Leipzig: Neubau Universität (realisiert)

  • Einige Bilder aus den letzten Monaten:




    Man hat einen schönen Blick auf die Ritterstraße aus diesem kleinen Konferenzzimmer im WiWi-Institutsgebäude:



    (Bitte Fenster putzen! ;))


    Blick aus dem Institutsgebäude auf die Grimmaische Straße:




    Ein Paar Blicke auf die 2005 rekonstruierten Fassaden der abgerissenen klassizistischen Häuser an der Ecke zur Grimmaischen Straße:


    Ich habe bisher nie erlebt, dass der "Balkon" hier zugänglich war (Tür immer verriegelt):






    (Quelle: Eigene Bilder)

  • ^^
    Kurze OT-Frage zum 5. Bild:
    Hier ist in der Bildmitte ein Eckhaus mit Erker. Das Haus dürfte größtenteils aus den 1960ern stammen (das EG + 1.OG. zur Grimmaischen könnten älter sein). Ist hier eine Ruine in den Neubau integriert worden oder wurde der Turm als Spolie eingefügt? Beides ist für ein Haus aus DDR-Zeiten recht ungewöhnlich. Jemand eine Ahnung?
    Und: Wann wurden die erwähnten klassizistischen Häuser abgerissen und wann rekonstruiert?

  • das eckhaus wurde in den 80ern errichtet, dabei wurde ein erker des kriegszerstörten fürstenhauses (stand schräg gegenüber) in den neubau integriert.
    die (leicht ddr-like überformten) klassiziszischen häuser in der universitätsstrasse wurden erst 2004/2005 abgebrochen, anschliessend wurden die fassaden wieder aufgebaut. bei der gelegenheit bekamen die häuser auch wieder ihre dächer zurück.

  • ^^
    Danke! Dass das Gebäude aus den 80ern stammt, hätte ich nicht vermutet. Andererseits hätte man in den 60ern in der DDR wohl niemals eine Spolie integriert. Weißt du zufällig ob der Erker bis dato eingelagert war oder an seinem Originalstandort als Ruinenrest überdauerte? .

  • Ich habe vor zwei Jahren an einem Film über die Geschichte der Universität gearbeitet. Wir hatten damals Zugriff auf den Bestand des Universitätsarchivs. Dort hatte ich ein Foto in der Hand, das die Gebäude kurz nach dem Bombenangriff zeigt. Vom Fürstenhaus standen noch die Reste der Grundmauern und kurioserweise der komplette Erker an der Ecke Grimmaische/Universitätsstraße mit ein paar Mauerresten links und rechts bis zum zweiten Obergeschoss. Da das statisch nicht lange gut gehen konnte und das Gelände beräumt werden musste, wurde der Erker demontiert.


    Kleine Spitze: Ich finde es schade, dass die zahlreichen eingelagerten Reste des alten Campus' nicht komplett in den Neubau integriert wurden. Aber das liebe Geld...

  • leipziger, da hast du recht. Da bin ich auch froh drum. Der Neubau am Augustusplatz gibt das ja auch her und verbindet Altes mit Neuem. Ich kann mich bloß nur langsam mit der "Lösung" in der Grimmaischen Straße anfreunden. Nun lagert der originale Erker noch 200 Jahre ungenutzt. Bestimmt auch noch einige weitere Relikte aus dem Albertinum, dem Bornerianum und dem Paulinum. Aber ich gebe zu, ich weiß nicht, wie viele es noch sind. Außerdem kenne ich auch nicht deren Zustand. Wahrscheinlich ist der Erker einfach nicht mehr zu restaurieren. Es gibt auch wichtigere Bauten auf dem Grundstück. Ich hänge nicht an dem kleinen Erker. ;)

  • Ganz in Weiß - die Orgel für das Paulinum

    Während das Paulinum selber weiterhin nur rohbaufertig ist, wird bereits das Instrument für den Kirche-Aula-Raum von der Dresdener Firma Jehmlich Orgelbau gefertigt. Dieses wird sowohl optisch (glänzend weißer Prospekt, mattierte Pfeifen, Spieltisch in Kirschbaumholz) als auch akustisch (das Klangkonzept orientiert sich an der deutschen Orgelmusik des 18. und 19. Jahrhunderts bis hin zur Gegenwart) an die künftige Funktion als Leipziger Universitätsorgel angepasst. Die Kosten betragen 700.000 Euro und werden aus dem kumulierten Erbpachtzins der Erbpachtverträge der Gebäude an der Grimmaischen Straße finanziert. Hier ein Bild:

    Quelle: Orgelbau Jehmlich


    Der Chorraum soll im Übrigen ein weiteres, kleineres Instrument, die sogenannte Schwalbennest-Orgel, erhalten. Hier wird mit Kosten von 250.000 Euro gerechnet, ein Wettbewerb werde demnächst ausgelobt.


    Gossip am Rande: Uni-Kanzler Frank Nolden glaubt nicht mehr an eine Fertigstellung des Gesamtprojektes bis 2013, sondern "hofft nur noch".

  • ^^


    Hier die gewünschten Fotos:
















    Auf die endgültige Gestaltung des Dachbereiches können wir gespannt sein. Begonnen wurde mit der Montage von Steinplatten.
















    Hier ein Beispiel für die verbauten Steinplatten.






    Eigene Fotos.

  • Über das Glas des Paulinums kommen noch Steinplatten?! Ich bin erstaunt, wenn auch nicht unbedingt negativ. Augenscheinlich hat sich also im Streit um die Dachgestaltung der Architekt durchgesetzt. Soviel ich weiß wollte man doch ursprünglich Metall als billigere Variante nehmen.

  • ^ Genau darum und damit verbundene Statikprobleme drehte sich der Urheberrechtsstreit hauptsächlich. M.W. ist aber schon seit letztem Jahr klar, dass sich van E. durchgesetzt hat und Stein kommt. Dürfte sich auch noch hier irgendwo hier im Thread finden lassen.

  • GEDENKEN AN DIE SPRENGUNG


    Am morigen 30. Mai 2011 findet um 11 Uhr im Leibnizforum der alma mater lipsiensis Universität Leipzig eine Gedenkveranstaltung zum 43. Jahrestag zur Sprengung der Universitätskirche St. Pauli am Augustusplatz statt. Auf dem Programm stehen Reden und Musik von Johann Sebastian Bach.


    Weitere Infos hier.

  • ... und nun die Bilder dazu >>



    Universitätsmusikdirektor David Timm dirigert seinen Leipziger Universitätschor.



    Rektorin Prof. Dr. Beate A. Schücking spricht zu den Besuchern und Studenten: "Das Gedenken an die frühere Universitätskirche ist uns wichtig. Wir wollen mit dieser Veranstaltung aufs Neue zeigen, dass wir als Universität Leipzig diesen barbarischen Akt der Zerstörung aus dem Jahre 1968 aufs Schärfste verurteilen. Nun entstehe, mit Blick auf die Geschichte, am Augustusplatz ein neues, wiederum markantes Bild der Universität Leipzig. Das einzigartige Bauensemble "Campus Augustusplatz" vereint die Stätten für Forschung und Lehre mit dem Paulinum, dem Kirche-Aula-Bau, der gleichzeitig das Gedenken an die Universitätskirche wach hält, und hoffentlich bald mit neuem geistigen und geistlichen Leben gefüllt wird".



    Am Hörsaalgebäude fand die Gedenk-Veranstaltung statt.


    ... weitere Bilder auf http://www.leipzig-dasdorf.de <<

  • Im Feuilleton der FAZ vom 31.05.2011 ist ein umfangreicher Artikel von Günter Kowa zum Paulinum erschienen. Einen ähnlichen Artikel hat Kowa schon in der bauwelt Ausgabe 18.2011 veröffentlicht.


    Überwiegend wird der Projektablauf beschrieben. In der Bauwelt ist nur ein Ausschnitt eines neuen Egeraat-Fotos zu sehen. In der FAZ ist das ganze Foto vom Innenraum des Paulinums zu finden. Eine schöne Ansicht. Dargestellt ist darauf auch wie die Epitaphien im Andachtsraum platziert werden könnten. Zwar erklärt Kowa, dass es sich bei den Epitaphien um "steinerne Gedenktafeln" handelt und deshalb der Andachtsraum aufwendig klimatisiert werden muss; tatsächlich sind aber die restaurierten hölzernen Epitaphien empfindlich. Kowa betont in der bauwelt, dass für die Restaurierung der aus der gesprengten Unikirche geretteten Kunstwerke "allein die öffentliche Hand auf"-kommt.


    Berichtet wird, dass das das Rippengewölbe aus vorgefertigten Bauelementen montiert werden soll. Auf der Baustelle sollen diese, aus Gipsguss hergestellten Elemente handwerklich nachgearbeitet werden, um eine maschinelle Gleichförmigkeit zu vermeiden. Zum Boden hin sollen die Pfeiler in Glas übergehen und mittels Dioden "sphärisch" zum Strahlen gebracht werden.



    Kowa bemängelt, dass die oberen Etagen, von denen sich atemberaubende Blicke über Leipzig bieten werden, nicht öffentlich genutzt werden. "Hier wird die Chance für eine einzigartige öffentliche oder zeremonielle Funktion verspielt." Als Fertigstellungsdatum nennt Kowa das Jahr 2013.

  • ^ @ Stahlbauer


    Sie scheinen sich - zumindest was das von Ihnen angesprochene Bild betrifft -, nicht besonders auszukennen, Stahlbauer. Oder?


    Meinen Sie die Rektorin der Universität Leipzig?


    Oder den jetzigen Ersten Universitätsprediger der Universität Leipzig?


    Oder den ehemaligen Ersten Universitätsprediger der Universität Leipzig und Vorsitzenden der Bachgesellschaft?


    Oder eine Stadträtin, die sich seit Jahren für das Gedenken an die Euthanasie-Opfer des NS-Regimes einsetzt?


    Oder jemanden, der in eines der berüchtigten DDR-Gefängnisse geworfen wurde, weil er sehr viel mutiger war als andere und – viele Jahre später - Gründer der Stiftung Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig wurde?


    WEN also meinen Sie?