuser würde ich gerne noch etwas zentraler sehen.


    Bei der ganzen Unsinnigkeit der konkreten Berliner Idee - zumindest macht man sich intensiv Gedanken darüber, wie die Stadt den Bevölkerungswachstum auf über 4 Mio. EW handhaben soll. In Düsseldorf sagt man lieber, dass kaum Wachstum zu erfolgen hat.

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  • Die Idee der Begrüßung in Gerresheim gab es, doch sie ist nicht neu - anders kann man kaum erklären, dass das höchste Hochhaus der Stadt dort steht, wo ein Autobahnzubringer die Innenstadt erreicht.


    Das alte ARAG-Haus stand an der gleichen Stelle und da man dort mehrere Häuser hat, sollte der Neubau auch dort wieder hin, mit dem "Stadteingang" hat das nichts zu tun.
    Dass es zufällig das höchste Haus der Stadt geworden ist, liegt wohl daran, dass der Geschäftsführende Gesellschafter des Familienunternehmens, Dr. Paul-Otto Faßbender das bislang höchste Haus der Stadt (LVA-Hochhaus) übertrumpfen wollte.


    Konkreter zum Sinn oder Unsinn entfernter Standorte - ich glaube, die Innenstadt könnte man etwas breiter verstehen, zumal sie nicht nur das Stadtgebiet bedient, sondern einen großen Teil der Metropolregion


    Ich glaube nicht, dass man bei der Definition der Düsseldorfer Innenstadt auf einen gemeinsamen Nenner kommt, Auswärtige (wie du) sehen das aus einem anderen Blickwinkel als Einwohner (wie ich).
    Für mich ist mein Wohnviertel (Bilk) keine Innenstadt - ebensowenig auch Hamm, Oberbilk, Flingern (Süd und Nord), Düsseltal, Derendorf, Golzheim und alle noch weiter entfernten Stadtteile, sowie die andere Rheinseite.

  • ^^Ein Hochhaus sollte als allererstes an den Bedürfnissen der Bewohner ausgerichtet sein, attraktives Umfeld, kurze Wege, Nähe zur Innenstadt / Park / Rhein mit guter Verkehrsanbindung.


    Zur Begrüßung der Einpendler kann man meinetwegen einen großen Fahnenmast o.ä. bauen, aber Gerresheim halte ich mit ca. 7km Entfernung von der Innenstadt dafür etwas ab vom Schuß. Außerdem nimmt der durchschnittliche Pendler nach 2 Wochen nach ein paar Wochen diese Begrüßung nicht mehr wahr und will wahrscheinlich nicht begrüßt werden sondern möglichst zügig in die Stadt fahren. Wieviele Pendler aus dem Süden erfreuen sich täglich am Stadttor?


    Flingern - vielleicht in der Nähe vom Wehrhahn.. Fantasiemodus an: Man könnte ja an der Brücke die Schienen überbauen und dort ein Hochhaus hinsetzen.


    Am Bilker Bahnhof bietet sich meiner Meinung nach Hochhaus (-häuser) an.


    Am Beispiel von Brisbane - dort ziehen Menschen von den weiter draußen liegenden Vororten in einen ca. 5 km Ring um das CBD in Apartments/Hochhäuser.


    https://www.domain.com.au/news…t-market-20170321-gv3484/


    Ein neues (Wohn-)-Hochhaus am Stadtrand macht meiner Meinung nach städteplanerisch und kommerziell wenig Zweck

  • ^^Ein Hochhaus sollte als allererstes an den Bedürfnissen der Bewohner ausgerichtet sein, attraktives Umfeld, kurze Wege, Nähe zur Innenstadt / Park / Rhein mit guter Verkehrsanbindung.


    Dem möchte ich widersprechen. Jedes Haus, aber ganz besonders Hochhäuser, prägen ihre Umgebung und sollen das Stadtbild verbessern. Sie dienen nicht nur den Bewohnern, sondern eben auch dem Umfeld. Bei Hochhäusern kommt eine Fernwirkung hinzu, die ebenfalls nützlich oder eben schädlich ist.


    Mir ist es ohnehin wichtig, dass in Ddf mit Qualität gebaut wird; bei Hochhäusern ist der Anspruch umso höher.

  • ^Das würde ich auch so stehen lassen. Nur ein Hochhaus in Hubbelrath zur Begrüßung der A3-Fahrer zu bauen, wäre für eine Außenwirkung von Düsseldorf schön, aber städteplanerisch macht das keinen Sinn, in Hubbelrath ein Hochhaus zu bauen. Das wäre dann eher eine Baupolitik wie in den 70ern, wo man in Garath und Köln-Worringen an den Stadträndern Hochhäuser hochgezogen hat, mit den bekannten Folgen, die man heute vermeiden möchte.


    Heute steht dann m.E. eher die Stadt der kurzen Wege und die Attraktivität der Innenstadt für die Platzierung von Hochhausbauten im Vordergrund.


  • Mir ist es ohnehin wichtig, dass in Ddf mit Qualität gebaut wird; bei Hochhäusern ist der Anspruch umso höher.


    Würdest du denn sagen, dass die kürzlich entstandenen und noch entstehenden Hochhäuser im Quartier Central diesem Anspruch genügen? Für mich als Laie ist diese monotone Anordnung von 4 (?) gleichhohen Hochhäusern mit einem sehr ähnlichen Grundriss und mit einer aus der Entfernung ähnlich wirkenden Fassade ("weiß" überwiegt), nicht sehr attraktiv.


    Ein positives Beispiel ist mE das Portobello Haus.


    Ich nehme an, dass dort der Anspruch aufgrund der Lage höher war. Das lässt allerdings auch Übles erahnen, wenn über Hochhäuser in noch weiter entfernten Lagen gesprochen wird.


    Am Bilker Bahnhof kommt im Übrigen nur die Fläche der Baustelleneinrichtung in Betracht, doch dort ist Gewerbe vorgesehen, meine ich. Ein Bürohochhaus an dieser Stelle? Wäre irgendwie nicht Fisch nicht Fleisch, weder im Hafen noch in Kö-Nähe. Ob man das leicht vermarkten kann, weiß ich nicht

  • Heute steht dann m.E. eher die Stadt der kurzen Wege und die Attraktivität der Innenstadt für die Platzierung von Hochhausbauten im Vordergrund.


    Das schon, doch wenn man auf konkret geplante Projekte schaut - ist hier jemand der Meinung, RKM740 in Heerdt oder das 111-Meter-Hochhaus in Seestern wären zu weit von der City weg? So könnte man 4-5 Kilometer Distanz zur City noch als plausibel betrachten, wenn ein Gebiet am Schienen-ÖV liegt und Teil geschlossener Bebauung ist, die bis zur City reicht.
    Etwa in London entstehen Projekte wie Hoola (übrigens mit interessanteren Formen als im Quartier Central) gar 10 Kilometer von der City (und es geht noch weiter) - neben einer DLR-Haltestelle. Es gibt natürlich auch jede Menge Wohnhochhausprojekte dazwischen. Das Gebiet der starken Nachverdichtung ist dort weit über 100 Km² groß (sogar über 200 Km², würde ich schätzen) - Düsseldorf ist kleiner, doch ein Gebiet mit Wohnen-Nachverdichtungen von vielleicht 20-25 Km² Größe wäre nicht zu groß wenn man bedenkt, wie viele Projekte nötig wären, um den WE-Mehrbedarf zu decken.
    Büroprojekte bzw, Mischprojekte würde ich schon etwas zentraler sehen. Wenn ich etwa Seestern besuche, bin ich froh, dass ich nicht jeden Tag dorthin pendeln muss - gut, dass die künftige Entwicklung anscheinend mehr in die Richtung des Wohnens dort schwenkt.


    Wenn bereits von Seestern die Rede ist, ein Blick von der Oberkasseler Brücke in diese Richtung - man sieht White Max mit dem Fit-X-Schriftzug und weiter rechts das graue Hotel Lindner, das neue Hochhaus stünde irgendwo dazwischen. Das ist gar nicht weit weg, sondern im innenstädtischen Stadtraum sehr präsent:





    Natürlich wären auch näher Projekte angesagt - ein Streifen Oberkassels entlang des Rheins ist zurecht geschützt, aber auf dem Schwimmbad-Areal ungefähr in dieser Richtung wäre bereits ein Wohnhochhaus geboten. Möglichst mit interessanter Form und Farbgebung. Und wie hier geschrieben - mit mehr Geschossigkeit könnte man am Belsenplatz genauso Büros, ein Hotel wie auch zusätzlich mehr Wohnungen haben.


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    BTW: Rotterdam ist hoffentlich für Vergleiche mit Düsseldorf nicht zu groß? Wie hier unter #122 berichtet, dort beginnt gerade der Bau des Terraced Tower mit 110 Metern Höhe und 344 WE - und es ist längst nicht das einzige laufende Projekt dieser Dimensionen.

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  • Hochhaus am (über) S-Bahnhof Bilk?

    Über die Erweiterung des S-Bahnhofs zum Regionalzüge-Bahnhof wurde schon diskutiert und da ich nur die Hochhaus-Anregung anspreche, daher hier:


    ... Für den Bilker S-Bhf ist für den zukünftigen RRX - Halt ein größerer Umbau nötig. Meine Wunschliste ist eine Überbauung der neuen Station mit einem Hochhaus, eine Verbindung mit den Bilker Arcaden ...


    Eine Nachverdichtung dort wäre wünschenswert, erst recht wenn man den Bahnhof ausbauen würde. Doch eine Bahnhof-Überbauung wäre bestimmt sehr kompliziert und kostspielig. Büros in dieser Gegend sind weniger gefragt, hiess es vor einigen Jahren. Für ein Wohnhochhaus ist der Lärmpegel über den Bahngleisen vermutlich zu hoch. Ein Hotel?


    Es wäre leichter gewesen, hätte man die Nachverdichtung gleicht mit den Arcaden umgesetzt. Ich weiß nicht einmal, wie man hier den zusätzlichen Bahnsteig hineinquetschen will, der Platz ist begrenzt.


    BTW: Meine heutigen Fotos halte ich schön zurück, dafür hoffe ich, dass die von Heidewitzka angestossene Debatte umfassend und lebhaft wird - wenn man weniger Fotos und mehr Debatten wünscht... Gleich heize ich an - falls Real sich jemals baulich verändern möchte, denkbar wäre ein weiteres Hochhaus anstelle des jetzigen Parkplatzes, große Verkaufsfläche im EG und im hinteren Teil ein Parkhaus darüber. In diesem Thread findet man weitere Anregungen für die Umgebung.

  • ^


    Was sollen all diese Anmerkungen, angedachten Baumaßnahmen, deren Sinn und mögliche Durchführung schon vom Bauteufel selbst jeweils wieder in seinem nächsten Satz in Frage gestellt wird? Da blicke ich nicht durch. Wir haben hier in Bilk noch keine Grundstückskosten, die eine Verwirklichung eines Projekts à la Hudson Yards in New York auch nur annähernd ermöglichen würden. :confused:

  • ^Was erwartest du denn? Bau-Lcfr hat einen Gedanken aus einem anderen Thread übernommen und stellt ihn hier zur Diskussion, wobei er schon einmal ein paar Gegenargumente bringt. Ein nächster, sinnvoller Schritt wäre entweder, die Argumente aufzugreifen und fortzuentwickeln (z.B. Hochhäuser an/neben Bahngleisen an anderen Stellen, z.B. Wehrhahn) oder sachlich zu begründen, warum du nichts von der Idee hälst.


    Direkt im ersten Satz wieder einen persönlichen Angriff zu fahren halte ich gelinde gesagt für unglücklich, insbesondere angesichts der Diskussion, die gerade geführt wird.

  • Wir sind uns denke ich alle einig, dass ein Hochhaus auf dem Platz der Baustelleneinrichtung Bachstraße/Elisabethstraße entstehen könnte.


    Eine Überbauung der Gleise halte ich für nicht notwendig. Eine Verbindung des S-Bahnhofs mit den Arcaden war und wird vermutlich auch weiterhin nicht gewollt - vermutlich will man nicht als "Bahnhofspassage" betrachtet werden? Aber aus Kundensicht fände ich es sehr sinnvoll, wenn die Arcaden sowohl den S-Bahnhof, als auch das Dach (riesige Fläche, schöner Spielplatz, kennt kaum jemand) und den Florapark vernünftig nutzen würden. Wenigstens versucht man beim Vorplatz die anfänglichen Fehler zu beseitigen und pflanzte zuletzt weitere Bäume hin und stellte einige Bänke auf.


    Interessant fände ich auch das real-Grundstück. Die derzeitige Bebauung ist ja eher aus dem letzten Jahrhundert, auch wenn man vor einigen Jahren dort das Gebäude etwas saniert hat. Auch die Tiefgarage ist schon in die Jahre gekommen. Wenn mich nicht alles täuscht, wurde das Grundstück vor wenigen Jahren mal verkauft. Da steckt mE enormes Entwicklungspotential drin. Abriss des Parkplatzes, mehrstöckige Bebauung der gesamten Fläche, neue Tiefgarage mit 2 Untergeschossen. Als Nutzung könnte ich mir wieder einen real-Markt vorstellen, darüber Büros und/oder eher günstigere Wohungen.


    (Es geht im Beitrag nicht nur um Hochhäuser, sondern um die angesprochene Örtlichkeit. Ist mir klar. Bevor jetzt wieder jemand irgendwas meckert.)

  • ^^ Roman:
    Danke für den Beitrag, du sprichst mir aus dem Herzen.


    ^ nrwizzle:
    Ich habe bei meinem Vorschlag bewußt etwas die Machbarkeit ausgeblendet. Die Idee auf eine S-Bahnstation eine Hochhaus zu setzen, gefiel mir. Am Frankfurter Flughafen Fernbahnhof ist man ja eher in die Breite gegangen als in die Höhe mit der Büroüberbauung. (U/S-)Bahnhöfe in die Stadt zu integrieren, mit Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants usw. ist etwas, was man z.B. in Singapur, Japan, Australien oder Canada ganz gut beobachten kann.


    Im Gegensatz dazu werden Bahnhöfe hier als etwas schmuddeliges gesehen, ein Zweckbau, der für sich steht, bei dem man eher wert darauf legt, dass die Bänke/Anzeigen usw. sicher gegen Vandalismus oder Grafitti sind.


    Die fehlende Verbindung, ob es Planungsmängel sind oder die Deutsche Bahn als Bahnhofeigentümer nicht mitgespielt oder andere Gründe. In meinen Augen ist das ein großes Versäumnis, bei denen Bahn und Arcaden an Zugänglichkeit verlieren.


    Die Zeit des Image von Schmuddel-Bahnhofspassagen sollte vorbei sein, Bahnhöfe wie der in Leipzig zeigen auch hier, dass Einkaufen am Bahnhof nicht Schmuddel bedeutet. Der Ladenmix unterschied sich in meiner Erinnerung nicht wesentlich von dem, was man in den Bilker Arcaden bekommt.