Barlachstadt Güstrow: Bauprojekte und Stadtplanung

  • Sanierung Domstraße 6

    Vom umfangreichen Sanierungsvorhaben in der Domstraße 6 konnte ich bereits im Post #164 tolle Bilder samt Vergleichsbildern aus der Zeit vor der Sanierung liefern.
    Mittlerweile sind auch die Arbeiten an den Außenanlagen abgeschlossen worden. Ein rundum tolles Ergebnis, möchte ich sagen. Der Bau hat wieder die Ausstrahlungskraft, die er verdient. Vielen Dank von meiner Seite an alle Beteiligten.



    Der Blick in die tolle Burgstraße mit ihrer historischen Fassadenabfolge:



    Der Blick auf die "Rückseite" zeigt, dass auch der Wiederaufbau der Mauer abgeschlossen ist. Diese bestand in ähnlicher Form bereits vor der Sanierung, macht nun allerdings viel mehr her. Sehr schön ist auch das schmiedeeinserne Tor, das sich per Automatik öffnen lässt.



    Der Hof ist mit scheinbar altem Pflaster neu gepflastert worden. Der Schuppen im Hintergrund, der auch bereits existierte, beherbergt die Abstellräume für die Wohnungen. Es ist ein toller Kontrast aus strahlendem Weiß und Ochsenblutrot des Nachbarn.




    Hier nochmal der Vorzustand (Foto von 2009):



    Von der Westfassade hatte ich beim letzten Mal auch noch keine Detailbilder samt vergleichenden Aufnahmen gezeigt. Der Unterschied ist unglaublich. Immer wieder interessant, dass jemand im letzten Jahrhundert der Meinung war, man könnte in einen Dreiecksgiebel eine Gaube integrieren. Der Missstand wurde zum Glück behoben.





    Der Kandidat links im vorherigen Bild scheint demnächst auch saniert zu werden. Damit wäre die gesamte Ecke fertig.


    Das sollte dann auch der letzte Beitrag zu dieser Sanierung gewesen sein.

  • Sanierung Domplatz 15

    Im Beitrag #165 hatte ich bereits Fotos von der Sanierung des Gebäudes am Domplatz 15 gezeigt, die mich doch sehr überrascht hat. Mittlerweile sind die Planen verschwunden.



    Man muss schon genau hinsehen, um die Unterschiede zum Vorzustand ausfindig zu machen. Die Fenster haben ein Blau bekommen und harmonieren sehr gut mit dem neuen, strahlenden Weiß der Fassade. Das Dach ist nicht angefasst worden. Das Holztor scheint noch aufgearbeitet zu werden. Das umlaufende, breite Gesimsband wurde entfernt, ebenso die spitze Raute in der hervortretenden Utlucht. Hinzugekommen sind dagegen einige Zieranker. Auf der Seite der Kerstingstraße wird aktuell noch das Wappen aufgefrischt.
    Das Objekt macht einen sehr guten Eindruck.




    Der Innenausbau soll noch einige Monate weitergehen, sodass im kommenden Jahr die neuen Mieter einziehen können.

  • Neubauvorhaben Domplatz 18

    Am Domplatz kündigt sich für das kommende Jahr ein wichtiges Projekt an, welches ein Grundstück mit einer äußerst langen Vorgeschichte betrifft. Auf dem Domplatz Nummer 18 stand bis 2004 ein bedeutendes Renaissance-Haus, das damals durch Brandstiftung zerstört worden war, von dem ich leider kein Foto zur Verfügung stellen kann.
    Daraufhin wurde vor über 10 Jahren durch die Stadt ein Architektur-Wettbewerb ausgelobt, den damals ein Entwurf gewann, der in der Presse von vielen Seiten verrissen worden war. Das Hauptproblem war die Wahl eines Tonnendaches für das Gebäude und den dadurch zu unsensiblen Umgang mit der historischen Umgebungsbebauung am Domplatz. Soweit ich mich errinnere, sollte als Reaktion auf den Protest der zweite Platz realisiert werden, den ich persönlich für unpassender gehalten hatte. In den Jahren darauf konnte man jedoch keinen solventen Investor finden, der den Bau realisieren wollte/konnte, bzw. es musste der Verkauf rückabgewickelt werden, da sich der Eigentümer nicht an Vertragspunkte gehalten hatte.
    Also wurde es still um das Grundstück und die Jahre gingen ins Land. 2014 zeigte dann die WGG (Wohnungsgesellschaft Güstrow) Interesse an dem Grundstück und kaufte es schließlich. Der Verkauf der Stadt war daran gebunden, sich nun doch am damaligen Siegerentwurf zu orientieren.


    Vor einigen Wochen wurden die Planungen dann der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Gebäude zeigt weiterhin sehr starke Ähnlichkeiten zum ersten Preis von vor 10 Jahren. Wir haben es (kleines Foto in diesem Pressebeitrag) mit einem Gebäude mit zwei Vollgeschossen zu tun, auf denen ein gewölbtes Dach aufliegt, in dem nochmals zwei weitere Etagen untergebracht sind. Dieses ist leicht zurückversetzt, wobei die Fasssadenebene an einer Stelle bis zum Boden läuft. An dieser Stelle liegt der zentrale Eingang sowie die Zufahrt zum Hof.
    Das Gebäude kann sich durchaus gekonnt in den Bestand einfügen. Während der Grundbau und die Dachzone zum giebelständigen, klassizistischen Nachbarbau überleiten, endet das Dach auf der Südseite ein wenig vor dem Grundkörper, wodurch lediglich dieser zur kleineren Bebauung an der Philipp-Brandin-Straße überleitet. Der Grundbau soll mit Backstein verkleidet sein, die Dachzone erhält eine Zinkverkleidung.


    In diesem Jahr sollen die Archäologen ihre Arbeit tun, ehe man im März /April des kommenden Jahres mit den Bauarbeiten loslegt. 1,5 Millionen Euro will die WGG investieren. Entstehen soll acht Wohnungen mit Größen zwischen 64 und 123 Quadratmetern. Im Herbst 2018 sollen, sofern alles nach Plan läuft, die neuen Mieter einziehen können.




    Der Blick nach Norden zu den bedeutenden Gebäuden am Domplatz:



    Auf der Südseite befinden sich eher kleinere Fachwerkhäuser, die an der Philipp-Brandin-Straße liegen.


  • Fertigstellung Neubebauung Gleviner Straße 16/Lange Straße 26

    Mit neuen Bildern möchte ich mich aus der Güstrower Innenstadt zurückmelden. Diese zeigen den Stand von vor zwei Wochen und damit viel Neues im Gegensatz zu den Beiträgen aus dem letzten Sommer.
    Des Weiteren muss ich darüber informieren, dass am letzten Sonnabend (11. Februar 2016) wieder ein historisches Gebäude in Güstrow niedergebrannt ist (Pressebeitrag). Es handelt sich um ein Objekt in der Gleviner Straße, von dem ich in Kürze auch Bilder zeigen werde.
    Meinen aktuellen Februar-Rundgang beginne ich ebenfalls in der Gleviner Straße und zwar mit abschließenden Bilder des Bauprojektes an der Ecke Lange Straße/Gleviner Straße (zuletzt in Post #167).


    Für die meisten Besucher der Barlachstadt präsentiert sich der südliche Eingang in die Innenstadt nun folgendermaßen:



    Das sättigende Orange setzt an dieser Stelle einen deutlichen Akzent und damit einen angenehmen Auftakt in die zum Markt führende Gleviner Straße, die zur Zeit von Baugerüsten dominiert wird.



    Zur Erinnerung:
    Ursprünglich stand an dieser Stelle ein zweigeschossiges Gebäude, das aufgrund seines schlechten Zustandes vor einigen Jahren abgebrochen worden ist. In meinen Augen wäre eine Sanierung auch nicht sinnvoll gewesen gewesen, da es sich durch die niedrige Gebäudehöhe zu Beginn der historischen Häuserzeile nicht ausreichend eingefügt hat. Der Neubau schafft diese Wirkung und Anpassung viel eher.


    Ein Bild des abgebrochenen Gebäudes von 2006:




    Während im Erdgeschoss eine Ladeneinheit entstanden ist, bieten die Obergeschosse Platz für drei Wohnungen, die auf der Ostseite Balkone erhalten haben.
    Auch die Backsteinmauer zum zweiten Gebäude ist mittlerweile fertiggestellt worden. Der dort integrierten Technik hätte man durchaus eine weitere Tür vorsetzen können. Für meinen Geschmack ist die Mauer auch einen Meter zu hoch geraten.



    Das zweite Gebäude bestand in dieser Form bereits bei meinem letzten Beitrag dazu. Hier kann ich also keine wesentlichen Änderungen präsentieren. An meiner geäußerten Kritik hat sich in diesem Zusammenhang jedoch nichts geändert.


    Auch auf dieser Parzelle stand bis vor wenigen Jahren noch ein ziemlich heruntergekommenes Gebäude als letztes Überbleibsel einer ganzen Reihe von kleinen, schmalen Häusern, die jedoch bereits zur DDR-Zeit verschwunden sind. Auch dieses Gebäude musste aufgrund seines schlechten Zustandes verschwinden.


    Im folgenden Bild ist es linkerhand zu sehen, im zweiten Bild in der Frontalen:




    In den Folgejahren war die gesamte Ecke in einem sehr verwahrlosten Zustand erlebbar. Insofern war es für die Stadt ein Glücksfall, als die WGG als Güstrower Wohnungsunternehmen die Grundstücke aufkaufte und alle in einer Gesamtmaßnahme entwickeln wollte.



    Diese Baumaßnahme, für welche die Wohnungsgesellschaft Güstrow rund 1,4 Millionen Euro investiert hat, stellte somit den ersten Bauabschnitt dar. Der zweite Abschnitt wird direkt in der Gleviner Straße realisiert. Fotos folgen im nächsten Beitrag.

  • Neubebauung Gleviner Straße 13 und 14

    Wie oben erwähnt geht es im nun folgenden Artikel ein kleines Stückchen weiter in Richtung Marktplatz, wo auf der östlichen Straßenseite in der Gleviner Straße 13 und 14 der zweite Bauabschnitt realisiert wird (zuletzt in Post #168). Die Schließung der dort teilweise bereits seit Jahren bestehenden Baulücke tut dem gesamten Straßenzug gut.




    Der Bau ist bereits schon sehr weit fortgeschritten. Es ist schade, dass sich das Erdgeschoss recht stark zum Straßenraum hin verschließt. Im Vergleich zu den Nachbarn ist es doch ziemlich niedrig ausgeführt worden.
    Durch die bereits erfolgte Fertigstellung des Rohbaus wird ein weiteres Detail deutlich, das man in dieser Form architektonisch anders hätte lösen sollen. In der gesamten Straße gibt es nur ein Gebäude, das im ersten Obergeschoss eine Loggia besitzt. Dieses ist nun am letzten Wochenende Opfer der Flammen geworden und muss wohl oder übel abgebrochen werden. Kein anderes Gebäude hat einen Balkon oder eine Loggia vorzuweisen. Der Neubau hingegen wird zukünftig gleich zwei Balkone bekommen, die meines Erachtens nicht in das Bild der Straße passen. Die Wahl von zurückgezogenen Loggien, die sich im Straßenraum zurücknehmen, wäre klar mein Favorit gewesen.


    Das Bauschild:



    Auch auf der Rückseite wird der Fortschritt deutlich. Hier ist besonders ersichtlich, dass die Dachdeckerarbeiten in vollem Gange sind.



    Interessant wird es auch nochmal, wenn nach Abschluss der Bauarbeiten auch die in diesem Quartier bestehenden Freianlagen umgestaltet werden.
    Beim nächsten Update werden wir mehr wissen und sehen.

  • Sanierung Gleviner Straße 10/Grepelstraße 17

    Auch beim dritten Projekt in diesem Quartier zwischen der Gleviner Straße, der Langen Straße und der Grepelstraße wird fleißig gewerkelt. Die Sanierung an der Ecke Gleviner Straße/Grepelstraße ist bereits so weit vorangekommen, dass erste frische Fassaden zum Vorschein gekommen sind (zuletzt in Post #169).



    Die Vorderseite ist noch überwiegend vollgestellt durch die Baugerüste, aber auch durch andere für die Sanierung erforderliche Gerätschaften. Aber auch hier ist durch die Planen erkennbar, dass das Endergebnis fast vollendet ist. In der Grepelstraße ist schon der fertige Zustand zu bestaunen.




    Das Hauptgebäude wird also einen sandigen Ton erhalten. In Kombination mit den bräunlichen Fenstern ergibt sich ein sehr angenenehmes Farbenspiel. Die Details sind hervorragend wieder aufgearbeitet worden. Der Anbau an das Haupthaus hat einen weißen Anstrich bekommen. Auch an diesem Beispiel ist wieder gut zu erkennen, wie eine ansonsten ungegliederte Fassade lediglich durch kleine, metallene Zieranker und die gesprossten Fenster, also durch wenige, aber qualitätsvolle Details, einen tollen Eindruck machen kann.





    Auch sehr schick ist das Gebäude in der Grepelstraße 17 geworden. Hier hat man das Fachwerk sichtbar belassen, wobei der gelbliche Farbton der Fassade dafür sorgt, dass sich das Haus klar zwischen seinen weißen Nachbarn heraushebt. Passend zum gelben Anstrich wurde ein helles Blau für die Fenster gewählt.





    Der abweisende, hohe Sockel bestand im Übrigen schon vor der Sanierung. Vergleichsbilder wird es natürlich wieder nach der Fertigstellung des gesamten Bauvorhabens geben.
    Zunächst warten wir aber noch auf die Abrüstung der neogotischen Hauptfassade, die einige für Güstrow besonders seltene Details bereithält, wie etwa eine Sandsteinfigur mit Lanze.

  • Sanierung Lange Straße 12

    Wie zuletzt im Post #171 erwähnt, möchte ich für das Sanierungsvorhaben in der Langen Straße 12, das durch die Schelfbauhütte Schwerin im letzten Jahr saniert worden ist, noch vergleichende Aufnahmen zeigen.


    Ursprünglich war das Haus in keinem guten Zustand. Insbesondere der große Fachwerkanbau auf der Rückseite schien nicht mehr erhalten werden zu können. Der Eigentümer wollte jedoch den historischen Zustand bewahren und sanierte Haupthaus und Anbau in einem Zuge.


    So sah das Gebäude vor der Sanierung aus:



    Es handelt sich um einen relativ einfach gestalteten, zweigeschossigen, traufständigen Bau, der allerdings einige, interessante Details zu bieten hat und in seiner Form sehr gut in das Bild der Langen Straße passt. Insofern freut mich sehr Erhalt sehr.


    Jetzt präsentiert sich das Gebäude (leider mit greller Wintersonne) so:



    Das Objekt erhielt eine helle, gelbe Farbe. Der Kratzputz wurde wieder aufgearbeitet, ebenso die anderen Details, wie das mäandrierende Fensterband im Obergeschoss. Sehr schön ist auch die Wahl der Fenster nach dem historischen Vorbild mit der Sprossenausbildung im Erdgeschoss.
    Die Durchfahrt wurde verschlossen und der Eingang auf die andere Seite verlegt. Das bedeutet, dass im Innern des Hauses die Aufteilung komplett verändert worden sein muss.


    Ein zeitlicher Vergleich noch aus der anderen, nördlichen Richtung:




    Mit beendeter Sanierung dieses Gebäudes ist damit der Gebäudebestand der südlichen Langen Straße grundsätzlich durchsaniert. Die Schelfbauhütte betreut zur Zeit noch zwei weitere, historische Bauten etwas weiter nördlich, die im nächsten Beitrag das Thema sein werden. Sobald diese bezugsfertig sind, kann damit die Fertigstellung der gesamten Langen Straße bestätigt werden. Dies ist in der Tat ein Meilenstein in der Stadtsanierung der Barlachstadt.

  • Sanierung Lange Straße 45 und 46

    Ich möchte gleich den Beitrag über die zwei oben erwähnten Sanierungsobjekte nachschieben. Denn auch hier ist bereits ein beachtlicher Fortschritt zu vermelden. Es handelte sich zugegebenermaßen häufig um kleinere Gebäude, jedoch ist es wirklich beachtlich, im welchem Tempo die Schelfbauhütte Schwerin als Eigentümer der Immobilien ihren Bestand saniert hat.
    Bei der Grundsanierung der Langen Straße 45 und 46 war das im Prinzip genauso (zuletzt in Post #172).



    Ich musste in der Tat erstmal kurz stehenbleiben, um mir das nahezu erreichte Endergebnis in Ruhe anzusehen. Beide Einzeldenkmale waren vor der Sanierung in einem erbärmlichen Zustand. Jetzt sehen sie natürlich hervorragend aus.
    Nach meinem nächsten Besuch werde ich Vorher-/Nachhervergleiche zeigen. Wer den ursprünglichen Zustand sehen möchte, kann selbstverständlich in den jeweils verlinkten, vorangegangenen Projektbeiträgen nachschauen.
    Jetzt folgen weitere Eindrücke dieses Vorhabens:




    Der Weg durch die Lange Straße macht wirklich jedes Mal Spaß.


  • Neubauvorhaben Lange Straße 10 und Kattrepel 4 und 5

    Weiter geht es schräg gegenüber mit einer sehr wichtigen Lückenschließung, die zuletzt in Post #173 gezeigt worden ist. Der Neubau von insgesamt drei Häusern in Kattrepel 4 und 5 war bereits im letzten Sommer sehr weit forgeschritten. Ende des letzten Jahres durften die neuen Mieter die insgesamt acht Wohneinheiten beziehen. Desweiteren sind Praxisräume entstanden.


    Die Baulücke erstreckte sich von der Langen Straße im Westen über die gesamte Südseite der Straße Kattrepel und nach Osten in die Gleviner Mauer. Diese wurde nun mit zwei gleichartigen Gebäuden mit Satteldächern gefüllt, welche optisch durch eine Backsteinmauer verbunden werden, die sich gestalterisch wiederum noch einige Meter in die Fassaden der beiden Häuser hineinzieht. Dazwischen spannt sich der für die Mieter vorgehaltene Außenraum bzw. Hofbereich auf.




    Mir gefällt hierbei in erster Linie die klare Ausbildung von zwei Satteldachhäusern. Die Giebel werden ganz einfach in Weiß gehalten. Dagegen kommt der Backstein und das Rot der Dächer gut zur Geltung. Farbliche Akzente sind glücklicherweise nur ganz sparsam eingesetzt worden. Auch die modernen Fensterläden wirken recht ansprechend, obwohl man durchaus über echte Läden hätte nachdenken können. Die angebrachten Läden lassen sich leider nicht umschwenken, sondern sind lediglich ein Gestaltungsmittel. Dennoch gefällt mir das Objekt äußerst gut, wobei es sich auch durch das Satteldach prägnant in den Straßenraum der Langen Straße einfügt.
    Über einen zurückgesetzten Eingangsbereich schließt das Gebäude an seinen historischen Nachbarn an. Hier wird das Orange der Seitenfassade wieder aufgegriffen.




    Ein kurzer Schwenker in den Hof, ehe wir auf die östlichen Fassaden einen Blick werfen. Der Backstein als Gestaltungsmittel zieht sich auch hier teilweise in den Innenbereich hinein.



    Auf der Ostseite wiederholt sich zunächst die Giebelfassade der Langen Straße in leicht abgewandelter Form. Die Abschrägung der Ecke hat sich höchstwahrscheinlich aus brandschutztechnischen Gründen ergeben, um ein Einschwenken bzw. Ausschwenken des Feuerwehrfahrzeugs an dieser engen Stelle zu ermöglichen.




    An das Eckhaus schließt sich ein drittes Gebäude an. Dazwischen liegt das Treppenhaus mit einer Glasfassade, über welches die Wohnungen beider Gebäude erschlossen werden. Die dritte Fassade ist in Gänze backsteinsichtig ausgeführt. Die Fensteröffnungen unterliegen einer klaren Ordnung. Die Farben Orange und Gelb, die auch an anderer Stelle bereits zu sehen waren, sorgen für ein leichtes Fassadenspiel.




    Das ganze Projekt ist in meinen Augen sehr gut geworden und insbesondere aus städtebaulicher Sicht kann man über die Lückenschließung sehr glücklich sein.

  • Neubauvorhaben Mühlenstraße 46

    Ein wahrer Augenöffner ist das Neubauvorhaben in der Mühlenstraße 46 geworden (zuletzt zu sehen in Post #174)! Dieses Vorhaben beweist ganz eindeutig, was die Liebe zur Architektur und die Detailgenauigkeit bewirken kann. Der Bauherr hat viel Fingerspitzengefühl bewiesen und ein hervorragendes Objekt in die Mühlenstraße gesetzt.
    Vor dem Hintergrund, dass es sich um den Nachbau des zuvor abgetragenen Vorgängerbaus handelt, von dem viele Teile wiederverwendet worden sind, ist das Vorhaben noch positiver zu bewerten.



    Ein Blick lohnt sich an dieser Stelle auf den angesprochenen Vorgängerbau, der leider schon sehr heruntergekommen war. Hinter der verputzten Fassade versteckte sich damals das nun deutlich sichtbare Fachwerk.



    Man erkennt aber auch wesentliche Unterschiede. Der Vorgänger sprang in jeder Etage leicht in den Straßenraum, während der neue Bau dies nicht tut. Während die historische Tür vorbildlich restauriert worden ist, hat man rechterhand eine kleine Einfahrt platziert. Sehr auffällig sind die gänzlich neuen, vielsprossigen Fenster, die stark an niederländische Renaissancearchitektur erinnern lässt. Beispiele für solche Fenster gibt es sogar direkt gegenüber in der gleichen Straße.
    Es folgen Vergleichsbilder aus näherer Perspektive:








    Das Objekt ist ein richtiger Hingucker geworden. Vielen Dank dafür von meiner Seite.
    Wenn man sich nun mittelfristig noch um die beiden Nachbargebäude kümmert, wird die Mühlenstraße im östlichen Bereich einen tollen Eindruck machen.

  • Sanierungsvorhaben Mühlenstraße 4

    Wie ich im letzten Sommer im Beitrag #175 schon richtig vermutete, hat man in der Mühlenstraße 4 eine Fassadensanierung vorgenommen. Die Erdgeschosszone ist dabei jedoch so geblieben wie zuvor. Die oberen zwei Stockwerke samt klassizistischem Giebel, deren Farbe bereits stark abgeblättert war, sind fassadentechnisch überholt worden. Das Ergebnis ist sehr solide und stimmig bei Betrachtung der Häuserzeile.




    Soweit ich das von außen betrachtet einschätzen kann, hat man die ursprünglichen Doppelkastenfenster durch einfache Sprossenfenster ausgetauscht. Diverse Putzabplatzungen sind ausgebessert worden. Zum Abschluss dieser kleinen, aber wichtigen Fassadensanierung folgt nochmals ein Vorher-Nachher-Vergleich.




    Die Nordseite macht durch diese Sanierung nun einen durchgängig sanierten Eindruck. Auf der Südseite ist jedoch neben der Schließung von zwei Baulücken hier und da noch einiges zu tun.

  • Neubau- und Sanierungsvorhaben Klosterhof/Armesünderstraße

    Wie in Beitrag #176 groß angekündigt, laufen für das Vorhaben im Bereich des Klosterhofes und der Armesünderstraße aktuell noch die Verhandlungen zwischen dem Bauherren AWG und der Stradt Güstrow. Die folgenden Informationen kann ich bereits weiterreichen:
    Nach einem langen Hin und Her hat sich im letzten Jahr die AWG dazu durchgerungen, den maroden Bestandsbau Pferdemarkt 45 im Zuge des Bauvorhabens zu sanieren. Darum hatte Güstrows Bürgermeister Arne Schuldt lange gekämpft. Zu recht, muss ich sagen, da dieser Bau städtebaulich als sehr bedeutend einzustufen ist. Die Stadt hat sich bereiterklärt, im Gegenzug dazu die nicht mehr sanierungsfähigen Anbauten abzubrechen. Diese Arbeiten sollen in diesem Spätherbst beginnen. Auf dem Grundstück sollen desweiteren vier weitere Gebäude entstehen, wobei laut Planung Ende des Jahres mit dem ersten dieser vier begonnen werden soll. Inklusive des Bestandes werden letztlich 30 Wohnungen in der Altstadt entstehen.
    Aktuell wartet man noch auf die Bewilligung für die beantragten zwei Millionen Euro Fördermittel.



    Das bedeutet demnach, dass in diesem Jahr zunächst die Archäologen ihre Arbeit durchführen werden. Wie der Name Klosterhof bereits andeutet, geht die Bebauung dieser Ecke der Altstadt weit zurück. Man erhofft sich neue Erkenntnisse über die Geschichte der Stadt.
    Erst nach Abschluss dieser Arbeiten wird es so richtig mit den baulichen Veränderungen auf diesem Areal losgehen.

  • Sanierungsvorhaben Hageböcker Straße 12

    Ein kleines Schmuckstück kann man seit Anfang dieses Jahres wieder in der Hageböcker Straße 12 bewundern. Das Gebäude, welches lange Zeit eingerüstet war, zeigt sich nun wieder in alter bzw. neuer Pracht (zuletzt in Post #178).




    Die Hofseite konnten wir in meinem letzten Beitrag bereits fertig ansehen. Nun ist auch die Straßenfassade abgerüstet. Die Fassade hat insgesamt einen hellen, sandigen Ton erhalten, der sehr gut mit dem dunklen Rot der Fenster und der Haustür harmoniert.
    Wie bereits vermutet, wurde das schmale Nachbargrundstück mit in das Konzept integriert. Hier findet nun eine PKW-Abstellmöglichkeit Platz. Noch kann ich nicht komplett nachvollziehen, wie die Gestaltung an dieser Stelle erfolgen wird. Beim nächsten Mal wissen wir bestimmt mehr. Dann werde ich auch vergleichende Bilder liefern.




  • Sanierung des Hotels "Stadt Güstrow" am Markt 2/3

    Ein nicht unbeträchtliches Sanierungsvorhaben ist bisher gänzlich ohne meine Berichterstattung begonnen worden. Es geht dabei um das traditionsreiche Hotel "Stadt Güstrow" mit seinem prominenten Standort am Markt 2/3. Da nun bereits die ersten deutlichen Ergebnisse sichtbar sind, möchte ich diesem tollen Gebäude mit seiner langen Geschichte einen Beitrag über den aktuellen Sachstand widmen.


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    Seit meiner Kindheit erinnere ich mich, dass in diesem imposanten Gebäude am Güstrower Marktplatz immer ein Hotel untergebracht war. Eine Zeit lang zierten zwei bronzene Löwen den Eingang des Hotels. Als es hier noch regen Betrieb gab, standen die Autos der Hotelgäste vor dem Gebäude. Seit mehreren Jahren ist das Hotel nun führungslos und verlassen. Verschiedene Investoren versuchten einen Neustart, scheiterten jedoch am Ende an den hohen Sanierungskosten. Im letzten Jahr hat das Berliner Unternehmen Elgeti Brothers GmbH das Gebäude für mehr als 2 Millionen Euro gekauft.
    Dieses Unternehmen möchte mittelfristig ein neues Hotel im Gebäudeteil zum Markt platzieren. Dazu bedarf es jedoch noch größeren Planungen, wie das Gebäude im Inneren umgestaltet und neu strukturiert werden kann.


    Für die Planung ist der Güstrower Architekt Stefan Thoß zuständig. Dieser war bereits vom vorigen Eigentümer für die umfangreichen Umplanungen beauftragt worden und führt diese Arbeit nun unter der Elgeti Brothers GmbH weiter.
    Der Startschuss fiel mit der Wiederherrichtung der Geschäftseinheiten im Erdgeschoss. Diese sollen kurzfristig wieder für Einzelhandel genutzt werden. Teilweise werden sie es bereits. Der nächste große Schritt kündigte sich mit der Sanierung der historischen Fassaden an. Von der Denkmalschutzbehörde wurde dabei ein flächiges Weiß gefordert. So ist es nun auch geschehen. Die Schaufassade zum Markt zeigt sich bereits wieder mit einem strahlenden Äußeren. Auf der Seite zum Pferdemarkt stehen die Gerüste noch. Die Fassadensanierung war bitternötig, denn an allen Ecken und Enden war der Missstand bereits deutlich geworden.


    Jetzt bzw. in naher Zukunft kann sich das Gebäude wieder sehen lassen. In den nächsten Monaten wird die Planung für das neue Hotel weiter forciert. Viele Fragen müssen noch geklärt werden, u.a. die Nutzung des vorhandenen Festsaals. Es bleibt also spannend.
    In jedem Fall wird es, sofern denn das Hotel mal eröffnet werden sollte, eine Bereicherung für die Stadt Güstrow werden.


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    Der Pferdemarkt ist durch die ganzen Planen zur Zeit noch etwas düster. Das strahlende Weiß wird für eine wesentliche Verbesserung sorgen.


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    Das Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet. Auffällig ist zunächst die klare vertikale Pilastergliederung mit ihren ionischen Kapitellen - eine deutliche klassizistisch anmutende Gestaltung.
    Östlich an das Hotel "Stadt Güstrow" schließt sich die historische Häuserzeile des Marktplatzes mit seinen wunderschönen Giebelhäusern an.


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  • Sanierung Domstraße 21

    Im Falle der Sanierung der städtebaulich bedeutsamen Domstraße 21 hat man nun zum Abschluss der Sanierungsarbeiten auch die Geschäftseinheit im Eckbereich des Erdgeschosses nahezu fertiggestellt (zuletzt in Beitrag #179). Ich denke, dass ich dieses Projekt hiermit (in Verbindung mit einem großen Dankeschön an die Beteiligten) abschließen kann und ein Vorher-Nachher-Vergleich angebracht ist. Durch die Gerüste des benachbarten Eckgebäudes ist ein Blick auf die sanierte Fassade nicht uneingeschränkt möglich. Dennoch wird auch so deutlich, wie wichtig der Erhalt und die Sanierung waren und sind.



    Ein Vergleichsbild von 2012:



  • Neubauvorhaben Markt 29 und Markt 30

    Nachdem an der Südwest-Ecke des Marktes in der zweiten Jahreshälfte 2016 ein beeindruckendes Gerüst die Blicke auf sich zog, welches die erhaltengebliebene, historische Fassade des Gebäudes Markt 30 abstützte, ist Anfang des Jahres die Konstruktion abgetragen worden (zuletzt in Post #180). Durch die Fertigstellung des gesamten Rohbaus Ende 2016 konnte man nunmehr die neuen Zwischendecken mit der Bestandsfassade statisch verankern. Die schwarzen Fensteröffnungen lassen das Gebäude momentan etwas unwirklich und düster aussehen. In Kürze soll ein neues Baugerüst aufgestellt werden, damit zunächst ein Gutachter die Art der Sanierung beurteilt, ehe mit der eigentlichen Sanierung begonnen werden kann.


    Auch der sich anschließende Neubau Markt 29 ist verglichen mit den Aufnahmen des letzten Beitrags wie ein Pilz aus dem Boden geschossen. Es ist deutlich zu erkennen, wie viel größer das Haus im Gegensatz zum Vorgängerbau ausfallen wird. Dies ergibt sich durch das zusätzlich eingefügte Vollgeschoss.


    Da ich seit langem mal wieder auf den Turm der Pfarrkirche gestiegen bin, kann ich zu Beginn der Bilderreihe auch ein aufschlussreiches Luftbild liefern. Wunderbar zu erkennen ist hier auch das Gebäude aus dem vorangegangenen Beitrag Domstraße 21 mit dem großen Ziegeldach und dem mittig gelegenen Bogengiebel im Grünen Winkel.
    Ein Blick auf die beiden Neubauten verrät, dass die Holzkonstruktionen der neuen Dachlandschaft größtenteils fertiggestellt werden konnten. Zwischen den beiden Satteldächern versteckt sich der Aufzug, dessen Überfahrt gut zu sehen ist.



    Der Eindruck aus einiger Entfernung auf die gerettete Fassade von Markt 30:



    Im Erdgeschoss hat man wohl aus statischen Gründen die bisherige Öffnung zunächst verschlossen. Ich gehe davon aus, dass hier langfristig wieder ein Geschäft Einzug finden wird. Interessant ist generell die neue Eingangssituation. Aufgrund des geplanten mittigen Treppenhauses, das beide Gebäude erschließen soll, wird man wohl zukünftig nur einen Eingang am Markt finden.




    Der reine Neubau an der Ecke zum Grünen Winkel ist noch sehr stark durch einen Sichtschutz verhüllt, welcher nur wenig von der zukünftigen Fassade preisgibt. Erkennbar ist jedoch bereits an der Hauptfassade eine symmetrische Fensterausbildung, was mir sehr zusagt. Der spitze Giebel wird den späteren Gesamteindruck definitiv dominieren.




    Auf der Rückseite wurden große Balkone für die einzelnen Wohnungen angebracht, um den zukünftigen Bewohnern großzügige, private Außenräume bereitstellen zu können, die in der Innenstadt natürlich sehr beliebt sind.




    In Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen hofft man, dass bereits im Sommer die ersten Mieter einziehen können. Somit sollte bei meinem nächsten Rundgang schon viel neues zu sehen sein.

  • Sanierung Güstrower Renaissance-Schloss

    Im letzten Dezember fand für die anstehende Sanierung des Güstrower Schlosses (zuletzt Thema vor einem Jahr in Post #166) eine Informationsveranstaltung statt, bei welcher der genaue Sanierungsablauf den interessierten Teilnehmern vorgestellt werden konnte.


    Insgesamt acht Bauabschnitte sollen bis zum Jahr 2023 durchgeführt werden, die grundsätzlich alle Fassaden des Schlosses und der dazugehörigen Nebenbauten betreffen. Der zeitliche Rahmen wurde damit also deutlich weiter ausgedehnt, als man es vor einem Jahr geplant hatte. Diese Splittung des Gesamtvorhabens auf acht Abschnitte ergibt sich aufgrund einer Vereinbarung zwischen der EU und der Landesregierung. Zukünftig werden durch die Europäische Union nur noch Vorhaben mit einem bestimmten Investitionsvolumen gefördert. Größere Vorhabens können nicht berücksichtigt werden. Hierdurch ergab sich die Notwendigkeit, die einzelnen Bereiche des Schlosses sukzessive anzupacken und zu sanieren. Es werden insgesamt 23 Millionen Euro investiert, von denen 75 Prozent durch die EU gefördert werden. Der Restbetrag wird durch das Land Mecklenburg-Vorpommern aufgebracht.


    Das Jahr 2017 soll dazu dienen, die Planungsleistungen für das Wirtschaftsgebäude voranzutreiben. Nach dessen Sanierung folgt die Sanierung der Grundstücksmauern, die das Gelände umgeben, und der Südterrasse, die bei der damaligen Sanierung des Schlossgartens nicht inbegriffen war. Im Anschluss daran geht es an die eigentlichen Schlossfassaden (Südflügel, Westflügel) und an die Schlossbrücke und das Torhaus. Die Investitionen betreffen lediglich die äußeren Teile des Schlosses. Die prunkvollen Räume des Residenzschlosses könnten, wenn überhaupt, erst frühstens ab 2023 restauriert werden.




    Der Vorteil der schrittweisen Sanierung liegt nun zumindest darin, dass das Schlossmuseum während der Bauarbeiten nicht geschlossen werden muss.

  • Sanierung Gleviner Straße 1

    Nun ist es offiziell: die Gleviner Straße 1 soll nach mehr als 20 Jahren des Leerstands endlich saniert werden!
    Die Schelfbauhütte Schwerin (Architekt Ulrich Bunnemann) hat das Renaissance-Gebäude kürzlich der Stadt Güstrow abgekauft und möchte nun zügig mit der umfassenden Sanierung beginnen. Jahrelang hatte der ehemalige Eigentümer das Haus seinem Schicksal überlassen. Auf Drängen der Stadt ist 2012 ein Sanierungskonzept erarbeitet worden. Eine Baugenehmigung und ein Fördermittelbescheid lagen bereits vor, doch daraufhin wurde es erneut still um die Immobilie, bis die Stadt das Grundstück samt Gebäude zurückkaufte und nun mit der Schelfbauhütte einen zuverlässigen Käufer gefunden hat.



    Es handelt sich bei dem Gebäude um einen der größten Renaissance-Bauten in Güstrow. Der neue Eigentümer möchte so viel wie möglich von der bestehenden Struktur erhalten, auch wenn niedrige Deckenhöhen ab dem 2. Obergeschoss ein Problem darstellen würden. Zunächst soll aber ein neuer Bauantrag eingereicht werden, sodass man im besten Fall im Frühjahr/Sommer dieses Jahres mit der Sanierung starten könnte.
    Für die Stadt hat die Rettung dieses Gebäudes in jedem Fall eine immense Bedeutung. Ich freue mich auf die Fertigstellung.

  • Großbrand Gleviner Straße 3

    Wie ich bereits zu Beginn im ersten Beitrag dieses Rundgangs angekündigt habe, hat es in der Nacht vom 10. zum 11. Februar in unmittelbarer Nähe zu dem oben vorgestellten Sanierungsvorhaben gebrannt. Das historische Opfer ist in diesem Fall die Gleviner Straße 3, die zum großen Unglück komplett ausgebrannt ist. Die Feuerwehr konnte die Ausbreitung des Brandes auf die benachbarten Häuser verhindern. Teile des Gebäudes sind jedoch auf die Gleviner Straße 2 gestürzt, die dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Gleviner Straße 4 ist ebenfalls nicht mehr bewohnbar, da durch die Hitze des Feuers und das Löschwasser die Brandwand und die angrenzenden Räume verwüstet worden sind.
    In den letzten Tagen haben Statiker das Haus in der Gleviner Straße 3 untersucht. Es besteht eine akute Einsturzgefahr. Aus diesem Grund hat nun die Bauaufsicht des Landkreises die komplette Sperrung der Straße veranlasst, um mögliche Gefahren für Passanten zu verhindern.


    Nach der Einschätzung des Statikers muss das Gebäude abgebrochen werden. Für die Stadt ist es ein erneuter herber Verlust. Das denkmalgeschützte Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist rückwärtig teilweise im Originalzustand erhalten. Im Jahr 1916 wurde die Fassade dem Zeitgeist entsprechend überformt.
    Ich hoffe sehr, dass ein teilweiser Erhalt noch möglich ist. Das Gebäude war in der Tat etwas sehr besonderes und mit seiner mittigen Loggia einmalig in der Gleviner Straße.






  • Sanierung Gleviner Straße 1

    Passend mit dem 200. Beitrag zum Baugeschehen in der Barlachstadt Güstrow starte ich nun mit neuen Aufnahmen aus der Innenstadt, welche die Entwicklungen der letzten Monate dokumentieren sollen. Und den diesmaligen Fotorundgang möchte ich beginnen mit einem besonderen Bauvorhaben, das ich in Beitrag #198 bereits angekündigt und welches ich jahrelang mit Spannung erwartet habe. Es ist die Gleviner Straße 1, die auch den Auftakt darstellen soll für eine Reihe von Projekten, die in der Gleviner Straße zur Zeit realisiert und in den nachfolgenden Beiträgen beleuchtet werden.


    Die Gleviner Straße Nummer 1 ist allein deswegen so wichtig, da sie im Eckbereich des Marktes zwischen Gleviner Straße und Hollstraße eine städtebauliche Sonderposition einnimmt, die durch die Renaissance-Fassade und das steil aufragende Dach noch zusätzlich hervorgehoben wird. Während des nordischen Krieges weilte 1712 August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, bei Friedensverhandlungen in den Räumlichkeiten des Hauses. Zur Zeit ist das Gebäude komplett eingerüstet und mit einer Plane versehen. Von den aktuellen Arbeiten, die sich vorrangig noch auf die Innenräume beziehen, ist noch nicht viel zu merken. Äußerlich fällt jedoch auf, dass im vorderen Bereich der Dachzone bereits die alten Ziegel entfernt worden sind.
    In enger Abstimmung mit dem Denkmalamt wurde für das denkmalgeschützte Haus ein Konzept durch den Investor, die Schelfbauhütte Schwerin, erstellt. Die Baugenehmigung ist erst vor wenigen Wochen beim Bauherren eingegangen, sodass nun die Arbeiten richtig starten konnten und ein Fertigstellungstermin Anfang des kommenden Jahres anvisiert wird. Böse Überraschungen hat es bei den Untersuchungen nicht gegeben. Die Statik des Hauses ist aufgrund von Absackungen wohl das größte Sorgenkind. Die innere Aufteilung muss nun unter der Berücksichtigung der konstruktiven Belange geschehen. Der Dachboden soll, auch wegen sehr niedriger Deckenhöhen, nicht für eine Wohnnutzung ausgebaut werden. Sechs oder sieben Wohnungen und ein bis zwei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss soll es in Zukunft geben.