Bundesbank-Hochhaus - der Spekulierstrang

  • Bundesbank-Hochhaus - der Spekulierstrang

    Erstaunliches steht im Handelsblatt, überwiegend hinter einer Bezahlschranke, doch Thomas Daily nimmt an dieser Stelle Bezug auf den Artikel: Die Bundesbank stellt Überlegungen an, zusätzlich zu ihrer Zentrale in Bockenheim (das Hauptgebäude aus den Siebzigern muss bekanntlich grundlegend saniert werden) ein Hochhaus bauen zu lassen. Dadurch sollen rund 1.600 auf Mietflächen untergebrachte Arbeitsplätze, gemietet sind unter anderem 24.000 Quadratmeter im Trianon und im Skyper, zusammengelegt werden. Den Platzbedarf beziffert das Handelsblatt mit 50.000 Quadratmetern.

  • ^ Das ist ja ein schöner Knaller zu Wochenbeginn. 50.000 qm würde im Fall eines Hochhauses allerdings noch Luft für zukünftigen Bedarf bzw. für Zwischenvermietung lassen - vorausgesetzt, die Bundesbank würde sich einen Wolkenkratzer und keinen 80-Meter-Stumpf bauen (lassen). Zum Vergleich: Der Messeturm hat ca. 62.000 qm Nutzfläche, der Taunusturm sogar satte 86.000 qm.

  • Erstaunlich das man ein "eigenes" Hochhaus vorzieht als sich in eines die gerade gebaut, geplant werden einzumieten, aber gut so :)
    Aber hängt wohl mit den Sicherheitsbedürfnis der Bunderbank zusammen.


    Man liest auch bereits das:


    Eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie für eine bauliche Erweiterung auf ihrem Gelände im Nordosten Frankfurts sei in Auftrag gegeben worden, hieß es von Insidern.

  • Fernsehturm-Ensemble.

    Das wäre eine sehr sehr gute Neuigkeit.
    Man stelle sich für die BuBa ein HH vor, nicht zu hoch (zwischen 100 - 150 Meter Höhe) und vor allem "monumental" / leicht gedrungen [Anm: Institutionen streben nie extrem in die Höhe]. Das würde mit dem Fernsehturm zusammen ein tolles Bild geben.
    Wenn man dann daneben noch die neue Oper stellen könnte und ca. 2000 (HH-)Wohnungen drumherum. Fertig wäre ein einzigartiges Ensemble.

  • Also von einem Knaller würde ich nicht sprechen, mich erfreut das sogar gar nicht. Der angedachte Standort liegt fast schon peripher, sogar noch weiter entfernt vom Zentrum als der EZB-Turm. Da die Arbeitsplätze nicht neu entstehen und sich zudem mehrheitlich schon in Hochhäusern befinden, werden die dann frei werdenden Flächen einen spürbaren negativen Einfluss auf den zukünftigen Hochhausbau im Zentrum haben. Unter dem Strich wird also mE quasi nur ein zukünftiges HH im Zentrum verhindert und stattdessen weit ausserhalb realisiert. :mad:

  • ^


    Genau das ist das Gute daran !


    Der Fernsehturm ist reif, um in ein (kleines) Ensemble eingebunden zu werden. Dort - etwas weiter draussen - können nur Behörden / Institutionen bauen, die keine "City-Lage" benötigen.
    Die sog. "City" ist m.E. schon gut mit HHs bedient. Es macht nur noch wenig zusätzlichen Effekt, weitere Baumassen in die Gassen rund um die Taunusanlage herum reinzubauen. Gerade von der Ferne wirkt so eine zentrierte Skyline dann zunehmend Stecknadelkopf-mässig. Es fehlt die BREITE, WEITE.
    Und das macht "echte" Metropolen / Weltstädte nach primär europäischem Geschmack nun einmal aus.

  • Bei Thomas Daily ist die Rede davon, dass "das Hochhaus am Hauptsitz der Bundesbank, zusätzlich zur bestehenden Zentrale aus den 70er Jahren entstehen" soll.


    P.s.: Zu bedenken ist auch, dass ein Bau auf dem eigenen Gelände mit hoher Wahrscheinlichkeit Drittmietern aus Sicherheits- und anderen Gründen nicht zur Verfügung stehen könnte. Es würde sich letztlich auch um einen reinen staatlichen Verwaltungsbau handeln. Daher sollte man höhenmäßig nicht so hohe Erwartungen haben. Ich würde eher mit einem max. 80 oder 90m hohen Turm rechnen.


    P.p.s.: Wenn am Ende aus Kostengründen sogar nur 2 x 60m-Stummel rausspringen, würde es mich nicht wundern.

  • Die Bundesbank wird die Ziele der Stadtplanung schon kennen.


    ... dann sollte man für dieses EINMALIGE Projekt ernsthaft über die "Ziele der Stadtplanung" reden.
    Nochmals: Der Fernsehturm ist reif für die Urbanisierung. Er hat es verdient, Teil eines (kleinen) Ensembles zu sein !

  • Ich stimme merlinammain 100% zu!


    Es wäre einfach schade,wenn ein-selbst 180er Turm-entstehen würde so weit außerhalb,während im Bankenviertel noch mehr Flächen leer werden würden.
    So ein Turm gehört einfach ins Bankenviertel und nicht so weit außerhalb.


    Ich hoffe,dass die Stadt das klar macht und ihr Ziel,dass Hochhäuser nur in Cluster wachsen sollen,auch verwirklicht und solche Pläne verhindert werden.


    Bei der EZB Zentrale könnte man noch eine Ausnahme machen,Henninger Turm,ok ist halt eine andere Sache.


    Ich weiß auch,was m.Ro80 über mir meint,aber in Frankfurt werden halt nicht massig Wolkenkratzer enstehen,wo man sich dann freut,dass der Europaturm auch mal Nachbarn bekommt.Die paar Chancen muss man nutzen.
    Die Hauptskyline(Bankenviertel und Messe) ist schön als ganzes,aber selbst im Vergleich zu Städten wie Seattle,Philadelphia oder Boston noch sehr undicht und lose.Und in solchen Städten entstehen auch keine Wolkenratzer- quasi übertrieben gesagt-am Ende der Stadt,sondern immer im Bankenviertel oder drum herum.


    Es ist schon schade,dass über tausend Hochhauswohnungen in Frankfurt so weit außerhalb entstehen,dass sie keine/kaum Wirkung auf die Skyline haben werden.


    Mein Vorschlag: Die Bundesbank gibt ihre alte Zentrale auf und die Flächen im Skyper und Trianon und baut dafür einen Supertall mit 100.000 qm Nutzfläche.:D
    Oder mietet 50.000 qm Bürofläche im DB Dreieck an.Darüber würde ich mich auch freuen.

  • Wie ist eigentlich der Zustand des Gebäudes hinter dem wohl denkmalgeschützen Gebäude der Bundesbank Taunusanlage 5? "Hauptverwaltung in Hessen" und "Hauptsitz" könnte ja auch eine Verwechslung sein. Wenn da eh bald eine Grundsanierung anstände könnte stattdessen ein Neubau in höherer Form doch nicht so verkehrt sein.


    Und an der Stelle würde sich doch ein Hochhaus in der Reihe zwischen Skyper und der Taunusanlage 8 perfekt machen und wäre auch wohl ganz im Sinne der Stadtplanung.
    Und von den bisherigen angemieteten Büros wäre es auch nicht so weit. Nur für die Büros in dem abzureißenden Gebäude müssten natürlich Zwischenlösungen gefunden werden, aber solange der Marienturm nicht voll vermietet ist, wäre dies doch kein Problem.

  • Leute, es wird jetzt schon unangenehm das Thema zu lesen. Wir wissen noch nichts genaues, also mal abwarten bevor man sich über Gott, die Stadt, die Bundebank und die Welt auslässt...

  • versus

    Ich habe Respekt vor den Positionen "rein in die City" - meinetwegen (wenn auch m.E. schon städtebaulich sehr bedenklich).
    Eines allerdings sollte ganz klar sein:
    Die BuBa ist (genau so wie die EZB) eine Institution, also quasi "Staat" und kein "business".
    Traditionell wird "business" in eine <City> gebaut, aber eben kein "Staat", der sich ausserhalb hält. In klassischen Hauptstädten ist das die Trennung zwischen "Regierungsviertel" und "Geschäftsviertel".
    Mag sein, dass diese Differenzierung dem Frankfurter, der in seiner Geschichte nie die Ehre hatte (Bundes-)Hauptstadt zu sein / zu werden nicht ganz bewusst ist. Aber diese Trennung ist nun einmal die Grund-Matrix in den grossen weltstädtischen Metropolen und - Gott sei Dank ! - wurde diese Matrix so auch bei der EZB hier in Ffm. beachtet und vollzogen (egal ob bewusst oder unbewusst - jedenfalls im Ergebnis RICHTIG !).
    Es wäre für die EZB geradezu blamabel gewesen, als eine der 10 mächtigsten Behörden der Welt mit ihrem neuen Hauptsitz in die sog. "City" zu dem schnöden <business> gestellt zu werden !.
    Die deutliche räumliche Trennung auch der Buba von der "City" würde auch insoweit klarmachen: Hier der "Staat", und dort das "Business".
    Auch wenn es "Bundes-Bank" und "Euro-Bank" heisst: Es sind eben keine Geschäfts-Banken, sondern Institutionen !. Und als Institutionen gehört ihnen schon deswegen ein besonderer Platz.

  • Zitat aus der t-online-Meldung von soeben: (Unterstreichung durch mich)
    "Der Zukauf zusätzlicher Grundstücke für einen Neubau sei nicht geplant, sagte die Sprecherin. "Wenn gebaut werden sollte, dann nur auf unserem eigenen Gelände." Wegen des begrenzten Platzes käme voraussichtlich nur ein Hochhaus als Neubau in Frage. In der Frankfurter Skyline könnte das Gebäude als Gegenpol zur Europäischen Zentralbank (EZB) wirken, die am anderen Ende der Stadt ebenfalls in einem Hochhaus residiert".


    Das ist genau das, was ich meine. Die verstehen was "vom Staat". Haben ihre Redaktion ja auch in Berlin :zunge:

  • Bitte kein Hochhaus in der Peripherie. Ich bin da ganz bei rilla. Wenn sie unbedingt ihre Standorte zusammenziehen wollen, dann bitte in einem Hochhaus entsprechender Größe in den bestehenden Clustern. Das Brutalismus-Relikt in Bockenheim/Ginnheim kann dann gleich abgerissen werden und das Areal zur Wohnbebauung genutzt werden. Hat vermutlich das Denkmalschutzamt wieder was dagegen, aber man kann ja mal träumen.

  • Ich bin ja immer ein freund davon altes und neues zu kombinieren. Abgesehen von der Frage, ob ein Hochhaus nun in der "Peripherie" stehen sollte oder nicht... Es wäre auch denkbar, den im Brutalismus gehaltenen, vorhandenen Bau in ein neues Hochaus zu integrieren. Die EZB hat es doch vorgemacht. So etwas könnte durchaus gelingen, wenn die richtigen Leute das planen.


    Da die Bundesbank wohl das gleiche Sicherheitsbedürfnis hat wie die EZB glaube ich nicht an einen Bau in der City oder an einen Bau der so angelegt wird, dass er mit anderen Mietern geteilt werden könnte. Zumal die Sanierung des vorhandenen Baus wohl schon beschlossene Sache ist. Daher wir der Standort wohl kaum aufgegeben werden.

  • Es ist doch schon zu lesen das der evtl.! Neubau auf dem vorhandenen Gelände geplant werden soll:


    Eine Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie für eine bauliche Erweiterung auf ihrem Gelände im Nordosten Frankfurts sei in Auftrag gegeben worden, hieß es von Insidern.

  • Die Bundesbank besitzt einige Immobilien in Frankfurt. Wenn es sich nicht um einen Vertipper handelt, kann mit "Nordosten" ihr Hauptsitz in Bockenheim, also im Nordwesten der Kernstadt, nicht gemeint sein.


    Letzterer wiederum steht bzgl. Hochpunkten nicht ganz so einsam da, wie hier teilweise kolportiert wird. Neben dem Fernsehturm (Europaturm) in direkter Nachbarschaft befinden sich einige Wohnhochhäuser und Bürohäuser in der Platen- und Raimundstraße. Für Frankfurter Verhältnisse sind sie mit ihren 13 bis 15 Geschossen geradezu mickrig, aber auch der in der Nähe gelegene DIPF-Neubau an der Miquelallee wird mit seinen 13 Geschossen als Hochhaus wahrgenommen. Auch der zentrale Riegel der Bundesbank selbst ist strenggenommen eine Hochhausscheibe, nämlich ebenfalls 15 Geschosse hoch. Auf seinem Gelände würde ein weiteres Hochhaus durchaus zur Bildung eines niedrigen "West"-Clusters beitragen, zumindest von der Fernwirkung her.

  • Also Hochhäusern außerhalb der Cluster stehe ich generell skeptisch gegenüber. Wild über das Stadtgebiet verstreute Hochhaus-Solitäre sind eher ein Zeichen von sehr schlechter Stadtplanung - auch EZB und Henninger Turm sind in meinen Augen Fehlplanungen.
    Wenn sie die Bundesbank Ginnheim baut, dann sollen sie die Baumasse lieber verwenden um das von nutzlosem Abstandsgrün geprägte Areal urban zu verdichten und der grässlichen Eppstein-Straße endlich mal eine halbwegs anständige Bebauungskante zu spendieren, anstatt in übelster 70er-Jahre-Manier ein völlig sinnfreies Hochhaus in den Stadtraum zu klatschen.