Neue und erneuerte Parks und Grünflächen

  • Das fällt mir auch immer wieder auf:
    Während es sich keiner in seinem eigenen Garten leistet (/leisten kann) Rollrasen zu verlegen, wird das bei öffentlichen Flächen beinah standardmäßig gemacht, obwohl doch gerade bei öffentl. Aufgaben genug Zeit zum Wachsen vorhanden sein sollte. Erinnert mich stark an eine neue Umgehungsstr. (Ort weiß ich nicht mehr), an der dutzende 6m hohe Pappeln(?) gepflanzt wurden, statt dass man schlicht die kleinsten nimmt und sie wachsen lässt. Möchte nicht wissen was das gekostet hat. Verschwendung von Steuergeldern.

  • Rollrasen hat, wenn man ihn in Massen kauft schon gewisse preisliche Vorteile.
    Gerade in Berlin, wo es doch relativ trocken ist, hat Rollrasen im städtischen Umfeld bessere Chancen zu wachsen, da der Wurzelraum voll entwickelt ist. Eine Aussaht bei diesen Temperaturen wäre schwierig so regelmässig und Unkrautfrei grosszuziehen.
    Für lange Sicht also eine gute Investition, da Rollrasen bei Pflege länger Krautfrei bleibt.


    Ein weiterer Grund ist natürich der repräsentative Charakter in zentraler touristischer Gegend.

  • Neuer Park nördlich des Hauptbahnhofs geplant

    Laut Tagesspiegel ist eine neuer Park nördlich des Europaplatzes geplant, zwischen Invaliden-, Heide- und der Minna-Cauer-Straße. Allerdings erst nach Fertigstellung der neuen S-Bahnlinie S 21. Dann sollen Bäume gepflanzt und Grünflächen und Wege angelegt werden.


    Im Artikel gibt es auch eine Visualisierung des Parks, die eigentlich noch gar nicht publik werden sollte. Zu Kosten, Bauzeit und Details wird erst zu einem „späteren Zeitpunkt“ informiert.


    Klingt alles noch wenig konkret...


    Zum Artikel im Tagesspiegel

  • Ja, das ist verwirrend.


    Ich nehme an, es handelt sich nur um einen Teilbereich des beschriebenen Gebietes, vermutlich den in der Karte grau schraffierten dreieckigen Bereich mit dem Stern.


    Im Masterplan ist der als "stadträumliche Freifläche" bzw. "Gestaltungsschwerpunkt" gekennzeichnet. (s. Legende im pdf-Plan)

  • Fritz-Schloß-Park

    Kein neuer Park, aber einer, der derzeit aufgewertet und teilweise umgestaltet wird:


    Der Fritz-Schloß-Park ist relativ unbekannt, liegt aber recht zentral zwischen dem Moabiter Kriminalgericht und dem Poststadion, in fußläufiger Entfernung von Hbf.


    In den letzten 2 Jahren wurden Wege und ein Spielplatz erneuert sowie weitere kleinere Aufhübschungen vorgenommen. Letzes Jahr wurde an der Rathenower Str. gegenüber der Einmündung der Turmstr. ein Minigolfplatz fertiggestellt. Dieser ist umzäunt und nur zu den Öffnungszeiten nutzbar, was seine Überlebensdauer erhöhen dürfte.


    Inzwischen wurde für diesen auch der Kassen- bzw. Verleih-Pavillon mit einem kleinem Café eröffnet. Mit der Verkleidung aus Kupferblech sieht er für mich ganz ansprechend aus.


    Blick nach Westen. Im Hintergrund, von den Bäumen verdeckt, befindet sich das Gerichtsgebäude:



    Blick nach Osten, vorne die Rathenower Str.:


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  • Park am Gleisdreieck

    Ein paar Impressionen vom dem Gelände des zukünftigen Park am Gleisdreieck.
    Das Gelände ist absolut interessant,es tummelten sich heute Abend viele Leute dort,obwohl das Gebiet weitgehend noch wüst und ungestaltet ist.
    Die vielen Viadukte sind alles U-Bahntrassen,die hier als Hochbahnen verlaufen.Die Berliner unter uns werden es ja ohnehin wissen.
    Auch an der Möckernstrasse tut sich viel.Dort ist der Baufortschritt bereits
    weit gediehen.Allerdings war es schon zu dunkel,um dies fotografisch festhalten zu können.









    Am nördliche Ende des Geländes befindet sich ein Beach Volleyball Platz,der rege genutzt wurde.Und obwohl es nur Schotter und unbefestigte Wege gibt,so gab es doch etlichen Autoverkehr im Park.



    Auch die (sehr gut gesicherte und überwachte)Einfahrt des Nord-Süd Eisenbahn Tunnel befindet sich auf dem Parkgelände.



    Am Gleisdreieck,von wo man Zugang zum Park hat.




    Blick in die Schöneberger Str.Richtung Norden


    Es gibt noch einige Baulücken in der Gegend zwischen Gleisdreieck und dem Technischen Museum,wie hier in der Luckenwalder.Die Gegend hat jahrzehntelang im Dornröschenschlaf gelegen.In den letzten Jahren ist sehr viel saniert wurden.Diese Ecke hat Potential und wird m.E. noch unterschätzt.


    Hier noch ein Blick vom Tempelhofer Ufer zur heutigen Fussgänger/Radfahrerbrücke der Berlin-Anhalter Eisenbahn


  • Sieht sehr einladend aus, da möchte man als Frau nach der Abenddämmerung doch gerne flanieren. Und es gibt da so viele schöne dunkle und versteckte Ecken, wo man bestimmt bald alle denkbaren Drogen käuflich erwerben kann.

  • ^^
    Manche von Kleists Bildern wirken in der Tat wie die fiese Bronx. Die Eisenbahnarchitektur mit ihrem morbiden Charme und den Graffitis sieht nach brennenden Mülltonnen aus, aber weit gefehlt. Die Gegend hat ne ok´e soziale Mischung, ums Gleisdreieck ist halt nur alles, wie schon angedeutet unterschätzt und daher gammelig. Hier wird sich gewaltig was bewegen. Rundherum gibts schon viel Neues (Gentrifiziertes) - Flottwellstraße, Luxuswohnen am Karlsbad, Potsdamerplatzwohn- und Bürobebauung oder gewachsenes Kreuzberg (61, das "feinenere"), ebenfalls so langsam im Fokus von gehobenen Sanierungen.

  • Der Park ist ja auch erst in der Entstehungsphase.Am Dienstag Abend,in der Dämmerung,waren im Übrigen etliche Frauen allein auf dem Gelände unterwegs.


    Ansonsten stimme ich Baukunst zu,dass die Gegend mittlerweile eine halbwegs stabile soziale Mischung hat.Bis vor wenigen Jahren standen an der Flottwell/Dennewitzstrasse ab Nachmittag Dirnen und Dealer und warteten auf Kundschaft.
    Vor allem der Bülowbogen hat sich m.E zum Positiven entwickelt.Der Nelly Sachs Park ist heute schon ein sehr belebter kleiner Park.Und im Bülowbogen gibt es viele sanierte Häuser,besser gepflegte Grünanlagen,ein Strassen Cafe usw.


    Nicht schlecht fände ich es,wenn das Haus am Bülowbogen,durch das die U-Bahn hindurch fuhr,wieder aufgebaut würde.Modern oder historisch angelehnt.
    Siehe Bild
    http://upload.wikimedia.org/wi…ra%C3%9Fe_Berlin_1905.jpg


    Schöneberg Nord und Tiergarten Süd,bisher eher als Problemquartiere wahrgenommen, werden in den nächsten Jahren boomen,da bin ich mir recht sicher.Einige Bereiche,werden sicher weiter problematisch bleiben.

  • Park am Gleisdreieck: Bauabschnitt 1 ist fast fertig

    N'Abend zusammen. Der erste Bauabschnitt des neuen Parks am Gleisdreieck ist bald fertig. Bei einer "inoffiziellen" Besichtigung habe ich eine ganze Menge Bilder gemacht. Eine Auswahl davon folgt in Kürze.


    Es handelt sich um den Bereich zwischen Möckernstraße, Yorckstraße, neuen Fernbahngleisen und Technikmuseum.

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  • Park am Gleisdreeick

    Die Zeitungen bringen gerade Berichte über die Hintergründe des Parks und die Diskussionen für die Zukunft. Die Gestalter haben eine vielfältige Nutzung angestrebt, aber auch naturbelassene Areale wie ein abgezäuntes Waldstück und "wilde Inseln" mit alten Gleisbereichen erhalten. Grüne und Gleichgesinnte kritisieren jedoch, dass an den anderen Stellen zu viel der Vegetation entfernt worden sei. Nach ca. 1 jahr soll der Park wohl weiter an die Besucher angepasst werden. Die Westseite soll 2013 fertiggestellt werden. Man geht davon aus, dass Berliner und Touristen die Flächen gut annehmen werden. 17 ha sind voerst vorhanden, aber 4 davon könnten für eine Erweiterung des Technikmuseums "verloren" gehen. Die Bildergalerie im Tagesspiegel ist ganz gut.


    Quellen: http://www.tagesspiegel.de/ber…ck-eroeffnet/4570106.html
    http://www.morgenpost.de/berli…eisdreieck-eroeffnet.html

  • Neuer Park am Gleisdreieck

    Man darf sicher gespannt sein, wie intensiv der Park angenommen wird - irgendwo habe ich gelesen, man erwarte zukünftig einen Besucheransturm wie beim Mauerpark. Das hoffe und glaube ich allerdings nicht.


    Zunächst einmal finde ich die Gestaltung überwiegend gelungen. Ein vielseitiges Angebot an Freizeit- und Spielflächen, verschiedene Natur- und Bahngeschichts-Aspekte werden berücksichtigt.


    Angeblich will man die derzeit breiten und geraden Betonwege mit der Zeit seitlich zuwachsen lassen, was den noch etwas strengen bzw. stetilen Charakter Richtung Naturnähe verändern wird. Hoffentlich bedeutet das nicht simples Verwildernlassen. Ein Park braucht nun mal Pflege und eine großer Park halt entsprechend viel Pflege.


    Eine derartige Überfüllung (mit entsprechender Überbeanspruchung und Strapazierung) wie am Mauerpark oder Görlitzer Park wird es hoffentlich nicht geben. Immerhin gibt es nur an der Ostseite (Möckernstraße) ein direkt angrenzendes Wohnquartier. Von Norden (Zufahrt neben dem Technikmuseum) dürfte sich der Andrang in Grenzen halten. Spannend wird es, wie viele Menschen von Süden her (Eingang Yorckstraße) den Park aufsuchen. Direkt gibt es dort ja keine Häuser, dafür aber weniger Hundert Meter Richtung Schöneberg bzw. Kreuzberg umso mehr - und der U- und S-Bahnhof Yorckstraße liegt fast an diesem Eingang.


    Noch ein Aspekt: Der Parkabschnitt zwischen Tempodrom und Halleschem Ufer (siehe hier) ist ja schon eine ganze Weile fertig, und da geht es eigentlich eher ruhig zu.


    Die freigehaltenen Reserveflächen für eine Erweiterung des Technikmuseums finde ich absolut sinnvoll, das Museum ist sehr gut und es sind genügend Exponate vorhanden, die bisher nicht gezeigt werden können und somit noch Ausstellungsfläche benötigen.


    Jedenfalls freue ich mich erst mal über den schönen neuen Park! Und es kommen ja in den nächsten Jahren noch weitere Abschnitte hinzu.

  • Meine Beobachtungen zum Park:
    Es gibt ein nicht ganz nachzuvollziehendes Wegekonzept. Warum werden so viele unterschiedlichen Farben und Materialien gewählt. Warum müssen Betonplatten verwendet werden, die nach kurzer Zeit eher einen Charme von Plattenbau- oder Grenzweg-Romantik vermitteln werden (sobald die Jahreszeiten ein paar Mal durchlaufen wurden)?
    An den Yorckstraßenbrücken endet der Weg, der direkt neben der Anhalter Bahn verläuft, vor einem Abgrund. Eine Querung über die Yorckstraße wird auch später nur dann möglich, wenn eine neue Brücke gebaut würde - es sei denn, der Weg würde eine starke Linksbiegung zur vorhandenen, dann zu renovierenden Brücke machen.
    Gibt es eigentlich auch Pläne, eine Verbindung unter der Anhalter Bahn zu bauen, oder muss man dann später entweder unter den Yorckbrücken hindurch oder über den Tunnelmund queren?
    Fragen über Fragen...
    erste Graffitisprayer haben ihre Abdrücke ungeachtet der vielen Passanten auch schon hinterlassen.
    Ich bin mal gespannt, welchen Siff-Zustand der Park in welch kurzer Zeit erreicht!

  • ^ Warum ist das Wegekonzept denn nicht nachvollziehbar? Hätte man nur ein einziges Material in einer Farbe gewählt, würde man dem Konzept Langeweile und Monotonie vorwerfen können. Die betonierten Wegeabschnitte bestehen nicht aus Platten. Wenn sie dich an Grenzwege erinnern, ist das deine subjektive Wahrnehmung. Für mich sehen sie einfach hell und freundlich aus. Ich denke, sie müssen auch gut begeh- und befahrbar, pflegeleicht, kostengünstig und robust sein - deshalb hat man z. T dieses Material gewählt. Dagegen ist m. E. nichts einzuwenden.


    Wie auch immer, vieles ist Geschmackssache und man kann es auch nicht allen recht machen.


    An den Yorckstraßenbrücken enden derzeit naturgemäß alle Wege Richtung Süden. Die geplante Anbindung an den späteren Südpark ist z. B. diesem Plan zu entnehmen. Demnach ist auch am Westrand des eröffneten Ostparks eine Brücke als Querung über die Yorckstraße vorgesehen - im Zuge des Radweges Berlin-Leipzig parallel zur Bahntrasse. Auf dieser Seite ist eine Visualisierung zu sehen, die genau den Bereich zeigt.


    Auf dem Plan sind auch die späteren Verbindungen zum Westpark zu erkennen. Man wird in der Tat hinunter zur Yorckstraße gehen müssen, allerdings wäre eine barrierefreie Brücke über die Fern- und S-Bahngleise auch sehr aufwändig. Ob man nun "unten rum" oder "oben rum" mehrere Meter Höhenunterschied überwinden muss, ist doch auch egal.


    Dass die Graffitisprayer schon losgelegt haben, ist heutzutage kaum zu verhindern. Natürlich wird der Park mit der Zeit "Gebrauchsspuren" erhalten, sicher auch Schmierereien und Beschädigungen (leider) - damit wird man aber leben müssen. Sonst könnte man mit dem Argument auf jegliche neuen Plätze und Parks gleich verzichten - nach dem Motto, sie werden ja eh versifft.


    Ein abends abgesperrter Park wäre für mich aber auch keine gute Lösung. Und ein entsprechend großer Pflegeaufwand ist wohl kaum finanzierbar.


    Aber warten wir es mal ab, vielleicht wird es ja halb so wild und der Park wird (hoffentlich) eine Erfolgsgeschichte.

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  • Vielen Dank, Backstein, für Deine Ausführungen und Links. Vor allem der Radweg-Link zeigt die Unlogik der Wegeplanung auf. Man hätte den auf die Brücke zuführenden Weg wirklich ohne den Knick bauen können und die Rasenfläche direkt an die Anhalter Bahn legen können. Für die Fahrradfahrer wäre das die komfortablere, aber auch sicherere Lösung.
    Dem Plan kann ich nicht entnehmen welche der vielen Brücken insgesamt für die Parkbesucher zur Querung freigegeben werden sollen. Hat das was mit der Farbe zu tun? Manche Brücken sind etwas grüner als die anderen.

  • Immerhin ergeht man sich nicht in einem "ist halt so", wie es bisher meist als Reaktion kam, sondern versucht nun eine Lösung zu finden. Parkwächter wären vielleicht das Beste, auch wenn es ein gesellschaftliches Armutszeugnis ist, dass der öffentliche Raum vor Randalierern geschützt werden muss.

  • War denn jemand von euch mal da in diesen Tagen? Ich werde mir das erst mal selbst anschauen, bevor ich in das allgemeine Lamento einstimme. Die Tagesspiegel-Fotos finde ich nun wirklich nicht soo dramatisch. Dass Bänke und Betonelemente beschmiert werden, war abzusehen - das ist (leider) kaum zu vermeiden. Das gleiche gilt für einzelne zerdepperte Bierflaschen.


    In wieweit man von massivem Vandalismus, Beschädigungen, Vermüllung und Drogenhandel oder gar Straßenstrich sprechen kann, darüber muss ich mir erst mal selbst ein Bild machen.


    Außerdem muss man bedenken: Mauerpark, Hasenheide, Görlitzer Park, Friedrichshain usw. leiden auch unter Beschmierungen, Vandalismus, Feiermüll, Scherben und tw. Drogenhandel, ohne dass man gleich ihren Sinn in Frage stellt - es sind dennoch attraktive Parks.


    Ich will das absolut nicht beschönigen und finde das auch nicht gut, aber genauso wenig halte ich von übertriebenen Dramatisierungen. Wie gesagt, ich werde es mir mal selbst anschauen. Als ich das erste Mal nach der Eröffnung da war, sah es alles noch wie neu aus, und es war nicht der Tag 1 nach der Eröffnung.


    Immerhin steht in dem Tagesspiegel-Artikel auch positives, nämlich dass der Park gut angenommen wird und Rasenflächen, Spielplätze, und Tischtennisplatten gern genutzt werden.

  • Vandalismus - wo denn nun?

    Das Thema hat mich dann doch neugierig gemacht und ich habe heute gleich mal nach Feierabend eine Runde durch den Park gedreht.


    Was schrieb der Tagesspiegel nochmal?


    "Scherbenhaufen, Sprühdosen, Drogenhandel, Berge von Feiermüll, Graffiti, Steinwürfe auf die ICE-Trasse, Urinieren auf Holzbänke, im Tümpel versenkte Naturschutz-Schilder samt Betonsockel, herausgerissene Drainagerohre, Straßenstrich"... also Sodom und Gomorra. Ich hatte auch mächtig Schiss und lange überlegt, ob ich das Risiko eingehen sollte, diesen Unort aufzusuchen.


    Und dann das: Ein wunderschöner gepflegt wirkender Park mit Hunderten friedlicher Besucher. Familien, Skater, Jogger, zahlreichen Kinder auf den Spielplätzen. Es wurde Frisbee, Volleyball und Fußball gespielt, was das Zeug hält. Gepicknickt. Rad gefahren. Flaniert. Geschaukelt. Der Naturerfahrungsraum besucht. Auf den Bänken gesessen und auf dem Rasen gechillt. Die Sportanlagen wurden genauso genutzt, wie sie vorgesehen sind. Ich habe nichts und niemanden gesehen, der etwas tat, was zu beanstanden wäre.


    Aufgrund des herrlichen Spätsommerwetters und der tollen Atmosphäre bin ich doch länger geblieben als geplant und ich habe mir ausführlich alle Ecken und Enden des Parks angeschaut, auf der Suche nach Dreck und Zerstörung.


    Ja, ein Teil (vielleicht ein Viertel) der Holzbänke ist zumindest etwas mit den leider unvermeidlichen Tags beschmiert. Herrje. Bei den sich eigentlich dafür anbietenden Laternenmasten und Mülleimern sind ganz vereinzelt auch mal Tags oder Aufkleber anzutreffen. Der ganz überwiegende Teil sah aber wie neu aus. Die Rasenflächen wiesen genau so viel Bonbonpapier oder Eisverpackungen auf wie der Gendarmenmarkt oder Lustgarten. Eher weniger. Zerstörungen oder Vandalismusspuren habe ich überhaupt nicht gefunden, Scherben ebensowenig. Selbst die sehr gut besuchte Skateranlage wies kaum mehr Graffitis auf als vor der Eröffnung des Parks. Die großen Rasenflächen waren sauber und gepflegt. Die Gleiswildnis wies keine Trampelpfade oder Müllecken auf. Großflächige Graffitis war eigentlich nur da zu sehen, wo sie auch sinnvoll sind: An den Betonwänden zur Bahntrasse oder dem komischen Betonquader auf dem Steinfeld. Drogen, Frauen, Falschgeld und Waffen wurden mir auch nicht angeboten.


    Wer den im Artikel beschrieben Eindruck bekommen hat, ist entweder zuvor noch nie aus Spießingen an der Lauter herausgekommen, hat einen massiven Reinlichkeitsfimmel oder gehört einer dieser dubiosen Law-and-Order-Parteien an, die für Kronkorken wegschmeißen gleich 10 Jahre Zuchthaus fordern, wenn nicht schlimmeres. Oder alles drei zusammen. Zudem war er wohl am Montag Morgen nach dem Super-Sonnen-Wochenende vor Ort und hat akribisch leere Bierflaschen gezählt.


    Beim Park am Gleisdreieck handelt es schließlich (und zum Glück) nicht um den Kurpark von Bad Rothenfelde oder den Jardin du Luxembourg, sondern einen für die aktive Nutzung vorgesehenen Volkspark. Und dafür macht er einen hervorragenden Eindruck. Sicher werden in nächster Zeit noch mehr Schmierereien und wohl auch die ein oder andere Beschädigung zu verzeichnen sein (was auch unnötig und ärgerlich ist), aber zum jetzigen Zeitpunkt hat der Tagesspiegel-Artikel doch recht wenig mit der Realität zu tun.


    Mit Einbruch der Dunkelheit leerte sich der Park allmählich. Auch ich bin dann gegangen. Wahrscheinlich kamen kurz nach mir all die Drogendealer, Vandalen, Waffenschieber und Prostituierten.


    Mir gefällt der Park nach wie vor sehr. Sowohl die Nutzungsmöglichkeiten, die Gestaltung als auch das Ambiente finde ich prima. Natürlich hoffe auch ich, dass es so bleibt.


    Jeder, der nach der Lektüre des Tagesspiegel-Artikel gleich gesagt hat "ich hab's ja immer gewusst, war doch klar, usw.", sollte mal hingehen und sich selbst einen Eindruck verschaffen.


    Aber all das ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck von heute.