Vonovia Bebauungsplan
Ich habe nie für "Vonovia ziehen lassen" plädiert, sondern für einen Bebauungsplan, der auch städtebauliche Kriterien berücksichtigt, wie das der seinerzeitige Architektur-Wettbewerb gemacht hat. Doch die Verwaltung hat damals anscheinend nichts unternommen, um Investoren für eine Bauausführung zu gewinnen, und so war der neue Oberbürgermeister froh, als er das Gelände der Vonovia zurückgeben konnte (der Kaufpreis wird ja bezeichnenderweise nicht offen gelegt).
Bochum ist wahrlich nicht reich an Straßen und Plätzen mit Einladung zu urbanem Aufenthalt. Beispiel Exzenter-Turm: Ein architektonisch interessantes Gebäude, doch umgeben von sterilen Parkplätzen, am Rande der Straße wuchernde Brennesseln.
Das neue Vonovia-Gelände - ein innerstädtisches Filet-Stück - enthält keinerlei Reize des Aufenthalts in einer Stadtlandschaft - Einzelhandel wurde auf Druck der Einzelhandelsvereinigung nicht in den Bebauungsplan aufgenommen, Gastronomie ebenfalls nicht. Vielleicht wird das Gelände mitsamt dem riesigen Parkplatz (der dennoch selbst nach dem Verkehrsgutachten für den B-Plan bei weitem nicht für die Zahl der Beschäftigten ausreicht) eingezäunt werden.
Und die Verkehrssituation nach potenziellem Wiederbezug des jetzigen Vonovia-Gebäudes: schwierig bis chaotisch, wie sogar in der Bezirksvertretung Süd der Stadt BO festgestellt wurde - doch Oberbürgermeister, Verwaltung und die Fraktionen wischten alle vorliegenden konstruktiven Vorschläge ohne Erörterung vom Tisch.
Ein Armutszeugnis für eine Stadt, die sich gerne als Teil der "Metropole Ruhr" sehen möchte. Und der arme Architekt... einen Preis wird er wohl nicht erringen...