BND-Zentrale [in Bau]

  • Berlin wäre schon mehr geholfen wenn es nicht Jahr für Jahr 100% der Gelder aus dem Soli zweckentfremdet und statt für Investitionen zum stopfen von Haushaltslöchern nutzt....


    Übrigens kann man die Situation in Paris wohl kaum mit der in Berlin vergleichen. Nahezu jede ranghöhere französische Behörde hat ihren Sitz in Paris. Ob BGH, BVerfG, BVerwG oder BRH - davon sind wir Lichtjahre weit entfernt mit Berlin.

  • OT, aber Kinder kann man in Berlin ebenso gut aufziehen wie im Münchner Süden. Und das ganze mit weniger Geld. Im Münchner Süden brauchste unter 3 Scheinen netto im Monat gar nicht erst daran denken mit Familie dort wohnen zu können. Ein äußerst schwaches Argument, bei allem Respekt! Außerdem verpflichtet sich ein Beamter dazu, sich versetzen zu lassen - Soldaten müssen das auch. Und wenn eine Firma XY umzieht, sind den Chefs die Reihenhäuschen der betroffenen Mitarbeiter doch auch egal.
    Ansonsten ist es m.E. wichtig, nicht nur eine nominelle Hauptstadt zu haben. Die Industrie ist nicht in Berlin, Medien gibts auch woanders. Was bleibt sind die staatlichen Funktionen. Wenn darauf auch verzichtet werden soll, wozu dann bitte überhaupt der Begriff "Hauptstadt"? Trotz aller deutschen Tradition im Föderalismus (da ist der Konservatismus zuhause!), muss man ja nun nicht extra wenig nach Berlin setzen, um ja nicht zentralistisch zu wirken.

  • .....
    Ich kann am neuen BND Standort als Bürger nichts Positives erkennen, in keinerlei Hinsicht, und ich muss mir das doch nicht schönreden bloß weil in Berlin neue Behördenarbeitsplätze angesiedelt werden, ......


    Es ist ja in Ordnung dass dir das Gebäude architektonisch nicht gefällt. Aber der Rest deiner Postings ist doch recht merkwürdig. Es sind Büroarbeitsplätze wie in all den anderen privaten und staatlichen Bürogebäuden in Berlin und so ziemlich allen anderen Großstädten auf unserem Planeten. Ob die nun für den BND, Daimler, Sony, die Bahn, die Bildzeitung oder als Wirtschaftsprüfer arbeiten.


    Und als Bundesbehörde passt es natürlich auch zu den Ministerien und Regierungsbehörden die in der Nähe angesiedelt sind und denen zugearbeitet werden soll. Am Hauptbahnhof werden gerade zwei neue Bundesministerien gebaut. Sind die dir auch ein Dorn im Auge?

    Einmal editiert, zuletzt von Chandler ()

  • Jetzt muss ich Rotes Rathaus aber mal beispringen - ich finde die Schmähkritik an dem BND-Bau auch überzogen.
    Zuerst mal: wie hätte man eine solche Baumasse unter Sicherheitsgesichtspunkten besser gestalten sollen? Ich finde den Bau zweckmäßig gegliedert. Dass flache Großbauten einen Terroranschlag besser überstehen, hat man 9/11 am Pentagon gesehen, welches nur relativ geringfügig beschädigt wurde - verglichen mit den WTC-Hochhäusern, wo bei vergleichbarer Geschossfläche ein Flugzeug "ausreichte", um alles zu zerstören.
    Was die äußere Erscheinung des BND-Baues betrifft, hätte ich mir für die Fassade eine durchgehende Verkleidung mit Kalkstein gewünscht, nicht nur für die Torhäuser und die Sockel. Aluminium erscheint mir als minderwertiges Material. Da haben sich selbst - nehmt's mir nicht übel - die Nazis nicht lumpen lassen, auch wenn diese damit rechnen mussten, dass ihre Großbauten noch vor Fertigstellung wieder zerbombt werden würden. Aber bei der BND-Fassade hätte es wahrscheinlich ein kostenbezogenes Aufheulen gegeben, auch wenn die Kosten letztlich nur geringfügig höher gewesen wären. Aber nun ja, vielleicht wollte der Architekt garnichts anderes...
    Abgesehen davon glaube ich aber, dass man den BND-Bau in späteren Zeiten schätzen wird, nicht nur architektonisch, sondern auch als städtbaulichen Schwer- und Kristallisationspunkt für die früher ziemlich ramponierte und vernachlässigte Gegend dort.

  • @ "baumeista":
    Ich finde, dass es mit Deinen ewigen, manchmal harmlos verpackt daherkommenden Nörgeleien und Gehässigkeiten langsam mal genug ist. Statt hier im Berlin-Forum immerzu Gift und Galle zu spucken, könntest Du Dich zur Abwechslung doch mal in Deinen süddeutschen Foren lokalpatriotisch betätigen.

  • Rotes Rathaus
    Die Sicht des BND-Mitarbeiters war mir in meiner Kritik erstmal zweitrangig da ich die städtebauliche Perspektive für viel wichtiger halte. Ob die BND-Mitarbeiter ihre Familie aus Bayern mit nach Berlin bringt oder eher viel Pendelei entsteht, sei auch erstmal dahin gestellt.


    Problem des Areals an der Chausseestraße war es schon immer keine richtige Verbindung zwischen den Bezirken Wedding und Mitte herstellen zu können. Vor dem Krieg war es Exerzierplatz, Kasernenstandort bzw. Standort des Polizeistadions und danach stand dort wieder ein Stadion. Nach der Wende sollte eine Sport-Arena für die olympischen Spiele gebaut werden. Da diese bekanntlich nicht nach Berlin geholt wurden musste man umdenken.
    Eine Weile gab es Planungen für ein autofreies Wohnviertel, bald jedoch setzte sich der damalige Bausenator Strieder für die Ansiedlung des BNDs ein und da war es dann auch mit dem geplanten Wohnviertel vorbei.


    Klar, man kann wohl davon ausgehen, dass die Anforderungen insbesondere hinsichtlich der Sicherheit und des nötigen Platzbedarfes für die neue Zentrale gut eingehalten werden. Auch vermied es Kleihues mit seinem Entwurf durch die Positionierung der Baukörper und der Festlegung auf eine vertikale Fassadengliederung einen völlig überdimensioniert wirkenden Großbaukörper zu schaffen (gleichwohl er gerade für die Umgebung an der Chausseestraße überdimensioniert bleibt).
    Dennoch halte ich den Standort für falsch gewählt. Denn der Status quo des Areals Wedding und Mitte nicht genügen miteinander zu verbinden wird damit fort(fest)geschrieben. Ich sehe durch die Ansiedlung des BNDs auch keine wirkliche Belebung der Ecke. Begünstigt durch die Top-Innenstadtlage hätte sich das Gebiet sicherlich auch ohne BND prächtig entwickelt. Und selbst wenn die Architektur des Wohnviertels nur mittelmäßig geworden wäre so hätte das der Gegend m.E. weitaus besser getan als der verschlossene BND-Komplex.
    Nun fragt man sich was z.B. aus dem Flughafengebäude in Tempelhof oder dem Gelände des Flughafen Tegels wird – Orte die ohne Frage geeigneter für den Standort des BNDs gewesen wären. Chance vertan :nono:

  • Zufällig ist mir heute aufgefallen, das BingMaps wohl auch in der Chaussestraße sein Bildmaterial erneuert hat und man mittlerweile den BND-Bau in voller Größe sieht. Das wollte ich Euch nicht vorenthalten:



    Quelle: BingMaps

  • Grandiose Szenerie ^. Ich gebe zu manchmal etwas fürs monumentale übrig zu haben, auch wenn es nicht gerade die ganz feine Baukunst ist ;).


    Nun fragt man sich was z.B. aus dem Flughafengebäude in Tempelhof oder dem Gelände des Flughafen Tegels wird – Orte die ohne Frage geeigneter für den Standort des BNDs gewesen wären. Chance vertan :nono:


    Den BND schnell zu holen, war absolut richtig. Dafür brauchte man den Bauplatz.


    Tegel ist m. E. ungeeignet, weil es keinen Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr gibt. Das ist sowieso das ganz große Manko von Tegel. Ich sage voraus, dass dieses Areal zu einer Erweiterung des Tegeler Forstes wird, da es ziemlich uninteressant ist. Deshalb hat Wowi auch recht, wenn er die Erwartungen hier bremst. Zudem könnte man erst 2012 anfangen zu bauen.


    Selbts Tempelhof (dieser Standort wäre natürlich machbar mit Innestadtlage und gutem Anschluss an Ringbahn und U-Bahn-Netz) stand damals noch garnicht zur Verfügung. Ich hätte jedem Berliner Senator, der gesagt hätte, dass man den BND wenn überhaupt erst ab 2020 in Berlin haben will, eigenhändig den Hals umgedreht. Eine solche Gelegenheit MUSS man beim Schopf ergreifen.


    Die Arbeitsplätze beleben die Innestadt doch auch und wenn es wirklich diesen dynamischen Wohnungsbau in den nächsten 10 Jahren geben wird (ich habe meine Zweifel), so kann man doch an der Heidestraße mal anfangen, das täte der dortigen Wüste wirklich gut, die Wedding und das Regierungsviertel wirklich einschneidend voneinander abtrennt. Die Investoren stehen noch lange nicht Schlange und Flächen gibt es wahrlich genug.


    Die Verbindung zwischen Mitte und Wedding ist doch die Chausseestraße/Müllerstraße/Friedrichstraße mit U-Bahn, die nicht beeinträchtigt wird. An dieser liegen nun der BND, das Rathaus Wedding, Bayer/Schering, der dorotheenstädtische Friedhof, der Friedrichstadtpalast etc. und hunderte von Geschäften und Wohnungen und der Verkehr fließt. Ich sehe da nichts Störendes.



    Mich würde jedoch interessieren, wann man diesen aus vielen Richtungen störenden Schornstein los wird. Er ist nicht die richtige Landmark für diese Lage.

  • Mich würde jedoch interessieren, wann man diesen aus vielen Richtungen störenden Schornstein los wird. Er ist nicht die richtige Landmark für diese Lage.


    Das ist das erdgasbetriebene Heizwerk Scharnhorststraße mit 132 mio Watt Heizleistung. Damit wird wohl u.a. die Charite beheizt.

  • Auf dem Bing-Map Bild empfinde ich den Bau eigentlich gar nicht "überdimensioniert". Klar ist höher als die Wohnbebauung aber man muss sich ja auch nicht verstecken. Zudem ist das Gebäude von Wohnungen umgeben und ich glaube nicht, dass der BND als Insel städtischer Langeweile inmitten des Wohnviertels fungieren wird.

  • Tja, da könnte die CIA ja fast neidisch werden. ;) Aus der Schräg-Perspektive bei bing wirkt das Gebäude meiner Meinung nach auch recht gut integriert, also als einen solchen Störkörper empfinde ich den Bau auch nicht, ich bin vielmehr froh, dass diese Riesenbrache endlich weg ist.


  • Die Verbindung zwischen Mitte und Wedding ist doch die Chausseestraße/Müllerstraße/Friedrichstraße mit U-Bahn, die nicht beeinträchtigt wird... und der Verkehr fließt.


    Um eine lebendige Verbindung zwischen zwei Stadtgebieten zu haben, braucht es weit mehr, als fließenden Verkehr. So ein halber Kilometer tote Straßenfront (wenn auch nur auf einer Seite) stellt tatsächlich eine zerschneidende Barriere im öffentlichen Raum dar.


    Für autofreies Wohnen ist der Standort Heidestraße leider nicht geeignet, weil es von dort aus bis zu einem Kilometer bis zu einem vernünftigen Anschluss an den ÖPNV (Hauptbahnhof bzw. U Reinickendorfer Str.) ist. Solche Standorte wie die Chausseestraße gibt es dafür in Berlin nicht allzu häufig. Wahrscheinlich hat Rotes Rathaus aber Recht damit, dass für einen schnellen Umzug des BNDs die Alernativen ebenfalls eher rar waren.


    Zum Schornstein: irgendwo hatte ich mal ein Gutachten gelesen, welches sich mit der Frage des Abrisses auseinander gesetzt hat und zu dem Schluss kam, dass aus emissionsrechtlichen Gründen der Erhalt des Schornsteins zu empfehlen wäre.
    Das Ding ist aber auch wirklich auf unangenehme Weise präsent - und das mitten in der City...

  • Den BND schnell zu holen, war absolut richtig. Dafür brauchte man den Bauplatz.


    Die Entscheidung den BND in Berlin anzusiedeln ist ja keine die über’s Knie gebrochen wurde. Es ist eine strategische die für einen sehr langen Zeitraum Bestand haben wird. Dass es hierfür nur ein kurzes Zeitfenster gegeben haben soll glaube ich nicht. Umso enttäuschender finde ich es, dass man sich hinter verschlossenen Türen so schnell auf den Standort an der Chausseestraße festlegen musste.


    Tegel ist m. E. ungeeignet, weil es keinen Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr gibt. Das ist sowieso das ganz große Manko von Tegel. Ich sage voraus, dass dieses Areal zu einer Erweiterung des Tegeler Forstes wird, da es ziemlich uninteressant ist. Deshalb hat Wowi auch recht, wenn er die Erwartungen hier bremst. Zudem könnte man erst 2012 anfangen zu bauen.


    Selbts Tempelhof (dieser Standort wäre natürlich machbar mit Innestadtlage und gutem Anschluss an Ringbahn und U-Bahn-Netz) stand damals noch garnicht zur Verfügung. Ich hätte jedem Berliner Senator, der gesagt hätte, dass man den BND wenn überhaupt erst ab 2020 in Berlin haben will, eigenhändig den Hals umgedreht. Eine solche Gelegenheit MUSS man beim Schopf ergreifen.


    Für Tegel hätte aber auch gesprochen, dass dieses Gelände wesentlich mehr Entfaltungs- und Entwicklungsspielraum gegeben hätte. Tegel ist relativ nah an der Innenstadt. Die Anbindung an den ÖPNV ist zwar bescheiden, aber der überwiegende Teil der Mitarbeiter wird vermutlich eh mit dem Auto zur Arbeit fahren. War in Pullach ähnlich und das große Parkhaus an der Chausseestraße wurde schließlich auch nicht ohne Grund errichtet.
    Tempelhofs Vorteil ist das riesige Flughafengebäude. Das hätte man entsprechend den Anforderungen für die BND-Zentrale umbauen können. Ist zwar eine fragwürdige Umwidmung aber so ein riesiges Bauwerk nach dessen Ursprungsnutzung mit Leben zu füllen ist denkbar schwierig. Daran beißt sich der Senat aktuell die Zähne aus während die Entwicklung des Flughafengeländes weniger Probleme bereitet.


    Um eine lebendige Verbindung zwischen zwei Stadtgebieten zu haben, braucht es weit mehr, als fließenden Verkehr.

    Gut auf den Punkt gebracht Hobrecht. Es braucht mehr als nur eine lange Straße um einem Viertel Leben einzuhauchen. Die neue BND-Zentrale ist wie Saxonia schrieb tatsächlich eine Insel. Inmitten eines (potentiell entwicklungsfähigen) urbanen Stadtraumes entsteht ein abgeschotteter Raum der sich deutlich sichtbar von seiner Umgebung abhebt und diese dominiert. Die Schräg-Perspektive bei der 4-/5-stöckige Mietskasernen wie kleine Randfiguren aussehen zeigt das m.M.n. noch mal ganz gut und wenn irgendwann sämtliche Baugerüste entfernt sind dürfte das noch offensichtlicher werden.


    Saxonia, dass der BND-Komplex zum Teil von Wohngebäuden umgeben ist bedeutet zunächst mal nicht so viel. Besonders viel los ist dort heute deswegen trotzdem nicht. Die Ansiedlung des BND wird vielleicht die Passantenflutkuation und das Verkehrsaufkommen während der gewöhnlichen Geschäftszeiten erhöhen, darüber hinaus rechne ich aber kaum mit einer größeren Belebung. Am Wochenende schließlich dürfte das Gebiet so tot wie eh und je sein.
    BTW, ich bin doch erstaunt, dass gerade dir als Fan historisierender und historischer Architektur die monotone Rasterarchitektur des Neubaus anscheinend gefällt.

  • Naja, bis jetzt hab ich nur die Kalksteinfassade ohen Gerüst und im Detail gesehen. Ich glaube die Alufassade wird mich weniger ansprechen.^^
    Aber ich bin ohnehin nicht mit der Erwartungshaltung rangegangen, dass ein Neubau des Bundes historische Formensprache oder gar Ornamentik aufgreift. Nennen wir es mal niedrige Ansprüche die leicht übetroffen wurden. Die Kubatur des Gebäudes hat ja durchaus was für sich.


    Zum städtebauliche:
    Ich weiß nicht wie viele Leute dort arbeiten aber sie werden sicher nicht wie abgeschottet nur in dem Gebäude sein. Mit großartigen wirtschaftlichen Nachwirkungen ist zwar nicht zu rechnen aber der ein oder andere kleine Laden wird sicherlich profitieren. Und schließlich kommen auch immer wieder Leute, die nicht beim BND arbeiten sondern was von ihnen wollen. Also ich rechne da schon mit ziemlicher Belebung der Ecke.

  • Kein "business as usual"

    Es sind Büroarbeitsplätze wie in all den anderen privaten und staatlichen Bürogebäuden in Berlin und so ziemlich allen anderen Großstädten auf unserem Planeten. Ob die nun für den BND, Daimler, Sony, die Bahn, die Bildzeitung oder als Wirtschaftsprüfer arbeiten.


    Der Vergleich zu anderen gewöhnlichen Büroarbeitsplätzen hinkt gewaltig. Man sollte nicht verharmlosen, dass es hier um streng geheime "Büro"-Tätigkeiten mit weitreichenden Konsequenzen für nationale und internationale Politik geht. Gerade Berlin ist verpflichtet dieses vorbelastete Thema mit hoher Sensibilität zu betrachten, denn es handelt sich gerade nicht um ein "business as usual". Ein Geheimdienst hat aufgrund der eingebauten Vertraulichkeit auch völlig andere Anforderungen als ein 0815 Wirtschaftsprüfer besonders in puncto Sicherheit und Infrastruktur. Der zusätzliche Aufwand diesen Bau in ein Wohnviertel zu integrieren und dauerhaft zu schützen, erscheint mir daher nicht gerechtfertigt. Wie in München geschehen, wäre ein Vororts-Standort deutlich nützlicher und wahrscheinlich günstiger gewesen.


    Die Auswirkung eines hermetisch abgeriegelten "Prellbocks" auf seine städtische Umgebung sehe ich zudem sehr skeptisch. Ein gutes Beispiel gab es jahrzehntelang in Frankfurt zu sehen (und zu beklagen). Mitten in der Innenstadt leistete sich Degussa den Luxus sein weitläufiges Filet-Grundstück komplett von der Öffentlichkeit abzuschotten. Der Effekt war, dass man sich in der Umgebung nicht gerne aufhalten mochte, da man große Umwege in Kauf nehmen musste und sorgte somit für eine Art "De-Urbanisierung" mit Hinterhof-Flair. Zum Glück wird das ganze Areal am Main jetzt abgerissen und eröffnet für die westliche Frankfurter Altstadt neue belebende Perspektiven. Auch in Berlin wird man eher bereuen, dass so viel städtische Fläche leichtfertig "anonymisiert" wird.

  • Von außen sieht das BND Gebäude ja auch nicht geheimer aus als viele andere umzäunte Büro- und Industriegelände.


    In der Nähe kannst du auch nicht auf das Betriebsgelände von Bayer-Schering, die Bahnanlagen, den Westhafen, den Großmarkt usw. latschen. Um das riesige Bürogebäude der Bahn oder den ehemaligen? Beachvollyballplatz usw. muss man Umwege laufen.


    Andere Großblöcke wie "Außenministerium-Bundesbank", "Finanzministerium, Abgeordnetenhaus, Bundesrat", die Bundesdruckerei oder den Gefängnis-Gerichtskomplex und die Kaserne der Bereitschaftspolizei in Moabit usw. usf muss man weiträumig umlaufen.


    Beim Zoo, dem Jahnstadion oder der Ringbahn habe ich mich schon des öfteren über die langen Umwege geärgert. Naja, es gibt Schlimmeres. Zum Beispiel das Messegelände und das Olympiagelände ;)

  • Nun muss man auch sehen,dass der Geschoßwohnungsbau in Berlin erst in den letzten Jahren seine Renaissance erlebt.
    Ich weiss nicht,in welchem Jahr beschlossen wurde,den BND an diesem Ort anzusiedeln.Noch vor ~ 5-15 Jahren gab es überhaupt keine Geschosswohnungsbauperspektive für ganz Berlin,einschliesslich zentrumnaher Gebiete.


    Und.Auch heute ist der Geschosswohnungsbau vornehmlich auf Eigentumswohnungen ausgerichtet.Ich bezweifle,dass man ein Areal von der Grösse mit Geschosswohnungsbau (Eigentum und oder Miete)entwickeln könnte.Es würden dann eher,wie an der Heidestrasse,zweigeschossige,freistehende Stadt bzw.Reihenhäuser entstehen. Wogegen auch nichts einzuwenden ist,gerade der Kontrast aus hochverdichteten Altbestand und lockerer Wohnbebauung daneben,hat seinen Reiz,wie man ihn in Wilmersdorf zahlreich erleben kann.


    Ich finde,so wie es ist,ist es gut.Wenn die andere Strassenseite mit der Zeit entwickelt wird,reicht es vollkommen aus,um urbane Übergänge zu schaffen und den Wedding einzubinden.
    Wenn Bayer Healtcare (Schering) so weitermacht,kann deren Gebiet bald zum Wohnpark umgebaut werden .;)

  • @ Kleist:


    Sicher gab es einen Plan für eine Geschosswohnsiedlung (+Gewerbe) auf dem Areal. Es waren schon für 50& der Wohnugen Mietverträge unterschrieben.
    Geplant war ein Auto-Freis Viertel (ausgenommen Zulieferer/Feuerwehr etc.).
    "Autosenatror" Strieder (SPD) legte damals sein Veto dagegen ein.
    Ich finde den BND-Moster-Bau eine Zumutung. Gut, das Forum ist kein politisches Forum aber, dass Geheimdiesnste (auch westliche) grundsätzlich gegen Demokratie arbeiten und der BND eine Filiale der CIA ist muss an dieser Stelle mal gesagt werden. Die Stasi-Zentrale in Lichtenberg wurde von Volk gestürmt, der BND siichtert sich mit einen Wassergraben (wie im Mittelalter) rund um das Gebäude ab. Das halte ich für kein gutes Omen.Die hätten auch in das Gebäude von THF ziehen können. Jeut wo die Bauunterlagen geklaut sind zieht das Sicherheitsargument eh nicht mehr.
    Ich stimme auch zu dass dort die Verbindung zm Wedding fehlt. Auf Weddinger Seite haben wir das Eissatdion und Bayer-Schering. Damit reiht sich eine "Unterbrechung" neben die andere, genau das schreit förmlich nach dichter Wohnbebauung!
    Anfang der 1990er gab es Geschosswohnungsbau, damals gab es Perspektiven für 5-Millionen Eimnwohner innerhalb der Stadtgrenzen es kam anders, dass das jetzt in den 10er Jahren sich das dreht habe ich schon vor einigen Jahren erwartet aber die Planung ist fast immer Jahre zurück!

  • Das ist ja wirklich aberteuerliches Zeugs, was du erzählst. :nono:
    Der BND ist zu allerst und vorrangig ein Nachrichtendienst und kein Geheimdienst. Wo ist da das Problem? My 2 cents. Nur mal so am Rande...

  • Der BND kein Geheimdienst? Was ist er dann? So ein Dienst heist "Nachrichtendienst" weil ein Teil seiner Aufgabe die Spionage ist, mit Nachrichten für die Tagesschau hat der nicht viel zu tun. Der Verfassubngteschutz un der militärische Anschirmungsdienst sind übrigens die anderen beiden deutschen Geheimdiesnste.
    Ich will das Thema nicht vertiefen, aber dass der BND nur ein defakto Filiiale der CIA ist hat der ehemalige ARD-Korrespondent "Christoph Hörstel" in mehreren Interviews gesagt der selber quasi beim BND war.
    Der ehemalige Mossad-Mitarbeiter.
    Dass westliche Geheim-Dieste in sehr schmutzige Angelegegenheiten verwickelt sind dürfte seit USA 9/11 und London 7/7 bekannt sein. Die Gladio-Anschläge in Italien in den 1970ern sind mittlerweise offiziell als Taten weslicher "Dienste" gesichert. Sicher gibt es sone und solche Mitarbeiter beim BND, dass dieser aber insegesamt sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, der BND vertrete die Interressen des deutschen Volkes. Leute, die das glauben leben in einen Elfenbeinturm.
    Jetzt habe ich mich leider doch auf eine politische Diskussion eingelassen, was ich vermeiden will, deshalb meim Rat sich durch entsprechende Literatur und Webseiten zu informieren. Sonst wird das hier zu OT!


    Beiträge zusammengeschoben. Bitte beachten: Das DAF ist ein Architekturforum. Die Aktivitäten des BND sollten nicht Thema dieses Threads sein. Danke.
    Bato


    So, hier noch mal ein Artikel zu damals geplanten Autofreiem Viertel (Viertel halte ich für übertrieben, würde eher von Siedlung sprechen):


    http://kiezspione.wordpress.co…el-an-der-panke/#more-974