Glasmacherviertel (ehemals Gerresheimer Glas)

  • Glasmacherviertel (ehemals Gerresheimer Glas)

    Das Werkstattverfahren zum 30ha-großen Areal der einstigen Glashütte im Süden Gerresheims wurde abgeschlossen. An dem Verfahren unter Leitung von Planungsdezernent Dr Bonin, CB Richard Ellis (als Vermarkter) und dem Eigentümer Owens Illinois hatten sechs Teams teilgenommen. Dies ist der Siegerentwurf von Reicher Haase (Architekten, Aachen), Hannelore Kossel (Freiraumplanerin, Berlin) sowie dem "Junior" Jochen Füge:



    Q: Lhs Düsseldorf


    Hier ist es als .pdf in groß, hier die Pressemeldung. Die anderen Entwürfe kann man hier einsehen. Deal-Mag berichtet hier.


    Ich finde das von vorne bis hinten sehr gut: Schöne Mischung aus Wohnen und Arbeiten und ein zentraler Park mit der freigelegten Düssel. Der Name ist damit äußerst treffend.


    PS: Die Juroren schienen ihren Spass zu haben:

  • Nur für kurze Zeit kann man hier einen hochinteressanten Artikel einsehen.


    Insgesamt herrscht große Zuversicht bei allen Beteiligten. Man rechne mit einem Entwicklungszeitraum von 10-20 Jahren. Sehr gelobt wird das Grünkonzept und die Integration der Denkmäler.

  • ^^ Dann fasse ich halt ein paar Punkte zusammen:


    - Bonin meint, es sei kein Standort für Büroflächen, die es nicht geben solle. Für mich (Einpendler aus dem Hohen Norden jenseits der Ruhr) liegt Gerresheim ziemlich abseits als Pendelziel => Zustimmung!


    - 500-600 Wohneinheiten für 800-1200 Einwohner. Für sie brauche man ergänzenden Einzelhandel in bescheidenen Dimensionen (die Anzahl der WEs liegt übrigens etwas unter jener der geplanten Wohnbebauung im Medienhafen - vor einigen Wochen war im Medienhafen-Thread umstritten, ob dort ein Supermarkt vonnöten ist)


    - Baurecht in zwei Jahren

  • Ich bin nicht sicher, dass die Planer speziell an Dich gedacht haben, als sie feststellten, dass Büros dort eher nicht hin passen, Bewacher. :D Einpendler kommen – soweit ich weiß – nicht nur aus dem Norden - Wuppertal und Solingen z.B. entwickeln sich mehr und mehr zum Pendlerreservoir für Düsseldorf.


    Gewerbe wird es wohl schon geben dort - welches genau, wird sich noch ergeben. Die Anbindung mit der L404n, der 703 (später U73) und dem S-Bahnhof ist jedenfalls nicht schlecht.


    Ich persönlich mache mir ebenfalls kaum Sorgen um das Projekt. Und Unter-Gerresheim kann davon stark profitieren.

  • Der ehem. Gerresheimer Bahnhof wird wohl als denkmalschutzwürdiges Gebäude erhalten bleiben können. Im Amt für Verkehrsmanagement, ist es wohl jetzt schon ein klarer Fall. Die Trasse bleibt vierspurig, wird aber geringfügig verschoben.


    NRZ

  • Es kommt hier wieder Bewegung rein. Im Planungsausschuss wurde jetzt dem Entwurf für den neuen Flächennutzungsplan zugestimmt. Der sieht auf dem 46 Hektar großen Areal Flächen für Gewerbe, Wohnen, Grün und Wasser sowie Verkehr vor. Dies entspricht den Ergebnissen des Werkstattverfahrens mit Bürgerbeteiligung. Nur Rot-Rot war dagegen.


    RP

  • Sowiet ich das verstehe, ist nicht die Planung für das Areal der Grund für die Ablehnung, sondern eine geplante Umgehungsstraße.

  • Der Westen berichtet über die Bemühungen, das Bahnhofsgebäude in Gerresheim zu erhalten. Es wird der Kauf seitens der Stadt angeregt. Im Artikel wird 1888 als Baujahr genannt, doch dieser RP-Artikel nennt das Jahr 1838, was den Bahnhof zum ältesten in Westdeutschland macht. Im Jahr 2008 wollte man ihn für eine Umgehungsstraße abreissen - diese Information überrascht mich, da das Gebäude auf dem Masterplan aus dem gleichen Jahr (im ersten Beitrag) erkennbar ist.


    Dieses Gebäude würde ich gerne erhalten sehen, man sollte allerdings zuerst nach einer privaten Nutzung suchen und das Objekt vermieten. Dem neueren verunstaltenden Anbau würde ich nicht nachtrauern.


    # Video über den Bahnhof aus dem Jahr 2008

  • Moin,
    ich frage mich grade ob sich hier noch etwas tut. Bei dem gerne propagierten Wohnungsmangel in DUS sollte das Projekt doch in drei Jahren stehen können. Nun wurde das Projekt schon vor drei Jahren vorgestellt und getan hat sich immer noch nichts...

  • Ich denke mal da wird sich die Stadt erstmal auf die Neubausiedlung "Am Quellenbusch" nebenan konzentrieren, das sind die einzelnen Baufelder auch schon abgesteckt und gerodet, außerdem liegt dort auch schon die komplette Infrastruktur, so dass nur noch Feld für Feld zugebaut werden muss.
    Und da ist man im Moment auch fleissig dabei, ich poste mal Fotos wenn ich dazu komme.

  • Das Problem ist wohl, dass das Grundstück weiterhin den Amerikanern gehört, die einst Gerresheimer Glas erworben haben: Owens Illinois. Das ist ein Glashersteller aus Ohio, der wenig Sinn hat für Wohnhäuser in Old Europe. Man müsste ihn zum Verkauf bewegen, vorher tut sich wohl nichts.


    Der Hinweis auf "Am Quellenbusch" ist natürlich auch richtig.

  • Jetzt nicht mehr. Auszüge aus einer heutigen Pressemitteilung der Patrizia Immobilien AG:


    Patrizia hat im Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim ein ca. 200.000 Quadratmeter großes Grundstück der Glashütte Gerresheim erworben. Verkäufer ist O-I, der weltweit führende Hersteller von Glasverpackungen. Damit haben die Unternehmen den Weg für die Entwicklung des Geländes, das unter dem Namen "Düssel-Park" bekannt ist, geebnet. Das entsprechende Konzept, welches in einem Werkstattverfahren gemeinsam mit den Bürgern und der Stadt entwickelt wurde, sieht die Schaffung eines Stadtquartieres mit Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie Flächen zur Nahversorgung und eine Parkanlage vor. Das Projektvolumen beträgt insgesamt 210 Mio. Euro.


    In der Neugestaltung des rund 200.000 Quadratmeter großen ehemaligen Glashüttengeländes sieht die Patrizia eine große Chance für Gerresheim. "Das ehemalige Glashütten-Areal verfügt über großes Potential. Wir freuen uns, ein neues lebendiges Stadtquartier mit einem Park als Herzstück für Gerresheim schaffen zu können", erklärt Jürgen Kolper, Geschäftsführer der Patrizia Projektentwicklung GmbH. Das Konzept sieht die Realisierung von neuem Wohnraum und Gewerbeflächen für Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe sowie Handelsflächen vor. Große Teile des Areals sollen entsiegelt und begrünt sowie die Düssel renaturiert werden. Geplant ist, die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude zeitgemäß zu sanieren. Zusammen mit dem alten Kesselhaus und der Energiezentrale sollen diese den Eingang zu dem neu zu schaffenden Park bilden. Hierbei sind auch Räumlichkeiten für kulturelle Angebote und öffentliche Veranstaltungen geplant.

  • Der aktuelle RP-Artikel: http://www.rp-online.de/region…hnungen-geplant-1.3740795 und die Pressemeldung von Patrizia: =907&cHash=ae514183c55265401a846023393aa8de"]http://www.patrizia.ag/de/presse/aktuelle-pressemeldungen/presse.html?tx_ttnews[tt_news]=907&cHash=ae514183c55265401a846023393aa8de haben mich veranlasst, eine Foto-Tour zu machen.
    Eine Projektseite gibt es mittlerweile auch: http://www.glasmacherviertel.de/index.php


    Fangen wir auf auf der Straße "Nach den Mauresköthen" im Norden (gegenüber von BAUHAUS) an:





    Von der "Torfbruchstraße" (übergehend von "Nach den Mauresköthen") aus:




    Blick von dort ins Gelände:





    Von der "Heyestraße" im Osten aus, vom ehem. Haupteingang Richtung Norden, wo noch einer der ehem. Betriebsparkplätze ist:






    Von der "Heyestraße" in Richtung Süden ("Im Brühl") aus, wo auch schon eine große Werbetafel steht und der Blechzaun bemalt wurde:






    Von der Straße "Im Brühl" im Bereich des Gerresheimer Bahnhofs entlag der Schienen Richtung Westen, bis ca. auf Höhe "Paulinenstraße".
    Weiter ging es leider nicht, da ein umgestürzter Baum den Weg versperrte und ich nicht über die Schienen drum herum gehen wollte:











    Patrizia hat bereits 2 reservierte Parkplätze am Gerresheimer Bahnhof (Bilder vom Bahnhof stelle ich gleich in "Bahnhöfe (außer Hbf)" ein):



    Bilder von mir / 12.10.2013

  • Wie Patrizia das Projekt angeht, macht einen sehr guten Eindruck. Ein schlechter Entwickler würde die industrielle Vergangenheit des Grunds wohl eher vertuschen oder zumindest ignorieren. Stattdessen nimmt der Entwickler (wie schon Hochtief beim Wildparkviertel) den industriellen Hintergrund als Alleinstellungsmerkmal auf.


    Das Projekt könnte Gerresheim Süd aus dem Dornröschenschlaf küssen.

  • Bleibt der eindrucksvolle gläserne Turm mit dem Signet eigentlich auch stehen?


    Wenn man diesen Turm renoviert, könnte diese weithin sichtbare Landmarke ja auch als weiteres Wahrzeichen für das Viertel dienen.

  • ^Ja, bleibt er. :)
    Er steht, wie auch die beiden anderen Gebäude daneben, die man auf meinen Fotos sehen kann, das Kesselhaus und die Energiezentrale: http://abload.de/img/img_1782rekgx.jpg, unter Denkmalschutz


    Zitat aus der Patrizia-Pressemeldung:

    Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, wie das Kesselhaus, die Energiezentrale und der knapp 50 Meter hohe Wassserturm werden zeitgemäß saniert und in das Stadtquartier integriert.

  • Weiss jemand, ob da die übliche Vorortbebauung in hintereinander gestaffelten Gebäuderiegeln oder eine anständige, städtische Blockrandbebauung geplant ist?