Bauprojekte bei RB Leipzig + Neugestaltung Stadionumfeld

  • ^ Genau diesen Eindruck hat man seitens des Nabu, nicht nur im verlinkten Video, allerdings vermittelt. Das war auch der Grund für mein entsprechendes Statement.


    Wenn es also einen Verbund gibt, worin besteht der dann? In der Baumreihe am Cottaweg? In der begradigten Luppe? Mich würde das ernsthaft interessieren, beantworten konnte das noch keiner.

  • Zweifelsohne kann der breite Grünstreifen zwischen Cottaweg und Elsterbecken als Bindeglied zwischen dem Grün im Norden und jenem im Süden angesehen werden. Natürlich entspricht er nicht einem Auwald, wie man ihn sonst aus Leipzig kennt und wie er im Norden direkt angrenzt. Aber als Trittstufe in einem Biotopverbund (also dem Verbund durchaus verschiedener Biotottypen) hat er eine wichtige Funktion. So gab es in den letzten Jahren auch Bestrebungen der Stadt, diese Trittstufe zu stärken, z. B. mit Baumpflanzungen und Beräumungen (dort befand sich früher mal ein Übungsplatz der Feuerwehr mit Flächenversiegelung). Auch westlich des Cottaweges/Kleinmessegeländes gibt es einen, wenn auch lückenhaften, Grünverbund. Von daher ist das Gelände des zukünftigen RB-Trainingszentrums schon ein sensibles, daran lässt sich nicht rütteln.

  • um den grünverbund am cottaweg zu stärken, ist es generell von höchster wichtigkeit, die pflanzendichte zu erhöhen. gerade im bereich der strauchgewächse. ganz unabhängig von RB. damit aus der baumreihe wirklich wieder ein wirklicher grünverbund wird. sollte mal eine kleine anregung für den NaBu sein.


    PS:
    heute in der lvz printausgabe. die 3 naturverbände bieten RB ein kompromiss an. wenn rb bestätigt, dass man in späteren erweiterungen nicht noch weiter in den wald eingreift, wollen die verbände grünes licht geben. weite bedingung von seiten rosenthals ist auch noch, dass die prüfung der einflüsse auf die natürliche umweld des trainingsgelände nicht "besonders hoch" sind. falls dies ergebnis sein sollte, wird das gesamte projekt sofort gestoppt. (aussage der stadt leipzig)

  • Der offene Brief von BUND RG Leipzig, Ökolöwe - Umweltbund Leipzig e.V. und NABU RV Leipzig e.V. an die Stadt Leipzig zum Bau des Red Bull-Trainingsgeländes am Cottaweg
    - als Text im www: http://www.oekoloewe.de/#2
    - als pdf: http://www.oekoloewe.de/media/documents/1296576785_1.pdf
    http://www.l-iz.de/html/downloads/Red-Bull.pdf .


    Weitere Medienberichte:


    LVZ, 01.02.2011, 15:00 Uhr
    RB-Trainingszentrum am Cottaweg: Umweltverbände stellen Forderungen an die Stadt
    http://nachrichten.lvz-online.…r-rb-leipzig-a-72851.html


    LIZ, 02.02.2011, Gernot Borriss
    RB-Trainingszentrum: Leipziger Umweltverbände fordern umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…-RB-Trainingszentrum.html


    LF, 1. Februar 2011 14:41
    Leipziger Umweltverbände stellen Forderungen an die Stadt Leipzig für geplantes Red Bull-Trainingszentrum
    http://www.leipzig-fernsehen.d…x?ID=5846&showNews=924419


    Freie Presse, 01.02.2011
    Umweltverbände protestieren gegen Trainingsanlage von Red Bull
    Der Sponsor plant für den Verein ein Trainingsgelände mit sechs Plätzen neben dem Leipziger Stadion
    http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/7581120.php


    ostfussball.com, 02.02.2011
    RasenBallsport Leipzig: Forderung durch Umweltverbände
    http://ostfussball.com/rasenba…urch-umweltverbaende-694/

  • ^ An ebendiesem "Bindeglied" wird allerdings nicht gerüttelt, da keinerlei Baumaßnahmen östlich des Cottawegs stattfinden.


    Im Gespräch war (ist?) z. B. eine Brücke, damit die RB-Spieler eines Tages direkt zum Stadion gelangen können. Es sind aber natürlich nicht nur unmittelbare Baumaßnahmen, die Einfluss haben, sondern auch Flächenversiegelungen, Licht usw. - da kann man noch viel diskutieren;) Insgesamt betrachtet, dürfte aber die Nutzung durch RB wahrscheinlich besser sein als die Kleinmesse, das Motodrom oder Bauten wie das ehemals geplante Olympiastadion.

  • ^ Wenn ich mich recht entsinne, war die Brücke stets nur Teil des entworfenen Bedrohungsszenarios, das dann wohl "doch nicht kommt". Da wird dann durch die gute alte stille Post schnell etwas draus, was geplant oder kurz vor der Realisierung war :) Ich sehe weiterhin die Investition eher als einen Impuls dafür, hier frühere Entwicklungen rückgängig zu machen und, wie hier von LE Mon. hist. dargestellt, die Chance zu nutzen den bisher m.E. so gut wie nicht vorhandenen Verbund erst wieder herzustellen.


    Den Umweltverbänden, die sich jetzt sicherlich gegenseitig auf die Schultern klopfen, hätte es besser zu Angesicht gestanden, hier von vorneherein, was die Umfeldgestaltung betrifft, konkret zu werden, anstatt nur das selbstentworfene Bedrohungsszenario zu bekämpfen.

  • Hallo Dase, so unterschiedlich können Erinnerungen sein. Wenn ich mich entsinne, wurde die Brücke meist von Projektbefürworter_innen in der Presse und hier im Forum als Pro-Argument angeführt, nach dem Motto: RB baut dann endlich auf eigene Kosten und zu PR-Zwecken die schon in den Olympiaplänen eingezeichnete Brücke über das Rückhaltebecken, so z.B. hier oder da. Egal, momentan redet niemand mehr ernsthaft von der Brücke, oder?


    Den Umweltverbänden, die sich jetzt sicherlich gegenseitig auf die Schultern klopfen, hätte es besser zu Angesicht gestanden, hier von vorneherein, was die Umfeldgestaltung betrifft, konkret zu werden, anstatt nur das selbstentworfene Bedrohungsszenario zu bekämpfen.


    Vor allem in dem Punkt 3 der Forderungen lese ich sehr konkrete Maßnahmen, die im wesentlich mit den von mir hier vorgeschlagenen übereinstimmen.


    Die UVP muss perspektivisch klären, wie der Biotopverbund an dieser Stelle erhalten und verstärkt wird. Wir fordern, dass die vorhandenen Ödlandflächen am Westrand des Kleinmessegeländes aufgeforstet werden, um die Lücke im Auwald zu einem kleinen Teil zu schließen. Darüber hinaus fordern wir, dass im B-Plan festgeschrieben wird, dass die Fächennutzung nicht verändert werden darf: Die bisherigen Nutzer erhalten Bestandsschutz; geben sie die Nutzung auf, werden die Flächen zur Wiederherstellung des Biotopverbundes in Wald und reich strukturiertes Offenland umgewandelt.


    Die bisherigen Nutzer mit Bestandsschutz sind neben der Firma Baureparaturen Leipzig-West GmbH (BRW - http://www.brw-leipzig.de/ ) und deren Tochter PS Denkmalpflege Putz & Stuck GmbH ( http://www.dps-leipzig.de/ ) die Mieter_innen des Garagenkomplexes nördlich des LVB-Geländes und Projectdanzim als Betreiber des Recyclinghofes.


    Wenn ich es richtig sehe, ist das Garagen- und Schrottplatzgelände immer noch als Ausweichparkplatz mit eigener Anbindung über die Erich-Köhn-Str. im Gespräch. Daher dann auch immer noch Punkt 7, um zu verhindern, dass es eines Tages heißt, der (u.a. im aktuellen Aufstellungsbeschluss festgehaltene) Ausbau der Erich-Köhn-Str. kommt ja nun nicht für RB, sondern für die Arena, die Kleinmesse und die Entlastung des Waldstraßenviertels.


    Auch SPD-Stadtrat Christian Schulze hatte sich diesbezüglich in der LVZ am 07.01.2011 wie folgt geäußert: Die gestrichenen Parkplätze am Kleinmessegelände sieht der SPD-Mann als Gelegenheit, ein unansehnliches Areal an anderer Stelle zu verschönern. „Direkt hinter dem LVB-Gelände könnten neue Stellplätze für die Schausteller entstehen“, schlägt der Lindenauer vor. Ein Gebiet, das heute noch ein Schandfleck sei.
    http://nachrichten.lvz-online.…r-stadtteile-a-68585.html


    PS: Hier noch einmal die genauen Formulierung im gültigen Aufstellungsbeschluss:


    Die verkehrstechnische Erschließung des Geländes über den Cottaweg ist ungenügend. Es sind daher Varianten zu untersuchen, wie die Anbindung des Geländes über die Verlängerung der Erich-Köhn-Straße in Richtung Cottaweg sowie deren Ausbau in Richtung Jahnalle verbessert werden kann.


    Dazwischen sollen in Höhe der in Richtung Cottaweg verlängerten Erich-Köhn-Straße Flächen für Besucherstellplätze ausgewiesen werden. ... Die zwischen Straßenbahnhof Angerbrücke und Erich-Köhn-Straße gelegenen Flächen sollen als Ersatz für die wegfallenden Stellplatzflächen genutzt werden.
    http://notes.leipzig.de/appl/laura/wp5/kais02.nsf/docid/4D0334EC89FE7EC3C12577DC00442F34/$FILE/V-ds-1034-anlage-4.pdf

  • das thema wird schon ewig diskutiert. von verhältnissen wie chelsea, manchester city, der kompletten italienischen liga oder spanischen (bis auf die beiden ausnahmen fc barcelona und real madrid) ist rb weit entfernt. die statuten der dfl sind da weitaus strengere, als im rest europas. und die 130 millionen, die herr hopp bereits in hoffenheim investiert hat, relativeren sich auch bald, wenn man sieht, was für infrastruktur irgendwo im nirgendwo geschaffen werden mussten. so ein stadion kostet eben auch geld. dass es möglich ist, in der bundesliga ohne große defizite zu bestehen, zeigt die stetige lizenzierung durch die dfl. momentan sind nur 3 der 18 vereine unter stärker beobachtung. darunter höchstwahrscheinlich fc schalke, köln und eventuell kaiserlautern. selbst die hochverschuldeten dortmunder schaffen es ohne internationale einnahmen ihr verein langsam zu sanieren. herr mateschitz ist schon nicht so dumm und hat sich ganz bewusst für die deutsche liga, und nicht für italien, spanien oder england entschieden, länder, in denen es viel einfacher gewesen wäre, vereine zu kaufen.

  • @ LE Mon. hist.


    Es ging mir nicht um die jetzigen Forderungen, sondern die Sprüche, mit denen man an die Presse getreten ist. Was die Brück betrifft, wer wie wo wann das ganze angebracht hat, ist doch vollkommen egal. Fest steht, dass diese in keinerlei Planung auftritt und damit für die Beurteilung einer Umweltverträglichkeit keinerlei Relevanz hat.

  • ^ Wenn ich mich recht entsinne, war die Brücke stets nur Teil des entworfenen Bedrohungsszenarios, das dann wohl "doch nicht kommt".


    Ich gehe davon aus, dass die Brücke kommen wird - in zehn, 15 Jahren.

  • so, wie die RB arena momentan gegliedert ist, weiß ich nicht, was eine brücke für einen mehrwert bringen soll. außer, wenn man in den C Sektor will, muss man um alles andere zu erreichen einmal um das gesamte stadion laufen. auch die heimmannschaft wird mit dem bus über das sportforum die arena betreten, dh eine fußgängerbrücke nützt RB selbst reichlich wenig. das ginge maximal, wenn man den neuen parkplatz am cottaweg gebührenpflicht macht, und über die brücke den fans den zutritt zum stadion erleichtern will. nur ob sich DAS jemals rechnen wird....


    nur mal über den daumen gepeilt. die millennium bridge in london (länge: 325m) kostete 18,2 mio pfund (rund 22 mio euro). die brücke am cottaweg müsste ca 260 m überspannen (vergleich google-maps routenplanung über brücke jahnallee). also müsste man auch hier um die 10-15 mio euro aufwärts investieren. im verhältnis zum gesamttrainingsgelände von 30 mio dann doch eine unverhältnismäßg teure investition. (klar kann man auch billiger brücke bauen, als in london irgendwelche prestige brücken, nur wird man bei bestrunkenen fußballfans auch etwas auf die sicherheit achten, auch wenn die brücke nur 5 mio kosten sollte, wird sich RB das 10 mal überlegen, ob ihnen das geld es wert ist.


    aber vll kannst du mir mal vorrechnen, wie sich die brücke rechnen wird, und warum man sie in den nächsten 15 jahren bauen sollte Westplatz :)

  • Areal am Cottaweg durch sulfathaltige Altlasten belastet

    Kurz vor der Stadtratssitzung gibt es Neuigkeiten vom Baugelände des RB-Trainingszentrums am Cottaweg. Hier befindet sich eine ehemalige Deponie. Deren Auswirkungen und Folgekosten bewerten Stadt und RB mit je einem eigenen Gutachten unterschiedlich. Es wird also interessant sein zu verfolgen, wessen Meinung am Ende die maßgebliche sein wird und was in Sachen Altlastensanierung noch auf den Stadthaushalt zukommt.


    LIZ, 04.02.2011, Gernot Borriss
    RB-Trainingszentrum: Ein unglaubliches Geschenk mit 350.000 Euro Selbstbeteiligung
    http://www.l-iz.de/Politik/Bre…glaubliches-Geschenk.html


    BILD, 07.02.2011, Jackie Richard
    RB-Bauplatz offenbar mit Säure belastet!
    http://www.bild.de/BILD/region…-mit-saeure-belastet.html

  • ^ Wenn RB dort nicht bauen würde, wäre natürlich keine Altlastensanierung nötig, korrekt? :rcain: Aber dankenswerter Weise wissen wir jetzt, in welcher Form an dieser Stelle ein Biotopverbund besteht - in Form einer säurebelasteten ehemaligen Deponie. An dieser Stelle gönne ich mir eine dramaturgische Pause.


    Ich darf also festhalten: ökologisch gesehen ist eine Ansiedlung von RB samt Altlastensanierung das beste, was dem Auenwald an dieser Stelle passieren kann.


    Aber L-IZ-Volontär Borriss wäre nicht er selbst, wenn er nicht geschwind wie der Blitz vom Öko- aufs finanzielle Thema umsteigen würde. Dass bei fast allen größeren Neuansiedlungen periphäre Maßnahmen wie die Umlegung von Medien anfallen und entsprechend auch von der Stadt oder den entsprechenden Aufgabenträgern getragen werden, lässt er dabei geflissentlich außen vor.

  • Ein Video von LVZ online Videonews mit Stellungnahmen von Philipp Rosenthal vom NABU Sachsen und Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal:
    http://nachrichten.lvz-online.…m/r-citynews-a-73838.html


    LVZ-Artikel, 07.02.2011
    Altlasten und kostspieliger Rückbau – weitere Details zum Bau des RB-Trainingszentrum
    Matthias Puppe
    http://nachrichten.lvz-online.…m/r-citynews-a-73838.html


    Hier werden im wesentlichen noch einmal die Summen zusammengefaßt, die auf die Stadt Leipzig zukommen werden.


    Zu den neuen Erkenntnissen bezüglich der Belastung durch die Altdeponie heißt es, dass die Stadt im Dezember 2010 die Schadstoffexperten der Leipziger Multitec GmbH ( http://www.multitec-leipzig.de/ ) beauftragt hat, den Boden eingehend zu untersuchen. "Aus den Gutachten, die jetzt vorliegen, können konkrete Kosten nicht ermittelt werden", sagte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) zu der Frage nach möglichen städtischen Mehrausgaben. Nun solle ein "Bodenaushub" diesbezüglich Klarheit schaffen. Nach Angaben der Kommune weisen die Ergebnisse der Gutachten einen erhöhten Sulfatgehalt und einen erhöhten Anteil der unter anderem auch krebserregenden polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) auf. Die Höchstgrenze einer dreistufigen Fachskala sei überschritten und eine Entsorgung des Schadstoffmaterials empfohlen worden, heißt es in der Begründung der Beschlussvorlage des Vertrages. Es seien aber "keine Giftstoffe" vorhanden, differenzierte der Sportbürgermeister, sondern es handele sich lediglich um "gefährliche Abfälle".

  • ^ Aber dankenswerter Weise wissen wir jetzt, in welcher Form an dieser Stelle ein Biotopverbund besteht - in Form einer säurebelasteten ehemaligen Deponie. An dieser Stelle gönne ich mir eine dramaturgische Pause.


    Ich störe die Pause ungern, aber ein belasteter Boden hat für einen möglichen Biotopverbund nicht zwingend einen negativen Einfluss...:cool:

  • ^ Genauso wie Flutlicht. :) Das musst du mir aber doch noch einmal genauer erklären - heißt das, ich kann meine Batterien künftig im Auwald entsorgen? Und wieso macht man sich dann überhaupt die Mühe, ihn zu sanieren?

  • wie der NABU sagt, wird der boden bereinigt, um die gesundheit der fußball nicht zu schädigen. nur deswegen ;) ansonsten find ich die batterie-idee super.