Münchner Biergartenratsch

  • ^ Das habe ich kürzlich in einem Thread erwähnt: Laut Wikipedia hat die Metropolregion Paris 12,4 Millionen EW, die Planungen rechnen mit bis zu 15 Millionen 2030. Zumindest überlegt man sich, wie man ca. 2,6 Millionen zusätzliche Einwohner unterbringt. Was ich hier im Unterforum aus München und Umgebung erfahre, klingt etwas anders - hiess da nicht kürzlich flaches Land stärken als eine Art Vodoo-Zauberspruch, damit Wachstum bloß woandershin geht? Ich könnte wetten, es gibt keine seriösen Pläne, wie man bis 2030 +20% EW samt Arbeitsplätze unterbringt - bei 1,46 Mio. EW jetzt wären dies + 290 Tsd. EW, ein Zuwachs auf insgesamt 1,75 Mio.

  • Daher hat LugPaj auch den Brexit erwähnt, der die Attraktivität des UK in Europa und darüber hinaus mit hoher Wahrscheinlichkeit schwächen wird (der Zuzug aus Indien wird dort kritisch gesehen).


    Es geht mir nur um die langfristigen Perspektiven. Der Kampf um junge gute Arbeitskräfte wird und ist schon schwierig. Viele wählen aufgrund von Sprache oder eben den geringen bürokratischen Hürden den angelsächsischen Raum. In Deutschland sind vor allem die hohen Steuern und der Sozialstaat sehr abschreckend für hochqualifizierte Migranten. Um es mal in Zahlen visionär ausgesprochen: Die USA werden sowohl die 400 Millionen als auch die 450 Millionen Einwohner erreichen. England sicher die 80 Millionen. Australien wird 50 und 60 Millionen erreichen, Kanada auch mal die 80 Millionen. Das passiert einfach aufgrund des unerschöpflichen Pool an Migranten. Für Deutschland gerade auch mit seinem noch relativ hohem Industrieanteil (was ja sehr positiv ist) sehe ich mit zunehmender Automatisierung keinen Grund für den Bedarf an Arbeitsmigration über das Maß, welches sich aus dem natürlichen Bevölkerungsrückgang ergibt.


    Und in Indien sind sicher keine 90 % bettelarm. Wenn hier eine Zahl von 2/3 stehen würde, ok vielleich. Bettelarm würde ich so definiern:
    - prekäre Wohnsituation
    - angehende Mangelernährung
    - keine Bildungsmöglichkeit
    - keine finanzielle Gestaltungsmöglichkeiten


    So lebt sicher nicht 2/3 der Inder. Da reicht schon ein Blick auf Google Maps. Gehe mal stark davon aus, dass die meisten doch eine einigermaßen brauchbare Wohnung haben, Bildungszugang und eine gewissen Spielraum für Konsum (Fernsehr, Waschmaschine, Riskscha/Motorrad usw.).




    Wie viele Einwohner hat der zusammenhängend bebaute Stadtraum Paris? 14 Millionen? Das entspräche dann in etwa dem Verhältnis von München: 1,6 Mio EW mit 8.500 WE.


    Ne, das Verhältnis in Bezug auf den städtischen Verdichtungsraum ist eher 2,3 Millionen zu 11,5 Millionen. Paris als Stadt sollte etwa 4-5 mal größer als München sein. Nimmt man die Metropolregion, so geht das Verhältnis auf 15/5 Millionen.

  • @Regionalpolitik

    Ein paar Gedanken zum Artikel aus einem anderen Thread:


    Ich freue mich, dass:
    # Die Zeitung offenbar den Zusammenhang Angebot/Nachfrage/Preis versteht (OK, die SZ hatte schon immer einen guten Ruf)
    # Die Kommunalpolitiker verstehen, dass keinerlei Mauer um die Stadt errichtet werden kann
    # Wenn schon gebaut werden soll, dann mehrgeschossig


    Bauchschmerzen bereitet der Teil mit der "vernünftigen Regionalpolitik", die vermeintlich hochqualifizierte Kräfte nach Nördlingen&Co locken sollte. Leicht könnte man ergebnislos Milliarden verpulvern, wie mit den Kohlebeihilfen im Ruhrgebiet. Besser sollte man die Urbanisierung akzeptieren - das Geld in den Infrastrukturausbau in München stecken, um die Metropole fit für die zusätzlichen 100te Tsd. EW zu machen.

  • Die Proteste gegen die SEM's haben mit dem HH Sachverhalt absolut nichts zu tun.


    Mit dem Sachverhalt nicht, aber die Leute die dagegen aufwiegeln sind die gleichen. Man muss sich nur die Webseite "Unser Bogenhausen" der örtlichen CSU anschauen.

  • Also für jemand der nicht aus Bayern, bzw München kommt ist diese Diskussion im Jahr 2018 völlig absurd! Man kann keine Weltstadt sein wollen und nach unten bauen. Alle Metropolen auf dieser Welt bauen nach oben, was will München werden, ein Freilichtmuseum? Selbst hier in Mannheim, was mit seinen 320000 Einwohner ja eigentlich nur Provinz ist sind gerade 5 Türme im Bau auch wenn die nicht die 100m knacken aber es geht nach oben und weiter sind geplant, von Frankfurt oder Berlin wollen wir gar nicht reden und vergleichbare Metropolen in Asien bekommen bestimmt nen Lachkrampf bei dieser Diskussion... Ich kann da nur den Kopf schüttel

  • ^


    Exakt den gleichen Post hast du auch schon vor einiger Zeit hier gepostet.


    gerade 5 Türme im Bau auch wenn die nicht die 100m knacken aber es geht nach oben und weiter sind geplant,


    Diese 50m Türme in Mannheim mögen ja ganz nett sein, aber die werden hier auch häufig gebaut (siehe hier).


    Damit wird aber nicht unbedingt das Stadtbild verbessert, da die Proportionen oft nicht stimmen (was bei den Projekten in Mannheim z.T. auch deutlich zu sehen ist).


    100 Meter plus, das ist das worum es hier geht.


    Da mag vielleicht irgendein Asiate - wenn er sonst keine Hobbies hat - über diese Pseudodiskussion hier lachen, dann lacht er allerdings genauso über fast ganz Europa. 1.000 Meter - das ist die neue Messlatte.

  • @tomcat
    Regionale bzw. lokale Eigenheiten sind für Außenstehende oft überraschend, das ist nichts neues und irgendwie ja auch gut, dass es nicht überall auf der Welt gleich zugeht.


    Aber apropos Weltstadt und Hochhäuser. Rom ist ebenfalls Weltstadt und erlaubt keine Hochhäuser. Paris hat seit dem Tour Montparnasse immerhin innerhalb des Boulevard Periferique ebenfalls ein Hochhausproblem und ist trotzdem Weltstadt geblieben. Also so sonderlich sind wir in München nun auch wieder nicht, wenn ich mir persönlich auch mehr Offenheit für sichtbare moderne Architektur und HH hier wünsche.

  • Die Liste könnte man auch mit den Planungen in Bogenhausen und bei Knorr-Bremse aktualisieren, das wären vier weitere Hochhäuser, zwei jenseits der 100m.



  • @ MiaSanMia Da hast Recht, so einen ähnlichen Kommentar hatte ich schon mal verfasst, ich wunder mich halt einfach und wollte das noch mal zum Ausdruck bringen. Und mit den Proportionen gebe ich dir auch recht, ich hätte es auch Attraktiver gefunden wenn bei uns die Türme etwas höher gebaut würden, Vielleicht hast schon mal den Neuzugang von letzter Woche für MA gesehen:


    https://abload.de/image.php?im…23818-visualisieydi0y.jpg


    wieder 52,5 m... leider


    Ich finde München ne absolut tolle Stadt und würde mir echt wünschen das Sie in Zukunft auch eine zusammenhängende Skyline bekommt, muss ja nicht in der Innenstadt sein, aber Paris hat das ja auch sehr elegant gelöst mit La Défense, eventuell ist so was in München ja auch machbar. Hoffen wir auf jeden Fall das der 115m Turm gebaut wird und es in der Zukunft ein paar Ausnahmen mehr von der 100m Höhenregel geben wird.

  • Vielleicht hast schon mal den Neuzugang von letzter Woche für MA gesehen:


    Ja, hatte ich. Ich finde das Schwarz aber gar nicht so schlecht, es könnte später recht elegant wirken.


    aber Paris hat das ja auch sehr elegant gelöst mit La Défense, eventuell ist so was in München ja auch machbar.


    Absolut, ein Cluster ist tausendmal besser, als ein Stumpenchaos über die Stadt verteilt (wie es jetzt der Fall ist). Daher müsste der Arabellapark und die direkte Nachbarschaft (als bestehender kleiner HH-Cluster) viel stärker mit weiteren HH nachverdichtet werden. Nicht mit 50m, sondern viel mehr mit 80 bis vielleicht 200m. Dann kommt in der Breite auch eine bessere Architektur heraus, die Akzeptanz könnte steigen. Munich_2030 hat hierzu sehr schöne Aufnahmen getätigt, auf der das Potential eines Clusters im Osten sehr gut zur Geltung kommt. Hoffen wir, dass sich die Stadtspitze nicht wieder von Kleingeistern unterdrücken lässt.

  • Es ist mittlerweile wohl allgemeiner Konsens dass man sich auf wenige Hochhauscluster konzentriert und den Rest der Stadt weitgehend frei davon hält. Ich finde die Diskussion um die Standorte darum auch so wichtig.
    Ich glaube das hat man auch auf städtischer Ebene begriffen. Umso verwirrender finde ich darum die aktuellen Diskussionen zu diesem Projekt oder dem auf dem Knorr Bremse-Areal. Entweder die befinden sich schon in den präferierten (aber noch nicht offiziell genannten) Zonen für Cluster oder das hier läuft gerade ziemlich chaotisch... beides ist m.E. denkbar.

  • @tomcat
    Regionale bzw. lokale Eigenheiten sind für Außenstehende oft überraschend, das ist nichts neues und irgendwie ja auch gut, dass es nicht überall auf der Welt gleich zugeht.


    Aber apropos Weltstadt und Hochhäuser. Rom ist ebenfalls Weltstadt und erlaubt keine Hochhäuser. Paris hat seit dem Tour Montparnasse immerhin innerhalb des Boulevard Periferique ebenfalls ein Hochhausproblem und ist trotzdem Weltstadt geblieben. Also so sonderlich sind wir in München nun auch wieder nicht, wenn ich mir persönlich auch mehr Offenheit für sichtbare moderne Architektur und HH hier wünsche.


    Sorry, Rom hat einen ganz anderen kulturellen Hintergrund, das kann man wohl garnicht mit MUC vergleichen. In Rom besteht eine uralte homogene hoch kulturelle Stadtlandschaft, dass will man von MUC wohl nicht behaupten. Ganz andere Liga. Paris hat am Ende der Champs Élysée eine gigantischen Hochhaus Cluster, der die komplette Sichtachse ( und das ist wirklich ne Sichtachse!) zusammen mit dem historischen Arc de Triumpf dominiert.
    Also die Spießigkeit Münchens mit Paris und Rom gleich zusetzen ist ja wohl lächerlich.

  • Sorry, Rom hat einen ganz anderen kulturellen Hintergrund, das kann man wohl garnicht mit MUC vergleichen. In Rom besteht eine uralte homogene hoch kulturelle Stadtlandschaft, dass will man von MUC wohl nicht behaupten. Ganz andere Liga. Paris hat am Ende der Champs Élysée eine gigantischen Hochhaus Cluster, der die komplette Sichtachse ( und das ist wirklich ne Sichtachse!) zusammen mit dem historischen Arc de Triumpf dominiert.
    Also die Spießigkeit Münchens mit Paris und Rom gleich zusetzen ist ja wohl lächerlich.


    Ich schreibe nicht von Spießigkeit sonder mache wertfrei auf lokale Eigenheiten aufmerksam.


    Außerdem setze ich weder Rom mit Paris gleich noch München mit Paris oder sonst irgend einer Stadt. Ich weise nur darauf hin, dass München nicht die einzige Stadt ist mit einem Hochhausproblem. Die Ursachen auszuführen, dachte ich führt hier wohl zu weit und die meisten Leser kennen die Ursachen sicherlich sowieso und ich bin auch davon ausgegangen, dass die meisten im Forum auch die Gegebenheiten in Rom und Paris kennen.


    Und wenn Du genau ließt, dann siehst Du vielleicht auch, dass ich geschrieben habe, dass es nicht überall auf der Welt gleich zugeht. Also eine Gleichsetzung erkenne ich nicht.


    Und ein etwas weniger aggressiver Ton Deinerseits wäre hier auch nett. Selbst bei anderer Meinung müssen andere Beiträge nicht als lächerlich bezeichnet werden.

  • Auch dort, nur früher:


    Besonderheit jeweils: Neubau von Hochhäusern mit deutlichem Höhensprung
    also beim Beginn des Wandels vom jeweiligen Stadtbild:


    Frankfurt 1972:
    Das 40 Stöckige 143m hohe Selmi Hochhaus ist im Bau.
    Auf der Baustelle bricht ein Brand aus.
    Eine große Menschenmenge, die gegen den Wandel des Westend eintritt,
    bejubelt das Feuer.


    Paris 1972:
    Der Treppenhausturm des 170m hohen GAN Hochhauses in der Defense wird mit zunehmender Bauhöhe
    immer sichtbarer hinter dem Arc de Triomphe.
    Es wird ein Baustopp gefordert und darüber nachgedacht, ob man den Betonkern
    mit Hilfe einer Sauerstofflanze wieder kürzen kann.

  • Ja dann bauen wir halt die Entlastungsstadt München Nord mit 1Mio Ew.
    Dann können alle Münchner alles behalten wie es ist.


    ( Entschuldigung, Überreaktion).

    Einmal editiert, zuletzt von Schachbrett ()

  • Damit war zu rechnen. Wo gibt es denn in München keine Widerstände? Egal, was, wo und wie...ab 6-7 Stockwerken geht der Münchner auf die Palme!


    Bin da bei Schachbrett. Hier ist der Ofen schon lange aus. Enlastungsstadt muß her. Mit 1 Million EW. München ist seit 2004 eine Katasrophe, was Bauvorhaben betrifft.


    Der Stein den Kronawitter damals ins Rollen gebracht hat, ist in diesem Provinznest nicht mehr aufzuhalten.

  • Das weiß ich nicht. Aber hier ist seit 2004 so gut wie gar nichts mehr realisierbar, ohne Aufstand der Wutbürger!


    Überall faule Kompromisse. Die Stadt der häßlichen 40-50m Stumpen. Wird sich hier niemals ändern.

  • Egal wo Du die Entlastungsstadt bauen willst, es wird dort noch (prozentual) viel mehr Bürger geben, die dagegen sind, dass aus ihrem Dorf eine Großstadt wird.