Leipzig: The Post - Revitalisierung ehemalige Hauptpost

  • ...Dennoch, die Wirkung ist so gering das die damalige Diskussion der selbsternannten Schützern der "DDR-Architektur" nur noch mehr eine reine Farce darstellt.


    Jetzt, da man die zukünftigen Ausmaße bereits gut erahnen kann, bin ich im Gegenteil eher der Meinung, dass es ein ausgesprochener Gewinn für den Augustusplatz ist, dass dieses für die kontextuelle Wirkung im Stadtraum zu niedrig konzipierte Gebäude nun eine angemessene Höhe aufweist.

  • Das sehe ich genau so. Die heute am Augustusplatz stehenden Gebäude haben größere Baumassen als die im oder nach dem II. Weltkrieg zerstörten Gebäude.


    Die drei Plattenbau-Wohnhäuser am Georgiring wirken heute auch deutlich zu klein .


    Solange die Wohnhäuser noch die Leuchtreklameaufbauten trugen, wirkten diese auch noch höher.



    Bundesarchiv Bild 183-T1018-0304, Leipzig, Georgiring, Park, Teich, Wohnhochhaus [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], von Gahlbeck, Friedrich, vom Wikimedia Commons



    Die Wärmedämmung hat die Wohnhäuser in graue Schachteln verwandelt.



    Wintergartenhochhaus Ring [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], von Prolineserver (Eigenes Werk (own photo)), vom Wikimedia Commons

    Einmal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

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    Bei den Wohnscheiben, die das Graphische Viertel vom Ring trennen, hoffe ich inständig, dass diese irgendwann mal verschwinden. Bei den Streifenhäusern bin ich mir aber unsicher ob diese nicht unter Denkmalschutz stehen. Architektonisch fast noch gruseliger ist m.M.n. jedoch der 90er Jahre-Bau neben der Post der damals für die Commerzbank entstanden ist. Generell lässt sich sagen, dass der gesamte Abschnitt zwischen Europahaus und Wintergartenhochhaus von Seiten des Stadtbildes her bei den meisten Betrachtern wohl keine Begeisterungsstürme auslöst. Auch das Fehlen der Johanniskirche in zweiter Reihe macht sich negativ bemerkbar. Zumindest was das Hotel am Augustusplatz anbelangt meine ich mal gelesen zu haben, dass die Stadt hier perspektivisch einer architekton. Neuorientierung nicht abgeneigt gegenüber steht.

  • ^Nein, kein Denkmalschutz für die Plattenbauten am Georgiring 4 bis 9. Allerdings stehen drei Wandverkleidungen der Verkaufszonen unter Denkmalschutz ("Außenwandintarsien mit den Darstellungen Sonne, Händler, Falstaff, von besonderer künstlerischer Wertigkeit"). Das ist aber nichts, was einer Neubebauung im Weg stehen würde, da sie relativ leicht abzubauen oder in einen Neubau integrierbar wären.



    Quelle: Wikipedia, Don-Kun

  • Da hier gerade potenzielle Umgestaltungen im Umfeld des Postareals besprochen werden: Kennt jemand Debattenstände zum fehlenden Blockrand am Grimmaischen Steinweg vor dem Hauptsitz der Wasserwerke, sozusagen vis-a-vis des künftigen dritten Motel One? Städtebaulich wäre eine Schließung dieser Lücke meines Erachtens höchst bedeutsam. Ich habe darüber aber noch nie etwas vernommen.

  • Update Motel One

    Das oberste Geschoss wird bald fertig gestellt. Noch im Oktober dürften die Rohbauarbeiten abgeschlossen sein.



    Bilder von mir.

  • Update The Post

    Der Glasaufbau auf der Alten Hauptpost ist in vollem Gange. Der Dachstuhl nimmt schnell Form an.



    Nahaufnahmen des frisch sanierten vorletzten Obergeschosses. Im Vergleich zur Visualisierung.




    Die Traufhöhe ist, aus meiner Sicht, etwas niedriger angesetzt als das gegenüberliegende Hotel.


    Bilder von mir.

  • aktuelle Bilder 16.11.2017


    Die Stahlkonstruktion auf dem Dach steht jetzt schon ein paar Wochen.
    Der Winter naht mit großen Schritten und die Bude ist ist immer noch oben offen.:nono:



    Der Hotelbau sieht schon gut aus. Fassadenarbeiten laufen.


    Der Rohbau der hinteren Gebäude lauft auf Hochtouren.

  • Tante LVZ hat bei ihrem Baustellenrundgang so einiges an Neuigkeiten zum Projekt erfahren, die jetzt kaum noch für Studenten gedacht sind. Die größte Neuigkeit dabei: Es wird einen Tesla-Store mit Showroom gleich hinter dem ehemaligen Haupteingang geben, was dem ganzen Projekt sicher einiges an Prestige bringen wird. Die nächste Neuigkeit: Bis Weihnachten schon sollen die Gerüste am Augustusplatz fallen und beim neuen Staffelgeschoss fehlen nur noch die Glaseinbauten.

    Der Vollständigkeit halber noch ein Überblick über alle geplanten Nutzungen:


    • Eröffnung des Designmöbelhändlers "Who's perfect" auf 1600 Quadratmeter und über zwei Etagen im Frühjahr.
    • Zwischen Tesla und "Who's perfect" liegt der Eingang zu einem riesigen Konferenz- und Co-Working-Bereich, den Markführer Design Offices auf mehrere Etagen betreiben wird.
    • In der früheren Fernsprechhalle bleiben bekanntlich Freitreppe, Lichtkuppeln und sieben Telefonzellen aus der Entstehungszeit erhalten.
    • Die zweistöckige Tiefgarage ist bereits fertig.
    • In den oberen Stockwerken des Hauptgebäudes am Augustusplatz werden 150 und bis zu 75 Quadratmeter große Serviceapartments auf Fünf-Sterne-Niveau eingerichtet (hier waren mal Studentenbuden vorgesehen).
    • Im 6. Stock zieht ein öffentliches Restaurant zum Thema "Brot und Me(h)r" mit 300 Sitzplätzen (sowohl drinnen als auch draußen auf einer 400 qm großen Dachterrasse) ein.
    • Ein weiteres Wintergarten-Restaurant eröffnet im 7. Stock (gläsernes Staffelgeschoss) mit indisch-asiatisch angehauchter Küche + Platz für 300 Gäste + 100 Mitarbeiter + 1 Concierge.
    • Das Motel One am Grimmaischen Steinweg eröffnet erst Mitte 2018 (geplant war Ende 2017) mit ca. 300 Zimmern. Das frühere Direktorenzimmer im Altbau wird künftig ebenso von Motel One genutzt und dient als Frühstücksraum.
    • Im Hofgebäude aus den 50er-Jahren zieht ein Edeka-Markt, ein "Musik-Fitness-Club" und weitere Büromieter ein.



    Im Hof entstehen derzeit weitere Neubauten. Ursprünglich sollten diese erst später errichtet werden. Nun sollen sie auch bis Ende 2018 realisiert sein. Darin befinden sich künftig 300 Apartments, die sowohl für Studenten als auch für Senioren gedacht seien.


    An der Querstraße hat der Bau eines weiteren Gebäudes mit 6000 qm Gewerbefläche begonnen (auf dem letzten Bild oben zu sehen), über dessen Nutzung (wie ungewöhnlich) erst 2018 entschieden wird. Wie schon bekannt, sollte dort eine "Edel-Klinik" für zahlungskräftige Medizintouristen entstehen. Sieht so aus, als ob diese Überlegung keine Rolle bei den Planungen mehr spielt.



    LVZ-Artikel


    Galerie Baustellenrundgang

  • Nachfolgend einige Bilder zu den im Artikel angesprochenen "Lichtkuppeln", den Telefonzellen und dem Direktorenzimmer welche erhalten werden sollen:


    Direktorenzimmer:



    "Lichtkuppeln" bzw. Oberlichter:




    Telefonzellen:



    Ausblick vom Treppenhaus:




    Eigene Bilder

  • Von dem Direktorenzimmer existiert nichts mehr. Es wurde alles herausgerissen und nicht abgebaut.
    Lediglich die Lampen sollen irgendwo eingelagert sein.

  • Aktueller Stand von heute


    Die Baustelle wirkt im Innenhof einwenig unter "Stress". Auf der Decke sind immernoch Bewehrungsfehltstellen vorhanden und auch die Baugrube zwischen Neubau und Altbau ist noch nicht verfüllt. Bleibt zu hoffen, dass hier mal nicht einer reinplumpst.



  • Motel One III


    Während des Innenausbaus hat sich in den letzten Wochen auch viel an der Fassade getan, die man durch das Gerüst gut erkennen kann. Zum Jahresende sollen die Gerüste fallen.



    Zum Jahresende werden die Gerüste am Hotelneubau fallen.



    http://www.stadtbild-leipzig.d…elOneThePost_131217_2.jpg



    Und die erste Nahaufnahme der Fassade, die sich an das Opernhaus orientieren soll.



    http://www.stadtbild-leipzig.d…elOneThePost_131217_4.jpg


    Auch beim Hauptpostgebäude selbst sollen zum Jahresende die Gerüste fallen.

  • Auch wenn Leipzig wirtschaftlich in den letzten Jahren sehr aufgeholt hat, finde ich es nicht selbstverständlich, dass ein Investor beim Hauptpost-Projekt 120 Mio Euro ausgibt, bei dem im Prinzip nur die Seite zum Augustusplatz hin für Vermarktungszwecke attraktiv erscheint, der Denkmalschutz im Vorfeld das Projekt wegen 40 cm Höhe des neuen gläsernen Staffelgeschosses monatelang blockierte, obwohl es ihn nicht störte, dass fast jedes Fassadenteil dieser angeblich einzigartigen Vorhangfassade ausgetauscht wird und letztendlich der Denkmalstatus des Hauptgebäudes eine bessere Erschließung des ohnehin im "Schatten" liegenden Quartiers dahinter verhindert.



    Die Gerüste am Augustustplatz fallen, wenn auch sehr langsam und nicht wie angekündigt bis letztes Weihnachten. Der fast sonderbar schimmernde Blauton kommt gut zur Geltung. Das Staffelgeschoss wird von Süd nach Nord verglast.






    Und noch ein Bild von oben. Btw, der Neubau Querstraße 19 ganz links im Bild bekommt ein "richtiges" Dach. Eine Visualisierung gibt es wohl nicht (?).



    Bilder: Cowboy

  • Insgesamt ist das Ergebnis sicher erfolgreich. Dennoch bin ich der Meinung, dass die eigentlich geplante dunkle Farbgebung der Vorhangfassade eleganter gewesen wäre. Ob wir nach dem Entblettern nun doch noch eine Art skandinavische Moderne erblicken, wird sich aber noch zeigen bzw. bleibt es zu hoffen.

  • Na, ob der Denkmalschutz für eine dunkle Verglasung zu haben gewesen wäre? Eher nicht. Vielleicht ist das auch der Grund.

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    Das Amt für Bauordnung und Denkmalschutz und eine Unterschriftenliste der Kulturstiftung Leipzig haben für das Original plädiert bzw. dessen Farbgebung.

  • die Fassade (fast) ohne Gerüst

    Das Gerüst ist nun zum größten Teil entfernt und die Fassade ist wieder in ihrer alten Form hergestellt.


    Die tiefe Wintersonne lässt im Abendlicht vieles milder erscheinen. Egal wie man zum altbekannten Erscheinungsbild der Post steht.


    Noch ein Blick rüber zum Neubau der Wertpapier Druckerei und den umliegenden Neubauten. Hier kann man von oben die Schliessung der Lücken im Stadtbild gut nachvollziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von betonbrille () aus folgendem Grund: räschtSchreibunk