World Conference Center Bonn (fertiggestellt)

  • langsam aber sicher gehts weiter:


    -Im 1. Bauabschnitt, also dem Flügel mit den großen Säälen, dürfte die finale Höhe bald erreicht sein, bald steht die Deckenkonstruktion an. Trotz des großen Volumens wirkt es nicht klotzig, dafür ist es zu niedrig und hat keine großen Strassenfronten. Leider scheint zur Dahlmannstrasse ein eher unattraktive Hinterhofsituation zu entstehen. zur Fassadengestaltung noch keine Hinweise.


    -Im 2. bauabschnitt gehts los, es werden in Gruben in der nähe des römischen Bades Fundamente gegossen-fürs Schwimmbad??


    -das Hotel wächst-aktuell baut man am 5. Stock. Es ist von der Willy Brandt-Alle aus zu sehen und bald wohl auch vom Rhein. Auch wenn es ein wenig an die Scheiben der 60er und 70er erinnert, hat es doch nicht deren Banalität. Die Auffächerung der rheinseitigen und rheinabgewandten Fassaden gibt dem ganzen mehr Schwung. Zudem haben Erdgeschoss und 1. Stock sehr hohe Decken, wenn es verglast werden sollte dürfte es sehr einladend wirken-ganz anders als die geschlossen und abweisenden Erdgeschossen des Hochhauses am Tulpenfeld das Mercedeshaus.

  • es werden in Gruben in der nähe des römischen Bades Fundamente gegossen-fürs Schwimmbad??


    Bei solcher Lage würde ich das neue Bad wie eine altrömische Badeanlage gestalten - irgendwie naheliegend... ;) :)

  • ^^


    Nö - aber etwa der typische Grundriss einer römischen Therme (am besten die einst in der Nähe existenten nachahmend), Wände zum Teil mit Naturstein belegt, dafür eine Apsis aus Glas - sähe sowas nicht aufregend aus? Einzigartig und plausibel zugleich. :)

  • Ich war gestern mal wieder am zukünftigen Kongresszentrum. Hier ein Bild vom Hotelbau

    Bild: Rhinefire


    Hier das Erdgeschoss aus der Nähe.

    Bild:Rhinefire


    Die Holzhütte,die bisher die römische Therme vor Witterungseinflüssen schützte, wurde entferrnt. Die Therme wird jetzt durch eine Kunststoffplane vor weiterem Verfall bewahrt.

    Bild: Rhinefire


    Diese Aussicht haben die Appartmentbewohner zukünftig, wenn sie aus ihrem Fenster gucken, bzw. auf ihrem Balkon sitzen.

    Bild: Rhinefire

  • Danke für die aktuellen Bilder. Das letzte Bild zeigt die von mir befürchtete Hinterhofsituation, die dadurch entsteht, dass man die Bungalows an der Heussallee unbedingt erhalten musste (leider im Gegensatz zur Villa Dahm). Dem geplanten Umbau der Heussallee zum Boulevard wird diese städtebauliche Situation m.E. nicht gerecht.

  • Die Bungalows sind meines Wissens unter Denkmalschutz gestellt worden.
    Über die Villa Dahm habe ich gehört, das die Kellerwände hochgradig sanierungsbedürftig waren. Im Keller muss wohl bei Hochwasser mehrfach Grundwasser eingedrungen sein. Ob das so stimmt weiß ich nicht!! Ich will damit nicht den Abbruch rechtfertigen, aber es könnte sein, das man sich wg. der feuchten Wände zu dem Schritt entschlossen hat.

  • Die Bungalows stehen zwar unter Denkmalschutz, aber das war - wie das Beispiel der Villa Dahm leider gezeigt hat - für die Entscheidung über Erhalt oder Abriss nicht das entscheidende Kriterium. Die Gründe die Bungalows zu erhalten und die Villa abzureissen waren ideologische, das "Alte" hat keine Lobby in dieser Stadt.

  • das sehe ich nicht so. In der Vergangenheit kam es in Bonn fast nie zu flächenhaften Abrissen der Gründerzeitbebauung. Aussnahmen waren einige Häuser im Geschäftszentrum, die Abriss am Bahnhof für den Bau des zentralen U-Bahnhofs sowie für die errichtung des Stadthauses. Trotz einiger trauriger Verluste in der Nachkriegszeit ist Bonn aber sowohl im Krieg als auch danach viel besser weggekommen als manche andere Stadt.
    Die Villa Dahm wurde einfach abgerissen, da sie einerseits relativ kleine war, andererseits mitten auf dem Arreal für das Kongresszentrum stand. Natürlich wäre eine Integration machbar gewesen und wurde auch von der Stadt meines Wissens gewünscht. Zumal auch einige Architekturentwürfe des Wettbewebs den Erhalt ermöglicht hätten.
    Am Ende wollte wohl der Investor den Siegerentwurf verwirklichen. Bei der Aussicht auf Investitionen in dieser Höhe wäre die Stadt dumm gewesen, sich mit dem Investor zu streiten und alles von der Villa abhängig zu machen.
    Trotzdem bin ich mit dem Entfurf nicht glücklich, da er nur eine Vorderseite, aber drei Rückseiten hat, sich nicht Richtung B9 öffnet. Lediglich des Hotelhochhaus gefällt mir immer besser. Allerdings sind die Informationen zur Fassadengestalteng noch spärlich gesät

  • logisch dass die Stadt die aktuellen hochwertigen Hotelprojekte unterstützt und andere Konkurrenten, die ebenfalls profitieren wollen, erst einmal ausbremst. Ansonsten würde sich in Zukunft kein Investor mehr finden, der riskante und aussergewöhnliche Projekte finanziert.


    Problem ist jedoch, dass die Stadt im Regierungsviertel in Zukunft lediglich Büronutzung zulassen will. Minderwertige Nutzung wie Hotels, Gesundheitsbranche, Shopping, Unterhaltung Wohnen scheinen ausgeschlossen.
    Daher wird das Regierungsviertel weiterhin relativ tot sein, am Wochenende und abends niemand auf der Strasse unterwgs sein. Gaststätten und Cafes sind kaum vorhanden, selbst Brötchen kaum zu kaufen. Es wird wohl nichts mit der Bonner "Neustadt", bis jetzt lediglich ein überdurchschnittliches Büroviertel.
    Und wenn man sich die Aktivitäten der IVG ansieht, die ihr großes Projekt am Platz der VN aufgegeben und die Oval offices in Frage gestellt haben, wird klar, dass auch im nächsten Jahrzehnt das Riegierungsviertel von Uneinheitlichkeit und Brachen geprägt sein wird.

  • @ mischakr


    Abrisse: im Geschäftszentrum ist wesentlich mehr abgerissen worden als nur "einige Häuser" - fast die gesamte Nordseite der Poststraße für Cassius-Bastei und Hertie, Teile des Münsterplatzes (für Kaufhof), des Bottlerplatzes (C&A), die alte Sparkasse am Friedensplatz...
    ...dazu der gesamte Bereich vor dem Bahnhof, bis hinauf zum Herold-Neubau, Stadthaus-Areal einschließlich Berliner Platz und Stadthaus-Loggia, und alles östlich davon (ehemals Maargasse, heute Oxfordstraße, Berliner Freiheit, Suttner-Platz), Teile des Belderbergs.
    Außerdem wurde viel an wiederaufbaufähiger Substanz nicht wiederhergestellt, darunter die gesamte Altstadt.
    Auf der anderen Seite gab und gibt es keine nennenswerten Rekonstruktionen (abgesehen von der unmittelbaren Nachkriegszeit). Selbst Dächer, Stuck, Erdgeschosse werden bestenfalls im Ausnahmefall wiederhergestellt. Schau dir die Sternstraße an, billige Werbung überall, Erdgeschosse verhunzt, die Obergeschosse vergammeln, abwaschbare Kacheln usw.
    Passend der Umgang mit Herz-Jesu-Kirche, Metropol, Bären...


    Die Villa Dahm musste weg, weil das Bundesviertel angeblich "Bauhaus" ist (O-Ton "Oberkonservator" Talbot)! Städtebaulich ist vielmehr der Erhalt der Bungalows Unsinn. Wie du sagst, das Kongresszentrum hat drei Rückseiten, u.a. zum "Boulevard" Heussallee und zur Dahlmannstraße.


    Zum Hotel: Investorenfeindlichkeit scheint angesagt. Erst wird eine Klinik verhindert, dann das DHL-Hochhaus, jetzt ein Hotel. Die Begründungen sind immer andere, aber nie recht nachvollziehbar. Es fließen so viele öffentliche Mittel ins Kongesszentrum, dass sich weder Investor noch Betreiber über die Genehmigung eines weiteren Hotels beschweren dürften. Hier sollte der Markt regeln. Das Bundesviertel braucht dringend Belebung durch Wohnungen, Gastronomie und Einzelhandel, Freizeiteinrichtungen oder Hotels.

  • Erst einmal möchte ich Rhinefire für die schönen Bilderserien der letzten Zeit bedanken.



    rec,


    ich stimme Deinen Ausführungen von der ersten bis zur letzten Zeile zu. Insbesondere ist es paradox, sich von dem Bau des Kongreßzentrums privatwirtschaftliche Folgeinvestitionen in Stadt und Region zu erhoffen und diese als ein Hauptargument für das Projekt ins Feld zu führen, dann aber den ersten tatsächlich auftretenden Investor zu verjagen. Wenn Investitionswillige die im Vorfeld so angepriesene Strahlkraft des Konferenzzentrums nun nutzen möchten, werden sie beinahe Parasiten gleichgestellt. Zum Glück kann man im passenden Augenblick immer diesen ominösen und vollkommen unzeitgemäßen Bebauungsplan aus der Schublade zaubern, der ganz im Sinne der Charta von Athen die Monstruktur des Regierungsviertels weiter zementieren statt aufbrechen soll.


    Schwer einzusehen, daß weitere Büros in Bonn nicht gebraucht werden, obwohl der Bebauungsplan es doch so will.
    Ernüchternd, daß nicht alle Welt dankbar ist, sich in Bonn ansiedeln zu dürfen.
    Geradezu niederschmetternd, daß die Wirklichkeit sich ganz anders darstellt, als sie sich eine Phalanx von Freizeitpolitiken und Berufsbürokraten wünscht.


    Übrigens wurde für das C&A-Kaufhaus am Bottlerplatz tatsächlich Altbausubstanz abgerissen, nämlich Teile des Alten Stadthauses. Das Fragezeichen ist also überflüssig.

  • bis jetzt ist es vielleicht halb so hoch, das Bonn Center ist einfach viel weiter von der Kamera entfernt. Das Hotel wird aber am Ende ähnlich hoch sein. (60m für das Bonn-Center, geplante 52m für das Hotel).
    War am Wochenede am Beuler Ufer unterwegs und muss sagen, dass der Hotelbau schon jetzt eine schöne Präsens zeigt und das Regierungsviertel auch aus der Ferne gesehen gut verdichtet. zudem kann man den Bau schon relativ gut sehen vom Bonner Innenstadtufer an der Oper.

  • ^
    Das Hotel wird auf jeden Fall höher als 52m. Diese Simulation zeigt es sehr schön, EG und 1.OG bilden Empfang und Restaurant (?), obendrauf 16 Hoteletagen und Technikgeschoss. Insgesamt etwa 65m.


    Die künftige durchaus beachtliche Wirkung ist aber von der Beueler Seite wirklich schön zu erahnen. Für mich ist das Hotel sowieso der gelungenste Teil des Ganzen.