Areal "Südlich Rödelheimer Landstraße" mit "Schönhof-Viertel"

  • Käufer gefunden

    Wie die FAZ heute online berichtet, ist für das Gelände letzte Woche ein - noch nicht rechtsgültiger - Kaufvertrag unterschrieben worden. Käufer dem Bericht zufolge soll das Düsseldorfer Immobilienunternehmen Balthazar sein. Von einem Kaufpreis von 50 Millionen € für die 28,5 ha große Fläche ist die Rede.

  • ^Im ausführlicheren Bericht der FAZ-Printausgabe ist noch zu lesen, daß in der Immo-Branche der kolportierte Kaufpreis (=etwas mehr als 50 Mio €) als "sehr sportlich" eingeschätzt wird.
    Angesichts der Tatsache, dass Siemens das Grundstück "wie es steht und liegt" verkaufe und die Konflikte mit den Nachbarn (=ansässiges Gewerbe hat Bedenken, daß sich Wohnnutzer über deren Lärm beklagen könnten...) noch nicht ausgeräumt seien, stellten 50 Mio € eine stolze Summe dar.


    Mindernd auf den KP wirkt auch die Absicht der Stadt, über städtebauliche Verträge festzulegen, dass 30% der geplanten Wohnfläche als geförderter Wohnungsbau entstehen, heißt es weiter.
    Zudem sei nicht auszuschließen, dass noch Altlasten gefunden werden könnten.


    Unternehmen, die den Kauf mit einem hohen Fremdkapitalanteil finanzieren müssten, hätten bei seriöser Kalkulation nicht viel mehr als 40 Mio € bieten können, meint der GF eines unterlegenen Bieters. In der Immo-Branche wird daher gemutmaßt,(...)dass der(...)Käufer über enormes Eigenkapital verfügt und sehr langfristig denkt.


    Offenbar hatten sich nahezu alle größeren Projektentwickler aus dem Rhein-Main-Gebiet um den Zuschlag für das Areal bemüht. Insgesamt sollen Siemens rund 15 belastbare Angebote vorgelegen haben. Die meisten Interessenten haben dem Vernehmen nach etwas mehr als 40 Mio € geboten, drei bis vier Bieter sollen signifikant über diesem Wert gelegen haben, heißt es aus der Branche.

  • Das Immobilienunternehmen Balthazar hatte Schwierigkeiten bei der Finanzierung, der Kaufpreis wurde nicht innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens gezahlt. Der Düsseldorfer Investor hatte deutlich mehr als 50 Millionen Euro für das Siemens-Areal geboten. Nachdem der Verkauf gescheitert ist, wird das Bieterverfahren nun wieder aufgenommen. Steht heute in der FAZ (bisher nur offline).

  • Siemens verkauft an Nassauische Heimstätte und formart

    Ein neuer Käufer ist gefunden, genauer: Zwei neue Käufer, nämlich die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt und die formart GmbH. Verkäufer des rund 110.000 Quadratmeter großen Areals ist Siemens Real Estate, die Immobiliensparte der Siemens AG.


    Geplant ist der Bau von etwa 1.600 Wohneinheiten! Angestrebt wird eine Mischung aus geförderten Wohnungen und frei finanzierten Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen. Einzelheiten in einer Pressemitteilung (PDF).

  • Schön, dass sich hier etwas tut.
    Auch die FR berichtete und stellte noch einmal die enorm gesteigerte Bebauungsdichte heraus: Aus den vor einem Jahr angekündigten 900 Wohnungen wurden schnell mal 1.600. Ehrlich gesagt hatte ich mich über den ursprünglich vorgelegten B-Plan gewundert: Drei bis vier Geschosse, Innenhöfe, aufgelockert platzierte Solitäre. Die nun deutlich erhöhte Dichte muss nicht verkehrt sein. Im Idealfall schafft sie Effizienzen, die anspruchsvollere Gestaltungen und Ausführungen erlauben.
    Was mich jedoch stört ist das städtebauliche Konzept: Wir uns können uns voraussichtlich wieder auf die übliche, uninspirierte Bebauung à la Rebstock einstellen. Ehrlich gesagt ödet mich die bei der Entwicklung von Neubaugebieten herrschende Einfallslosigkeit in Frankfurt immer mehr an. Wie wäre es mal mit einer Minimaldosis an Innovation? Zum Beispiel die in anderen Städten (wie Zürich und München) durchgeführten Versuche, zu einer geschlossenen Blockrandbebauung zurückzukehren, die, das wage ich mal zu behaupten, einzig wirklich funktionierende und von der Bevölkerung angenommene Stadtgliederung?
    Aber sehen wir das Glas mal halbvoll: in einigen Jahren wird gebaut.

    Einmal editiert, zuletzt von Heinz () aus folgendem Grund: Typos, Umformulierung

  • Das sich etwas tut, finde ich ebenfalls suuuper! Allerdings erwarte ich keine allzu beeindruckende Architektur, zumal die Nassauische Heimstätte unter anderem das Projekt leiten wird. Die Herrschaften haben bis dato kein Vorzeigeprojekt zu verbuchen, schlichtweg einfallslose und gänzlich langweilige Architektur. Kein Wunder dass der Vertrieb des Projektes Harmonie West im Europaviertel schlecht verläuft. Dennoch bin ich bei formart zuversichtlicher. Hoffe formart wird das Viertel durch eine zukunftsträchtige Architektur hervorheben. Wie beispielsweise das Holbeinviertel. Schauen wir mal...

  • Also Holbeinviertel ist ja mal ein ganz schlechtes Beispiel, städtebaulich wie architektonisch billigste Massenware. Alles steht und fällt bereits mit der städtebaulichen Konzeption, und da lässt der Bebauungsplan mit den immer noch gleichen Fehlern wie fast überall sonst (kein richtiger Blockrand, viel zu große Abstände zwischen den viel zu großen Gebäuden mit pseudo-modernen Grundrissen) leider mal wieder das Schlimmste befürchten.
    Was ist "zukunftsträchtige Architektur"? Damit meinst du hoffentlich keine Look-at-me Glas-Stahl-Konstruktionen. Ganz normale traditionelle Bauweise, Sockel, Schaft, Dach, ordentlich gegliedert, traditionelle Materialien, gerne dekoriert und mit anständiger Farbgebung würde schon reichten, und wär tausendmal besser als 80% aller bisherigen Neubauten im Stadtgebiet.

  • Leider werden weitere Jahre vergehen, bis hier endlich mit dem Bau von benötigten Wohnungen begonnen werden kann. Der Magistrat hält nämlich eine zweite öffentliche Auslegung des Bebauungsplans Nr. 834 "Südlich Rödelheimer Landstraße" für erforderlich. Dies teilt er in einer aktuellen Stellungnahme (PDF) an den um Auskunft ersuchenden Ortsbeirat 7 mit. Der Wortlaut:


    Nach Klärung letzter planerischer Fragestellungen im Plangebiet und unter Wahrung der rechtlichen Anforderungen an das Planverfahren, wie auch der Umsetzung der Vorgaben aus dem Stadtverordnetenbeschluss § 4579 vom 22. Mai 2014, strebt der Magistrat eine zweite öffentliche Auslegung des Bebauungsplans Nr. 834 "Südlich Rödelheimer Landstraße" für Ende 2016 an. Da der Bebauungsplan Nr. 834 nicht vollständig aus den Darstellungen und Festlegungen des Regionalplans Südhessen / Regionaler Flächennutzungsplan 2010 entwickelt werden kann, stellt der Magistrat parallel zum Bebauungsplanverfahren einen Antrag auf Abweichung von den regionalplanerischen Festlegungen. Ab Antragsstellung beträgt die Verfahrensdauer circa 1,5 Jahre. Mit Rechtskraft des Bebauungsplans bzw. mit einer möglichen frühzeitigen Planreife nach § 33 BauGB ist somit bei günstigem Verlauf frühestens gegen Ende 2017 / Anfang 2018 zu rechnen.

  • Burka Kosmos verlässt Betriebsgelände bis Juni 2017

    Zuerst hat mir ein Nachbar davon berichtet: In einer Betriebsversammlung habe der Betriebsleiter Anfang September 2016 erklärt, dass der Standort von Burka Kosmos an der Rödelheimer Landstraße 31 geschlossen werde, weil der österreichische Eigentümer beschlossen habe, die Produktion nach Osteuropa zu verlagern. Heute, am 23. September 2016 habe ich mich bei Burka Kosmos selbst kundig gemacht und vor Ort vorgesprochen. Dort hat mir ein Ingenieur die Auskunft gegeben, dass dies zutreffen würde, und der Betrieb geschlossen und verlagert würde. Einige Produktionsmittel würden verlagert, einige Produktionsmittel würden aber auch verschrottet werden. Es sei geplant, den Betrieb von Burka Kosmos am Standort Rödelheimer Landstraße bis Juni 2017 abzuwickeln. Es würden fünfzig Arbeitsplätze wegfallen. Der Verlust der Arbeitsplätze ist sicherlich sehr zu bedauern. Die Möglichkeiten, das Entwicklungsgebiet nun deutlich vernünftiger zu entwickeln, sind aber nun erheblich erweitert. So kann die Planstraße "Halske-Allee" bis zur Morsestraße durchgezogen werden, ohne durch den "Störbetrieb" einen Schlenker zu machen. Auch wenn die Geruchsbelästigungen von Burka Kosmos in den letzten Jahren deutlich abgenommen haben, werden die Nachricht des Wegzugs viele erleichtert aufnehmen. Für uns war der Betrieb von Burka Kosmos aber auch mit einem historischen Fabrikgebäude verbunden, das wir in seiner althergebrachten und antik anmutenden äußeren Form durchaus auch sehr zu schätzen wussten. Wir freuen uns aber letztlich auch, dass der Firmensitz gerade noch rechtzeitig vor einer weiteren Planauslegung aufgegeben wird.

  • Areal der Spedition Fermont verkauft

    Überraschen wird es niemanden, dass es wieder nichts geworden ist mit der "frühzeitigen Planreife", die dem vorletzten Beitrag zufolge "bei günstigem Verlauf" in diesen Tagen vorliegen sollte. Doch wenigstens mal wieder ein Lebenszeichen von diesem enorm wichtigen Entwicklungsgebiet: Die beiden bereitstehenden Projektpartner, die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt und die Instone Real Estate Development GmbH, teilen mit, dass sie im Dezember 2017 das Grundstück der Spedition Fermont erwerben konnten. Die 11.000 m² große Fläche liegt an der Rödelheimer Landstraße, im nordöstlichen Teil des Planungsgebiets.


    Einem Baubeginn steht entgegen, dass das Planungsamt der Stadt Frankfurt immer noch mit der Aufstellung des Bebauungsplans beschäftigt ist. Es sollen einmal rund 2.500 Wohnungen entstehen können, außerdem eine neue Grundschule und auch ein Grünzug. Geplant ist eine Mischung aus geförderten Wohnungen, frei finanzierten Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen.


    In der Mitte des Luftbild-Ausschnitts das Fermont-Areal, oben die Rödelheimer Landstraße, rechts unten ein mittlerweile leer stehender Gebäudekomplex von Siemens:



    Geobasisdaten: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 02.2018,
    © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

  • Heute gab es dazu einen interessanten Artikel in der FNP. Das Fermontgelände wird bis spätestens 2021 übergeben. Der Schleifmittelhersteller Burka Kosmos, dessen Geruchsemissionen die Entwicklung als Wohngebiet erschwerten, ist bereits ausgezogen.


    Die Offenlegung des Bebauungsplans erfolge nach Aussage des Sprechers von Mike Josef "in Kürze". Weiter: Die Bebauung der großen Brachflächen "könne etwa in einem Jahr beginnen, vielleicht noch 2018, spätestens 2019."


    Demnach ist eine Entwicklung des Gebiets in Phasen zu erwarten, von denen die erste kurz bevorsteht. Mittelfristig werden sicher auch Teile der westlich gelegenen Gewerbegrundstücke in die Entwicklung einbezogen. Ich hoffe und wünsche, dass die städtebauliche Sterilität vieler jüngerer Siedlungen einer urbaneren Bebauung weicht, auch wenn das wohl nicht zu erwarten steht.

  • Burka-Kosmos-Gelände

    Die beiden Projektpartner, die das Fermontgelände entwickeln werden – also Nassauische Heimstätte/Wohnstadt und Instone Real Estate Development, Frankfurt –, haben sich auch die ca. 7.000 qm große Fläche einverleibt, die Burka Kosmos bis vor kurzem genutzt hat. Siehe auf der Satellitenkarte.


    Weiterhin ist von bis zu 2.500 Wohnungen die Rede, die insgesamt südlich der Rödelheimer Straße entstehen könnten, ohne dabei Flächen neu zu versiegeln. Für die Wohnungen seien Finanzierungsmodelle jeglicher Couleur vorgesehen. Eine neue Grundschule und ein Grünzug könnten ebenfalls entstehen.


    (Q)

  • Schönhof-Viertel

    Heute fand auf dem Areal eine Informationsveranstaltung für die Presse statt. Dabei wurde der aktuelle städtebauliche Entwurf für den östlichen Bereich des Entwicklungsgebiet "Südlich Rödelheimer Landstraße" vorgestellt. Auch wurde der Name des neuen Wohnquartiers bekannt: "Schönhof-Viertel". Also eine Bezugnahme auf die Wasserburg mit diesem Namen, die früher in der Nähe stand.


    Die hat Stadt eine Pressemitteilung mit weiteren Informationen herausgegeben:


    Aus dem Frankfurter Siemens-Areal wird das Schönhof-Viertel mit über 2000 Wohnungen


    Planungsdezernent Mike Josef stellt gemeinsam mit der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt und der Instone Real Estate städtebaulichen Entwurf vor


    Wo jetzt noch Verwaltungsgebäude, Produktionshallen, Brachen und Parkplätze das Bild bestimmen, soll in Zukunft ein lebendiges Wohnquartier unter dem Namen „Schönhof-Viertel“ entstehen. Die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte/Wohnstadt und der börsennotierte Wohnentwickler Instone Real Estate realisieren zusammen ein Projekt auf dem ehemaligen Siemens-Areal im Stadtteil Bockenheim. Gemeinsam mit Planungsdezernent Mike Josef stellten die beiden Unternehmen heute den Städtebaulichen Entwurf für das Areal vor. Rund 125.000 Quadratmeter haben die beiden Unternehmen in den vergangenen Monaten erworben, rund die Hälfte der Gesamtfläche, die es zu überplanen gilt.


    „Wir entwickeln an dieser Stelle im Rahmen einer Innenentwicklung ein vielfältiges Quartier mit Wohnungen für alle Bevölkerungsschichten einschließlich der benötigten Infrastruktur. Im westlichen Bereich wollen wir zudem ein urbanes Gebiet entwickeln, das ein Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten ermöglicht. So können auch die vorhandenen Betriebe hier weiter existieren“, erklärt Josef. Die Entwickler stehen in den Startlöchern. „Wenn wir im kommenden Jahr erste Bauanträge einreichen können, wollen wir zügig mit der Bebauung beginnen. Einen guten Verlauf vorausgesetzt, sind wir 2024 mit dem Siemens-Quartier fertig“, stellt Peter Klarmann, Leiter der Projektentwicklung der Nassauischen Heimstätte, in Aussicht.


    Über 2.000 Wohnungen werden auf den 15 Baufeldern der beiden Unternehmen im östlichen Bereich des Planungsgebietes entstehen. Beabsichtigt ist ein Mix aus 30 Prozent geförderten Wohnungen (1. und 2. Förderweg), frei finanzierten Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen. „Wir streben eine hohe architektonische Qualität und Vielfalt an und werden unterschiedliche Architekturbüros mit Entwürfen beauftragen. Das Schönhof-Viertel bietet ein ganzheitliches, modernes Quartierskonzept, das Wohnen, Arbeiten und Erholung in sich vereint. Hier können beide Unternehmen ihre Expertise bei der Entwicklung von innerstädtischen Quartieren hervorragend einbringen“, erklärt Ralf Werner, Instone Niederlassungsleiter Rhein-Main. Für die Quartiersmitte ist in Abstimmung mit der Stadt ein europaweiter Architekturwettbewerb geplant.


    Am zentral gelegenen Quartiersplatz entsteht auch eine Grundschule. Auf dem gegenüberliegenden Baufeld wird im Erdgeschoss Einzelhandel untergebracht, der die Nahversorgung des Quartiers sichert. „Nassauische Heimstätte und Instone werden auf dem Areal außerdem mehrere Kindertagesstätten bauen und einen großen öffentlichen Park anlegen. Ein öffentlicher Quartiersplatz und weitere Höfe innerhalb der Bebauung werden aus dem Schönhof-Viertel ein familienfreundliches Wohnquartier mit hoher Aufenthaltsqualität machen“, so Josef.



    Bild: Sabine Antonius


    Nochmals der städtebauliche Entwurf, hervorgehoben offenbar der zuerst zu bebauende Teil des Gesamtareals "Südlich Rödelheimer Landstraße" (hier ist Norden oben):



    Grafik: Instone Real Estate


    Aktuelles Foto des Areals, aufgenommen von einem der abzubrechenden Siemens-Gebäude (rechts unten der noch von der Spedition Fermont genutzte Bereich):



    Bild: Sabine Antonius

  • Noch ein paar Punkte, die bei dem Termin mündlich erwähnt wurden:


    - Der geplante B-Plan umfasst auch die westlich angrenzenden weiteren 10 ha mit kleinteiligerem Gewerbe. Dieses soll laut Josef aber nicht verdrängt werden. Vielmehr sollen Entwicklungen mit einer engeren Verzahnung von Gewerbe und Wohnen ermöglicht werden. Das Stichwort "urbanes Gebiet" fiel.


    - Die Bebauung wird vier- bis siebengeschossig werden.


    - Der Einzelhandelsanteil wird von einem Vollsortimenter sowie einem zusätzlichen Einzelhändler (Drogeriemarkt?) genutzt. Brutto stehen dafür rund 5.000 qm zur Verfügung, reine Verkaufsfläche kann man jetzt noch nicht beziffern.


    - Die Beteiligten streben für 2019 Baurecht an.


    - Beide Partner teilen die Wohnungsproduktion hälftig auf. Instone produziert ETW, NH zu zwei Dritteln Mietwohnungen und zu einem Drittel ETW. Wie man das Bereitstellen der 600 geförderten Wohnungen untereinander aufteilt, müssen die Partner noch genau aushandeln.


    - Auch wer welches Baufeld bearbeitet, steht noch nicht fest.


    - Die Beteiligung verschiedener Architekten ist auch eine Reaktion auf Kritik der Bevölkerung an zu monotonen Wohngebietsentwicklungen der vergangenen Jahre. Riedberg und Europaallee wurden genannt.

    Einmal editiert, zuletzt von Volker Thies () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Oh, Blockrand, zumindest teilweise. Man scheint aus der Vergangenheit zu lernen.
    Und eine Unterführung unter der S-Bahn, so dass das Viertel an den Westbahnhof angeschlossen ist. Anscheinend aber nur die eine von Birkenweg - Dammheide, dabei müsste es doch bei der Verbindung Galvanistr. - Kasernenweg viel einfacher sein, da hier die S-Bahn noch auf der Brücke ist (zumindest als Fußgängerweg).
    Interessant auch, dass anscheinend Areale südlich der S-Bahntrasse (im 2. Bauabschnitt) dazu gehören sollen sowie die Aussage zum Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten im westlichen Bereich, schließlich sind in dem Entwurf überall da, wo derzeit Betriebe sind, Neubauten vorgesehen.


    Und natürlich bleibt noch die leicht ketzerische Frage, ob man alle 600 geförderten Wohnungen in der "Schallschutzwand" gegen die Main-Weser-Bahn unterbringen kann...

    Einmal editiert, zuletzt von bridget () aus folgendem Grund: Typo

  • Ein solcher Fußweg zum Westbahnhof scheint vorgesehen zu sein, bridget, zumindest ist auf der Grafik in #53 etwas eingezeichnet (auf einem Ausschnitt markiert, Klick vergrößert):


    Bild: http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/schoenhofviertel_4.jpg
    Grafik: Instone Real Estate / Markierung: Schmittchen


    Dabei dürfte problematisch sein, dass nicht nur Bahngelände überquert werden müsste, auch würde der Weg auf dem Treuhaus-Areal (Solmsstraße 2-22) und damit auf Privatgelände enden.


    Im Bebauungsplan werden auch Wohngebäude im westlichen Teil festgesetzt, das ist schon richtig, aber deswegen müssen die bestehenden Gewerbebetriebe und -bauten nicht weichen. Sie können bleiben, so lange sie wollen, aber im Falle einer Geschäftsaufgabe mit Abbruch sind bei der nachfolgenden Bebauung dann eben nur Wohnhäuser zulässig. Das ist ein übliches Vorgehen bei der Erstellung eines Bebauungsplans.

  • Anscheinend aber nur die eine von Birkenweg - Dammheide, dabei müsste es doch bei der Verbindung Galvanistr. - Kasernenweg viel einfacher sein, da hier die S-Bahn noch auf der Brücke ist


    Da gibts zwei Dinge: südlich des S-Bahn-Gleises verläuft ebenerdig ein Gleis von der Rödelheimer Bahn zur Main-Weser-Bahn, das auch nicht entbehrlich ist. Du hättest im Verlauf Kasernenstraße-Galvanistraße also einen Bahnübergang. Und Du müsstest die Straße/den Weg durch Bahngelände führen, das wäre eher schwierig.

  • Ein solcher Fußweg zum Westbahnhof scheint vorgesehen zu sein, bridget, zumindest ist auf der Grafik in #54 etwas eingezeichnet


    Diesen Fußweg gibt es gerade auch schon. Vom Siemens-Areal gelangt man an unteren Ende der Hochlage von S3,4,6 zwischen den beiden Richtungsgleisen entlang der Hochlage auf den Bahnsteig. Auf dem Luftbild in Google kann man das sehr gut sehen. Allerdings ist es ein durch "Käfiggitter" eingeengter Betriebsweg, der zwar offen ist, aber derzeit nicht öffentlich.

  • Interessant ist das Konzept für die am zentralen Platz geplante Grundschule: In den oberen Geschossen des Schulgebäudes sollen Wohnungen entstehen. Im FAZ-Artikel vom Freitag zu diesem Thema ist von "Hybridnutzung" die Rede. Die Stadt soll eine solche Lösung wegen der knappen Schulstandorte schon mehrmals in Erwägung gezogen haben, umgesetzt wurde sie bekanntlich bisher nicht.

  • Schönhofquartier, Chance nutzen

    Anfang Juli 2018 hat es eine Pressekonferenz gegeben mit einem nochmaligen Städteplanentwurf, in dem nun teilweise wohl auch der Gedanke einer Blockrandbebauung im so neu bezeichneten Schönhofquartier aufgegriffen wurde.


    Bei dem Entwurf verwundert es jedoch, dass die Zuwegung zur Morsestraße zum östlichen Viertel nun wieder überbaut wird (so scheint es mir), obgleich das Gelände von Burka-Kosmos aufgekauft werden konnte und nun die Haupt-Eschließungsstraße von West nach Ost (in der Planung bezeichnet mit Halske-Allee) hätte durchgebaut werden können.


    Es werden in dem rudimentären Planentwurf nur wieder die Baumassen auf dem Gelände verteilt, wie gehabt.


    Es wird daneben nur ein Versprechen abegegeben, aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. Dem Sinn nach wurde in der Pressevorstellung beteuert, seelenlose und eintönige Neubauten wie City West oder Rebstockgelände oder Europaviertel zu vermeiden. Als einziger substantieller Vorschlag wurde dabei angedacht, dass einzelne Blöcke von unterschiedlichen Architekten gestaltet werden sollten und natürlich alles familienfreundlich gestaltet werde, alles wie gehabt. Wie das Unerfreuliche nun konkret vermieden wird, die Ödnis, die Langeweile, die Enge und Bedrohlichkeit für Bewohner, die sinnfreien öffentlichen Räume, die Null-Ästhetik, das alles wird uns leider nicht mitgeteilt. Dazu werden von der Stadtplanung oder der Politik keine Gedanken eingebracht.


    Ein Konzept für das Schönhofquartier, das mal aus dem üblichen Rahmen fällt, ist nicht ersichtlich geworden. An städtebaulich aktiv gestalterischen Vorstellungen wurde wohl rein gar nichts vorgestellt. Jedenfalls ist nichts dazu nichts bekannt und auch in der Presseerklärung nichts nachzulesen.


    Um einmal - aus meiner Sicht - wünschenswerte gestalterische Städteplanung für ein lebenswertes freundliches Schönhofquartier umzusetzen, das Menschen zusammenführt, Freiräume für Geselligkeiten schafft, Räume für Menschen optimal ausnutzt, seien hier meine Wunschvorstellungen für so ein Quartier genannt. Klingt vielleicht beim ersten Lesen etwas ungewohnt. Aber wie soll sich etwas ändern, wenn nicht gewohnte Trampelpfade verlassen werden. Ein solches Konzept ließe sich durch einen städtebaulichen Vertrag vereinbaren (sicherlich nicht ganz einfach) oder aber auf freiwilliger Basis im Zusammenwirken der Investoren und der Stadtplanung (gute und wohnvernünftige Gestaltung aufgrund Einsicht). Würde erst einmal vielleicht viel Arbeit bedeuten, dann würde aber auch Frankfurt mal ein "anderes" Viertel haben, wie etwa Wien oder Zürich. Nicht nur Gründerzeit-Quartiere können hip sein, auch neue Quartiere. Man muss sich nur etwas einfallen lassen.


    .1) Die Unterführung zwischen City West und Südliche Rödelheimer Landstraße führt auf der westlichen Seite (Plangebiet Rödelheimer Landstraße) unterirdisch in eine breite entlang der S-Bahntrasse angelegte mehrstöckige Quartiersgarage. Dieser Quartiersgarage kommt somit auch die Funktion zu, den Schall der Bahntrasse vom Planungsgebiet zumindest teilweise abzuhalten. Die Quartiersgarage wird so konzeptioniert, dass später autonom fahrende PKW zu einem zuvor festgelegten Übergangspunkt selbständig fahren können.


    .2) Die Quartiersgarage ersetzt alle andernfalls unterirdisch vorgesehenen Parkplätze für PKW in dem Plangebiet. Es wird auf den Bau von Tiefgaragenstellplätzen flächendeckend verzichtet. Statt PKW-Tiefgaragen werden im Souterrain der Wohnhäuser zu den innen liegenden Gärten Wohnungen entstehen können. Die Gärten innerhalb eines Blocks sind gemeinschaftlich genutzte Bereiche. Daneben werden nur kurze Gärten vor den Souterrainwohnungen mit einer Tiefe von etwa 350 cm für eine rein private Nutzung entstehen.


    .3) Als Ersatz einer direkten „Zuwegung“ für PKW zur Wohnung werden flächendeckend geeignete vierräddrige kleine Rollwagen angeboten, die mit in die Aufzüge und die Wohnungen genommen werden können. Alle Wege im Quartier sind Fußgänger- und Fahrradwege und nur im Notfall als Rettungswege für Einsatzfahrzeuge zu nutzen. Notwendiger Anlieferverkehr zur Versorgung des Quartiers ist gesondert auszuweisen und zeitlich zu beschränken.


    .4) Es wird eine S-Bahnstation „Bockenheim Süd“ eingerichtet an der Stelle der Unterfühung City-West zum Plangebiet Südliche Rödelheimer Landstraße. Diese neue S-Bahnstation bedient auf kurzen Wegen von Westen her die City West, von Norden her die Postsiedlung und von Osten her das neue Planungsgebiet Südliche Rödelheimer Landstraße, das Schönhofquartier. Die Einrichtung eines Haltepunktes „Bockenheim Süd“ wird erleichtert, weil ein Übergang zwischen den Bahngleisen bereits durch die herzustellende Unterführung vorhanden sein wird. Die Kosten eines solchen Haltepunktes „Bockenheim Süd“ können also minimiert werden. Die bestehende Haltestelle Bahnhof-West kann über die bestehende Bahnspange und über den Hochweg aus dem Grund des dort nicht vorhandenen Platzes zwischen den Gleisen von Südwesten nach Nordosten hin nicht barrierefrei erschlossen werden. Auch aus diesem Grunde ist einem neuen Haltepunkt Bockenheim-Süd der Vorzug zu geben. Dieser Haltepunkt erschließt neben dem westlichen Teil der City-West auch die Postsiedlung noch und das Plangebiet Südliche Rödelheimer Landstraße zudem bestmöglich. Weil der bisherige West-Bahnhof auch in Zukunft das Schönhofquartier nicht barrierefrei wird anschließen können, ist es auch müßig darüber nachzudenken, dass man über eine sehr schmale Treppe und eine schmale Brücke zwischen den Hochgleisen einen Notzugang zum West-Bahnhof von Süden her bereits eingerichtet hat, der für sich genommen in der jetzigen Form schlicht und einfach "unzumutbar" ist. Das war nur ein "Werkszugang" für Siemensmitarbeiter.


    .5) Der Bau von Gemeinschaftsräumen - Space-Sharing - in den Geschosswohnungsbauten wird gefördert: gemeinsam zu nutzende Dachterrassen auf Teilen der Dachflächen; im hochgelegenen Souterrain zur Straße hin (bei Hochparterre-Bauweise): gemeinsam zu nutzende Waschmaschinenräume; ein mit anderen Mietshäusern gemeinsam zu nutzendes großzügiges Zimmer mit Küche für private Feiern und Feste (auch als kleine Quartierskantine und Treffpunkt gedacht); kleine Appartements zur vorrübergehenden Übernachtung von Gästen der Bewohner; Fahrradparkstationen; integrierte Mülltonnenstellplätze.


    .6) Es werden ausschließlich Mietshäuser gebaut und auf den Bau von Eigentumswohnungen ganz bewusst verzichtet. Die Heizenergie kann teilweise durch Blockheizkraftwerke erzeugt werden. Es wird, wenn sich das ergibt, freies Kochgas gewährt; Einbau intelligenter Energieerfassungssysteme: Wärmemengen-Differenzzähler in jeder Wohnung statt Techem&Co.; zentrale Satellitenanlagen statt Unitymedia; das führt zu weniger Nebenkosten;


    .7) Neue Qualität des Hochbaus: zur Straße hin keine sinnfreien „bodentiefen“ Fenster; das Erdgeschoss als Hochparterre ausgestaltet, um auch das Souterrain noch sinnvoll bewirtschaften zu können; um Verschattungen unterer Geschosse entgegenzuwirken, wird die Tiefe der Balkone auf 150 cm beschränkt; bei dicht nebeneinander stehenden Balkonen sind Loggien der Vorzug zu geben; bei erwünschter Blockrandbebauung werden einige Torhäuser ausgewählt, um - im Notfall - mit Rettungsfahrzeugen auch zu den begrünten großzügigen Innenhöfen zu gelangen; strukturierte Fassaden und Fenstergesimse sind erwünscht, um mit architektonischer Lebendigkeit und Abwechslung und Detailfreude das Gemüt der Bewohner&innen zu erfreuen; Einschränkung der Geschosse auf insgesamt 5 Geschosse um mehr Luft und Licht zu gewähren: durch Ausnutzen des erhöht gelegenen Souterrains Gewinn von hochwertigem - gemeinschaftlichem - Nutzraum und von Wohnraum zu den Gärten hin, also keine erhebliche Einschränkung der Gesamtausnutzung der Fläche;


    Gerne können Schwächen eines solchen Konzepts benannt werden; gerne können weiteren Gedanken eingeführt werden, um ein lebenswertes Schönhofquartier aufzubauen. Man sollte einen konkreten Anspruch an das Quartier anlegen, nicht "angesagt" und solcherlei Makler-Sprech, sondern hip wie ein Gründerzeitquartier. Nicht rückwärtsgewandt wie ein Gründerzeitquartier gebaut. Aber eben ganz genau so liebenswert und lebenswert und hip. Eben eine neuzeitliche Antwort darauf. Das ist zu schaffen. Und den Anspruch sollten wir alle an das Schönhofquartier herantragen und das bei der Stadtplanung und der Politik einfordern: Die Chance nutzen!




    Frank Großenbach