Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Ich bitte Dich .Vor einem Jahr waren es noch "nur" 2,5Mrd. Jetzt sind es bereits knapp 4 Mrd. Jetzt in 2017 werden es sicherlich 5Mrd. Und dann schleppt sich das alles abhängig von der Realisierung weiter. Open end.

  • Wie schon öfters gesagt kann man über Stamm2 viel diskutieren - am wenigsten aber bieten dazu KOSTEN einen Anlass. Die 3,8 Mrd. mit Risikopuffer sind ein Resultat der Planung und die wie in Deutschland den Zwängen des politischen und damit auch gesellschaftlichen Konsens unterworfen. Und dieser Konsens ist eben in Mailand vermutlich schon ein deutlich anderer als in München, Zürich oder Wien. In Anbetracht unserer nationalen Großprojekte wie Energiewende oder Massenimmigration, die aber mit ihren immensen Kosten auch voll auf die Kommunen durchschlagen, sind die 3,8 Mrd. über 8 Jahre Bauzeit absolute Peanuts und stehen in keiner Relation zum Schaden, den die alte Stammstrecke fast täglich auslöst.


    Im Übrigen würde in München eine Neubaustrecke wie Stamm 2 nur als U-Bahn ausgeführt auch keine 3,8 Mrd. kosten. Allein die Bahnhöfe sind im Vergleich zur U-Bahn mehr als doppelt so lang. Dazu kommen noch größere Tunneldurchmesser und Trassierungsparameter für ich glaube 120 km/h und nicht 80 km/h. Auch die Tiefenlage wird in Mailand eine ganz andere sein als in München.



    Ich bitte Dich .Vor einem Jahr waren es noch "nur" 2,5Mrd. Jetzt sind es bereits knapp 4 Mrd. Jetzt in 2017 werden es sicherlich 5Mrd. Und dann schleppt sich das alles abhängig von der Realisierung weiter. Open end.


    Die 2,5 Mrd. bezogen sich auf eine 6 Jahre alte KOSTENSCHÄTZUNG des BAUHERREN basierend auf dem Planungsstand von 2008. Die 3,8 Mrd. stellen das Resultat einer AUSSCHREIBUNG im Jahr 2016 basierend auf dem Planungsstand 2016 einschließlich eines Risikopuffers da. Das hat wenig mit Kostensteigerung zu tun als vielmehr mit vollkommen anderen Vorraussetzungen zur Kostenermittlung.

  • Starke Zahlen: http://www.muenchen.de/aktuell…zahlen-2016-dezember.html


    Also wenn man diesen Megaboom (in allen Bereichen) jetzt nicht nutzt, dann weiß ich auch nicht?


    Jetzt muß es Vollgas an alle Infrastrukturprojekte, NEUE Wohnprojekte (mit wirklich mal dichter und hoher Bebauung) und auch massenhaft Büroflächen (und das angesichts der kleiner werdenden Fläche unweigerlich in die Höhe), gehen.


    Dann wird München vielleicht doch noch bis 2030 eine richtige Weltstadt?


    Aber dazu müßten eigentlich 2017 wöchentlich News über neue Projekte kommen. Und nicht wie 2016, wo nur Dinge besiegelt wurden (Stamm2, etc.), die eh schon lange geplant waren.

  • Hallo Munich2030,
    Ich hab auch die Tage gelesen, dass der Zuwachs an Arbeitsplätzen nur im Stadtgebiet München in der momentanen Phase etwa 25.000 / Jahr beträgt.
    Das ist eine enorm hohe Zahl und entspricht etwa der Versorgung von ca. 50.000 zusätzlichen Menschen. Wie gesagt das Umland ist bei dieser Betrachtung noch nicht dabei.

  • Hallo,


    lange nichts mehr von Dir gehört :).


    Ja, es kommen so viele Dinge zusammen, daß es mich äußerst verwundern würde, wenn man auf den einschlägigen websites jetzt nicht wöchentlich von einem neuen Projekt liest.


    Im Skyscrapercity Forum von Milano kommt man vor lauter neuen Projekten kaum hinterher.


    Milano hat aber (außer der Expo 2015) lange nicht diesen Boom, wie München.

  • Ich denke einige der wenigen Institutionen, die das ständige Abwehren der momentanen Wachstumsphase durch Teile der Anwohner und das sehr zögerliche reagieren der Verwaltung mit unzureichender Planung von Wohn- Gewerbe- Büro- einheiten und der dazugehörigen Infrastruktur anspricht, ist die IHK.

    Einmal editiert, zuletzt von Schachbrett () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Achtung:


    Es werden schon wieder Geschütze aufgefahren.
    Im Stadtgebiet läuft die Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren gegen Bebauung von Grün/ Freiflächen.
    Im Umland wird etwas entsprechendes von den Grünen angestrebt (Versiegelung).


    Gleichzeitig geht der Wirtschaftsboom erst richtig los.


    Das wird wohl ein turbulentes Jahr, hmm ?

  • Ja mei, das übliche. Aber dann muß sich halt die Stadt auch mal durchsetzen. Bei Stamm 2 klappt es ja auch.


    Denjenigen, die es in so einer wahnsinnigen Boomtown und Skyscrapermetropole wie MUC gar nicht mehr aushalten, bleibt ja immer noch die Option aufs Land zu ziehn :)

  • Im Stadtgebiet läuft die Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren gegen Bebauung von Grün/ Freiflächen.


    Ich denke hierbei soll es nur um potentiell zu bebauende Parks gehen (aufgrund Unnützstraße), die bisher aber ohenhin nicht bebaut wurden.
    Andererseits, selbst wenn Grünflächen, was auch immer jetzt damit genau gemeint ist, nicht mehr bebaut werden dürften, heißt das: Anderswo wird es noch mehr in die Höhe gehen. Denn die Zielzahl von 8500We/Jahr steht fest, Reiter will sich lt. eigenen Aussagen daran messen lassen.


    Die SPD unter Reiter geht für deutsche Verwaltungsverhätnisse mittlerweile wirklich aktiv und engagiert voran. Einen Fehler aber macht Reiter meiner Meinung nach: Er legt den Fokus zu sehr auf die städt. Wohnungsbaugesellschaften und vernachlässigt etwas die privaten Investoren. Diese will aber die CSU eher im Mittelpunkt sehen. Hoffen wir, dass es beiden Parteien 2017 gelingt, einen guten Mittelweg zu finden.

  • So, jetzt hab ich endlich die Quelle gefunden:
    SZ vom 3.1.2017 Münchner Zugkraft.
    Hier geht es um den erstaunlichen Wert von 25.000 neuen Arbeitsplätzen/ Jahr.
    Auch wird beschrieben, dass der momentane Zuzug von Menschen nach München die hiesige Nachfrage nach Arbeitskräften gar nicht decken kann.


    Das deckt sich auch mit der jüngsten Untersuchung vom IW in Köln, welches einen anhaltend hohen Bevölkerungsboom u.a.in München bis 2035 prognostiziert.

  • Dazu ein Beitrag in der SZ: http://www.sueddeutsche.de/mue…ht-erfinderisch-1.3327477


    Ich denke, die Themen sind wichtig und interessant, es wäre schön wenn es der/die eine oder andere von uns schaffen würde, an einer Veranstaltung teilzunehmen:



    Quelle: https://www.muenchen.de/rathau…ft-findet-Stadt/2017.html

  • Als kleine Außensicht, hier ein Beitrag aus dem baden-württembergischen "Schwäbischen Tagblatt" über den Wohnungsmarkt und die Versäumnisse beim Siedlungsbau in der Vergangenheit. Dabei kommen u.a. die Berliner Geographie-Professorin Ilse Helbrecht und Maximilian Heisler vom „Bündnis bezahlbares Wohnen“ zu Wort. Helbrecht spricht von einer „Wachstumskrise“, beide plädieren für ein konsequentes Eingreifen der öffentlichen Verwaltung in den Markt.


    http://www.tagblatt.de/Nachric…ungs-Wahnsinn-317230.html


    Ich denke, jetzt ist es endgültig an der Zeit, langfristig und im ganz großen Stil zu planen. Ähnlich, wie man zuletzt in den 1960er Jahren geplant hat, müsste eine neue Entlastungsstadt her, und zwar nicht irgendwas im Bereich unter 10.000 WE, sondern eine echte Entlastung im Bereich 100.000 Einwohner. Hier muss die Stadt eben mit den Umlandgemeinden zusammenarbeiten oder ein Gebiet kaufen, sodass z.B. zwischen Stadt und Flughafen ein komplett neuer Siedlungsbereich entstehen kann - ähnlich wie man es z.B. in der Region Amsterdam mit Flevoland gemacht hat. Das gibt wirklich Entlastung, alles andere sind doch nur klein-klein Tropfen auf den heißen Stein, die auch wichtig sind, aber den Job alleine nicht schaffen werden.

  • ^ Flevoland wurde in den 1950er/1960er Jahren geplant, entstanden auf dem Meer abgerungenen Flächen. Später gab es so viele Erkenntnisse ob der Nachteile der Retortenstädte (auch hier im Unterforum erwähnte), dass man den Ansatz nie mehr erwägen kann.


    Auch kleine Tropfen bringen etwas, wenn es genügend viele sind - mit großer Menge kleinerer Projekte kann man ebenso viele WEs schaffen, in einer organisch gewachsenen Stadt. Ja, das bedeutet etwas mehr Planungsarbeit und Ärger mit Nimby-Nachbarschaften. Das langfristige Ergebnis ist so viel besser, dass es sich lohnen müsste.

  • Klar, alle großen neuen Siedlungen werden erst mal als Ghetto verschrien, das war mit Neuperlach bzw. Riem auch nicht anders, und vermutlich wird in 20 Jahren Freiham als Ghetto gelten. Man muss sich nur fragen, wie sich der Wohnungsmarkt in unseren Städten entwickelt hätte, wenn man diese oder noch größere Projekte nicht in Angriff genommen hätte. Nur mit kleinteiliger Nachverdichtung wird man die großen Volumenzahlen nicht erreichen können.

  • ^ Flevoland wurde in den 1950er/1960er Jahren geplant, entstanden auf dem Meer abgerungenen Flächen. Später gab es so viele Erkenntnisse ob der Nachteile der Retortenstädte (auch hier im Unterforum erwähnte), dass man den Ansatz nie mehr erwägen kann.


    So schlecht kann es in Flevoland nicht sein, wenn Almere Stadt in den Niedelanden die am schnellsten wachsende Stadt ist.

  • Auch 2016 wieder ein Geburtenanstieg: https://ru.muenchen.de/2017/11…sich-auch-2016-fort-70796


    War kürzlich im Hochhaus in der Blumenstr. und habe mir den 2 teiligen Bildband "Demografiebericht München" mitgenommen.


    Selbst hier geht man bereits in einer optimistischen Schätzung von knapp 1,9 Millionen EW bis 2030 aus.


    Würde in den Medien nicht immer wieder über Wohnungsnot, Horrormieten, etc. berichtet werden, würden vielleicht sogar über 2 Millionen Menschen den Weg nach München finden.


    Denke man kann schon mit 350.000-400.000 weiteren EW bis 2030 rechnen.


    Weiß immer noch nicht, wie man da mit 8.500WE/Jahr hinkommen will?

  • Letztlich ist die Anzahl der Wohneinheiten ein harter Regulator für die Anzahl der Neueinwohner. Mehr als 20 000 Neueinwohner/Jahr kann es mit 8500 WE/Jahr nicht geben. Der Rest (also die, die sich die dann immer weiter steigenden Preise nicht leisten können), werden halt immer weiter raus ziehen, nach Augsburg, Rosenheim, Ebersberg, oder sich kleine und kleinste Wohnungen leisten.
    Wohlgemerkt, bei 20 000/Jahr landet man im Jahr 2030 auch bei 1,8 mio Einwohnern.