Gesundheitscampus [in Bau]

  • Gesundheitscampus [in Bau]

    Neben der Universität und dem Uniklinikum könnten wir vielleicht noch einen Campus kriegen. Den die Stadt will sich für den Gesundheitscampus NRW bewerben. Das Land entscheidet über das Großprojekt nach der Sommerpause. Neben einer Fachhochschule für Gesundheitsberufe soll dort auch ein Kompetenzzentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen enstehen. Platz finden könnte der Gesundheitscampus nach den Vorstellungen der Stadt entweder nördlich des Uni-Campus. Chancenreicher dürfte aber entweder ein Areal im Krupp-Gürtel sein oder die Fläche des alten Güterbahnhofs Rüttenscheid. Potenzielle Mitkonkurrenten sind wohl bis jetzt Duisburg und Bochum.
    http://www.derwesten.de/nachri…news-62055759/detail.html


    Anmerkung: Das ist kein Thread speziell fürs Gesundheitscampus NRW...Hier kann man auch Meldungen bzw. Projekte über die Universität Essen posten.

  • Ich finde, der Gesundheitscampus würde gut zum Gesundheitsstandort Essen passen. Keine andere Stadt in NRW verfügt auf diesem Gebiet über solches Now-How.

  • Die Bewerbung wird laut Radio Essen erst nach der Sommerpause erfolgen, da auch die eigentlichen Kriterien für den Campus erst nach der Sommerpause bekannt gegeben werden. Trotzdem spricht man schon jetzt von einem Investment von ca. 50 Mio €.
    http://www.radio-essen.de/lokalnachrichten.html
    Ps.: Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch die möglichen Standorte, die die Stadt Essen da so anbietet, z. B. das Gelände des alten Güterbahnhofes in Rüttenscheid. Denn wenn sie dieses Grundstück für den Campus anbietet, steht es ja wohl nicht mehr für die WAZ/ NRZ zur Verfügung, das heißt dorthin will die WAZ-Gruppe offensichtlich nicht.

  • Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch die möglichen Standorte, die die Stadt Essen da so anbietet, z. B. das Gelände des alten Güterbahnhofes in Rüttenscheid. Denn wenn sie dieses Grundstück für den Campus anbietet, steht es ja wohl nicht mehr für die WAZ/ NRZ zur Verfügung, das heißt dorthin will die WAZ-Gruppe offensichtlich nicht.


    Die WAZ-Gruppe wäre am Berliner Platz zw. Innenstadt, Universität und TK-Quartier auch wesentlich besser aufgehoben.

  • Wobei ich die Pläne für die WAZ-Gruppe am Giradet gut fand. Allerdings könnte ich mir eine neue Verwaltung auch eher am Berliner Platz vorstellen. Was den Gesundheitscampus angeht, wurden ja neben dem Rüttenscheider Güterbahnhof auch das Gelände nördlich der Uni, also das künftig Univiertel und der Kruppgürtel genannt. Ich könnte mich mit jedem dieser Orte anfreunden.

  • Der Standort des Gesundheitscampus wird wohl aufjedenfall im Ruhrgebiet gebaut.
    http://www.dieruhr.de/?q=node/2554


    Ich würde den Campus am Rüttenscheider Güterbahnhof errichten, weil dort auch die Uniklinikum ist. Dort würde dann ein richtiges Medizinviertel entstehen. Außerdem soll das Investment bei 75Mio€ liegen.


    Ich sehe mit Duisburg, Bochum und Dortmund nur drei potenzielle Konkurrenten. Gibts da noch einen Geheimfavoriten den ich übersehen hab?

  • "Nur" ist gut lieber RiCoH. Dass auf jeden Fall im Ruhrgebiet gebaut werden soll, wurde schon letzte Woche bei WDR 2 berichtet und somit sind mit den von Dir genannten drei Städten schon drei zu viel in der Auswahl.


    Vielleicht kommt Essen ja die zentrale Lage im Ruhrgebiet sowie der Umstand entgegen, dass die Stadt einer der bedeutenden Medizinstandorte in Deutschland ist. Hoffen wir es mal...

  • Kompetenzzentren

    Aktuell geht der Trend in den Ländern doch dahin "Kompetenzzentren" zu schaffen.


    Dortmund hat sich so z.B. in den letzten Jahren zum Kompetenzzentrum für Mikrosystemtechnik und Nanotechnologie entwickelt, und wird dies weiter tun, da vor allem solche Firmen auf dem Phönix Gelände angesiedelt werden sollen.


    Duisburg? Ich kenne Duisburg jetzt nicht wirklich gut, aber sicher ist, dass es dort dank des Hafens viele Logistikunternehmen gibt. So zieht ja z.B. auch Stinnes Logistik von Essen dort hin.


    Bochum?


    Und schließlich Essen: Essen hat bereits eine enorme Kompetenz im Bereich der Medizin. Von daher würde es nur Sinn machen, diese weiter zu stärken.

  • #6 Ricoh:


    Die ganze Geschichte ist seit etwa 2 Monaten für mich erkennbar auf dem Markte. Es begann mir einer Veröffentlichung, dass das Land NRW 3 Fachhochschulen bauen wolle, davon eine (für Medizin) im Revier. Erste Bewerber waren Castrop Rauxel und Mülheim. Der gesamte Kreis Recklinghausen hatte sich schon mit CR solidarisiert und für diesen Standort stark gemacht.
    Dann, etwa zur Monatswende Juni/ Juli 2008 erschien ein größerer Artikel in der NRZ, der das Projekt ein wenig näher beleuchten sollte. Hintergrund und Blaupause für dieses Projekt war eine Reise des Ministerpräsidenten in die USA, wo ein solches Zentrum beheimatet sei und überaus erfolgreich arbeite. Dort seien 1.800 Mitarbeiter beschäftigt.
    Die bisher bekannten Zahlen sollen zunächst als Einstieg verstanden werden, 500 Mitarbeiter, 50 Mio Investment und Budget von jährlich 75 Mio €. Will heißen, das Projekt, über das wir im Herbst mehr erfahren werden, soll sehr viel größer werden als bisher bekannt Damit sei auch Deine Frage beantwortet, Ric, 75 Mio ist das jährliche Budget, nicht das Investment.
    In diesem Artikel waren folgende Parameter vorgegeben: Unmittelbare Nähe zu einem Universitätsklinikum, zentrales Ruhrgebiet.
    Dortmund ist nicht zentrales Ruhrgebiet, ebenso wenig Duisburg. Einziges offizielles Universitätsklinikum im Zentrum des Ruhrgebietes ist Essen, Bochum hat kein offizielles Universitätsklinikum (sorry, liebe Bochumer Freunde, aber das ist nun mal so). Abgesehen davon hat der hiesige OB die selbe Farbe wie die Landesregierung und der neue Kandidat braucht Rückenwind.
    So, auf jeden Fall hat der Bürgermeister von CR kürzlich mit Minister Laumann über dieses Projekt gesprochen und scheint da keine erkennbar große Reaktion erfahren zu haben. Von Mülheim habe ich nichts mehr gehört.
    Ps.: Meiner Meinung nach ist das Projekt mindestens 1-2 Nummern zu groß für CR und auch für Mülheim. Duisburg und Dortmund sind nicht im zentralen Ruhrgebiet, haben auch schon einige Zückerchen vom Land bekommen, bleibt nur noch Bochum und da liegen im Augenblick die Schwerpunkte anders (Nokia etc):.

  • @ Philip
    Gesundheitswirtschaft ist ein Allerweltscluster. Deswegen versucht auch jede Kommune auf den Subventionsbock aufzuspringen, wenn es was zu verteilen gibt. Die Argumentation läuft meist wie folgt: Man zählt alle Beschäftigten in dieser Branche zusammen. Dabei kommen dann erstaunlich hohe Zahlen heraus. Das verwundert aber nur auf den ersten Blick. Denn zur Gesundheitswirtschaft zählen eben Alle in diesem Bereich beschäftigten, d.h. auch die Putzfrau des kommunalen Krankenhauses etc. Was eigentlich zum Standard medizinischer Grundversorgung gehört wird im Rahmen dieser Rechenspiele zur Kompetenz hochstilisiert. Im nächsten Schritt sucht man sich noch ein paar "innovative" Unternehmen aus diesem Bereich (Kernkompetenzen), d.h. Zahntechniker, med. Versandhandel etc. und fertig ist das kommunale Medizincluster. Jetzt mal im Ernst, das Ruhrgebiet ist auf dieser Spielwiese höchstens zweitklassig.
    Medizintechnik kommt aus Ostwestfalen oder Süddeutschland, Pharmakonzerne sitzen in Leverkusen, Berlin und Süddeutschland. Zur Kur möchte kein Mensch freiwillig hier her kommen. Und welche Großstadt in Deutschland verfügt nicht über ein Universitätsklinikum?
    Kyrosch
    Ich bin mir nicht sicher ob Essen wirklich so weit vorne liegt. Die einzige FH in der Emscherzone befindet sich in GE. Wenn das "Gieskannenprinzip" siegt, hätte Castrop einen Vorsprung vor den Hellwegstädten. Bochum hat für viel Geld an der Uni ein Biomed- Zentrum + angrenzendem Gewerbepark errichtet. Hinzu kommt der Rückzug von Nokia... Dortmund will am Rombergpark auch ein Medi- Tech Zentrum errichten. Aber nach Dortmund sind die letzten Jahre schon viel Landesmittel im Rahmen des Phoenix Projektes (MST-Factory etc.) geflossen. Ich glaube auch die werden dieses Mal leer ausgehen. Mal kucken wohin das Subventionskarrusell sich letztlich drehen wird.;)

  • #10
    Lieber Nikolas, ich möchte zunächst auf Punkt 2 eingehen, denn auch ich habe lange überlegt, ob ich das und ob ich das sooo schreiben soll. Es läuft in dieser Frage alles auf Essen zu, glaube mir. Alternativ und ernst zu nehmen ist alleine Bochum, und auch damit könnte ich sehr, sehr gut leben, man muss schließlich auch gönne könne;)


    Was mir allerdings gar nicht gefallen hat, ist Dein Kleinmut. Das Ruhrgebiet ist inzwischen im Gesundheitswesen mit 300.000 Arbeitsplätzen qualitativ und quantitativ absolut !!! auf Augenhöhe mit Berlin, Hamburg oder München. Und komme mir jetzt bitte nicht mit den eingerechneten Putzfrauen bei den Arbeitsplätzen, derart argumentieren andere auch, von daher stimmt das unter dem Strich wieder.
    Oder was glaubst Du, woher der ganze Gesundheitstourismus, der ständig anwächst, kommt? Immer mehr Prominenz, Leute, die viel, viel Geld haben, gehen nicht mehr alleine nach Berlin in die Charité oder sonst wo hin, nein, sie kommen lieber zu uns und lassen sich hier behandeln.
    Aktuell verhandelt das Land NRW (Wirtschaftsministerin Thoben) mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen Ölförderländern darüber, dass die ihre wohlhabenden Scheichs im Krankheitsfalle zu uns schicken. Glaubst Du, dass die das machen würden, wenn wir zweitklassig wären ??
    Und nun ein Letztes: Das Revier ist im Gesundheitswesen nicht nur auf Augenhöhe, nein, das Revier hat sich längst auf den Weg gemacht, Nr 1 deutschlandweit zu werden. Und da schließt sich der Kreis zum Gesundheitscampus wieder. Der soll nämlich mithelfen, das Revier nicht nur deutschlandweit an die Spitze zu führen, er soll das Revier in die europäische Spitzenklasse führen und dort dauerhaft etablieren.
    So, und nicht anders wird ein Schuh daraus.


    Think big!

  • nikolas
    Das Pharmaunternehmen in Essen ein wenig unterrepräsentiert sind stimmt wohl leider. Aber ich habe da auch eher an die Kompetenz in der Behandlung gedacht. Ich hatte vor einigen Jahren selbst eine Reihe komplizierter orthopädischer Operationen und habe dabei andere Patienten aus ganz West-Deutschland (also über NRW hinaus) kennen gelernt, die aufgrund des hervorragenden Images des Essener Universitätsklinikums nach Essen kamen, anstatt sich in ihrer Heimatstadt behandeln zu lassen.
    Dann gäbe es da noch das Protonentherapiezentrum, welches auch nicht jede Stadt hat, usw.

  • Kyrosch
    Mein Kommentar sollte nicht kleimütig klingen, höchstens polemisch!;) Mir geht dieser "Clustersubventionsabgreifpositivaussendarstellungsjargon" einfach auf die Nerven. Das ist aber nicht Ruhrgebietsspezifisch, sondern, wie du schon sagtest, das machen Alle.
    Think big! Think Ruhrgebiet! Auch hier gebe ich dir recht. Wenn die Kompetenzen von Bochum Essen und Witten im Bereich Medizin stärker vernetzt werden, spielt man im F&E Bereich auf jeden Fall in der ersten Liga.
    Wenn, darüber hinaus die gesamte Region ( Philip) im Bereich Therapie und Reha stärker zusammenarbeitet, wäre man aufgrund der schieren Größe schon ganz weit vorne und hätte darüber hinaus noch die Möglichkeit sich stärker zu spezialisieren.
    Im Pharmabereich und der Medizintechnik hingegen sieht es eher mau aus. Das Feld solllte man lieber anderen überlassen.

  • Nicolas
    Stichwort Pharma: Mit Evonik (vormals Degussa/Goldschmidt) ist aber gerade im Pharmabereich ein echtes Schwergewicht in Essen, oder sehe ich das falsch??
    Und wenn ich heute lese, dass der Pharmagroßhändler Noveda expandiert und Kapferer aus Baden Württemberg mit einem Jaresumsatz von alleine 500 Mio € übernimmt und man gemeinsam nach der Übernahme einen Jahresumsatz von 3 Mrd. € erzielen wird, dann sind das Hausnummern, oder siehst Du das anders?
    http://www.wdr.de/studio/essen/nachrichten/#TP2068626

  • Danke, Nik,
    mir geht es nur um eines: dass wir selbstbewusst auftreten und unsere Stärken angemessen nach außen hin vertreten und uns nicht immer und immer wieder kleiner machen als wir sind.
    Über unsere Schwächen reden schon die anderen genug, dass müssen wir nicht auch noch für sie erledigen. Und da, worin wir spitze sind, da sollten wir das auch sagen. Und in der Medizin und im Gesundheitswesen sind wir "ganz großes Kino" und bauen das sogar noch aus.
    Ps.: Denke nur mal an Leute wie Dietrich Grönemeyer, das sind Globalplayer vom aller Feinsten, und wir haben mehrere "kleine Grönemeyers" hier bei uns im Revier.

  • Guter Fund, Nik! Aus dem Artikel geht sehr gut hervor, was ich weiter oben bereits erwähnt habe, das wird ein Riesending auch im europaweiten Maßstab.
    Besonders gut gefiel mir der letzte Satz von Wirtschaftsförderer Mager: "...Weil Bochum eine medizinische Fakultät hat." <---und weil Bochum eine medizinische Fakultät hat, liegt es ja auch nahe, dass Dortmund sich bewirbt, klingt irgendwie logisch. :lach: