Hotel Karlsplatz 25 (ex Königshof): Abriss & Neubau [im Bau]

  • ...auch wenn ich für eine Rekonstruktion des Vorgängerbaus wäre...


    Ich freue mich schon auf den Tag, an dem man einen Konsens die Rekonstruktion von den Werken der Moderne fordert... (Auer und Weber, Rem Koolhaas, Nieto Sobejano, Hild und K, H&dM... you name it). Haben wir nicht irgendwo im Stadtbild der Vergangenheit ein Mies van der Rohe oder ein Hans Scharoun verloren, den man gerne wieder hätte? Sharoun hatte auch immer gute Kunst am Bau...


    Rekonstruktion? Und wer malt dann die Fassaden? Neo Rauch? Nee...


    Alle drei neuen Entwürfe wirken fehl am Platz. Am Besten haben mir noch die ersten zwei Gewinner vom Xella Studentenwettbewerb gefallen. Auch wenn man aus politischen Gründen hier einige Geschosse schleifen müsste, haben sie beide kräftige städtebauliche Antworten auf die Lage gefunden, die mit den städtebaulichen Qualitäten vom alten Hotel Bellevue mindestens gleichziehen können und sicher besser als modernes Hotel nutzbar wären.

  • Der Punkt is halt einfach, dass vis-à-vis vom Justizpalast kein moderner Quader hinpasst. Soviel Gespür muss bei den Stadtplanern doch vorhanden sein, ohne immer in eines der beiden Extreme zwischen originalgetreuer Rekonstruktion und radikalem Neubau zu verfallen.

  • ...ohne immer in eines der beiden Extreme zwischen originalgetreuer Rekonstruktion und radikalem Neubau zu verfallen...


    So sieht die Sache schon ein wenig besser aus... Also ein Neubau mit städtebaulichem Gespür. :daumen: Die Qualitäten der Seite vom Justizpalast sollten im Vergleich zur Hauptansicht vom Karlsplatz aus nicht nicht zu sehr einbüßen.


    Ein alter Beitrag von Architektator zeigt, dass man den Justizpalast in jedem Falle mit berücksichtigen sollte bei der Ausgestaltung des Grundstücks:


    Ziel meines Vorschlags ist ein besserer Blick auf den Justizpalast, daher auch die Freifläche. Allerdings könnte man dies auch durch eine intelligentere Bebauung umsetzen, welche sich zum Portal an der Prielmayerstraße hin öffnet. ...


    Nicht, dass dies die richtige Lösung wäre, aber ein Neubau muss sich mit dem Justizpalast under der Prielmeyerstr. auseinandersetzen. Dies ist ein sehr komplexer Punkt, der Subtilität verlangt trotz großem Raumprogramm....


    BTW: Sauerbruch und Hutton haben doch keine so schlechten Ansätze mit der konkaven Krümmung der Fassade. Zumindest wird versucht, mit einem reduzierten Mittel die komplexe städtebauliche Situation in den Griff zu bekommen. Ob dies dem Justizpalast in irgendeiner Form zugute kommt, kann ich anhand der Renderings so nicht beurteilen...

  • Wieso muss es eigentlich immer ein Flachdach sein?


    Mit Giebel und Türmchen würde alles viel besser aussehen...


    Naja, auch der Architekt des Justizpalastes hat ein so flaches Dach und so massive Friese gewählt, dass das die kubische Form an vielen Stellen stärker wirkt, als die Form des Daches...


    Also vom Boden aus sieht man das Dach des Palastes so gut wie garnicht. Städtebaulich kann man ein Flachdach duechaus vertreten. Das Giebeldach des Bellevue würde eher herausfallen aus der Umgebung.


    Und dann wäre noch der kunsttheoritische Ansatz Pro-Flachdach, den ich aber hier eher nicht diskutiert haben möchte....

  • Mit ein wenig helleren Fassadentönen wäre der Entwurf von Moneo mit seiner runden Form mit Abstand der Passenste. Schon kurios wie kantenverliebt der aktuelle Zeitgeist der Architektur ist. Ich hätte mir am besten einen zwei- oder dreigeteilten oder zumindest gegliederten Baukörper vorgestellt, der mit organisch runden Formen bewusst einen Gegenpart zur strengen Form und der historischen Sprache des Justizpalastes stellt.

  • Besonders schlimm finde ich den Entwurf von Hild und K, die sich ja leider an so mancher Ecke Münchens austoben dürfen.

  • wa die machen, ist billigste platte, so das neue hotel am hbf, dass sie grad bauen. ist halt invstorenfreundlich. amschlimmstn ist das haus in der welfenstraße und der agfa-turm ist auch nicht annähernd so gut, wie die renderings. allerings ist die tu-sanierung und die fassade in der reichenbachstraße gelungen. wenn sie wollen, können sie also.

  • Das Baunetz berichtete vor einer Woche über den Wettbewerb und zeigt in seiner Galerie nicht nur hochauflösende Bilder von den Entwürfen der drei Preisträger, sondern auch der neun anderen Teilnehmer. Wann Abriss und Neubau des Königshofs erfolgen sollen, stehe allerdings noch nicht fest. Zunächst laufe der Hotelbetrieb ungehindert weiter.


    http://www.baunetz.de/meldunge…_entschieden_3356587.html

  • Der Eigentümer des Nachbargrundstücks reichten gegen den geplanten Neubau eine Klage vor Gericht ein.
    Doch nun scheint es so, als wurde heute Vormittag die Klage zurückgezogen und nun ist der Weg frei für den Neubau.


    Jetzt ist auch ein Termin bekannt:
    Baubeginn soll aller Voraussicht Anfang 2015 sein.


    Bin gespannt was für ein Entwurf nun gewinnt.



    http://www.abendzeitung-muench…2c-8515-c5ffd2eebb37.html

  • grade der Karstadt mit seinem Stahlklotz hat es nötig zu klagen. Lächerlich! Gott sei Dank kann der Hotelschandfleck jetzt abgerissen werden.

  • ...Fügt sich nicht in die Umgebung ein...:lach: wenn mit Umgebung der Karstadt gemeint ist, dann haben Highstreet-Portfolio und Konsorten wahrscheinlich Recht.


    Im Grunde zeigt es doch mal wieder die negative Einstellung gegenüber Neuem in München - nicht nur auf Seiten der Bürger, wie man sieht.


    Trotzdem: Dass sie die sinnlose Klage jetzt zurückgezogen haben, zeigt aber vielleicht auch, dass nun ein gewisser Widerstand in der Bevölkerung aufkeimt.

  • Hat jemand evtl die beiden Kommentare darunter gelesen? :lach:
    wie nennt sich sowas? Kleinbürgerlich? Sich-allem-Neuen-verschliessend? :nono:

  • Es ist schon schade, dass der ursprüngliche Bau nicht mehr rekonstruiert wird. Ich habe den Eindruck, München hat das Interesse daran verloren, historische Gebäude wieder aufzubauen.

  • Klar war der Vorgängerbau schön!
    Ich sehe das unterschiedlich: Eigentlich leben wir in 2014. Fortschritt gehört dazu, und das ist auch gut so. Sich ewig in die Vergangenheit zu sehnen... ich weiss nicht. Allerdings war der Vorgängerbau wirklich sehr schön. Wird aber rein wirtschaftlich nicht drin sein den zu rekonstruieren.

  • highstreet ginig es natürlich nicht um das stadtbild. wahrscheinlich hatten sie andere interessen. als nachbarn ging es vermutlich um einen streit bezüglich irgendwelcher gemeinsamer baumaßnahmen (erhaltung, versorgung etc) und man war sich nicht einig und da hat man halt geklagt wegen irgendwas. dann haben sie sich hinter den kulissen geeinigt, wer gully-eingang saniert und die klage wurde zurückgezogen.


    in einem land wie deutschland ist es jederzeit möglich, aus irgendwelche guten oder fadenscheinigen gründen gegen ein großes bauprojekt zu klagen. und wenn einem gar nix einfällt, dann klagt man, weil sich der bau nicht in die umgebung einfügt.

  • Na, doch mal was Mutigeres.
    Ich finds hässlich, aber gut, dass es mal etwas gewagter ist. :)
    Mir persönlich hätte ein Gebäude im Stil des alten Königshofes am besten gefallen.
    Aber, wie der Bayer ja sagt: "Passt scho!"