Leipzig: Sanierung Deutsches Buchgewerbehaus (realisiert)

  • Er ist viel zu groß und stört den positiven Eindruck des ganzen Ensembles.


    ...anstatt sich zu freuen, dass es das Ensemble überhaupt wieder gibt...


    Absolut grandios, aus einer Ruine ist ein halbes Schloss geworden!

  • Der Schriftzug fungiert auch als Höhenbegrenzung für die Einfahrt, ich denke nicht, dass der allzu bald verschwindet. Die beiden (eigentlich noch störenderen) Häuschen werden jetzt erst recht genutzt, haben doch beide zusätzliche seitliche Überdachungen für die Mülltonnen der neuen Bewohner erhalten, während der Platz an sich jetzt per Zaun (mit offenen Türen) abgegrenzt ist:



    Aus Bewohnersicht verständlich, aber ein wenig eleganter hätte man das schon lösen können - und auch ein wirklich öffentlicher Platz wäre schön gewesen. Naja, man kann ja nicht alles haben, erfreuen wir uns deswegen am Gebäude an sich:






    Ganz planlos hat man die Tiefgarage allerdings auch nicht dort hin gesetzt, die Einfahrt befindet sich genau gegenüber des Haupteingangs des Seitenflügels:



    Schon gesehen, aber von dem Gebäude kann man m.E. nicht genügend Bilder zeigen (ja, die Lampe ist schief ;)):


  • Das ist grundsätzlich ein tolles Ensemble geworden. Da gibt es wirklich nichts zu kritteln. Selbst eine vereinfachte Sanierung/Rekonstruktion wäre in Ordnung gewesen. Aber hier hat man eine verloren geglaubte Ansicht wieder ans Licht geholt. So gut, dass mir die Neo-Renaissance eigentlich schon zu überbordend ist. Das zeigt sicher auch das Selbstbewusstsein der damaligen Leipziger Buchhändler.


    Um so besser natürlich der seit den 1920er existierende und auch hervorragend sanierte Kontrast mit der Gutenbergschule in der Neuen Sachlichkeit direkt gegenüber. Damals gab es unter den Buchhändlern also auch schon die Weiterentwicklung. Was dem ganzen Areal eine architektonische Vielfalt gibt.


    Mit den kommenden Sanierungen und Neubauten im weiteren Umfeld wird das eine spannende Ecke nahe der Innenstadt. Eine hervorragende Entwicklung!

  • Laut Wiki war der "Verein Leipziger Buchdruckereibesitzer" Auftraggeber des als Buchdrucker-Lehranstalt dienenden Gebäudes der heutigen Gutenbergschule. Inwiefern dieser institutionell oder personell mit dem "Börsenverein der Deutschen Buchhändler" (Buchhändlerhaus) bzw. dem "Deutschen Buchgewerbeverein" (Buchgewerbehaus) verbunden war, kann ich nicht sagen.
    So bemerkenswert die Gutenbergschule als Einzelbau ist, dass der Erweiterungsbau an das Buchgewerbehaus von Curt Schiemichen knapp 10 Jahre später eine angepasstere, wenngleich dennoch deutlich weniger eklektische Formensprache aufweist, ist m.E. schon zu begrüßen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Saxonia ()

  • ^ Es würde mich wundern, wenn es keine Verknüpfung zwischen dem 'Buchhandel', dem 'Buchgewerbe', und den 'Buchdruckern' gegeben hat. Aber vielleicht hätte ich es besser ausdifferenzieren sollen.


    Was passiert nun eigentlich mit der kleinen wilden Fläche zwische 'Buchgewerbehaus' und dem 'Haus des Buches'?

  • Mit der Fertigstellung der Außenanlagen ist das Sanierungsprojekt nun wirklich abgeschlossen. Die Vermietung lief schon vor Monaten für den letzten BA an. Dennoch scheinen einige, vor allem große Wohnungen mit gewohnt gehobener Ausstattung (Parkett, Fußbodenheizung, Kamin usw.) frei zu sein, deren Miete lt. Inserate auf diversen Immo-Portalen alle zwischen 7,70 und 10 Euro kalt pro Quadratmeter kosten. Das bedeutet, dass wir in Leipzig längst noch keine Zustände wie in anderen Städten haben, wo für solche Wohnungen ganz andere Preise aufgerufen werden und man sich bei der Wohnungsbesichtigung (wenn man überhaupt so weit kommt) mit 30 anderen Interessenten einfinden darf.



    Noch ein paar Details







    Vergleichsbild von 2015




    Bilder: Cowboy

  • Naja, Leipzig ist - völlig zu Recht - noch weit entfernt von Städten wie München, Frankfurt oder Stuttgart. Außerdem finde ich 10 Euro mit direktem Zugang zur B2 nicht gerade billig - anders ausgedrückt: Das Umfeld ist vergleichsweise mies :nono:

  • ^ Woran machst du fest, dass das Umfeld mies ist? Das neue/alte Buchgewerbehaus befindet sich inmitten der angesagtesten Wohngegend in Leipzig, zumindest wenn man nach den Quadratmeterpreisen geht. Und da muss man noch nicht einmal die zahlreichen Neubauprojekte in direkter Nachbarschaft betrachten, um das zu erkennen. Ansonsten gilt: Laute Straßen, wozu die B2 in diesem Bereich für meine Begriffe noch nicht einmal zählt, sind schon lange kein Grund mehr für günstigere Mieten in der Stadt.

  • Die Preise in der Ecke sind doch v.a. so hoch, weil es dort einen sehr hohen Anteil von frisch sanierten/neu erbauten Objekten im Hochpreissegment (für Leipziger Verhältnisse) gibt. An einer besonderen Attraktivität der Ecke würde ich es nicht festmachen. Neben der Innenstadtnähe gibt es da nicht so viel Positives anzuführen, nicht ohne Grund wurden/werden viele Großprojekte dort doch erst in jüngster Zeit angegangen. Erst mit der aktuellen Lage am Wohnungsmarkt bekommen Investoren solche Objekte überhaupt lukrativ vermietet, selbst an B2 und Prager Str. Wobei ich zumindest beim LKG Carré den Eindruck hatte, dass sich die Vermietung schon etwas hinzog.

  • ^ Man verzeihe mir den kleinen Abschwiff und die späte Antwort. An der Prager Straße sind die Mieten auch für den Altbestand deutlich angezogen, in erster Linie sicher nur bei Neuvermietungen. Eine Bekannte aus Berlin, die kürzlich wegen des dort angespannten Wohnungsmarktes nach Leipzig gezogen ist, wohnt jetzt in einer wie ich finde ungünstig geschnittenen Dachgeschoss-Maisonettwohnung (kaum Platz, um irgendwas abzustellen, viele Pfosten, Pfeiler und 'ne Hühnerleiter als Treppe ins Obergeschoss), direkt unter der Eckkuppe. Das Haus wurde vor 20 Jahren oder noch früher saniert und so sieht es auch aus. Ziemlich abgewohnt mit furchtbarer Vliestapete, Wasserflecken an der Decke und - in Leipzig eigentlich ein NoGo - ohne Balkon und ohne Kellerabteil. Gut, eine Einbauküche ist drin (aber auch schon 20 Jahre alt) und der Vermieter hat die Wohnung neu malern lassen.


    Kosten für die 78qm große Wohnung: 780 Euro kalt - also so teuer wie die teuersten Wohnungen im Buchgewerbehaus. Für Berliner Verhältnisse sicher okay, aber für hiesige Verhältnisse aus meiner Sicht unverfroren. Ich hatte ihr noch abgeraten, aber ihr Freund (aus Hamburg) fand die Wohnung so toll und wollte sich nicht mehr umstimmen lassen. :)


    Das gibt es also auch: Dubiose Vermieter, die auf die Unwissenheit von Neuleipzigern setzen, die nur den Vergleich der Mieten aus Berlin, Frankfurt etc. vor Augen haben.