Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • ^ Vor ein paar Monaten habe ich hier schon mal dafür plädiert, dass man das Ding auf den großen Rasen westlich vom Reichstagsgebäude setzen sollte - wenn es denn unbedingt kommen muss. Dort ist mehr Abstand zum Bau möglich und außerdem das Gebäude ist bereits durch die Kuppel optisch verändert, während die Schlossfassade bloß verhunzt wäre.


    Ist es denn nicht müssig zu diskutieren, welcher Ort weniger oder mehr historisch sein mag? Auch hier ist schon Einiges passiert - auch mit Bezug auf die Vereinigung, der die Wippe meiner Erinnerung nach mit-huldigen soll.

  • ^ Recht eigentlich bin ich sehr dafür das ”Ding“ im Rheinland genau vor deiner Türe zu platzieren. Das macht ungefähr genausoviel Sinn wie dein Vorschlag.
    Der große Rasen vor dem Reichstag heisst übrigens Platz der Republik.
    Nur das man weiss wovon man hier redet.

  • Ich würds dann eher mittig auf dem Platz platzieren. Mit dieser Rampe ist es immerhin auch behindertengerecht. Konnte man ja von dem jetzigen Stadtort nicht behaupten.

  • Bismarck mag historisch groß gewesen sein, als Statue war er zu vernachlässigen. Ich bezog mich auch auf die Nachkriegszeit. Reuter, Rolling Stones, Christo, Fussball, Einheitsfeier, Zapfenstreich etc.

  • Der Artikel im Tagesspiegel ist doch wieder ein schönes Beispiel dafür, wie sich eine Zeitung für Privatinteressen einspannen lässt und dafür Werbung macht.
    Außer der Grafik gibt es doch keine anderen Planungen, weder rechtliche Fragen noch Kosten sind erörtert. Das ist ein klassischer Testballon, man könnte aber auch Störfeuer dazu sagen.


    Das einzige Argument für den Standort auf dem Platz der Republik ist doch, das Denkmal nicht am Schlossplatz haben zu wollen. Das ist schon recht armselig.


    Wenn die Befürworter "nur" die Kollonaden wiederhaben wollen, wird es Zeit das auch zu benennen und nicht so tun, als wäre der Platz der Republik der bessere Standort.
    Ich bin gegen die Kollonaden, auch weil sie die Sicht auf das Eosanderportal deutlich stärker einschränken und somit mehr verhunzen, als die Wippe.


    Die Wippe wird ein Aussichtspunkt und kann am Schlossplatz eine große Wirkung entfalten.


    Gerade der im Tagesspiegel gezeigte Standort ist viel zu nah am Reichstagsbegäude und bietet überhaupt keine Aussicht, außer auf die Betonwände des Paul-Löbe-Hauses.


    Ben: Selbstverständlich wird die Wippe am Schlossplatz auch behindertengerecht! Das kann man auch am Entwurf gut erkennen.

  • ^ Was für Privatinteressen genau? Richtiges Privatinteresse haben wohl nur die Entwurfsautoren der Wippe, die Geld bekommen würden.


    Diese Aussage gehört zur Diskussion, wie man den gewaltigen leeren Rasen füllen könnte - der vielleicht "Platz" heisst, aber als solcher nicht wahrgenommen werden kann. Man bräuchte einen Wettbewerb, Finanzierung sichern usw. - oder man nimmt etwas, was schon entworfen und fast finanziert ist, aber vor dem Schloss umstritten.
    "Armselige Motivation"? Von mir aus kann das Ding komplett gekappt und Millionen an Steuergeldern gespart werden, so grandios finde ich den Entwurf gar nicht. Allerlei Denkmäler sind reichlich vorhanden - wieso nicht einfach das Schloss (bzw. Humboldtforum) zum Einheitsdenkmal erklären?


    Dass man für Kolonnaden sein muss, wenn man die Wippe vor dem Schloss nicht haben will, ist wieder so eine Unterstellung. Am liebsten wäre mir freie Sicht auf die Fassade vom anderen Spreeufer.


    BTW: Mehr Abstand zum Reichstagsgebäude als auf der Visualisierung wäre tatsächlich besser. Fläche gibt es hier ja reichlich. Dann könnte die Wippe auch die Nord-Süd-Achse des benachbarten Forums abschliessen (die ich gerne als eine Allee für Fußgänger statt einer Durchgangsstraße sehen würde).

  • Der Artikel im Tagesspiegel ist doch wieder ein schönes Beispiel dafür, wie sich eine Zeitung für Privatinteressen einspannen lässt und dafür Werbung macht.
    Außer der Grafik gibt es doch keine anderen Planungen, weder rechtliche Fragen noch Kosten sind erörtert. Das ist ein klassischer Testballon, man könnte aber auch Störfeuer dazu sagen.


    Es muß wohl sehr schmerzhaft sein, daß Zeitungen über Ereignisse berichten die der eigenen Sichtweise wiedersprechen.


    Der Artikel stellt hier lediglich einen Entwurfsvorschlag vor der auch bei der Politik Reaktionen ausgelöst hat.
    Schon alleine weil der Vorschlag von politischen Kräften gewertet wird ist es eine Pflicht darüber zu berichten.
    Dabei vermeidet der Tagespiegel weitestgehend eine eigene Bewertung ob Sinn oder Unsinn des Entwurfs und zitiert lediglich am Entwurf interessierte.


    Der Artikel weist auch auf die bestehenden Bundestagsbeschlüsse und die bestehende Baugenehmigung hin, allerdings auch wie schwer sich manche Politiker damit tun.


    Demnach finde ich deinen Vorwurf völlig überzogen!



    Gruß, Jockel

  • Die Wippe wird ein Aussichtspunkt und kann am Schlossplatz eine große Wirkung entfalten.


    Auf die Aussicht würde ich persönlich gerne verzichten, wenn "eine große Wirkung" u.a. darin besteht den unter Denkmalschutz stehenden Sockel und vorallem das Gewölbe stark zu beschädigen.
    Schließlich wurde beides eben erst mit großem Aufwand denkmalgerecht sarniert.



    Gruß, Jockel

  • Es muß wohl sehr schmerzhaft sein, daß Zeitungen über Ereignisse berichten die der eigenen Sichtweise wiedersprechen.


    Der Artikel stellt hier lediglich einen Entwurfsvorschlag vor der auch bei der Politik Reaktionen ausgelöst hat.


    So einfach ist das nicht.
    In dem zuerst verlinkten Artikel steht im Untertitel und im ersten Absatz m.E. zu Eindeutig für einen neutralen Artikel, das, worum es den Initatoren geht.


    "Warum nicht auf die Wiese ausweichen? Ein neuer Vorschlag für den Bau des Einheitsdenkmals im Regierungsviertel findet eine mächtige Befürworterin."


    und:


    "Die Einheitswippe kommt vor den Reichstag und bekommt eine sanft
    geschwungene, zur „Obstschale“ führende Rampe."
    https://www.tagesspiegel.de/be…m-reichstag/22659364.html heute 10:17 Uhr


    Daher bleibe ich bei "Störfeuer"!


  • Dass man für Kolonnaden sein muss, wenn man die Wippe vor dem Schloss nicht haben will, ist wieder so eine Unterstellung. Am liebsten wäre mir freie Sicht auf die Fassade vom anderen Spreeufer.[/URL]).


    Nein, es ist keine Unterstellung, es ist eine Befürchtung.


    Es wurde im Finanzministerium Geld für die Kolonnaden bewilligt, d.h. es gibt in der Politik Befürworter dieses Projekts, die unabhängig von der offiziellen Beschlusslage weiterplanen und dafür sogar mehr Geld vorsehen.


    Deutschlandfunk

  • Denkmal im Spreebogenpark

    In einem Bericht des Tagesspiegels schlagen die Architekten Wilfried Wang und Barbara Hoidn vor, das Freiheits- und Einheitsdenkmal im Spreebogenpark zu errichten. Laut Wang brauche das Denkmal die großräumige Kurve des Spreebogens als Anker, um voll zur Geltung zu kommen. Die Schale sei etwa so lang wie der Humboldthafen breit und passe zu den Glasdächern des Hauptbahnhofes, den Bögen des Kanzleramtes und dem geschwungenen Dach des Hauses der Kulturen der Welt.


    https://www.tagesspiegel.de/be…ichstag/22665752-all.html

  • So langsam kommt dann doch Bewegung in die Sache. Mit Eva Högel, der gewählten Abgeordneten für Berlin Mitte und der stellvertretenden Franktionsvorsitzenden der SPD, bekommt die Idee der Versetzung der Wippe vor den Reichstag extrem prominente Unterstützung. Auch im Haushaltsausschuss ist die Begeisterung für die Wippe am Schloss ja äußerst verhalten, auch Frau Grütters gilt nicht als Fan der Wippe vor dem Schloss. Es sieht also so aus, als wäre hier doch noch nicht das letzte Wort gesprochen!


    https://www.tagesspiegel.de/be…m-reichstag/22659364.html

  • ^ Nein, die Sache ist entschieden! Da wird nur nochmal heiße Luft produziert.


    Die neuen Vorschläge sind doch überhaupt nicht durchgeplant, geschweige denn durchgerechnet. Die zweimaligen Beschlüsse des Bundstages zum Projekt und Standort sind auch nicht wegzuwischen.


    Nochmal zur Erinnerung:
    Auch das Schloss hatte Anfangs keine mehrheitliche Zustimmung und jetzt sagt ja auch keiner, es stünde zu nahe an der Spree und bei Großveranstaltungen könnten Leute reinfallen :nono:

  • Tja, da hilft auch zweimaliges Verlinken der gleichen Visu nüscht. Obwohl es schon extrem tricky war von den Standort/Wippengegnern eine gutgemachte Visu in den Ring zu werfen. Irgendwer wird schon anbeißen...

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • ... Die neuen Vorschläge sind doch überhaupt nicht durchgeplant, geschweige denn durchgerechnet. ...


    Was soll man da besonders rechnen - die fast gleiche Wippe kostet an einem anderen Standort doch kaum mehr als vor dem Schloss. Der Entwurf wurde schon mal verlinkt - nur noch die genaue Lage (Distanz zum Reichstagsgebäude) könnte man durchdiskutieren.

  • Das halte ich für eine absolute Fehleinschätzung. Die Konstruktion der Wippe ist bis darauf, dass es eine Wippe ist, komplett anders. Wasserbecken und die (viel zu großen) Spiralrampen würden Einiges an Mehrkosten verursachen.

  • Die aufwendige (zerstörerische) Gründung durch das denkmalgeschützte Gewölbe an der Schlossfreiheit wird sicher nicht zwangsläufig günstiger.



    Gruß, Jockel

  • Was soll man da besonders rechnen - die fast gleiche Wippe kostet an einem anderen Standort doch kaum mehr als vor dem Schloss.


    ...anderes Grundstück, evtl. anderer Eigentümer, anderer Baugrund, andere Nachbarn, Rechte der Architekten, Inflation, fehlender Beschluss...


    Ganz abgesehen davon, dass sie dort nicht hinpasst.
    Aber es geht ja auch nicht um das Einheitsdenkmal, sondern nur darum es auf der Schlossfeiheit zu verhindern, wofür auch immer.